DE4311235C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft den in den Patentansprüchen
angegebenen Gegenstand.
Die Erfindung betrifft insbesondere das Beschichten oder
Bedrucken einer Kunststoff-Folie mit wasserhaltigen bzw.
wässerigen Beschichtungsmedien, lösungsmittelhaltigen
Beschichtungsmedien wie Ethanol, Methanol, Isopropanol,
Xylol, Butanon, Methylethylketon, Dimethylformamid,
Methylglycolacetat und Tetrahydrofuran oder Mischungen aus
wässerigen und lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien,
UV-härtbaren Lacken oder Farben sowie PVC-Pasten.
Insbesondere betrifft die Erfindung das Beschichten einer
Kunststoff-Folie mit einem wasserhaltigen
Beschichtungsmedium, insbesondere das Bedrucken mit einer
wasserlöslichen Farbe.
Kunststoff-Folien werden bereits in großen Mengen bei der
Herstellung von Datenträgerbändern, wie beispielsweise
Audio- und Videobändern, mit lösungsmittelhaltigen und
insbesondere mit wasserhaltigen Beschichtungsmedien, die die
für die Datenspeicherung maßgeblichen Partikel enthalten,
beschichtet. Die Kunststoff-Folien werden dabei über
Rollenstrecken geführt und dürfen wegen des Schrumpfes auf
verhältnismäßig geringe Temperaturen erwärmt werden. Diese
geringen Temperaturen machen für das wirksame Trocknen des
Beschichtungsmediums sehr lange Trockenstrecken,
beispielsweise bis zu mehr als 160 m erforderlich.
Es besteht daher ein großes Bedürfnis nach einer schnelleren
Trocknungsmöglichkeit und der Herstellungskosten der
Bandbeschichtungsanlagen und damit der Datenträgerbänder.
Aus der DE-OS 37 29 450 ist ein Verfahren zum beidseitigen
Beschichten eines Folienbandes bekannt, wobei zwei Bänder
randseitig miteinander verbunden werden, die dann als
Sandwich oder Laminat durch ein Überzugsbad laufen, wonach
eine Behandlung der überzogenen Schicht erfolgt und
schließlich die beiden lediglich randseitig miteinander
verbundenen Bäder wieder voneinander getrennt werden, indem
die Verbindungsränder abgeschnitten werden, so daß gemäß der
DE-OS 37 29 450 als Endprodukt schließlich zwei einseitig
beschichtete Bänder vorliegen.
Aus der DE-OS 36 05 426 ist ein Verfahren zur
Oberflächenveredelung von Polyethylenfolien bekannt. Auf
eine Druckfolie, die auf einem Träger aus Metall oder Papier
aufgebracht ist, wird eine Farbe aufgetragen. Beim
Übertragen der Druckfolie auf eine Polyethylenfolie wird
diese vom Trägermaterial wieder abgezogen.
Aus der DE-AS 11 82 560 ist ein Verfahren zum Herstellen von
Verpackungsmaterialien aus wasserempfindlichen Folien durch
Beschichten mit wässerigen Dispersionen bekannt, bei dem
zwei Bahnen der Folien einen Walzenspalt passieren, in die
die Dispersion eingeführt wird, und die Folien werden beim
Verlassen des Walzenspaltes wieder auseinandergeführt.
Die DE-OS 27 15 373 sowie die DE-OS 28 49 131 betreffen ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von
bahnförmigen bedruckten Belagmaterialien, d. h. von
Bodenbelägen und von Wandbelägen. Dabei wird so vorgegangen,
daß auf ein Stahlband ein schäumbares PVC-Material in
pastöser oder fließfähiger Form zur Bildung einer
gestrichenen Folienschicht/Films aufgetragen wird. Darüber
wird gegebenenfalls eine Unterschicht und darüber wiederum
eine Deckschicht aufgebracht. Die Unterschicht kann aus
Fasermaterial hergestellt sein, die sich in die noch weiche
Unterschicht einbetten läßt. Die so gebildete
Mehrschichtbahn durchläuft nach einer Vorgelier- und einer
weiteren Auftragsstation die Hauptgelierstation. Danach wird
die Mehrschichtbahn abgekühlt und getrocknet, so daß mit
einer Prägewalze das Bahnmaterial geprägt werden kann.
Bei der DE-OS 28 49 131 ist wesentlich, daß wiederum aus
einem Weich-PVC-Plastisol eine gestrichene Folie bzw. ein
Film auf der bahnförmigen Unterlage aufgetragen wird,
darüber gegebenenfalls wiederum eine Unterschicht oder eine
Deckfolie aufgebracht und die so gebildete Bahn profiliert
und anschließend diese Profilierung auf den erhöhten Flächen
ein- oder mehrfarbig rapportmäßig bedruckt wird. Weiterhin
ist wesentlich, daß anstelle der erhöhten Fläche
tieferliegende Flächen mit einem ein- oder mehrfarbigen
Druck versehen werden. Auf diese Weise kann ein gemusterter
Bodenbelag hergestellt werden.
Bei dem Bedrucken von Kunststoff-Folien werden üblicherweise
lösungsmittelhaltige Druckfarben verwendet, was unter den
zunehmend strengeren Umweltschutz-Bedingungen mit immer
größeren Problemen im Hinblick auf die Beseitigung bzw.
Rückgewinnung der Lösungsmittel verbunden ist.
Es besteht daher hier ein zunehmender Bedarf zum Bedrucken
von Kunststoff-Folien mit lösungsmittelfreien Druckfarben,
also beispielsweise mit wasserlöslichen Druckfarben oder mit
wasserhaltigen Medien, d. h. Mischungen aus lösungsmittelhaltigen
und wässerigen Beschichtungsmedien.
Die an sich gebotene Verwendung wasserlöslicher Druckfarben
bereitet jedoch bisher noch Schwierigkeiten, da die erforderliche
Farbfestigkeit zu wünschen übrig läßt, und zwar unabhängig
von der angewandten Drucktechnik.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Beschichten oder Bedrucken einer
Kunststoff-Folie mit wässerigen Beschichtungsmedien,
lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder Mischungen
aus wässerigen und lösungsmittelhaltigen
Beschichtungsmedien, UV-härtbaren Lacken oder Farben sowie
PVC-Pasten zur Verfügung zu stellen, daß sich für Sieb-,
Flexo-, Tief- und Offsetdruck sowie Beschichtung und
Lackierung einschließlich Kaschierung eignet und lange
Trocknungsstrecken unter Einhaltung eines exakten
Druckrapports vermeidet. Insbesondere sollen
Kunststoff-Folien mit wasserhaltigen Beschichtungsmedien
beschichtet oder bedruckt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1
angegebenen Arbeitsschritte
gelöst.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens angegeben.
Es wurde nun festgestellt, daß überraschenderweise mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren Farben, Lacke und Beschichtungen
thermisch mit der Folie bei Temperaturen bei 200°C und mehr
verbunden werden können. Dabei hat die Folie eine Haftung
von 150 N/5 cm. Die Druckgeschwindigkeit kann bis zu
350 m/Min. betragen. Eine derartige Qualität und Quantität
kann mit den Verfahren des Standes der Technik bislang nicht
erreicht werden. Weiterhin ist von Vorteil, daß das
erfindungsgemäße Verfahren bei Einsatz von wasserlöslichen
Medien umweltfreundlich ist. Schließlich kann auch mit den
üblichen lösungsmittelhaltigen Farben, Lacken, Plastisolen
und UV-härtbaren Produkten gearbeitet werden, wobei lange
Trocknungsstrecken vermieden werden. Vorteilhaft ist
weiterhin, daß eine Klimatisierung der Arbeitsräume nicht
mehr erforderlich ist. Verschiedene Druckverfahren in Linie,
Beschichten, Lackieren und Kaschieren und Prägen sind
nunmehr möglich. Der Zug durch den Transport der Folie
entfällt nunmehr, wodurch ein ruhigerer Folienverlauf, d. h.
kein Flattern der Folie und kein Schrumpfen der Folie mehr
entsteht. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ergibt sich
nunmehr eine einwandfreie Rapportierung und Rakotierung.
Erfindungsgemäß können Folien von 0,01 bis 0,5 mm Stärke
bedruckt, lackiert, beschichtet, kaschiert und geprägt
werden.
Durch das erfindungsgemäße Bedrucken von bahnförmigen
Materialien kann somit eine hochwertige
Oberflächenveredelung erreicht werden. Die erfindungsgemäß
beschichteten oder bedruckten Folien können, z. B. zur
Herstellung von Möbelfolien, Dekorfolien, Klebfolien,
Abdeckfolien, Kunstleder, PVC- und PVC-Tapeten oder für die
Herstellung von Fußbodenbelägen eingesetzt werden.
Soll die auf dem Band liegende Folie oder Beschichtung
geprägt werden, so kann man gemäß der besonderen
Ausführungsform nach Anspruch 6 ein genarbtes oder geprägtes
umlaufendes Band zum Prägen von Folien und Beschichtungen
einsetzen. Bei dieser Ausführungsform kann eine unbedruckte
oder bedruckte Folie, Warenbahn auf das geprägte Band
aufgebracht werden und wie bekannt hinten abgezogen werden.
Gemäß der Ausführungsform nach Anspruch 7 kann man die
Folien oder Beschichtungen auf
ein geprägtes Band blasen oder mit Vakuum ziehen oder
mechanisch übertragen und dann prägen und wie bekannt hinten
abziehen. Die Folie oder die Beschichtung kann von der
Vorder- oder der Rückseite bedruckt, beschichtet oder
geprägt werden. Der Fachmann weiß, daß auch Folien oder
Beschichtungen ohne Druck geprägt werden können.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine wesentliche
Arbeitserleichterung geschaffen, denn ein Einziehen von Vor-
und Nachläufer sowie eine Einzugsvorrichtung entfallen.
Vorteilhaft ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, daß die
Folie in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens mittels
Luft aufgeblasen bzw. mittels Vakuum auf die Unterlage
angesaugt oder mechanisch übertragen werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann einfach durchgeführt
werden. In eine Druck- bzw. Beschichtungsanlage wird ein
hitzebeständiges, angetriebenes, kontinuierlich umlaufendes
Spezialband aus Aramid, Polyamid oder Polyestermischgewebe
sowie Vliese und Filze oder dergleichen eingesetzt, das mit
einer Release-Schicht ausgestattet sein kann. Als
Release-Mittel dienen alle handelsüblichen Trennmittel wie
Silikon, PTFE, (Teflon®) und dergleichen.
Auf das vorbeschriebene umlaufende, hitzebeständige
Spezialtransportband wird die zu beschichtende oder zu
bedruckende Folie laminiert. Dieses Laminat wird bedruckt
oder beschichtet. Nach Abkühlung der Verbundbahn wird die
Folie getrennt und wie üblich aufgewickelt.
Wenn eine Kunststoff-Folie von einem Vorratswickel abgezogen
wird, herrschen in ihrem inneren Spannungen, die zu einem
Verziehen der Folie führen können, sofern keine Gegenmaßnahmen ergriffen
werden. Es ist daher notwendig, zunächst diese Spannungen
aufzuheben und beim Bedrucken im übrigen dafür Sorge
zu tragen, daß die Folie im Hinblick auf die gewünschte Anordnung
des Druckbildes bzw. eines gewünschten Druckrapports
exakt führbar ist. Hierzu dient die Maßnahme des Ablegens der
Kunststoff-Folie auf einer Unterlage und das Erwärmen der Folie
zur Ausbildung einer Haftfähigkeit. Das Erwärmen der
Kunststoff-Folie dient also zunächst der Freisetzung der inneren
Spannungen und im übrigen der Erzielung der Haftfähigkeit,
in deren Folge die Folie rutschfest auf dem Transportband
haftet.
Die solchermaßen und zum genannten Zweck erwärmte Folie muß
vor dem Beschichten abgekühlt werden, wodurch, wie Versuche
gezeigt haben, die zuvor erreichte Haftung der Folie auf dem
Transportband nicht beeinträchtigt wird. Die Kunststoff-Folie
kann also im nächsten Arbeitsschritt unter weiterhin haftender
Ablage auf dem Transportband beispielsweise mit einem wasserhaltigen
Medium beschichtet bzw. mit einer wasserlöslichen Farbe bedruckt
werden, wonach das aufgebrachte Medium bzw. die aufgedruckte
Farbe getrocknet werden muß.
Dieses Trocknen kann im Hinblick auf die notwendige Schnelligkeit
während des gesamten Verfahrens nur im Wege einer
nicht unerheblichen Erwärmung erreicht werden. Diese Erwärmung
gewährleistet andererseits die Reaktion von Partikeln
des Mediums bzw. der Druckfarbe mit Partikeln der Oberfläche
der Kunststoff-Folie, wodurch zugleich eine gute Festigkeit
der Beschichtung bzw. des Druckbildes erreicht wird.
Es ist also durch das erfindungsgemäße Verfahren insgesamt in
der Tat die Möglichkeit zum Beschichten bzw. Bedrucken von
Kunststoff-Folien mit wässerigen Beschichtungsmedien,
lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder Mischungen
aus wässerigen und lösungsmittelhaltigen
Beschichtungsmedien, UV-härtbaren Lacken oder Farben sowie
PVC-Pasten erreicht. Insbesondere sollen wasserhaltige
Medien bzw. wasserlösliche Druckfarbe eingesetzt werden, und
zwar in einer Weise, daß große Folienmengen mittels
herkömmlicher Beschichtungs- bzw. Druckwerke in praktisch
allen herkömmlichen Beschichtungs- bzw. Drucktechniken bei
zugleich erreichter bester Beschichtungs- bzw. Druckqualität
und Haltbarkeit der Beschichtung bzw. des Drucks beschichtet
bzw. bedruckt werden können.
Als lösungsmittelhaltige Medien können alle organischen
Lösungsmittel, insbesondere Ethanol, Methanol, Isopropanol,
Xylol, Butanon, Ethylmethylketon, DMF, Methylglykolacetat
und THF eingesetzt werden. Ein Beispiel für eine
lösungsmittelhaltige Druckfarbe ergibt sich aus der
folgenden Rezeptur:
90 Teile Lösungsmittel: Methylethylketon (30 Teile),
Methylglykolacetat (30 Teile),
THF (10 Teile), Xylol oder
Toluol (30 Teile),
10 Teile Pigmente und Träger Viskosität: 20 Sekunden im Ford-Becher mit 4-mm-Düse (für Tiefdruck und Flexodruck).
Viskosität für Siebdruck: ca. 30 000 mPa·s
10 Teile Pigmente und Träger Viskosität: 20 Sekunden im Ford-Becher mit 4-mm-Düse (für Tiefdruck und Flexodruck).
Viskosität für Siebdruck: ca. 30 000 mPa·s
Die Druckfarbe kann aber auch eine wasserlösliche Druckfarbe
sein. Beispielsweise besteht ein solches Medium aus 90
Teilen Wasser mit 10 Teilen Binder und Farbe. Die Viskosität
dieses wässerigen Beschichtungsmediums beträgt 20 Sek. im
Ford-Becher mit 4-mm-Düse. In einer anderen Ausführungsform
kann das Beschichtungsmedium auch eine Mischung aus
wässerigen und lösungsmittelhaltigen Medien darstellen.
Beispielsweise enthält ein wasserhaltiges
Beschichtungsmedium 85 Teile Wasser und 5 Teile Isopropanol
und 10 Teile Binder und Farbe.
In PVC-Pasten (Plastisole) können E-PVC verpastbare und
S-PVC-Typen, d. h. alle handelsüblichen PVC-Typen eingesetzt
werden.
Als UV-härtbare Lacke oder Farben können alle
handelsüblichen Farben und Lacke eingesetzt werden.
In diesen UV-härtbaren Lacken oder Farben sind sogenannte
Photoinitiatoren enthalten, die durch UV-Licht gespalten
werden und dann die radikalische und kationische
Polymerisation der Bindemittel bewirken. Die UV-härtbaren
Lacke werden also durch UV-Strahlung gehärtet, wobei
UV-Strahler, Bindemittel und Photoinitiator gut aufeinander
abgestimmt sein müssen.
Die erfindungsgemäßen Arbeitsschritte lassen sich in vorteilhafter
Weise in ihrer Gesamtheit mehrfach wiederholen, so daß
beim Bedrucken beispielsweise unterschiedliche Druckfarben
nacheinander verdruckt werden können.
Für das für die Freisetzung der in einer von einem Großwickel
abgezogenen Folie herrschenden Spannungen und die Erreichung
der Haftfähigkeit der Folie erforderliche Erwärmen empfiehlt
sich zweckmäßigerweise die Durchführung eines ersten Teiles
des Erwärmens unmittelbar vor dem Ablegen auf der Unterlage.
In diesem Fall kommt zur Vereinfachung des Erwärmungsschrittes
ein Erwärmen der Folie von ihrer zu beschichtenden bzw.
bedruckenden Seite aus in bevorzugter Weise in Betracht.
Andererseits kann aber auch bereits der erste Teil des Erwärmens
der Kunststoff-Folie zeitlich soweit hinausgeschoben
werden, daß dieser Teil des Erwärmungsvorgangs erst nach dem
Ablegen der Folie auf der Unterlage stattfindet. Die Folie
läuft dann zwar noch mit den inneren Spannungen auf die Unterlage
auf; da sie jedoch noch keine Haftfähigkeit zeigt,
kann sie bei Freisetzung ihrer inneren Spannungen infolge des
Erwärmens zunächst auf der Unterlage noch solange "gleiten",
bis die inneren Spannungen der Folie durch Erwärmen aufgehoben
sind, anschließend erfolgt das Laminieren.
Das mindestens teilweise Erwärmen der Kunststoff-Folie nach
dem Ablegen auf der Unterlage bietet die Möglichkeit, in vorteilhafter
Weise der Folie die notwendige Wärme durch Aufnahme
von der Unterlage her zuzuführen. Die Unterlage kann
damit beispielsweise in einem entsprechend erwärmten Transportband
bestehen.
Die für die Erzielung der Haftfähigkeit der Kunststoff-Folie
erforderliche Temperatur ist in der Regel eine für den eigentlichen
Beschichtungs- bzw. Druckvorgang zu hohe Temperatur,
weshalb in einem nächsten Verfahrensschritt ein Abkühlen
der Folie vorzusehen ist. Dieses Abkühlen sollte zweckmäßigerweise
von der zu beschichtenden bzw. bedruckenden Seite
der Folie aus erfolgen. Hierdurch kann das Abkühlen auf ein
Mindestmaß beschränkt werden.
Nach dem Beschichten bzw. Bedrucken der Kunststoff-Folie ist
in üblicher Weise ein Trocknen des Beschichtungsmediums bzw.
Druckfarbe erforderlich, was bei der Verwendung von lösungsmittellöslichen
Druckfarben eine Verflüchtigung des Lösungsmittels
erforderlich macht und bei der hier erfolgenden
Verwendung wasserhaltiger Beschichtungsmedien bzw. wasserlöslicher
Druckfarbe die Beseitigung des Wasseranteils. Dieses
Trocknen erfolgt zweckmäßigerweise durch Wärmeeinwirkung von
der beschichtenden bzw. bedruckten Seite aus, wodurch die für
das Trocknen erforderliche Wärmeenergie auf ein Minimum reduziert
werden kann.
Bei diesem Trocknen ist darauf zu achten, daß die Folie im
Oberflächenbereich auf eine Temperatur erwärmt werden sollte,
bei der eine Reaktion von Medium- bzw. Farbstoff-Partikeln
mit Partikeln des Kunststoffs stattfindet, um eine dauerhafte
Haftung der Beschichtung bzw. des Druckbildes zu gewährleisten.
Andererseits sollte darauf geachtet werden, daß das
Erwärmen keinesfalls bis oberhalb der Temperatur des Formstabilitätsverlustes
der Kunststoff-Folie geführt wird.
Soll an einem Bedruckungsvorgang kein zweiter Bedruckungsvorgang
anschließen, so empfiehlt sich im Hinblick auf das Abnehmen
der bedruckten und getrockneten Kunststoff-Folie von
der Unterlage für das erforderliche Abkühlen der Folie ein
mindestens teilweises Abkühlen derselben vor dem Abnehmen, so
daß das Abnehmen bereits unter Einwirkung von Zugkräften
stattfinden kann, ohne das Druckbild durch etwaige Längung
der Folie zu verändern. Gleiches gilt für ein einmaliges Beschichten
und das dann notwendige Abnehmen der Folie von der
Unterlage.
Andererseits kann aber auch das Abkühlen nach dem Abnehmen
von der Unterlage erfolgen.
Für das Beschichten bzw. Bedrucken von Kunststoff-Folien, abgezogen
von einem Vorratswinkel, also großer Kunststoffmengen,
empfiehlt sich das Ablegen der Folie aus einer mitlaufenden
Unterlage, die zugleich das Transportmedium für die
Kunststoff-Folie darstellt.
Bei der mitlaufenden Unterlage handelt es sich um ein
kontinuierlich umlaufendes, hitzebeständiges
Spezialtransportband.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können
beispielsweise:
- - Weich-PVC-Folien von 0,01 bis 5 mm,
- - Hart-PVC und PVC-ABS-Folien von 0,01 bis 0,5 mm,
- - Schaumfolien und 1 bis 3 mm Stärke bedruckt, lackiert, beschichtet, kaschiert und geprägt werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Beschichten oder Bedrucken einer
Kunststoff-Folie mit wässerigen Beschichtungsmedien,
lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder
Mischungen aus wässerigen und lösungsmittelhaltigen
Beschichtungsmedien, UV-härtbaren Lacken oder Farben,
PVC-Pasten, mit folgenden Arbeitsschritten:
- a) Ablegen der Kunststoff-Folie auf ein endloses Transportband und Erwärmen der Kunststoff-Folie bis zur Ausbildung einer Haftfähigkeit der Kunststoff-Folie auf dem Transportband,
- b) Abkühlen der Kunststoff-Folie unter weiterem Verbleib auf dem Transportband,
- c) Beschichten der Kunststoff-Folie mit dem Beschichtungsmedium oder Bedrucken mit der Farbe während weiterhin haftenden Ablage auf dem Transportband,
- d) Trocknen des aufgebrachten Mediums oder der aufgebrachten Farbe und
- e) Abkühlen der Kunststoff-Folie und Abnehmen derselben von dem Transportband.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kunststoff-Folie mit einem wässerigen
Beschichtungsmedium beschichtet oder mit einer
wasserlöslichen Farbe bedruckt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Lösungsmittel für die lösungsmittelhaltigen
Beschichtungsmedien Ethanol, Methanol, Isopropanol,
Xylol, Butanon, Methylethylketon, Dimethylformamid,
Methylglycolacetat oder Tetrahydrofuran einsetzt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Transportband ein kontinuierlich umlaufendes,
hitzebeständiges Spezialtransportband einsetzt, das aus
Aramid, Polyamid oder Polyestermischgewebe hergestellt
ist.
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Transportband
einsetzt, auf dem eine Release-Schicht aufgebracht worden
ist.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man zum Prägen von Folien
oder Beschichtungen ein genarbtes oder geprägtes
Transportband einsetzt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Folien oder
Beschichtungen auf ein
geprägtes Band bläst oder mit Vakuum zieht oder
mechanisch überträgt und dann prägt und hinten abzieht.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch mindestens teilweises Erwärmen der
Kunststoff-Folie unmittelbar vor dem Ablegen auf dem
Transportband.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch Erwärmen der Kunststoff-Folie von
ihrer zu beschichtenden oder zu bedruckenden Seite aus.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch Erwärmen der Kunststoff-Folie durch
Wärmeaufnahme von dem Transportband.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934311235 DE4311235A1 (de) | 1992-04-24 | 1993-04-06 | Verfahren zum Beschichten oder Bedrucken einer Kunststoff-Folie mit wässerigen Beschichtungsmedien, lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder Mischungen davon, UV-härtbaren Lacken oder Farben, sowie PVC-Pasten |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4213582 | 1992-04-24 | ||
DE19934311235 DE4311235A1 (de) | 1992-04-24 | 1993-04-06 | Verfahren zum Beschichten oder Bedrucken einer Kunststoff-Folie mit wässerigen Beschichtungsmedien, lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder Mischungen davon, UV-härtbaren Lacken oder Farben, sowie PVC-Pasten |
Publications (2)
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DE4311235A1 DE4311235A1 (de) | 1993-10-28 |
DE4311235C2 true DE4311235C2 (de) | 1994-02-10 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934311235 Granted DE4311235A1 (de) | 1992-04-24 | 1993-04-06 | Verfahren zum Beschichten oder Bedrucken einer Kunststoff-Folie mit wässerigen Beschichtungsmedien, lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder Mischungen davon, UV-härtbaren Lacken oder Farben, sowie PVC-Pasten |
Country Status (1)
Country | Link |
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