DE4309513A1 - Verfahren zur Verbesserung des Rundlaufes eines luftbereiften Fahrzeugrades - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung des Rundlaufes eines luftbereiften FahrzeugradesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verbesserung
des Rundlaufes eines luftbereiften Fahrzeugrades. Eine hohe
Rundlaufqualität, das heißt eine geringe Schwankung der
zwischen Rad und Straße wirkenden bzw. zwischen Rad und
Prüftrommel zu messenden Vertikalkraft bei konstant
vorgegebenem Abstand zwischen Radachse und der Oberfläche der
Straße bzw. Prüftrommel, wird üblicherweise durch eine hohe
Rundlaufqualität sowohl der Felge als auch des Reifens
erreicht; dies ist nur möglich mit kostspielig engen
Toleranzvorgaben in sämtlichen der zahlreichen Fertigungs
schritte sowohl des Reifens als auch der Felgen.
Zur Verminderung verbleibender Unwucht ist es bekannt, die
Einzelunwucht von Felge und Reifen ihrer Winkellage nach zu
bestimmen und Felge und Reifen in solcher Winkellage
zueinander zu montieren, daß sich die Einzelunwuchten
gegenüber stehen. Dieses Vorgehen wird "Matchen" genannt. Die
verbleibende Unwucht ergibt sich dabei als Differenz und nicht
etwa Summe der Einzelunwuchten, ist also kleiner. Die
verbleibende Differenz wird durch Trimmgewichte an der Felge
ausgewuchtet.
Weiterhin ist ein Auswuchtverfahren aus der DE-PS 24 55 279
bekannt, wo eine plastische Verformung der Felge gelehrt wird.
Durch den in jüngster Vergangenheit erfolgten und anscheinend
noch weiter gehenden Trend zu niedrigeren Reifenquerschnitten,
dementsprechend kürzeren und somit steiferen Seitenwänden,
sind die Radialkraftschwankungen luftbereifter Räder größer
geworden.
Es stellt sich die Aufgabe, ohne großen Kosten die Radial
kraftschwankungen des bereiften Rades zu verringern. Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß nach Montage
des Luftreifens auf die Felge der Rundlauf der Felge gegenüber
der Radachse so eingestellt wird, daß die Rundlauffehler des
Reifens gegenüber der Felge zumindest teilweise durch
Rundlauffehler der Felge gegenüber der Radachse kompensiert
werden.
Zwar ähnelt die Erfindung insofern dem vorbekannten Matchen,
wo der Fehler des Gesamtsystems Rad durch geschicktes Zuordnen
an sich unveränderter Fehler der Einzelteile Felge und Reifen
verkleinert wird, jedoch wird hier ein Felgen"fehler" erst
gezielt passend zum Reifen erzeugt. Ein weiterer Unterschied
liegt darin, daß zumindest bei den Ausführungen gemäß den
Ansprüchen 2 bis 4 der Erfindung der Fehler der Einzelteile
gar nicht erst bestimmt zu werden braucht, sondern als
Eingangsgröße in den Regelkreis nur der (eine!)
Rundlauffehlerschrieb über dem Drehwinkel des bereiften Rades
aufgenommen zu werden braucht.
Die Varianten gemäß den Ansprüchen 2 bis 4 sind in ihrer
Anwendung dadurch beschränkt, daß eine Verformbarkeit der
Felge vorausgesetzt werden muß, geschmiedete oder gegossene
Felgen also in der Regel ausscheiden. Das Bestechende an
diesen Varianten ist aber, daß mit ihnen Räder mit - viel
billigeren, im wesentlichen spanlos geformten - Blechfelgen
beste Rundlaufwerte erreichen können, die bislang nur mit
gedrehten Guß- oder Schmiedefelgen möglich waren.
Möglicherweise sind die erzielbaren Rundlaufwerte sogar
besser, weil nicht nur eine Kompensation der 1. Harmonischen
der Radialkraftschwankung sondern auch eine höherer Ordnungen,
insbesondere noch der 2. und 3. möglich ist.
Zumindest für Räder mit nicht verformbaren Felgen empfiehlt
sich dagegen ein Verfahren nach Anspruch 5 oder den darauf
rückbezogenen weiteren Unteransprüchen. Kern dieser Lösungen
ist es, daß die Zentrierung der Felge gegenüber der Nabe
einstellbar ist, insbesondere die Befestigungslöcher - die
bislang immer konisch für ein Zusammenspiel mit einer Schraube
mit konischem Kopf gestaltet sind - im Zusammenspiel mit den
Befestigungsschrauben ein Spiel für die Felgenzentrierung
bereit halten, also nicht mehr konisch ausgebildet sind.
Die Weiterbildungen gemäß den Unteransprüchen 6 bis 9 weisen
Möglichkeiten auf, die optimale Koordination zwischen Felge
und Nabe bei gegebenem Reifensitz zu speichern.
Während die Verfahrensvarianten 2 bis 4 durch Figuren kaum
klarer darzustellen sein dürften, wird die Variante
entsprechend den Ansprüchen 5, 6, 7 und 9 mit einer Figur
näher erläutert. Sie zeigt ein luftbereiftes Fahrzeugrad 1 mit
einem Luftreifen 2 und einer Felge 3 montiert auf eine Nabe 4
mit einem Zentrierfortsatz F, dessen Mittellinie die Radachse
R markiert. Zwischen Zentrierfortsatz F und der Innenbohrung 5
der Felge 3 ist ein als Kunststoffbuchse ausgebildeter
Zwischenring Z angeordnet. Dieser Zwischenring Z hat die
Aufgabe der Zentrierung der Felge 3 gegenüber der Radachse R;
damit diese Art der Zentrierung nicht in Konflikt mit der
bislang üblichen Zentrierung auf den Radmuttern gerät, sind
die Befestigungsschrauben 7 ohne Konus ausgeführt und
durchdringen Löcher 6 von größerem Innendurchmesser als dem
Durchmesser der Schrauben 7, so daß an dieser Stelle also Spiel
verbleibt.
Die Innenkontur (Bohrung) des Zwischenringes Z ist gegenüber
seiner Außenkontur und damit der Innenbohrung 5 der Felge 3 in
solcher Weise exzentrisch (im seltenen Sonderfall der
Amplitude 0 der 1. Harmonischen des Radrundlauffehlers
natürlich zentrisch) angeordnet, daß die 1. Harmonische des
Rundlauffehlers des gesamten Rades, also gemessen an der
Reifenperipherie, annähernd 0 wird.
Dem voraus ging eine Fourier-Analyse des Rundlauffehler
schriebes, Ermittlung der Amplitude (nachfolgend kurz A
genannt) und Phasenlage der 1. Harmonischen, Bohren eines
Loches in den Zwischenring Z mit der Exzentrizität e=A und
Einsatz des Zwischenringes in solcher Phasenlage, daß in der
Winkellage, in der zuvor die maximale Radialkraft des Rades 1
gemessen wurde, der Zwischenring Z die minimale Wandstärke w
aufweist; die Figur zeigt einen Schnitt durch genau diese
Ebene.
Die Erfindung ist für alle Arten bereifter Räder brauchbar,
die Varianten gemäß den Ansprüchen 2 bis 4 aber nur für
luftbereifte Räder.
Claims (9)
1. Verfahren zur Verbesserung des Rundlaufes eines bereiften
Fahrzeugrades (1)
dadurch gekennzeichnet, daß nach
Montage des Luftreifens (2) auf die Felge (3) der Rundlauf
der Felge (3) so eingestellt wird, daß die Rundlauffehler
des Reifens (2) gegenüber der Felge (3) zumindest teilweise
durch Rundlauffehler der Felge (3) gegenüber der Radachse
(R) kompensiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 mit Verwendung einer plastisch
verformbaren Felge, beispielsweise einer Felge aus Blech,
und einem Luftreifen als Reifen (2) dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellung des Rundlaufes der Felge (3) gegenüber
der Radnabe (4) durch plastische Verformung erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß
zuerst die 1. Harmonische der Radialkraftschwankung des
Rades (1) ermittelt wird, dann die Felge (3) in der Weise
plastisch verformt wird, daß diese 1. Harmonische
weitgehend kompensiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß nach
weitgehender Kompensation der 1. Harmonischen der
Radialkraftschwankung Harmonische höherer Ordnung der
Radialkraftschwankung in analoger Weise weitgehend
kompensiert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, welches sich auf die weitgehende
Kompensation der 1. Harmonischen der Radialkraftschwankung
beschränkt, dadurch gekennzeichnet, daß ohne plastische
Verformung der Felge (3) ihre (3) Zentrierung gegenüber der
Nabe (4) einstellbar ist, insbesondere die Befestigungs
löcher (6) im Zusammenspiel mit den Befestigungsschrauben
(7) ein Spiel für die Felgenzentrierung bereit halten.
6. Verfahren nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß die
zur weitgehenden Kompensation der 1. Harmonischen der
Radialkraftschwankung gefundene Zentrierung der Felge (3)
gegenüber der Nabe (4) durch einen auswechselbaren
Zwischenring (Z) reversibel fixiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß
zunächst entsprechend der Amplitude der 1. Harmonischen der
Radialkraftschwankung ein Zwischenring (Z) mit einer
Exzentrizität (e) im wesentlichen gleich besagter Amplitude
geschaffen oder aus einem Vorrat ausgesucht wird und danach
entsprechend der Phasenlage besagter erster Harmonischer
besagter Zwischenring (Z) in solcher Drehwinkellage
zwischen Felge (3) und Nabe (4) montiert wird, daß in der
Winkellage maximaler Radialkraft des Rades (1) der
Zwischenring (Z) die minimale Wandstärke (w) aufweist.
8. Verfahren nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß der
Zwischenring (Z) durch Eingießen eines Harzes oder
Thermoplasten in den Raum zwischen Felge (3) und Nabe (4)
in zur Kompensation der 1. Harmonischen optimalen
Zentrierung mit nachfolgender Aushärtung bzw. Erstarrung
gebildet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß der
Zwischenring (Z) zunächst als eine Kunststoffbuchse mit
fertiger Außenkontur aber noch insofern unfertiger Innen
kontur gebildet wird, daß der Durchmesser der Bohrung
kleiner ist als der Außendurchmesser des entsprechenden
Zentrierfortsatzes (F) auf der Nabe (4) und die Aufbohrung
auf den Außendurchmesser des Zentrierfortsatzes (F) danach
mit solcher Exzentrizität zur fertigen Außenkontur der
Buchse erfolgt, wie es der Amplitude der 1. Harmonischen
des Radrundlauffehlers entspricht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934309513 DE4309513A1 (de) | 1993-03-25 | 1993-03-25 | Verfahren zur Verbesserung des Rundlaufes eines luftbereiften Fahrzeugrades |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19934309513 DE4309513A1 (de) | 1993-03-25 | 1993-03-25 | Verfahren zur Verbesserung des Rundlaufes eines luftbereiften Fahrzeugrades |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4309513A1 true DE4309513A1 (de) | 1994-03-03 |
Family
ID=6483695
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934309513 Ceased DE4309513A1 (de) | 1993-03-25 | 1993-03-25 | Verfahren zur Verbesserung des Rundlaufes eines luftbereiften Fahrzeugrades |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4309513A1 (de) |
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