DE4303851A1 - Gebinde aus Innenbehälter und Ummantelung, Einsatzelement aus zwei Bauteilen des Gebindes, Verfahren zur störungsfreien Demontage des Gebindes und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Gebinde aus Innenbehälter und Ummantelung, Einsatzelement aus zwei Bauteilen des Gebindes, Verfahren zur störungsfreien Demontage des Gebindes und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

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Description

Die Erfindung betrifft ein Gebinde nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, ein Einsatzelement aus zwei Bauteilen des Gebindes, ein Verfahren zur zerstörungs­ freien Demontage des Gebindes und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Aus der Verpackungstechnik und insbesondere zur Aufnahme und zum Transport von stark korrosiven Substanzen wie typisch flüssigen Säuren, aber auch aggressiven Schütt­ gütern, sind Gebinde bekannt, die aus einem Innenbehälter aus einem nichtmetallischen, korrosionsbeständigen Werkstoff und einer Ummantelung bestehen, welche mecha­ nisch fester ist und den Innenbehälter schützt. Der Innenbehälter kann z. B. aus einer thermoplastischen Kunststoffmasse wie Polyalkylen, Polyamid oder dgl. gefertigt sein, während die Ummantelung aus einem üblichen Metallfaß bestehen kann. Der Innenbehälter wird durch eine praktisch geschlossene Wandung begrenzt und füllt den Innenraum der Ummantelung im wesentlichen aus. Der Innenbehälter weist ferner mindestens einen einstückig angeformten Stutzen auf, zum Füllen und Leeren des Gebindes sowie als End- und Belüftungsöffnung beim Füllen und beim Leeren, welcher Stutzen durch eine Öffnung der Ummantelung nach außen ragt und mit der Ummantelung fest verbunden ist. Der Stutzen kann in üblicher Weise ver­ schlossen werden, z. B. durch einen Schraubstopfen oder dgl.
Um bei der Entsorgung der Fässer die Metallteile von den Kunststoffteilen zu trennen, muß das Faß aufgeschnitten und der Deckel zerschnitten werden. Dies ist nicht nur arbeitsaufwendig, sondern verhindert, daß die Bestand­ teile nach einer Reinigung und ggf. nach einer Revision anderen Zwecken zugeführt werden können.
Die Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein Gebinde der eingangs genannten Art zu schaffen, welches vollständig zerstörungsfrei demontierbar ist, ferner ein Einsatz­ element aus zwei Teilen dieses Gebindes, ein Verfahren zum zerstörungsfreien Demontieren dieses Gebindes und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens vorzuschla­ gen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei einem Gebinde der eingangs genannten Art durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale, durch ein Einsatz­ element für ein solches Gebinde mit den in Patentanspruch 7 genannten Merkmalen, durch ein Verfahren mit den in Patentanspruch 8 genannten Merkmalen und durch eine Vorrichtung mit den in Patentanspruch 9 genannten Merkma­ len.
Bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebindes weisen die in den Patentansprüchen 2 bis 6 angegebenen Merkmale auf.
Das neue Gebinde ist vollständig zerstörungsfrei demon­ tierbar. Einerseits lassen sich durch das Lösen der Spannringe der Deckel und ggf. der Boden von der Wandung der Ummantelung entfernen. Andererseits läßt sich der Stutzen des Innenbehälters zerstörungsfrei von der Ummantelung lösen. Die voneinander getrennten Bauteile können separat gereinigt und ggf. instandgestellt werden, worauf sie von neuem verwendet werden können. Sie können aber auch nach Werkstoffen getrennt einem Recyclingver­ fahren zugeführt werden.
Vorzugsweise wird eine starre Ummantelung mit einer zylindrischen Wandung, z. B. ein Metallfaß, verwendet, z. B. aus kaltgewalztem, dekapierten Feinblech, welches durch Rollsicken verstärkt sein kann. Der Boden kann z. B. durch Bördelung fest an der Wandung angebracht sein oder, wie der Deckel, zerstörungsfrei lösbar auf der Wandung montiert werden.
Der Innenbehälter besteht vorzugsweise aus einem elastisch deformierbaren Material, im allgemeinem aus einem organi­ schen Polymer bzw. Thermoplasten, wie z. B. aus hoch­ molekularem Niederdruck-Polyäthylen.
Der Innenbehälter soll vorzugsweise korrosionsbeständig sein. Unter korrosionsbeständig soll hierbei verstanden werden, daß das Material des Innenbehälters, das erheb­ lich korrosionsbeständiger ist als die Ummantelung, insbesondere als die Wandung eines Metallfasses, und zwar sowohl bei sauren als auch bei alkalischen pH-Werten und bei Temperaturen bis etwa 100°C. Außerdem soll der Innenbehälter vorzugsweise selbsttragend sein. Als selbsttragend wird ein Innenbehälter bezeichnet, der im leeren und im vollen Zustand formstabil und mechanisch fest ist, und zwar auch unter den bei normalem Transport zu erwartenden dynamischen Belastungen und bei üblichen Umgebungstemperaturen bis höchstens 100°C.
Zur Befestigung des Deckels und ggf. des Bodens an der Wandung eines die Ummantelung bildenden Fasses wird bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebindes ein Spannring verwendet, wie er unter der Marke "Jet-Ring" im Handel erhältlich und z. B. in der CH-A-614 416 beschrieben ist, auf die zur Vereinfachung der vorliegenden Beschreibung ausdrücklich Bezug genommen wird.
Zusammengefaßt besitzt ein solcher Spannring eine zum Auflegen auf den Rand des Deckels, gegebenenfalls auch des Bodens bestimmte kegelstumpfförmige Fläche mit einem zum Umfassen der Wandung des Fasses vorgesehenen, praktisch zylindrischen oder konisch zurückgebogenen Flansch und eine radial ausgerichtete Trennstelle, deren Breite in Umfangsrichtung durch Betätigung eines Spannverschlusses veränderlich ist, und der in geschlossenen Zustand als nicht vorstehender Teil des Spannringes auf der kegel­ stumpfförmigen Fläche angeordnet ist. Dies hat den Vorteil, daß das Faß mit dem Spannring rollbar ist.
Spannringe der eben genannten Art haben gegenüber Spann­ ringen mit im wesentlichen U-förmig gebogenem Flansch, die aber auch am erfindungsgemäßen Gebinde verwendet werden können, auch den bekannten Vorteil der Stapelbarkeit. Für die vorliegende Erfindung sind jedoch andere Eigenschaften der Spannringe nach der genannten CH-A-614 416 besonders vorteilhaft, nämlich die verbesserte Sicherung gegen ungewolltes Öffnen des Spannringes sowie die Möglichkeit der maschinellen Verbindung von Wandung und Deckel des Fasses.
Der oder die Stutzen des Innenbehälters können im Bereich der normalerweise praktisch zylindrischen Innenbehälter­ wandung liegen, wobei die entsprechenden Öffnungen der Ummantelung ebenfalls in deren praktisch zylinderischer Wandung liegen. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Gebindes befindet sich aber der mindestens eine Stutzen des Innenbehälters an einer Fläche, die dem Deckel der Ummantelung, bzw. des Fasses, benachbart ist.
Bei dieser Ausführungsform können zwei Bauteile des Gebindes, nämlich der Deckel der Ummantelung und der Innenbehälter, zu einem Einstellelement verbunden sein, das in vorteilharter Weise gesamthaft und zerstörungsfrei von den übrigen Teilen der Ummantelung demontiert werden kann.
Nach der Entfernung dieses Einstellelementes kann der Stutzen des Innenbehälters auf verschiedene Weise aus der Öffnung des Deckels entfernt werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeit eines Ein­ stellelementes aus zwei Bauteilen von Gebinden besteht darin, den Innenbehälter bzw. dessen Stutzen nach der Art eines Bajonettverschlußes mit dem Deckel zu verbinden, so daß das Einstellelement in einfacher Weise demontiert werden kann. Diese Ausgestaltung ist aber nur dann möglich, wenn das Einstellelement bzw. der Innenbehälter nur einen einzigen Stutzen aufweisen.
Weist der Innenbehälter einen oder mehrere weitere Stutzen auf, sei es am Deckel oder am Boden, so kann die Ver­ bindung mit dem Deckel bzw. dem Boden so erfolgen, daß jeder Stutzen elastisch eingeprägt wird. Die Befestigungs­ organe des Stutzens werden bei einer solchen Ausgestaltung im wesentlichen durch Auskragungen gebildet, deren Außendurchmesser größer ist als der Innendurchmesser der Öffnung im Deckel und die im montierten Zustand an der Außenfläche des Deckels anliegen. Durch elastische Deformation des Stutzens bei der Montage erreicht man eine Verkleinerung des Durchmessers der Außenseite der Auskragung, so daß der Deckel über den Stutzen geführt werden kann und nach der elastischen Rückfederung des Stutzens mit diesem mechanisch fest verbunden bleibt. Es sind aber auch andere kraft- oder formschlüssige Arten der Verbindung zwischen dem Stutzen des Innenbehälters und dem Deckel der Ummantelung denkbar.
Die Art der lösbaren Verbindung des Innenbehälters mit dem Deckel ist jedenfalls nicht als kritisch anzusehen, sofern sie eine sichere, d. h. sich nicht unbeabsichtigt lösende, aber mechanische Verbindung ermöglicht, wobei als mecha­ nisch fest eine solche Verbindung verstanden werden soll, die normalerweise mindestens bis zur Reißfestigkeit des Stutzens belastbar ist.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur zerstörungsfreien Demontage des Gebindes löst man vorteilhaft zuerst den Deckel von der Wandung der Ummantelung, indem man den Spannring öffnet. Anschließend wird das Einstellelement aus der Ummantelung entfernt. Zum Schluß deformiert man den Stutzen so, daß seine obere Auskragung durch die Öffnung im Deckel treten kann, so daß der Innenbehälter vom Deckel freikommt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besitzt vorteilhaft eine Vielzahl von kreissym­ metrisch um eine Vertikalachse angeordneten Klemmbacken. Diese Klemmbacken sind aus einer ersten Stellung, in welcher ihre Wirkflächen einen Ring bilden, dessen Durchmesser größer ist als der Außendurchmesser der Auskragung des Stutzens, in eine zweite Stellung bringbar, in welcher die Wirkteile unter Druck an der Außenfläche der Auskragung anliegen und diese unter sich weiter vergrößerndem Druck so deformieren, daß der Stutzen durch die Öffnung schiebbar ist. Die Deformation des Stutzens darf dabei den elastischen Deformationsbereich nicht überschreiten, denn eine plastische Deformation würde eine weitere Verwendung des Innenbehälters in gleicher Weise verunmöglichen.
Die in den beigeschlossenen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele dienen der Erläuterung, nicht der Begrenzung.
Es zeigt:
Fig. 1 ein Gebinde nach der Erfindung ausschnittweise und in vereinfachter Darstellung in einem Schnitt;
Fig. 2 das in Fig. 1 dargestellte Gebinde, ausschnitt­ weise und in vergrößertem Maßstab;
Fig. 3 eine Vorrichtung nach der Erfindung in verein­ fachter Darstellung, in einem Schaubild;
Fig. 4 die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung in verein­ fachter Darstellung in einem Schnitt.
Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Gebinde 2 besteht die Ummantelung aus einem Faß 4 mit einer im wesentlichen zylindrischen Wandung 6, einem ebenen Boden 8 und einem Deckel 10. Die Wandung 6 ist durch umlaufende Sicken 7 verstärkt. Der Boden 8 ist in nicht dargestellter Weise, z. B. durch Bördelung oder mittels eines lösbaren Spannringes, mit der Verwandung 6 verbunden, vorteilhaf­ terweise so, daß das Faß rollbar ist. Ein als Spannring 12 ausgebildetes Verbindungsorgan dient zur lösbaren Verbindung des Deckels 10 mit der Wandung 6 des Fasses 4. Der obere Rand der Wandung 6, der Peripheriebereich des Deckels 10 und der Spannring 12 sind gemäß einem in der schon erwähnten CH-A-614 416 beschriebenen Ausführungsbei­ spiel ausgebildet, und wie dort erwähnt wird, ist auch ein Dichtungsorgan 14 vorgesehen.
Der Deckel 10 weist eine Öffnung 16 auf, welche durch einen nach oben gezogenen Rand 18 begrenzt wird. Eine oder mehrere gleiche oder ähnliche Öffnungen können im Deckel 10 und ggf. auch im Boden 8 vorgesehen sein.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel besteht das Faß 4 aus kaltgewalztem dekapierten Feinblech mit geschweißter Wandungsnaht.
Die Wandung kann glatt, gewellt oder mit Rollsicken versehen sein. Das Faß kann innen und/oder außen behandelt sein, z. B. durch Verzinkung oder Lackierung. Es ist aber auch möglich, Fässer aus anderem Material zu verwenden.
Im Innern des Fasses 4 befindet sich ein Innenbehälter, der im weiteren kurz als Behälter 20 bezeichnet ist. Die Wandung 22 dieses Behälters 20 ist selbsttragend und füllt im wesentlichen den Innenraum des Fasses 4 aus. Ein an der Wandung 22 angeformter Stutzen 24 ragt durch die Öffnung 16 des Deckels 10 des Fasses 4 ins Freie. Dieser Stutzen 24 und ggf. weitere ähnliche oder gleiche Stutzen dienen zum Füllen und Leeren des Behälters sowie ggf. zum Ent- bzw. Belüften des Behälters 20, während er gefüllt bzw. entleert wird.
Der Stutzen 24 und ein Übergangsbereich zwischen dem Stutzen 24 und der Wandung 22 des Behälters 20 weisen eine größere Wandstärke auf als die seitlichen Wandungsteile des Behälters 20.
Ein Stütz- bzw. Dichtring 34 ist in einer ringförmigen Kammer 36 angeordnet, welche durch das Äußere des Stutzens 24, den Übergangsbereich vom Stutzen 24 zur Wandung 22 des Behälters 20 und den Deckel 10 begrenzt ist.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel besteht der Behälter 20 aus hochmolekularem Niederdruck-Polyäthylen. Er kann auch aus anderen Kunststoffen und ggf. aus dünnem korro­ sionsbeständigen Stahlblech oder aus Verbundmaterialien gefertigt sein. Das Material und die Abmessungen müssen so gewählt werden, daß die chemische Resistenz und die mechanische Festigkeit des Behälters gewährleistet sind und daß eine sichere Verbindung zwischen dem Deckel des Fasses 4 und dem Stutzen 24 des Behälters 20 hergestellt werden kann. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, den Behälter aus einem geeigneten keramischen Werkstoff herzustellen, der mit einem dichtanliegendem, elastischem, und möglichst austauschbarem Stutzen versehen ist. Dabei empfiehlt es sich, die Ummantelung auszupolstern. Dies ist eine geeignete Lösung für hochaggressives Füllgut.
Die beiden Bestandteile des Gebindes 2, d. h. der Behälter 20 und der Deckel 10, werden zu einem Einstellelement 42 nach der Erfindung verbunden, welches gesamthaft montier­ bar und/oder demontierbar ist.
Die beiden Bestandteile des Einstellelementes können miteinander durch Verbindungsorgane in der Art eines Bajonettverschlusses verbunden sein. Sie können aber auch in anderer Weise miteinander verbunden sein, z. B. durch Verbindungsorgane, welche eine kraft- oder formschlüssige Verbindung ermöglichen. Beim vorliegenden Ausführungsbei­ spiel besitzt der Stutzen 24 an seinem äußeren Ende eine flanschartige Auskragung 26 mit einer im wesentlichen zylindrischen Außenfläche 28, deren Durchmesser im montiertem Zustand größer ist als der Durchmesser der Öffnung 16 des Deckels 10. Eine im wesentlichen zylin­ drische Außenfläche 30 des Stutzens 24 weist annähernd den gleichen Durchmesser auf wie die hochgezogene Randung 18 der Öffnung 16 des Deckels 10. Die Außenfläche 30 und der Rand 18 bilden zusammen einen Sitz, der als lockerer Gleitsitz, als Paßsitz oder als Preßsitz ausgebildet sein kann.
Die Öffnung des Stutzens 24 ist in üblicher Weise durch einen Stopfen, z. B. einen Schraubstopfen, verschlossen, wobei je nach dem Verwendungszweck und der Ausgestaltung von Stutzen und Stopfen ein geeignetes Dichtungsorgan integral oder zusätzlich vorgesehen sein kann, z. B. ein Dichtungsring 40.
Die Montage des Einstellelementes 42 und der Zusammenbau des Gebindes 2 erfolgen im allgemeinem in einem Fabrika­ tionsbetrieb mittels geeigneter vorbekannter Maschinen, wobei im wesentlichen der Stutzen 24 elastisch so defor­ miert wird, daß er durch die Öffnung 16 des Deckels 10 hindurchgebracht werden kann.
Das neue Gebinde 2 und insbesondere das neue Einstell­ element 42 sind so ausgebildet, daß sie nicht nur in einem Entsorgungsbetrieb sondern auch in situ durch ein einfaches Verfahren nach der Erfindung vollkommen zer­ störungsfrei demontierbar sind.
Dabei wird zuerst durch Lösung des Spannringes 12 das Einzelelement 42 demontiert. Anschließend werden der Deckel 10 und der Behälter 20 des Einstellelementes 42 voneinander getrennt, indem die entsprechenden Verbin­ dungsorgane gelöst werden. Beim neuen Verfahren, das bei einem Gebinde gemäß Fig. 1 und 2 zur Durchführung gelangt, wird - bei offenem Behälter 20 - der Stutzen 24 so weit elastisch deformiert, daß der Außendurchmesser der Auskragung 26 kleiner wird als der Innendurchmesser des Randes 18 der Öffnung 16, so daß der Deckel 10 vom Stutzen 24 abgezogen bzw. der Stutzen 24 durch den Deckel 10 gestoßen werden kann.
Zur Durchführung dieses Verfahrens dient die neue Vor­ richtung 50 gemäß Fig. 3 und 4. Fig. 4 zeigt in ihrer rechten und linken Hälfte zwei verschiedene Stellungen der Vorrichtung. Die Vorrichtung 50 weist eine Vielzahl von Klemmbacken 52 auf, welche in kleinen gegenseitigen Tangentialabständen im Inneren eines glockenartigen Gehäuses 54 im wesentlichen kreissymmetrisch angeordnet sind. Die Klemmbacken 54 besitzen an ihren unteren Enden Wirkflächen 56. Sie weisen eine gelenkige Verbindung 58 mit dem Gehäuse 54 auf und werden durch eine umlaufende Feder 60 nach innen vorgespannt. Zentral im Gehäuse 54 befindet sich ein vertikal verschiebbares Stellorgan 62 für Klemmbacken 54. Diese liegen an der Seite des Stell­ organes 62 an. Am Stellorgan 62 ist eine vertikale Stange 64 befestigt, welche durch eine Ausnehmung 66 der Obersei­ te 68 des Gehäuses 54 nach außen ragt.
Am oberen Ende 65 der Stange ist ein Paar Hebelarme 70, 71 angelenkt, deren Drehpunkt 72, 73 sich an Ansätzen 74, 75 des Gehäuses 54 befinden. Die außerhalb der Drehpunkte 72, 73 liegenden Abschnitte der Hebelarme 71, 72 sind mit Vorteil wesentlich länger als die zwischen dem Ende 65 der Stange 64 und den Drehpunkten 72 bzw. 73 liegenden Teile der Hebelarme 70 bzw. 71.
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung 50 ist die folgende: in einer ersten Lage, die in Fig. 4 rechts dargestellt ist, sind die Hebelarme 70,71 in ihrer obersten Stellung, während die Stange 64 und das Stellorgan 62 ihre unterste Stellung einnehmen. Die Vorrichtung 50 wird nun derart auf den Deckel 10 des Gebindes 2 gebracht, daß sich der Stutzen innerhalb der Wirkflächen 56 der Klemmbacken 52 befindet. Nun werden die Hebel 70, 71 nach unten ge­ schwenkt, so daß sich die Stange 54 und das Stellorgan 62 nach oben bewegen und dadurch gegen die Kraft der Feder 60 die oberen Teile der Klemmbacken 52 nach außen schwenken, worauf sich die unteren Teile der Klemmbacken 52 im wesentlichen radial einwärts bewegen und in eine zweite Stellung gelangen, die im linken Teil der Fig. 4 darge­ stellt ist. In dieser Stellung kommen ihre Wirkflächen 56 an der zylindrischen Außenfläche 28 der Auskragung 26 des Stutzens 24 zur Anlage und drücken diese bei weiterem Herunterschwenken der Hebelarme 70, 71 soweit zusammen, daß der Stutzen 24 durch die Öffnung 16 des Deckels 10 geschoben bzw. gestoßen werden kann, so daß das auf dem Deckel 10 und dem Behälter 20 gebildete Einstellelement 42 zerstörungsfrei demontiert ist.
Es ist gegebenenfalls auch möglich, das Einstellelement 42 zu demontieren, wenn der Deckel 10 noch auf der Wandung 6 des Fasses 4 aufliegt, und zwar vor oder nach der Entfer­ nung des Spannringes 12.
Die neue Vorrichtung kann auch anders aufgebaut sein, z. B. können die Klemmbacken durch Federdruch an einen Konus anliegen, der durch ein Hebel- oder Schraubsystem gehoben und gesenkt wird, wodurch sich die Wirkflächen der Klemmbacken im wesentlichen radial verschieben.

Claims (9)

1. Gebinde, bestehend aus einem Innenbehälter mit mindestens einem integralen, mittels eines Ver­ schlußorgans verschließbaren Stutzen und aus einer Ummantelung, welche eine Wandung aufweist, an der mittels Verbindungsorganen ein Boden und ein Deckel befestigt sind, wobei der Stutzen durch eine Öffnung der Ummantelung ragt und mittels Verbindungsorganen am Rand der Öffnung befestigt ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Verbindungsorgane (12; 18, 26) zerstörungsfrei lösbar sind.
2. Gebinde nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Innenbehälter (20) aus korrosions­ beständigem, nicht metallischem, elastisch deformier­ barem Werkstoff besteht und daß die Ummantelung (4) als starres Metallfaß ausgebildet ist.
3. Gebinde nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Verbindungsorgane zur Verbindung des Deckels 10 und ggf. des Bodens (8) an der Wandung (6) als Spannringbefestigung ausgebildet sind, mit einem Spannring (12), der eine auf dem Rand des Deckels (10) aufliegende kegelstumpfförmige Fläche mit einem, die Wandung (6) des Fasses (4) umfassen­ den, zylindrisch oder konisch zurückgebogenen Flansch und eine radial ausgerichtete Trennstelle aufweist, deren Breite in Umfangsrichtung durch Betätigung eines Spannverschlusses vergrößerbar ist, welcher Spannverschluß in geschlossenem Zustand als nicht vorstehender Teil des Spannringes auf dem Kegelstumpf der Fläche aufliegt.
4. Gebinde nach einem der vorhergehenden Patentansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Öffnung (16) der Ummantelung (4), durch welche der mindestens eine Stutzen (24) des Innenbehälters (20) ragt, im Deckel (10) angeordnet ist.
5. Gebinde nach einem der vorhergehenden Patentansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß der Stutzen (24) des Innenbehälters (20) und der Deckel (10) der Ummantelung (4) mittels eines Bajonettverschlusses miteinander zerstörungsfrei lösbar verbunden sind.
6. Gebinde nach einem der Patentansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Stutzen (24) des Innenbehälters (20) eine Auskragung (26) auf­ weist, deren Außendurchmesser im montierten Zustand größer ist als der Durchmesser der Öffnung (16) des Deckels (10) und die elastisch so deformierbar ist, daß ihr Durchmesser kleiner ist als der Durchmesser der Öffnung (16).
7. Einstellelement für Gebinde nach Patentanspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß es aus dem Innenbe­ hälter (20) und dem Deckel (10) gebildet ist, welche zerstörungsfrei kraft- oder formschlüssig miteinander verbunden sind.
8. Verfahren zum zerstörungsfreien Demontieren eines Gebindes nach Patentanspruch 1 und 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man das Verbindungsorgan, welches den Deckel mit der Wandung der Ummantelung verbindet, löst, das Einstellelement aus der Wandung der Umman­ telung entfernt und den Stutzen vom Deckel trennt.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 8, bei einem Gebinde nach Patent­ anspruch 7, gekennzeichnet durch mehrere Klemmbacken (52), welche zentralsymmetrisch um eine Mittelachse angeordnet sind und sich aus einer ersten Stellung, in welcher ihre Wirkflächen (56) auf einem Durch­ messer angeordnet sind, der größer ist als der Außendurchmesser der Auskragung (26) des Stutzens (24) in eine zweite Stellung bringen lassen, in welcher ihre Wirkflächen (56) im wesentlichen radial an der mindestens annähernd zylindrischen Außen­ fläche (28) der Auskragung (26) angreifen und diese um eine Strecke zur Mittelachse schieben, die minde­ stens der Differenz der Radien der Öffnung (16) und der zylindrischen Außenfläche (28) in der montierten Stellung entspricht.
DE19934303851 1992-04-24 1993-02-10 Gebinde aus Innenbehälter und Ummantelung, Einsatzelement aus zwei Bauteilen des Gebindes, Verfahren zur störungsfreien Demontage des Gebindes und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Withdrawn DE4303851A1 (de)

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