DE4302568A1

DE4302568A1 - Sammelvorrichtung mit mehreren Behältern für Haushaltsabfälle

Info

Publication number: DE4302568A1
Application number: DE19934302568
Authority: DE
Inventors: Markus Anliker
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1993-01-29
Filing date: 1993-01-29
Publication date: 1994-08-04

Description

Die Erfindung betrifft eine Sammelvorrichtung mit mehreren Behältern für Haushaltsabfälle, die teilweise auch recycelbare Wertstoffe enthalten.

Das zunehmende Ökologiebewußtsein hat dazu geführt, daß Wertstoffe in immer stärkerem Maße getrennt erfaßt und einem Wiederverwertungsprozeß zugeführt werden. Das erfordert von der Bevölkerung eine Trennung der Hausmüllbestandteile auf mehrere Sammelbehälter. Dies ist jedoch bislang nicht möglich, wenn in größeren Wohnanlagen Müllschlucker, d. h. Hausmüll-Einwurfkanäle, vorgesehen sind. Andererseits bereitet bei Einfamilienhäusern die Unterbringung von mehreren Wertstoffbehältern Schwierigkeiten, wenn nur eine Müllbox oder ein räumlich entsprechend begrenzter Aufstellungsplatz vorgesehen ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend vom Prinzip des Müllschluckers die verschiedenen vorkommenden Müllfraktionen, zum Beispiel Metallblechdosen, Kunststoffe, Naßmüll usw., vom Gebäude aus getrennten Sammelbehältern zuzuführen.

Diese Aufgabe wird bei einer Sammelvorrichtung mit mehreren Behältern für Haushaltsabfälle erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst. Danach ist, wie an sich bekannt, ein Einwurfschacht vorgesehen, dessen Aufnahmeöffnung sich im Innern eines Wohngebäudes, und zwar insbesondere im Wohnbereich oder in der Küche befindet, während die Sammelbehälter in einem unteren Geschoß oder außerhalb des Gebäudes angeordnet sind. Der Grundgedanke besteht darin, daß die Behälter in bestimmter räumlicher Zuordnung zueinander aufgestellt sind und daß eine Leitvorrichtung vorgesehen ist, welche die eingeworfenen Gegenstände wahlweise in einen der Sammelbehälter leitet und daß diese Leitvorrichtung mittels einer Fernsteuervorrichtung von der Aufnahmeöffnung des Einwurfschachts aus bedienbar ist. Dabei ist an ein Tastenfeld zu denken, mit dessen Hilfe bestimmte Behälter anwählbar sind, wobei zum Beispiel optische Rückmelder vorgesehen sein können, die anzeigen, wann der Umstellvorgang beendet ist und die entsprechende Müllsorte eingeworfen werden kann oder ob etwa der betreffende Behälter voll ist.

Die Behälter werden zweckmäßigerweise in einem gemeinsamen Gestell oder Gehäuse untergebracht, welches auch die Leitvorrichtung und einen Anschluß für den Einwurfschacht aufweist. Eine solche Komplett-Sammelvorrichtung für Einfamilienhäuser kann insbesondere als Fertigbetonteil ausgebildet sein, das außerhalb des Gebäudes untergebracht wird. Dabei kann das Fertigbetonteil zweckmäßigerweise so ausgebildet sein, daß es mindestens teilweise in den Erdboden eingesenkt werden kann, wobei in diesem Fall eine Hubvorrichtung vorgesehen ist, mit deren Hilfe die Behälter zur Leerung leicht entnommen und wieder eingesetzt werden können.

Eine zweckmäßige Leitvorrichtung könnte so ausgebildet sein, daß der Einwurfschacht am unteren Ende einen wahlweise auf einen der Behälter ausrichtbaren beweglichen Abschnitt aufweist, insbesondere einen schwenkbaren Abschnitt. Das hat den Vorteil, daß die Behälter während des Auswahlvorganges an ihrem Ort verbleiben können und nur der Schachtabschnitt bewegt wird. Unter Umständen kann zur Erreichung des Zieles auch schon ein beweglicher Teil des unteren Schachtabschnittes genügen, zum Beispiel eine bewegliche Leitzunge. Andererseits könnte die Leitvorrichtung ein horizontal bewegliches, insbesondere drehbares Gestell umfassen, welches die Behälter aufnimmt und wahlweise einen bestimmten Behälter unter die Mündung des Einwurfschachts bringt.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Im einzelnen zeigt

Fig. 1 einen Vertikalschnitt einer schematisch dargestellten Müllsammelvorrichtung mit einem Fertigbeton-Gehäuse,

Fig. 2 eine Teil-Draufsicht der Müllsammelvorrichtung nach Fig. 1 bei abgenommenem Deckel,

Fig. 3 die schematische Ansicht einer Müllsammelvorrichtung mit einer anderen Leitvorrichtung und

Fig. 4 die Ansicht eines Küchen-Unterschrankes mit integrierter Einwurföffnung und zugehörigen Bedienungselementen.

Bei dem Beispiel nach den Fig. 1 und 2 ist ein runder, oben offener Betonbehälter 1 vorgesehen, dessen Boden in der Mitte eine Vertiefung hat. Dieser Betonbehälter 1 ist unmittelbar neben einem Gebäude bis nahezu an seinen oberen Rand in den Erdboden eingelassen. Ein Einwurfschacht 2 führt aus der Küche 3 des Gebäudes durch dessen Wand 4 hindurch nach außen in den Betonbehälter 1 hinein. In dessen Vertiefung befindet sich ein Elektromotor 5, der eine drehbar gelagerte vertikale Säule 6 um genau bestimmbare Winkel drehen kann. An der Säule 6 sind mittels geeigneter Einhängevorrichtungen vier sektorförmige Müllbehälter 7 angehängt, die unter der Mündungsöffnung 8 des Einwurfschachts 2 durchgedreht werden können. Der Betonbehälter 1 ist mittels eines Deckels 9 abgedeckt, wobei der Einwurfschacht 2 diesen Deckel durchsetzt.

Fig. 4 zeigt, wie das obere Ende des Einwurfschachts 2 sowie dessen Aufnahmeöffnung 10 in einen Schrank, im Beispiel in den Unterschrank 11 einer Einbauküche, integriert ist. Über der Aufnahmeöffnung 10 befindet sich eine Schalttafel 12 mit mehreren Anzeige- und Bedienungselementen 13.

Will man beispielsweise eine Blechdose in einen dafür bestimmten Müllsammelbehälter einwerfen, so wird dieser Behälter durch Drücken einer Taste angewählt, was zur Folge hat, daß sich die Säule 6 mit allen daran aufgehängten Behältern so weit dreht, bis der für Metalldosen bestimmte Behälter unter der Mündungsöffnung 8 des Einwurfschachts 2 steht. Das Ende des Drehvorganges kann durch eine entsprechende Lampe angezeigt werden.

In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die vollen Behälter zur Abfuhr mittels einer Hubvorrichtung aus dem Betonbehälter 1 herausgehoben werden können. Beispielsweise kann die Säule durch Motorkraft teleskopierbar sein, so daß alle vier angehängten Sammelbehälter 7 nach oben gefahren werden können. Der Einwurfschacht 2 kann zu diesem Zweck wegklappbar ausgebildet sein.

Bei der Variante nach Fig. 3 sind, beispielsweise in einem besonderen Raum im Untergeschoß eines Gebäudes, mehrere Sammelbehälter 14 nebeneinander aufgestellt. Der hier mit 15 bezeichnete Einwurfschacht hat unten einen schwenkbaren Abschnitt 16, der wahlweise auf die einzelnen Sammelbehälter 14 ausrichtbar gelagert ist. Zur Schwenkbewegung dient im Beispiel eine Zahnstange 17, die mittels eines Elektroantriebs 18 betätigbar ist.

Eine derartige Leitvorrichtung ist beispielsweise auch für den Müllschlucker eines Mehrfamilienhauses geeignet. Durch entsprechende elektrische Verriegelung kann sichergestellt werden, daß nicht zwei Personen den Antrieb gleichzeitig betätigen. Auch können die Einwurföffnungen mit elektrisch verriegelbaren Klappen versehen werden, die das gleichzeitige Einwerfen von Müll unterschiedlicher Sorten aus verschiedenen Stockwerken ausschließt.

1 Betonbehälter
2 Einwurfschacht
3 Küche
4 Gebäudewand
5 Elektromotor
6 drehbare Säule
7 Sammelbehälter
8 Mündungsöffnung
9 Deckel
10 Aufnahmeöffnung
11 Küchenschrank
12 Schalttafel
13 Bedienungselemente
14 Sammelbehälter
15 Einwurfschacht
16 schwenkbarer Abschnitt
17 Zahnstange
18 Antrieb

Claims

1. Sammelvorrichtung mit mehreren Behältern für Haushaltsabfälle, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter (7, 14) in bestimmter räumlicher Zuordnung zueinander aufgestellt sind, daß ein Einwurfschacht (1, 15), dessen Aufnahmeöffnung (10) sich im Innern eines Wohngebäudes befindet, zu den Behältern hinführt und daß eine Leitvorrichtung vorgesehen ist, die von der Aufnahmeöffnung aus bedienbar (12) ist und die eingeworfenen Gegenstände wahlweise in einen der Sammelbehälter (7, 14) leitet.

2. Sammelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelbehälter (7, 14) in einem gemeinsamen Gestell oder Gehäuse untergebracht sind, welches auch die Leitvorrichtung und einen Anschluß für den Einwurfschacht (2) aufweist.

3. Sammelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse als außerhalb eines Gebäudes auf stellbares Fertigbetonteil (1) ausgebildet ist.

4. Sammelvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Fertigbetonteil (1) dazu ausgebildet ist, mindestens teilweise in den Erdboden eingesenkt zu werden und daß eine Hubvorrichtung für die Behälter (7) vorgesehen ist.

5. Sammelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einwurfschacht (15) am unteren Ende einen wahlweise auf einen der Behälter (14) ausrichtbaren beweglichen Abschnitt (16) aufweist.

6. Sammelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitvorrichtung ein horizontal bewegliches oder drehbares Gestell (6) umfaßt, welches die Behälter (7) aufnimmt und wahlweise einen bestimmten Behälter unter die Mündung (8) des Einwurfschachts bringt.