DE4302879C2 - Nach dem Stülpprinzip arbeitendes Deformationselement - Google Patents
Nach dem Stülpprinzip arbeitendes DeformationselementInfo
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- B62D21/00—Understructures, i.e. chassis frame on which a vehicle body may be mounted
- B62D21/15—Understructures, i.e. chassis frame on which a vehicle body may be mounted having impact absorbing means, e.g. a frame designed to permanently or temporarily change shape or dimension upon impact with another body
Description
Die Erfindung betrifft ein Deformationselement gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1. Ein derartiges Deformationselement ist
aus der DE 12 82 363 B bekannt. Bekannt ist auch die Anwendung des
Stülpprinzips bei Kraftfahrzeugen (DE 11 72 558 C, 63C 70).
Beim Stand der Technik ist das Deformationsglied durch ein Rohr ge
bildet, d. h. es besitzt einen kreisringförmigen Querschnitt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes De
formationselement zu schaffen, das eine größere Freiheit hinsicht
lich der Wahl der Querschnittsform für das Deformationsglied bie
tet.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den
Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen
der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Deformationselement verwendet also Deforma
tionsglieder, die keinen kreisrunden, sondern einen Polygonquer
schnitt besitzen. Dabei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, einen
Querschnitt mit vier oder mehr Ecken zu verwenden. Derartige Quer
schnitte finden beispielsweise bei Längsträgern von Kraftfahrzeugen
Anwendung, so daß das Deformationsglied bei dem erfindungsgemäßen
Deformationselement durch einen Bereich eines Längsträgers eines
Fahrzeugs gebildet sein kann. Das Stülpwerkzeug ist so ausgebildet,
daß es vor der Einleitung des Stülpvorgangs diesen Polygonquer
schnitt des Deformationsglieds in einen kreisringförmigen Quer
schnitt umwandelt und dann in an sich üblicher Weise mittels eines
in Längsschnitten kehlenartigen Bereichs des Stülpwerkzeugs bei
hinreichend großer Kraft die Stülpverformung vornimmt. Dabei ist
die Umformung des Polygonquerschnitts in einen kreisringförmigen
Querschnitt bereits mit einer Umsetzung von kinetischer Energie in
Verformungsarbeit verbunden, so daß bei gegebener Deformationslänge
die Verwendung eines Deformationsglieds mit polygonförmigem Quer
schnitt gegenüber derjenigen eines Deformationsglieds mit von vorn
herein kreisringförmigen Querschnitt ein größeres Maß an Energieum
setzung sicherstellt.
Dem dient auch die Maßnahme gemäß Anspruch 2, da die Deformation
des Deformationsglieds dann mit einer Verformung (Umlegung) auch
der Flansche verbunden ist.
Wie Anspruch 3 zum Ausdruck bringt, gehen die erfindungsgemäßen
Maßnahmen nicht auf Kosten einer Verringerung der Ausgestaltungs
möglichkeiten des Deformationselements. Es ist vielmehr auch mög
lich, das Deformationsglied mit einer viskosen Flüssigkeit zu
füllen, die beispielsweise durch einen Drosselquerschnitt unter der
Einwirkung einer Kraft herausgepresst wird, so daß durch das Fluid
einerseits eine Versteifung des Deformationsglieds gegen Knickung
und andererseits eine Erhöhung der Energieumsetzung erreicht wird.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden an
hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den in Fig. 2 bei I-I bezeichneten Querschnitt
durch ein Deformationsglied,
die Fig. 2 und 3 zueinander senkrechte Längsschnitte
durch das Deformationselement,
die Fig. 4, 5 und 6 zueinander senkrechte Seitenansich
ten und Fig. 6 eine Stirnansicht eines Stülpwerkzeugs so
wie
die Fig. 7 und 8 zueinander senkrechte Längsschnitte und
Fig. 9 den in Fig. 8 bei IX-IX bezeichneten Querschnitt
durch eine weitere Ausführungsform.
Betrachtet man zunächst die Fig. 1, 2 und 3, so erkennt man bei
1 ein Deformationsglied mit sechseckigem Querschnitt, das in diesem
Ausführungsbeispiel mit einer vorgebördelten Stirnseite 2 an dem
Stülpwerkzeug 3 abgestützt ist. Dieses besitzt drei in Längsrich
tung aufeinander folgende Querschnittsbereiche I, II und III, von
denen der Querschnittsbereich I dem Ausgangsquerschnitt des Defor
mationsglieds 1 so angepaßt ist, daß eine teleskopierende Anordnung
des Deformationsglieds 1 und des Querschnittsbereichs I möglich
ist. In diesem Ausführungsbeispiel umgibt oder umschließt das De
formationsglied 1 den demgemäß ebenfalls polygonalen Querschnitts
bereich I des Stülpwerkzeugs 3. An den Bereich I schließt sich der
Übergangsbereich II zum im Längsschnitt kehlenartigen Stülpbereich
III an. Dieser Bereich III besitzt einen kreisscheibenförmigen
Querschnitt, und der Übergangsbereich II ist so ausgebildet, daß er
den ursprünglich sechseckigen Querschnitt des Deformationsglieds 1
in einen kreisringförmigen Querschnitt umwandelt, dessen Durch
messer durch den Umfang des ursprünglichen Querschnitts des Defor
mationsglieds 1 gegeben ist. An der Stelle, an der diese Umwandlung
in einen kreisringförmigen Querschnitt bewirkt ist, liegt in diesem
Ausführungsbeispiel die Nut 4 mit der Ringdichtung 5, da hier ange
nommen ist, daß das Deformationsglied 1 mit einem viskosen Medium
zur Erhöhung der Energieumsetzung und Erzielung eines geschwindig
keitsabhängigen Kraft-Weg-Verlaufs gefüllt ist.
Da bei der Erfindung eine Verformung also nicht nur durch Durchmes
seränderung des Deformationsglieds (durch Umstülpung bzw. Rückstül
pung), sondern auch durch Änderung seiner Querschnittsform (Umwan
dlung eines Polygonquerschnitts in einen Kreisquerschnitt) erfolgt,
und zwar fortlaufend während des gesamten Verformungsvorgangs,
ergibt sich eine höhere Energieumsetzung als bei Verwendung eines
Deformationsglieds mit von vorn herein kreisringförmigem Quer
schnitt.
Die Fig. 4, 5 und 6 zeigen Ansichten des Stülpwerkzeugs 3, aus
denen die Querschnittsformen desselben in den definierten Bereichen
I, II und III hervorgehen.
Bei dem in den Fig. 7, 8 und 9 dargestellten Ausführungsbeispiel
der Erfindung besitzt das Stülpwerkzeug 20 die bereits anhand der
bisherigen Figuren erläuterte Form. In Abweichung von dem beschrie
benen Ausführungsbeispiel ist das Deformationsglied 21 aus zwei
Längsschalen 22 und 23 zusammengesetzt, die über abgestellte
Flansche 24, 25 und 26, 27 beispielsweise durch Verschweißung
verbunden sind. Wie aus Fig. 9 ersichtlich, verlaufen die Ebenen
dieser Flansche so, daß sie die Längsmittelachse 28 des Elements
nicht enthalten. Dies hat bei der Stülpverformung gemäß Fig. 7 ein
Umlegen der Flansche und damit eine weitere Umsetzung von kine
tischer Energie in Verformungsarbeit zur Folge. Die hakenförmigen
Abstellungen 29 und 30 bilden Abrutschsicherungen für die Flansche
25 und 26 bei Beschädigung der Schweißverbindungen.
Mit der Erfindung ist demgemäß ein gattungsgemäßes Deformationsele
ment geschaffen, das nicht nur größere Freiheit hinsichtlich der
Wahl des Querschnitts des Deformationsglieds bietet, sondern damit
verbunden auch Vorteile hinsichtlich der stoßmindernden Wirkung
durch Umsetzung von kinetischer Energie in Verformungsarbeit.
Durch die aus den Fig. 3 und 7 ersichtliche "Einschnürung" des
Stülpwerkzeugs ergibt sich ein sicherer Zuammenhalt der Bestand
teile des Deformationselements in Längsrichtung.
Claims (3)
1. Deformationselement, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, enthaltend ein sich mit
einer Stirnseite an einem Stülpwerkzeug abstützendes, sich beim Auftreten einer in
Längsrichtung des Deformationselements wirkenden Mindestkraft an einer
kehlenartigen Stülpzone des Stülpwerkzeugs durch Rückstülpung energieumsetzend
verformendes Deformationsglied, dadurch gekennzeichnet, daß das
Deformationsglied (1) einen Polygonquerschnitt besitzt und das Stülpwerkzeug (3) in
Längsrichtung aufeinanderfolgend drei Querschnittsbereiche (I, II, III) aufweist, von
denen erster (I) dem Polygonquerschnitt des unverformten Deformationsglieds (1)
angepaßt ist und mit einem Längenbereich desselben teleskopiert, während ein
zweiter Querschnittsbereich (II) als Übergangsbereich von dem ersten (I) zu einem
dritten Querschnittsbereich (III) ausgebildet ist, der, ausgehend von einem
kreisförmigen Querschnitt mit vom aufliegenden Umfang des Deformationsglieds (1)
bestimmten Durchmesser, die in Längsschnitten kehlenartige Stülpzone bildet.
2. Deformationselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Deformationsglied (21) aus mehreren Längsschalen (22, 23) mittels Flanschen (24,
25, 26, 27) zusammengesetzt ist, deren Ebenen außerhalb der Längsachse (28) des
Elements verlaufen.
3. Deformationselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Deformationsglied (1) fluidgefüllt ist und das Stülpwerkzeug (3) im dritten
Querschnittsbereich (III) eine umlaufende Nut (4) zur Aufnahme einer Ringdichtung
(5) besitzt.
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1993
- 1993-02-02 DE DE4302879A patent/DE4302879C2/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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8120 | Willingness to grant licences paragraph 23 | ||
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |