DE4308800A1 - Brillenglasrandbearbeitungsmaschine - Google Patents
BrillenglasrandbearbeitungsmaschineInfo
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Description
Der Umfang unrunder Brillengläser, wie sie abhängig von dem
Brillengestell hergestellt werden müssen, bildet im Gegensatz zu
dem Rand runder Brillengläser eine Raumkurve. Jeder Punkt am
Umfang des unrunden Brillenglases, das seine unrunde Form durch
seinen Vorschliff erhalten hat, besitzt einen bestimmten Radius
von dem Drehmittelpunkt des Glases, der unterschiedlich zu dem
Radius seiner benachbarten Umfangspunkte ist. Der
Brillenglasumfang läßt sich somit durch einen Radius und einen
zugehörigen Winkel eindeutig definieren. Durch die Wölbung des
Brillenglases bedingt, ergibt sich ein Wandern des
Schleifpunktes, d. h. des Berührungspunktes des Brillenglases
mit der Schleifscheibe, in einer Richtung parallel zur
Brillenglasdrehachse. Soll nun der Brillenglasumfang mit einer
Dachfacette oder Nut versehen werden, kann sich insbesondere
beim Übergang von Umfangsabschnitten des Brillenglases mit
größerem Radius zu Umfangsabschnitten mit kleinerem Radius und
umgekehrt und bei Übergängen mit kleiner Krümmung ein Verlaufen
der Facette oder der Nut ergeben, was insbesondere bei
Plus-Gläsern mit gegenüber dem mittleren Abschnitt des
Brillenglases relativ dünnen Randbereichen zu Schwierigkeiten
führt. Diese Schwierigkeiten sind besonders groß bei Gläsern in
deren Ränder eine Rille eingearbeitet werden soll, in die ein
Faden zum Befestigen am Brillengestell eingelegt wird. Durch die
in der Regel erheblich größeren Schleifscheibendurchmesser
gegenüber dem Brillenglasdurchmesser wird diese Schwierigkeit
noch verstärkt und läßt sich auch nicht durch ein parallel zur
Brillenglasdrehachse geführtes bzw. gesteuertes Schleifen der
Nut oder Rille beseitigen. Dieses geführte oder gesteuerte
Schleifen läßt sich rein mechanisch oder mittels einer
CNC-Steuerung rechnergeführt bewerkstelligen, wobei der Rechner
auch das Umfangsschleifen entsprechend einer vorgegebenen
Brillenglaskontur steuert. Derartige CNC-gesteuerte
Brillenglasrandschleifmaschinen sind bekannt.
Des weiteren sind die Ränder von dicken Minusgläsern, bei denen
die Dachfacette schmaler als der Rand des Brillenglases ist,
durch das Umfangsschleifen sehr scharfkantig, so daß hier ein
leichtes Anfasen erwünscht ist, das sich aber aufgrund der sich
aus der Brillenglasform ergebenden Raumkurve der Vorder- und
Hinterseite mit der üblichen Schleifscheibe mit einem sehr viel
größeren Durchmesser als das Brillenglas nicht durchführen läßt.
Des weiteren gibt es Brillengestelle, an denen die Brillengläser
mittels in Nuten in den Brillengläsern eingreifenden Klammern
gehalten werden. Diese Nuten lassen sich nur auf Sondermaschinen
herstellen.
Um das Verlaufen der Rille zu vermeiden, wurde bereits in der
Gebrauchsmusterschrift G 88 01 224.7 derselben Anmelderin eine
Schleifscheibe vorgeschlagen, bei der der runde, mit einer
Schleifrippe versehene Schleifscheibenumfang eine oder mehrere
Unterbrechungen aufweist. Obwohl mit dieser Gestaltung der
Schleifscheibe bezüglich des Verlaufens der Rille eine
Verbesserung erzielt wurde, wurde jedoch festgestellt, daß sich
dieses Verlaufen nicht mit Sicherheit bei jedem Brillenglas
vermeiden läßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Brillenglasrandbearbeitungsmaschine zu schaffen, mit der sich
Nuten oder Rillen in den Brillenglasumfang jeder Art von
Brillengläsern einarbeiten und die Ränder anfasen lassen und das
Bearbeitungswerkzeug zum Herstellen der Nut oder Rille oder zum
Anfasen der Raumkurve des Brillenglasumfangs folgt.
Ausgehend von dieser Aufgabenstellung wird bei einer
Brillenglasrandbearbeitungsmaschine der eingangs erwähnten Art
vorgeschlagen, daß zum Herstellen einer Nut oder Rille im
Brillenglasumfang oder zum Anfasen der Kanten der
Brillenglaskontur ein Bearbeitungswerkzeug vorgesehen ist, das
auf einer Lagerung für die angetriebene Welle einer
parallelachsig zu zwei koaxialen Halbwellen zum Halten und
Drehen des Brillenglases angeordneten Vor- und
Fertigschleifscheibe angeordnet ist und mit der Lagerung relativ
zu den Halbwellen radial und axial beweglich ist.
Bei dem Bearbeitungswerkzeug kann es sich um einen Formstahl
nach Art eines Drehmeißels handeln, mit dem sich eine
spangebende Bearbeitung, insbesondere von Kunststoffgläsern,
durchführen läßt. In diesem Fall wird die Drehzahl der das
Brillenglas haltenden Halbwellen gegenüber der Drehzahl beim
Herstellen der Brillenglaskontur erhöht.
Erfindungsgemäß wird somit die Nut oder Rille bzw. wird das
Anfasen der Kanten nicht durch eine profilierte Schleifscheibe
hergestellt, die parallelachsig zum zu bearbeitenden Brillenglas
angeordnet ist, sondern es ist ein radial zum Brillenglas
angeordnetes Bearbeitungswerkzeug vorgesehen. Vorzugsweise
handelt es sich bei diesem Bearbeitungswerkzeug um einen
drehangetriebenen Fingerfräser oder ein Schleifwerkzeug kleinen
Durchmessers, mit dem sich die Nut oder Rille in dem
Brillenglasumfang herstellen läßt. Ebenso läßt sich mit
derselben Anordnung der Werkzeugachse mittels eines kegeligen
Schleifwerkzeugs das Anfasen der Kanten durchführen. Wichtig ist
hierbei, daß dieses Bearbeitungswerkzeug relativ zum Brillenglas
mittels einer Vorrichtung gesteuert in radialer und axialer
Richtung geführt ist, um die Nut oder Rille genau entsprechend
der Brillenglaskontur und deren Raumkurve in einer vorgebbaren
Anordnung herzustellen. Dabei können die Bewegungen in radialer
und axialer Richtung unabhängig von einander gesteuert sein,
indem das Brillenglas nur in axialer, das Bearbeitungswerkzeug
nur in radialer Richtung geführt ist, oder umgekehrt. Beim
Anfasen genügt es, das Bearbeitungswerkzeug relativ zum
Brillenglas mittels einer Vorrichtung gesteuert in radialer
Richtung zu führen, während es in axialer Richtung nur
federelastisch am Brillenglas anliegt.
Besonders vorteilhaft ist es, daß als
Brillenglasbearbeitungsmaschine zum Herstellen einer Nut oder
Rille oder zum Anfasen der Kanten eine übliche
Brillenglasrandschleifmaschine mit parallelachsig zu den
Halbwellen angeordneten Vor- und Fertigschleifscheiben zum
Schleifen der Brillenglaskontur und ggf. mit einer Nut zum
Schleifen einer Dachfacette verwendet wird. Bei einer solchen
Brillenglasrandschleifmaschine muß ohnehin die Möglichkeit
gegeben sein, die Halbwellen und Schleifscheiben gesteuert
radial und axial relativ zueinander zu bewegen, was rein
mechanisch oder rechnergeführt mittels einer CNC-Steuerung
erfolgen kann. An einer solchen Brillenglasrandschleifmaschine
läßt sich das Bearbeitungswerkzeug in besonders einfacher Weise
an der Lagerung für die Schleifscheiben anordnen und folgt damit
zwangsweise der Relativbewegung zwischen dem von den Halbwellen
gehaltenen Brillenglas und den Schleifscheiben. Das
Bearbeitungswerkzeug kann dabei über einen Winkeltrieb in Form
eines Kegelrad- oder Reibradpaares von der Schleifscheibenwelle
oder durch die Schleifscheibe oder durch einen eigenen
Antriebsmotor angetrieben sein.
Vorzugsweise wird der Fingerfräser oder das Schleifwerkzeug
besonders hochtourig angetrieben, wie dies z. B. für
Zahnarztfräs- und -schleifwerkzeuge der Fall ist. Der
Fingerfräser oder ein Diamantschleifwerkzeug kann dabei einen
Durchmesser von etwa 0,5 mm, eine Länge von etwa 0,7 mm
aufweisen und an einem Schaft mit erheblich größerem Durchmesser
zwischen 5 und 10 mm befestigt sein.
Um bei Berührung mit dem Brillenglas eine Beschädigung zu
vermeiden, kann der Durchmesserabsatz zwischen dem Fingerfräser
bzw. dem Schleifwerkzeug und dem Schaft leicht ballig ausgeführt
sein. Der Fingerfräser bzw. das Diamantschleifwerkzeug kann an
der Spitze eines kegeligen Fräs- oder Schleifwerkzeugs zum
Anfasen der Kanten des Brillenglasumfangs angeordnet sein, und
beide können den Durchmesser der Schleifscheibe radial
überragen.
Die Lagerung für die Welle der Vor- und Fertigschleifscheibe
kann einen zylindrischen Lagerhals aufweisen, auf den der
Winkeltrieb mit einer zylindrischen Hülse aufgesetzt ist, wobei
in der Hülse senkrecht zur Lagerachse ein Schaft mit dem Fräs-
oder Schleifwerkzeug drehbar angeordnet ist und mit der Welle in
Antriebsverbindung steht.
Die Erfindung wird nachstehend anhand mehrerer, in der Zeichnung
dargestellter Ausführungsbeispiele des näheren erläutert. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer
Brillenglasrandbearbeitungsmaschine,
Fig. 2 eine schematische Teilansicht einer
Brillenglasrandbearbeitungsmaschine mit
Schnittdarstellung des Winkeltriebs,
Fig. 3 eine schematische Teilansicht einer
Brillenglasrandbearbeitungsmaschine mit
Schnittdarstellung einer anderen Ausführungsform
des Winkeltriebs,
Fig. 4 eine Axialansicht des Winkeltriebs,
Fig. 5 eine Axialansicht des Winkeltriebs mit
Darstellung des Anfasens eines Brillenglases,
Fig. 6 eine Detailansicht eines Brillenglases mit
herangeführtem Rillwerkzeug,
Fig. 7 eine Detailansicht eines Brillenglases mit
herangeführtem Faswerkzeug,
Fig. 8 eine Ansicht eines mit Nuten zur Befestigung
eines Brillengestells versehenen Brillenglases
und
Fig. 9 eine Darstellung der Herstellung eines gemäß
Fig. 8 genuteten Brillenglases.
Bei der dargestellten Brillenglasrandbearbeitungsmaschine
handelt es sich um eine übliche, CNC-gesteuerte
Brillenglasrandschleifmaschine mit einem Gestell 1, einem
Gehäuse 2 und einer im Gehäuse 2 angeordneten Schleifscheibe 3,
deren Welle 4 in Lagerstützen 5 gelagert ist und durch einen
Antriebsmotor in Drehbewegung versetzt wird. Die Lagerstützen 5
ruhen auf einem Schlittenteil 6, das mittels Führungsstangen 7
in Ansätzen 8 eines Schlittenteils 9 in Richtung eines
Brillenglases 12 beweglich gelagert ist. Der Schlittenteil 9
ruht auf Führungsschienen 10 und läßt sich parallel zur Welle 4
verschieben.
Die Brillenglasrandbearbeitungsmaschine weist zwei koaxiale
Halbwellen 11 auf, zwischen denen ein Brillenglas 12 mittels
einer geeigneten, an sich bekannten Halterung gehalten ist. Die
Brillenglaskontur 13 wird mittels der Schleifscheibe 3 dadurch
hergestellt, daß die Halbwellen 11 mittels eines Antriebsmotors
in langsame Umdrehung versetzt werden und dabei die sich schnell
drehende Schleifscheibe 3 die Brillenglaskontur 13 schleift. Die
Brillenglaskontur ist in einem Soll-Wert-Speicher 15, der mit
einem Rechner 14 verbunden ist, gespeichert. Der Rechner 14
steuert über eine Steuerleitung 19 nicht dargestellte Antriebe
für die Schlittenteile 6 und 9 an, die die erforderlichen
Radial- und Axialbewegungen der Schleifscheibe 3 hervorrufen, um
die gewünschte Brillenglaskontur 13 zu erzeugen. Die Drehung der
Halbwellen 11 mit dem Brillenglas 12 wird über einen Winkelgeber
16 gesteuert, während ein in einer Ausbuchtung 17 des Gehäuses
angeordneter Radius- bzw. Konturgeber 18 Daten über die
erreichte Brillenglaskontur 13 bzw. deren Raumkurve an den
Rechner 14 weitergibt.
Es ist auch möglich, den Halbwellen 11 mit dem Brillenglas 12
die Radial- und Axialbewegung zu erteilen, während sich die
Schleifscheibe 3 nur dreht, oder aber die Halbwellen 11 mit dem
Brillenglas 12 radial und die Schleifscheibe 3 axial zu bewegen
oder umgekehrt.
Die Welle 4 ragt aus einem zylindrischen Lagerhals 20 an der
Lagerstütze 5 heraus. Auf diesen Lagerhals 20 ist eine
zylindrische Hülse 27 aufgesteckt und mittels einer
Klemmschraube 34 gehalten. Radial zur Achse der Welle 4 ist ein
Schaft 21 in Kugellagern 28 in der zylindrischen Hülse 27
gelagert. Dieser Schaft 21 trägt einerseits einen kegeligen
Schleif- oder Fräskopf 25 und andererseits ein mit einem
Gummiring 29 versehenes Reibrad 30, das in ein genutetes Rad 31
auf der Welle 4 eingreift. Durch die Drehung der Welle 4 wird
somit der kegelige Schleif- oder Fräskopf 25 in schnelle Drehung
versetzt.
Statt einer Reibradpaarung 29, 30, 31 kann auch ein Kegelradpaar
32, 33 zum Antrieb des Schafts 21 vorgesehen sein, wie dies in
Fig. 3 dargestellt ist. Der kegelige Schleif- oder Fräskopf 25
überragt um ein Geringes den Durchmesser der Schleifscheibe 3,
so daß sich das konturgeschliffene Brillenglas 12 in den Bereich
des kegeligen Schleif- oder Fräskopfs 25 bringen und anfasen
läßt. Beim Anfasen bewegt sich der kegelige Schleif- oder
Fräskopf 25 radial mit dem Schlittenteil 6, wie dies für das
Schleifen der Brillenglaskontur 13 bereits beschrieben wurde.
Zum Anfasen der Kanten der Brillenglaskontur 13 wird der
kegelige Schleif- oder Fräskopf 25, wie in Fig. 7 dargestellt,
an die Kanten angelegt, berührt diese Kanten jedoch nur leicht
unter Federdruck und folgt dabei der Raumkurve der
Brillenglaskontur.
Statt des Antriebs durch die Welle 4 oder die Schleifscheibe 3
kann auch ein eigener, hochtourig laufender Antriebsmotor für
den Schleif- oder Fräskopf 25 vorgesehen sein, ohne etwas an der
Anordnung am Lagerhals 20 zu ändern.
Um, wie in Fig. 6 dargestellt, eine Nut oder Rille in den
Brillenglasumfang 13 einzuarbeiten, kann anstelle eines
kegeligen Schleif- oder Fräskopfs 25 an dem Schaft 21 ein
Fingerfräser 22 oder ein entsprechendes Diamantschleifwerkzeug
befestigt sein und durch die Drehung der Welle 4 in hohe
Drehzahl versetzt werden.
Der Fingerfräser 22 oder das Schleifwerkzeug ist nach Art eines
Zahnarztfräsers oder -schleifwerkzeugs hergestellt und geeignet,
in den Brillenglasumfang 13 eine Nut oder Rille einzuarbeiten.
Der Fingerfräser bzw. das Schleifwerkzeug weist einen
Durchmesser von etwa 0,5 mm und eine Länge von 0,7 mm auf, was
den üblichen Maßen einer Nut oder Rille in einem Brillenglas
entspricht.
Um nach dem Schleifen der Brillenglaskontur 13 durch die
Schleifscheibe 3 die Nut oder Rille in den Brillenglasumfang
einzuarbeiten, wird der Fingerfräser 22 oder das Schleifwerkzeug
durch die Welle 4 und den Winkeltrieb 29, 30, 31 bzw. 32, 33 in
Drehung versetzt und so weit vorgefahren, daß er in die in Fig.
6 dargestellte Stellung gelangt, d. h. mit seiner Länge von etwa
0,7 mm in den Brillenglasumfang 13 eindringt, bis der ballige
Absatz 23 zwischen dem Fingerfräser 22 bzw. dem Schleifwerkzeug
und dem Schaft 21 am Brillenglasumfang anliegt. Gleichzeitig
wird das Brillenglas 12 über den Antrieb der Halbwellen 11 in
langsame Umdrehung versetzt, so daß eine Rille in den
Brillenglasumfang eingearbeitet wird. Die Rille folgt dabei
axial einer Raumkurve, die über die CNC-Steuerung mittels des
Rechners 14 dem Schlittenteil 9 aufgegeben wird. Gleichzeitig
wird über den Rechner 14 die radiale Verschiebung des
Fingerfräsers 22 bzw. das Schleifwerkzeug entsprechend der
Brillenglaskontur 13 gesteuert, so daß eine Rille über den
gesamten Umfang oder auch nur über einen Teil des Umfangs des
Brillenglases mit gleichmäßiger Tiefe eingearbeitet wird.
Somit wird die Steuerung der Bewegungen der Schlittenteile 6 und
9 mittels des Rechners 14 direkt dazu benutzt, die Rille in die
Brillenglaskontur 13 entsprechend der vorgegebenen
Brillenglaskontur und einem vorgebbaren Verlauf der Rille auf
dem Brillenglasumfang durchzuführen.
Das Einarbeiten der Rille in den Brillenglasumfang läßt sich
auch mit einer Brillenglasrandschleifmaschine ohne CNC-Steuerung
bewerkstelligen, d. h. wenn die Brillenglaskontur durch
Kopierschleifen mittels einer auf einer der Halbwellen 11
angeordneten Schablone erfolgt, die die radiale
Verschiebebewegung des Schlittenteils 6 steuert, während die
Axialbewegung der Lagerstützen 5 mit der Schleifscheibe 3 durch
eine mechanische Verschiebung des Schlittensteils 9 z. B.
mittels eines sog. "Panhard-Stabes" bewirkt wird.
Das kegelige Fräs- oder Schleifwerkzeug 25 zum Anfasen der
Kanten eines fertiggestellten Brillenglases 12 kann an seiner
Spitze mit dem Fingerfräser 22 bzw. Schleifwerkzeug versehen
sein, wie dies in Fig. 7 dargestellt ist.
Soll ein Brillenglas 12 mit Nuten 26 versehen werden, die zur
Befestigung eines Brillengestells mittels Klammern dienen, läßt
sich der Fingerfräser 22 bzw. das Schleifwerkzeug verwenden. In
diesem Fall wird das Brillenglas 12 in eine der Lage der Nut 26
entsprechende Winkelstellung durch gesteuertes Drehen der
Halbwellen 11 gebracht. Danach wird der Fingerfräser 22 bzw. das
Schleifwerkzeug axial in die erforderliche Stellung neben dem
Brillenglas 12 gebracht sowie anschließend achsparallel zu den
Halbwellen 11 bewegt, bis die Nut 26 eingearbeitet ist. In
diesem Fall braucht sich das Brillenglas 12 während der
Bearbeitung nicht zu drehen und sich der Schlittenteil 6 oder
das Bearbeitungswerkzeug 22 radial nur zum Einstellen der
Nuttiefe zu bewegen, während das Herstellen der Nut 6 allein
durch axiales Bewegen des Schlittenteils 9 erfolgt.
Statt eines rotierenden Bearbeitungswerkzeugs 22, 25 läßt sich
auch ein Formstahl 27 verwenden, wenn anstelle des
Antriebsmotors 20 eine entsprechende Halterung an der
Lagerstütze 5 angeordnet wird. In diesem Fall wird dem Formstahl
27 eine Axial- und Radialbewegung wie den rotierenden Werkzeugen
erteilt, während die Halbwellen 11 mit dem Brillenglas 12 in
schnelle Umdrehung versetzt werden, so daß das Rillen oder
Anfasen mit dem Formstahl wie auf einer CNC-gesteuerten oder
Kopierdrehmaschine erfolgt. Dieser Formstahl läßt sich
vorteilhafterweise zum Bearbeiten von Kunststoffbrillengläsern
einsetzen.
Claims (20)
1. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine mit
- - zwei koaxialen Halbwellen (11) zum Halten und Drehen eines Brillenglases (12),
- - einer parallelachsig zu den Halbwellen (11) angeordneten und relativ zu diesen radial und axial beweglichen Lagerung (5, 20) für eine angetriebene Welle (4) einer Vor- und Fertigschleifscheibe (3) zum Schleifen der Brillenglaskontur (13), ggf. mit einer Nut zum Schleifen einer Dachfacette,
- - einem an der Lagerung (5, 20) angeordneten Bearbeitungswerkzeug (22, 25, 27) zum Herstellen einer Rille auf den Brillenglasumfang (13) und/oder zum Anfasen der Kanten des Brillenglasumfangs (13).
2. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bearbeitungswerkzeug aus einem
Formstahl (27) besteht.
3. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bearbeiten mittels des Formstahls
(27) bei einer erhöhten Drehzahl der Halbwellen (11) mit dem
Brillenglas (12) erfolgt.
4. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bearbeitungswerkzeug aus einem
angetriebenen, mit seiner Drehachse radial zum Brillenglas
(12) angeordneten Fräs- oder Schleifwerkzeug (22, 25)
besteht.
5. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bearbeitungswerkzeug (22, 25) über
einen Winkeltrieb (29, 30, 31; 32, 33) von der
Schleifscheibenwelle (4) oder der Schleifscheibe (3)
angetrieben wird.
6. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bearbeitungswerkzeug (22, 25) von
einem eigenen Antriebsmotor (20) angetrieben wird.
7. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche
4 bis 6, gekennzeichnet durch einen hochtourig laufenden
Fingerfräser (22) oder ein entsprechendes Schleifwerkzeug als
Nut- oder Rillwerkzeug.
8. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Fingerfräser (22) bzw. das
Schleifwerkzeug einen Durchmesser von etwa 0,5 mm und eine
Länge von etwa 0,7 mm aufweist und an einem Schaft (21) mit
erheblich größerem Durchmesser zwischen 5 und 10 mm befestigt
ist.
9. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Absatz (23) zwischen dem Fingerfräser
(22) bzw. dem Schleifwerkzeug und dem Schaft (21) leicht
ballig ausgeführt ist.
10. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche
4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug zum Anfasen
der Kanten des Brillenglasumfangs (13) aus einem kegeligen
Fräs- oder Schleifwerkzeug (25) und das Werkzeug zum
Herstellen einer Rille auf dem Brillenglasumfang (13) aus
einem an der Spitze des kegeligen Fräs- oder Schleifwerkzeugs
(25) angeordneten zylindrischen Fräs- oder Schleifwerkzeug
(22) kleinen Durchmessers besteht.
11. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche
4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Fräs- oder
Schleifwerkzeug (22, 25) den Durchmesser der Schleifscheibe
(3) radial überragt.
12. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 11, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (14, 15, 19,
24) zum gesteuerten radialen Führen und zum freien,
federelastischen, axialen Führen der Relativbewegung des
Brillenglases (12) und der Schleifscheibe (3) sowie des
Werkzeugs (25) zum Anfasen der Kanten des Brillenglasumfangs
(13).
13. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch eine CNC-Steuerung (14, 15, 19, 24) für
die radiale Relativbewegung des Brillenglases (12) und der
Schleifscheibe (3) sowie des Werkzeugs (25) zum Anfasen der
Kanten des Brillenglasumfangs (13).
14. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach Anspruch 1 bis 13,
gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (14, 15, 19, 24) zum
gesteuerten Führen der radialen und axialen Relativbewegung
des Brillenglases (12) und der Schleifscheibe (3) sowie des
Werkzeugs (22) zum Herstellen einer Rille (3) auf dem
Brillenglasumfang (13).
15. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach Anspruch 14,
gekennzeichnet durch eine CNC-Steuerung (14, 15, 19, 24) für
die radiale und axiale Relativbewegung des Brillenglases (12)
und der Schleifscheibe (3) sowie des Werkzeugs (22, 27) zum
Herstellen einer Rille auf dem Brillenglasumfang (13).
16. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Winkeltrieb (29, 30, 31; 32, 33) an
der Lagerung (5, 20) angeordnet und von der Welle (4) oder
der Schleifscheibe (3) angetrieben ist.
17. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagerung einen zylindrischen
Lagerhals (25) aufweist, der Winkeltrieb (29, 30, 31; 32, 33)
mit einer zylindrischen Hülse (27) auf den Hals (25)
aufgesetzt ist, in der Hülse (27) senkrecht zur Lagerachse
ein Schaft (21) mit einem Fräs- oder Schleifwerkzeug (22, 25)
drehbar angeordnet ist und mit der Welle (4) in
Antriebsverbindung steht.
18. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Welle (21) von der Welle (4) durch
ein Kegelradpaar (32, 33) angetrieben ist.
19. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Welle (21) von der Welle (4) durch
ein Reibradpaar (29, 30, 31) angetrieben ist.
20. Brillenglasrandbearbeitungsmaschine nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Welle (21) von der Schleifscheibe (3)
durch ein Reibrad (29, 30) angetrieben ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (4)
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