DE2217377C3 - Steuerbare Absticheinrichtung für Salzbadschmelzöfen - Google Patents
Steuerbare Absticheinrichtung für SalzbadschmelzöfenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine steuerbare Absticheinrichtung für einen direkt-widerstandsbeheizten Salzbadschmelzofen,
insbesondere zum Wiedergewinnen von Nichteisenmetallen aus Eisenschrott, mit in das
Salzbad tauchenden Elektroden.
Neben Salzbadöfen zum Wärmebehandeln von Werkstücken aus Metall sind auch Salzbadschmelzöfen
bekannt, die dazu dienen, Metalle mit Hilfe des geschmolzenen Salzbades zu schmelzen. Um bei solchen
direkt-widerstandsbeheizten Salzbadschmelzöfen das geschmolzene Metall aus dem Ofen zu entnehmen, ist
es bekannt, den gesamten Ofen zu kippen, um das geschmolzene Metall direkt in Pfannen od. dgl. auszugießen.
Es ist aber auch bereits eine steuerbare Absticheinrichtung für einen solchen direkt-widerstandsbeheizten
Salzbadschmelzofen bekannt, bei der das gegenüber dem geschmolzenen Salzbad spezifisch schwerere
geschmolzene Metall aus der Schmelzkammer in eine Speicherkammer abfließen kann, der nahe dem oberen
Rand ein Überlaufkanal zugeordnet ist. Durch Eintauchen eines Verdrängungskörpers in das geschmolzene
Salzbad kann der flüssigkeitsspiegel des geschmolzenen Metalls in der Speicherkammer bis zur Höhe des
Überlaufkanals angehoben werden. Durch Veränderung der Eintauchtiefe des Verdrängungskörpers läßt
sich der Abstichvorgang steuern (US-Patentschrift 30 85 124). Diese bekannte Anordnung ist relativ aufwendig
und weist einen hohen Platzbedarf auf. Außerdem ist die Steuerung des Abstichvorganges relativ ungenau.
Bei üblichen Metall- oder Stahlschmelzgefäßen ist es weiterhin bekannt, ein nach unten gerichtetes Auslaufrohr
mit einer in der feuerfesten Auskleidung eingebetteten Induktionsspule vorzusehen. Hierdurch soll gewährleistet
werden, daß die auslaufende Schmelze während des Durchganges durch das Auslaufrohr keine
übermäßige Abkühlung erfährt (deutsches Gebrauchsmuster 18 91 515). Bei kontinuierlich arbeitenden Gießvorrichtungen
ist es außerdem seit langem bekannt, das in einem üblichen Schmelzofen erschmolzene Metall in
eine Vorratskammer weiterzuleiten, von derem Boden ein nach unten ragender Abstichkanal ausgeht, der von
Kühlmänteln so eingeschlossen ist. daß das geschmolzene Metall aus dem Abstichkanal kontinuierlich als
Strang heraustritt (US-Patentschrift 22 64 288).
Demgegenüber betrifft die Erfindung einen direktwiderstandsbeheizten
Salzbadschmelzofen der eingangs näher bezeichneten Art, und es ist Aufgabe der Erfindung, einen solchen Salzbadschmelzofen so
weiterzubilden, daß unter Vereinfachung der Entnahme, das abzustechende Metall als Strang abgezogen
werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine vom tiefsten Punkt der Ofenschale nach unten ragende, alternativ in den Stromkreis einschaltbare, gekühlte
Hohlelektrode.
Gegenüber den bekannten Salzbadschmelzöfen gestaltet
sich die Entnahme des geschmolzenen Metalls mit Hilfe der neuen Absticheinrichtung wesentlich einfacher,
da das geschmolzene Metall direkt aus dem Salzbadschmelzofen selbst nach unten abgezogen werden
kann. Vorrats- oder Speicherräume für das erschmolzene Metall sind überflüssig. Dadurch ergibt sich
auch eine wesentlich raumsparendere Ausbildung eines mit der neuen Absticheinrichtung ausgerüsteten Salzbadschmelzofens.
Darüber hinaus ergibt sich eine wesentlich genauere und bequemere Steuerung des Abstichvorganges,
indem eine gekühlte Hohlelektrode selbst zum Abziehen des erschmolzenen Metalls dient
und zu diesem Zweck alternativ, d. h. an Stelle einer anderen in d3S Salzbad tauchenden Widerstandselektrode,
in den Heizstromkreis eingeschaltet werden kann. Eine besondere Heizvorrichtung für die Absticheinrichtung
kommt damit in Fortfall. Gleichzeitig läßt sich mit Hilfe der gekühlten Hohlelektrode gewährleisten,
daß das erschmolzene Metall aus der Hohlelektrode als Strang abgezogen werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht auf einen direkt-widerstandsbeheizten Salzbadschmelzofen mit einer steuerbaren
Absticheinrichtung gemäß der Erfindung,
F i g. 2 einen senkrechten Schnitt durch den Ofen nach F i g. 1 entlang der Schnittlinie H-II und
F i g. 3 eine Stirnansicht des Ofens nach F i g. 1.
Der Salzbadschmelzofen weist gemäß F i g. 2 eine monolylische keramische Wand 11 mit einer äußeren
Verkleidung 12 und einer inneren feuerfesten Ausmauerung 13 auf. In dem Ofen ist eine Schmelzkammer
14 von rechteckförmigem Querschnitt begrenzt, nahe derem Boden paarweise Elektroden 15, 16 bzw. 17, 18
angeordnet sind. Die Elektroden jedes Paares stehen jeweils über flexible Leitungen 20, 21 bzw. 24,25, gegebenenfalls
unter Zwischenschaltung fester Verbindungsleitungen 22 bzw. 26 mit Transformatoren 19
bzw. 23 in Verbindung.
In der Ofenkammer 14 wird mit Hilfe der Elektrodenpaare durch Direkt-Widerstandsheizung ein Salzbad
27 im geschmolzenen Zustand und auf der gewünschten Temperatur gehalten. Der Strom fließt dabei
direkt durch das Salzbad.
An der tiefsten Stelle der geneigt verlaufenden Ofensohle 31 ist eine nach unten ragende weitere Hohlelektrode
30 angeschlossen, die mittels einer feuerfesten Ausmauerung 39 nach unten geführt ist und bei 28 aus
dem Ofen herausragt. In die feuerfeste Ausmauerung 39 ragen Temperaturfühler 37 und 38, mittels denen die
Temperatur im Bereich des oberen Endes der Hohlelektrode 30 überwacht werden kann. Der aus dem
Ofen herausragende Teil 28 der Hohlelektrode ist von einem Kühlmantel 34 umschlossen, der über Leitungen
35, 36 an einen Kühlmittelkreislauf angeschlossen werden kann. Unterhalb des Kühlmantels ist an den unteren
Abschnitt 28 der Hohlelektrode mittels Klemmvorrichtung 40 eine elektrische Verbindungsleitung 33 angeklemmt.
Diese kann mittels einer lösbaren Verbindungseinrichtung 25/4 an Stelle des starren Verbindungsleiters
26 mit der flexiblen Leitung 25 verbunden werden, wie dies gestrichelt in F i g. 1 und 3 angedeutet
ist.
Die hohle Elektrode 30 bildet einen Abstichkanal 29 für das gegenüber dem geschmolzenen Salzbad 27 spezifisch
schwere geschmolzene Metall 32. das sich über der Ofensohle sammelt. Der Kanal 29 steht in standiger
offener Verbindung mit der Metallschmelze 32 in der Kammer 14.
Wenn die feste Verbindungsleitupg 33 der Hohlelektrode
30 mit dem Transformator ?1 nicht verbunden ist. entsteht im Bereich der Hohlelektrode 30 keine Warme.
Das in den Abstichkanal 29 eintretende flüssige Metall kann also in diesem Kanal erstarren u. d bildet
selbständig einen Abschluß für diesen Kanal. Die Erstarrung
des geschmolzenen Materials im Kanal 29 kann noch durch den Kühlmantel 34 unterstützt werden.
Wenn Metall aus der Schmelze 32 abgezogen werden soll, wird der flexible Leiter 25 von dem starren
Verbindungsleiter 26 gelöst und mit dem starren Verbindungsleiter 33 verbunden. Dadurch wird statt des
Elektrodenpaares 17. 18 die Hohlelektrode 30 in den Stromkreis eingeschaltet. Der Strom fließt nunmehr
zwischen der Elektrode 17 und der Hohlelektrode 30. Dadurch wird das in dem Kanal 29 erstarrte Metall
geschmolzen. Das Metall kann also durch den Kanal 29 abfließen. Mit Hilfe des Kühlmantels 34 wird jedoch
das abfließende Metall noch in dem Kanal 29 zum Erstarren gebracht, so daß ein Metallstrang 32.4 am unteren
Ende der Huhlelektrode 30 austritt.
Zur Steuerung des Abstichvorganges wird, wie oben
erwähnt, die Temperatur im Bereich der Hohlelektrode
mit den Temperaturfühlern 37 und 38 gemessen. In Abhängigkeit von den gemessenen Temperaturwerten
kann der Abstichvorgang so gesteuert werden, daß die Ubergangszone vom schmelzflüssigen Zustand in den
erstarrten Zustand des Metalls an eine bestimmte Stelle entlang der Höhe der Hohlelektrode 30 gelegt wird.
ίο !Eine Verlagerung dieser Übergangsstelle verändert die
Abzugsgeschwindigkeit des Metallstrangs aus der Hohlelektrode. Der Abstichvorgang kann jederzeit unterbrochen
werden, z. B. dadurch, daß man die Hohleiektrocie 30 aus dem Stromkreis nimmt und mittels des
Kühlmantels 34 für eine ausreichende Erstarrung des Metalls im Kanal 29 Sorge trägt.
Die beschriebene Anordnung ist zur Wiedergewinnung verschiedener Metalle geeignet, insbesondere zur
Wiedergewinnung von Nicht-Eisenmetallen, wie Kupfer, aus Eisenschrott.
Die Hohlelektrode 30 kann aus Graphit, Siliziumcarbid, Molybdän/Zirkon oder einer anderen hitzebeständigen
Legierung bestehen.
Das für das Salzbad verwendete Salz soll einen Schmelzpunkt unter dem Schmelzpunkt der Metalle,
die wiederzugewinnen sind, haben und spezifisch leichter als das wiederzugewinnende Metall sein.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Steuerbare Absticheinrichtung für einen direkt-widerstandsbeheizten Salzbadschmelzofen, insbesondere zum Wiedergewinnen von Nichteisenmetallen aus Eisenschrott, mit in das Salzbad tauchenden Elektroden, gekennzeichnet durch eine vom tiefsten Punkt der Ofensohle (31) nach unten ragende, alternativ in den Stromkreis einschaltbare, gekühlte Hohlelektrode (30).
Applications Claiming Priority (2)
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US13529971A | 1971-04-19 | 1971-04-19 | |
US13529971 | 1971-04-19 |
Publications (3)
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DE2217377A1 DE2217377A1 (de) | 1972-10-26 |
DE2217377B2 DE2217377B2 (de) | 1975-10-09 |
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