DE4307317A1 - Vorrichtung zum Schmelzen und Gießen von Metallen oder Metall-Legierungen hoher Reinheit - Google Patents
Vorrichtung zum Schmelzen und Gießen von Metallen oder Metall-Legierungen hoher ReinheitInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- F27B14/06—Crucible or pot furnaces heated electrically, e.g. induction crucible furnaces with or without any other source of heat
- F27B14/061—Induction furnaces
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schmelzen und
Gießen von Metallen oder Metall-Legierungen hoher Reinheit
unter Vakuum-, bzw. Schutzgasbedingungen mit einem gekühlten
Schmelztiegel und einem gekühlten Trichter zur Führung des
Gießstrahls, wobei der Tiegel und der Trichter aus mehreren
Bauteilen, im wesentlichen aus, durch Schlitze voneinander
getrennten metallischen, palisadenförmig ausgebildeten Seg
menten bestehen und von mindestens einer Induktionsspule um
geben sind.
Zum Schmelzen schwer schmelzbarer Stoffe mit einem hohen
Schmelzpunkt und zum Herstellen von Metallen hoher Reinheit
ist es seit langem bekannt wassergekühlte Schmelztiegel zu
verwenden. Als Tiegelmaterial wird meist Kupfer oder Silber
verwendet, wobei der Schmelzpunkt des zu schmelzenden Stoffes
einiges höher liegt als der Schmelzpunkt des Tiegelmaterials.
So ist z. B. ein Verfahren zum Schmelzen schwer schmelzbarer
Metalle bekannt (DE 5 18 499), das einen Schmelzbehälter be
schreibt, der aus Stoffen von niedrigerem Schmelzpunkt als das
Schmelzgut besteht. Die Zuführung der zum Schmelzen erforder
lichen Energie, sowie die Kühlung des Behälters erfolgt der
art, daß ein restloses Einschmelzen des Schmelzgutes ohne Ver
unreinigung des Tiegelmaterials bewirkt wird. Hierbei wird ein
elektrisch leitender Werkstoff als Tiegelmaterial verwandt und
der Tiegel besteht aus einer Reihe gegeneinander isolierter,
mit Kühlkanälen versetzter Metallsegmente.
Es ist weiterhin ein Kaltschmelztiegel zum Schmelzen kleiner
Metallmengen in der Schwebe bekannt (DE 38 19 153), der von,
durch Schlitze voneinander getrennten Wandsegmenten gebildet
wird, in denen Kühlkanäle verlaufen. Dabei ist das obere Teil
des Tiegels aus, in Einzelanfertigung hergestellten, zusammen
gefügten Wandsegmenten gebildet. Aus dem Basisteil ragen Ablei
tungsrohre für das Kühlmittel heraus, die jeweils mit einem
Einzelwandsegment durch Weichlot dicht verbunden sind und die
Einzelwandsegmente heraus lösbar sind.
Desweiteren kennt man einen Tiegel zum Erhitzen von Metall
(US 4,923,508), der aus einer Vielzahl stehender Metallseg
mente gebildet wird, wobei jedes Segment zum jeweils benach
barten Segment durch einen Längsschlitz getrennt ist. Die
Schlitze zwischen den benachbarten Segmenten sind frei von
Dichtmaterial und so schmal ausgeführt, daß das Eindringen von
geschmolzenem Metall gerade verhindert wird, aber groß genug,
so daß eine elektrische Isolierung zweier benachbarter Seg
mente garantiert ist.
In einer letzten Druckschrift (DE-OS 40 11 392) ist ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Formung eines Gießstrahls
mittels eines Trichters beschrieben, wobei dieser mit einem
größeren Schmelzbehälter verbunden ist, in dem sich die
Schmelze befindet. Dieser Trichter besteht aus Metall oder
Metall-Legierungen und ist in fluidgekühlte Segmente unter
teilt, wobei eine mit Wechselstrom beaufschlagte Spule den
Trichter umgibt und die Schmelze im Trichter induktiv beheizt.
Zusammenfassend kann man feststellen, daß in der Literatur
diverse Ausführungsformen von geschlitzten und gekühlten
Tiegeln bekannt sind, wobei jedoch das Tiegelmaterial und die
Tiegelbeschichtung nur am Rande erwähnt sind. Üblicherweise
werden die palisadenförmigen Tiegelsegmente aus Kupfer her
gestellt und mit einer Keramikbeschichtung versehen, so daß
sie elektrisch isolierende Eigenschaften erhalten.
Diese bekannten Vorrichtungen und Tiegel haben den Nachteil,
daß einerseits die mechanische Fertigung der Segmente sehr
aufwendig und die keramische Beschichtung der palisadenför
migen Segmente sehr zeitintensiv ist und somit die Herstell
kosten sehr hoch sind.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Her
stellung der einzelnen Palisaden zu vereinfachen und eine
Alternative für die Keramikbeschichtung zu entwickeln, die
sowohl eine ausreichende elektrische Isolierung gewährleistet
als auch eine notwendige thermische Isolierung garantiert und
die Herstellkosten deutlich zu reduzieren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
palisadenförmigen Segmente aus Aluminium oder einer Aluminium
legierung hergestellt sind und die Oberflächen dieser Segmente
durch elektrische Oxidation (Eloxal) mit einer Schutzschicht
aus Aluminiumoxid versehen sind. Mit Vorteil ist die mecha
nische Fertigung der palisadenförmigen Segmente aus Aluminium
als Grundmaterial zeitsparender als bei den bisher bekannten
Werkstoffen. Es bestand hier wohl seit langem ein Vorurteil,
das die Verwendung von Aluminium als Werkstoff für die Her
stellung von Schmelztiegeln verhindert hat. Der niedrige
Schmelzpunkt von Aluminium wird in der vorliegenden Erfindung
vorteilhafterweise durch eine anodische Oxidation spürbar er
höht. So wird z. B. durch eine 90 µm dicke Aluminium-Oxid
schicht die Temperaturbelastbarkeit auf kurzzeitig 2000°C
erhöht, so daß hier Werte bis weit oberhalb des Schmelzpunktes
des eigentlichen Grundwerkstoffes erreicht werden können. Vor
teilhafterweise zeigt die Aluminium-Oxidschicht auch einen aus
reichend hohen elektrischen Widerstand mit einer genügenden
elektrischen Durchschlagsfestigkeit.
Durch diese Maßnahmen wird der Zeitaufwand für die mechanische
Fertigung spürbar verkürzt und der Aufwand für das Aufbringen
einer elektrischen Isolationsschicht wesentlich vereinfacht.
Es ist weiterhin denkbar, daß nicht nur die palisadenförmigen
Segmente des Tiegels und/oder des Trichters aus Aluminium oder
Aluminiumlegierung hergestellt sind, sondern daß alle Bauteile
aus Aluminium bestehen und somit weitere Einsparungen in den
Herstellkosten erreicht werden können.
Weitere Ausführungsmöglichkeiten und Merkmale sind in den
Unteransprüchen näher beschrieben und gekennzeichnet.
Die Erfindung lädt verschiedene Ausführungsmöglichkeiten zu.
Eine davon ist in den anhängenden Zeichnungen näher
dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 einen Kaltwandtiegel mit Wasserführungssystem und
Induktionsspule in Schnittdarstellung und
Fig. 2 einen Kaltwandtiegel ähnlich Fig. 1 in der
Draufsicht.
Ein im wesentlichen hohlzylindrischer Schmelztiegel 1 in Fig.
1 besteht aus palisadenförmigen Segmenten 2, 2′, . . . sowie
einem ringförmigen Tiegeloberteil 3, das an einer Stirnseite
der Palisaden mit diesen verschweißt ist. Außerhalb der
Segmente 2, 2′, . . . ist eine Induktionsspule 4 angeordnet. Im
unteren
Bereich des Tiegels 1 befindet sich ein topfförmiger Tiegel
boden 5, der mit seiner Öffnung nach unten zeigt. In dem
Schmelztiegel befindet sich die Schmelze 6, die durch ein Ma
gnetfeld berührungslos gehalten wird.
Die Palisaden 2, 2′, . . . sind wassergekühlt und mit je einer
Bohrung 7, 7′, . . . versehen, in welche Wasserführungsrohre 8,
8′, . . . zur Rückführung des Kühlmittels eingesetzt sind. Die
Außenflächen der Palisaden 2, 2′, . . . sind mit einer Schutz
schicht 9, 9′, . . . aus Aluminiumoxid überzogen.
In der Draufsicht (Fig. 2) auf den Schmelztiegel 1 erkennt
man das kreisringförmige Tiegeloberteil 3, auf dem die Seg
mente 2, 2′, . . . angeordnet sind, wobei die Mittelpunkte des
Teilkreises der Palisaden 2, 2′, . . . und des Tiegeloberteils 3
nicht deckungsgleich sind.
Die Zuführung des Kühlmediums in die Palisaden 2, 2′, . . . er
folgt über eine Kühlmittelzuleitung 10, die in radialer Rich
tung in das Tiegeloberteil 3 einmündet und an ihrem freien
Ende einen Flansch 11 aufweist. Die Rückführung des Kühlmit
tels aus dem Tiegel 1 heraus erfolgt über die Ableitung 12 und
ein Winkelstück 13, welche sich in etwa parallel zur Zuleitung
10 befinden.
Ein Schnitt entlang der Linie A-B ist bereits in Fig. 1 dar
gestellt und beschrieben.
Auflistung der Einzelteile.
1 Schmelztiegel
2, 2′, . . . Segment, Palisade
3 Tiegeloberteil
4 Induktionsspule
5 Tiegelboden
6 Schmelze
7, 7′, . . . Bohrung
8, 8′, . . . Wasserführungsrohr
9, 9′, . . . Schutzschicht
10 Zuleitung für Kühlmittel
11 Flansch
12 Ableitung für Kühlmittel
13 Winkelstück
2, 2′, . . . Segment, Palisade
3 Tiegeloberteil
4 Induktionsspule
5 Tiegelboden
6 Schmelze
7, 7′, . . . Bohrung
8, 8′, . . . Wasserführungsrohr
9, 9′, . . . Schutzschicht
10 Zuleitung für Kühlmittel
11 Flansch
12 Ableitung für Kühlmittel
13 Winkelstück
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Schmelzen und Gießen von Metallen oder
Metall-Legierungen hoher Reinheit unter Vakuum-, bzw.
Schutzgasbedingungen mit einem gekühlten Schmelztiegel
(1), der aus mehreren Bauteilen, im wesentlichen aus,
durch Schlitze voneinander getrennten metallischen,
palisadenförmig ausgebildeten Segmenten (2, 2′, . . . ) be
steht und von mindestens einer Induktionsspule (4) umge
ben ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
palisadenförmigen Segmente (2, 2′, . . . ) aus Aluminium
oder einer Aluminium-Legierung hergestellt und die Ober
flächen dieser Segmente (2, 2′, . . . ) mit einer Schutz
schicht (9, 9′, . . . ) aus Aluminiumoxid versehen sind.
2. Vorrichtung zum Schmelzen und Gießen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß alle Bauteile des Tiegels (1)
aus Aluminium oder einer Aluminium-Legierung hergestellt
sind.
3. Vorrichtung zum Schmelzen und Gießen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß alle Bauteile des (1) Tiegels
mit einer Schutzschicht (9, 9′, . . . ) aus Aluminiumoxid
versehen sind.
4. Vorrichtung zum Schmelzen und Gießen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht (9, 9′,
. . . ) durch elektrische Oxidation des Aluminiums her
stellbar ist.
5. Vorrichtung zum Schmelzen und Gießen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht (9, 9′,
. . . ) elektrisch isolierend ist.
6. Vorrichtung zum Schmelzen und Gießen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht (9, 9′,
. . . ) wärmeisolierend ist.
7. Vorrichtung zum Schmelzen und Gießen von Metallen oder
Metall-Legierungen hoher Reinheit unter Vakuum-, bzw.
Schutzgasbedingungen mit einem gekühlten Schmelztiegel
(1) und einem gekühlten Trichter zur Führung des Gieß
strahls, wobei Tiegel (1) und/oder Trichter aus mehreren
Bauteilen, im wesentlichen aus, durch Schlitze voneinan
der getrennten metallischen, palisadenförmig ausgebil
deten Segmenten (2, 2′, . . . ) bestehen und von mindestens
einer Induktionsspule (4) umgeben sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß die palisadenförmigen Segmente (2, 2′, . . . )
aus Aluminium oder einer Aluminium-Legierung hergestellt
und die Oberflächen dieser Segmente (2, 2′, . . . ) mit ei
ner Schutzschicht (9, 9′, . . . ) aus Aluminiumoxid versehen
sind.
8. Vorrichtung zum Schmelzen und Gießen nach Anspruch 7.
dadurch gekennzeichnet, daß alle Bauteile der Vorrichtung
aus Aluminium oder einer Aluminium-Legierung hergestellt
sind.
9. Vorrichtung zum Schmelzen und Gießen nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß alle Bauteile der Vorrichtung
mit einer Schutzschicht (9, 9′, . . . ) aus Aluminiumoxid
versehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934307317 DE4307317A1 (de) | 1992-07-23 | 1993-03-09 | Vorrichtung zum Schmelzen und Gießen von Metallen oder Metall-Legierungen hoher Reinheit |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4224311 | 1992-07-23 | ||
DE19934307317 DE4307317A1 (de) | 1992-07-23 | 1993-03-09 | Vorrichtung zum Schmelzen und Gießen von Metallen oder Metall-Legierungen hoher Reinheit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4307317A1 true DE4307317A1 (de) | 1994-01-27 |
Family
ID=25916861
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934307317 Withdrawn DE4307317A1 (de) | 1992-07-23 | 1993-03-09 | Vorrichtung zum Schmelzen und Gießen von Metallen oder Metall-Legierungen hoher Reinheit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4307317A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1993
- 1993-03-09 DE DE19934307317 patent/DE4307317A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BALZERS UND LEYBOLD DEUTSCHLAND HOLDING AG, 63450 |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |