DE4300909A1 - Thermischer Auslöser, insbesondere für einen Leitungsschutzschalter - Google Patents
Thermischer Auslöser, insbesondere für einen LeitungsschutzschalterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen thermischen Auslöser gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Derartige thermische Auslöser werden insbesondere in Lei
tungsschutzschaltern als Überlastauslöser eingesetzt, in
denen sie bei Auftreten eines bestimmten, oberhalb eines
bestimmten Nennstromes liegenden Überstromes auf ein
Schaltwerk einwirken und das Schaltgerät bleibend aus
schalten. Ein solcher thermischer Auslöser besitzt übli
cherweise ein Thermobimetall, welches direkt oder indi
rekt beheizt ist. Bei der direkten Beheizung durchfließt
der Strom das Thermobimetall, was Auswirkungen auf die
Verlustleistung des Schaltgerätes hat. Das Bimetall kann
auch indirekt beheizt werden, in dem es mit einer vom
Strom durchflossenen Heizwicklung umwickelt ist. Auch
hier ist mit einer Verlustleistung zu rechnen.
Aus der US-PS 2 170 412 ist ein Überlastauslöser bekannt
geworden, bei dem ein Thermobimetall an einer Spule ange
ordnet und von dieser beheizt ist.
Aus dem DE-GM 18 22 570 ist ein thermischer Auslöser be
kannt geworden, bei dem das einseitig eingespannte Ther
mobimetall von der durch die Spule eines elektromagneti
schen Auslösers erzeugten Wärme beheizt wird. Dabei ver
läuft das Thermobimetall etwa parallel zur Spulenachse.
Aus der DE-PS 36 37 275 ist ein Überstromauslöser für
Schutzschaltgeräte bekannt geworden, bei dem als Thermo
bimetall eine sog. Thermobimetall-Schnappscheibe benutzt
ist, die durch die vom Magnetauslöser erzeugte Wärme er
wärmt wird, wobei sie sich aus einer ersten stabilen Lage
in eine zweite stabile Lage bewegt.
Ein thermischer Auslöser der eingangs genannten Art ist
aus dem DE-GM 18 84 376 bekannt geworden. Hierbei wird
das Thermobimetall zwar direkt beheizt; wesentlich aber
ist, daß das Thermobimetall mit seiner Einspannstelle am
Magnetjoch eines Magnetauslösers befestigt ist, wobei
sowohl die Spule als auch das Magnetjoch in thermisch gut
leitender Verbindung mit dem Bimetall stehen, so daß die
von der Spule und dem Magnetjoch erzeugte Wärme auf das
Thermobimetall übergeht. Da das Thermobimetall gleichwohl
vom Strom durchflossen ist, wird auch die Verlustleistung
nicht zu vernachlässigen sein.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen thermischen Auslöser
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die Ver
lustleistung reduziert ist, ohne daß die Wirksamkeit des
Auslösers reduziert ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Anspruches 1.
Erfindungsgemäß also wird das Thermobimetall mittels ei
nes Heizelementes beheizt, das räumlich und thermisch am
Thermobimetall angekoppelt ist. Dadurch befindet sich das
Thermobimetall nicht im Stromkreis, so daß es zur Ver
lustleistung nicht beiträgt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann bei
einem thermischen Auslöser, der zusammen mit einem Ma
gnetauslöser, der eine Spule und ein Magnetjoch umfaßt,
in einen Leitungsschutzschalter eingebaut ist, dahin ge
hen, daß das Heizelement parallel zur Spule geschaltet
und vom Spannungsfall der Spule beheizt ist.
Dieser Spannungsfall an der Spule folgt der zu überwa
chenden Überlast, so daß das Heizelement das Bimetall
überlastgerecht zur Auslenkung bringen kann.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
kann dahin gehen, daß das Thermobimetall und das Heizele
ment am Magnetjoch befestigt sind. Dadurch wird zusätz
lich noch die Wärmeenergie des Magnetjochs zur Beheizung
des Thermobimetalls ausgenutzt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
kann dahin gehen, daß zwischen dem Heizelement und dem
Thermobimetall ein gut wärmeleitendes Anschlußelement an
gebracht ist, das als bimetallseitige Anschlußelektrode
für das Heizelement dient.
Dabei kann das Thermobimetall seitlich an einem Steg des
Magnetjochs angebracht sein, so daß der Steg und das
Thermobimetall parallel verlaufen; es besteht natürlich
auch die Möglichkeit, das Bimetall senkrecht zum Heizele
ment an diesem zu befestigen oder darüber hinaus auch
senkrecht an der Spule bzw. an dem entsprechenden Steg
der Magnetspule anzuschweißen.
Erfindungsgemäß kann das Heizelement ein PTC-Heizelement,
also ein Heizelement mit einem positiven Temperaturkoef
fizienten, oder ein sog. Dickschicht-Heizelement sein.
Schlußendlich ergibt sich noch folgendes: Bei den strom
durchflossenen, direkt oder mittels einer Heizwicklung
beheizten Thermobimetallen behindert entweder eine am
freien Ende des Thermobimetalls angeschweißte Litze oder
die Heizwicklung die Ausbiegung des Thermobimetalls. We
gen der Heizelemente ist keine Behinderung der Ausbiegung
des Thermobimetalls mehr gegeben, was zu einer besseren
Auslegung des Thermobimetalls führt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
Anhand der Zeichnung, in der einige Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt sind, sollen die Erfindung so
wie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserun
gen der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des
Strompfades eines Leitungsschutzschalters
in einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2 eine der Fig. 1 ähnliche Darstellung ei
nes Leitungsschutzschalters in einer zwei
ten Ausführungsform,
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform der Erfindung
und
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der Erfin
dung.
Das Schaltgerät gemäß Fig. 1 besitzt einen Strompfad 10
mit je einer an jedem Ende angeordneten Anschlußklemme 11
und 12. Innerhalb des Strompfades befindet sich eine Kon
taktstelle 13 sowie die Spule 14 eines nicht näher darge
stellten elektromagnetischen Auslösers. An einem ortsfe
sten Einspannpunkt 15 ist ein Thermobimetall 16 befe
stigt, in dessen Wurzelbereich, also im Bereich der Ein
spannstelle bzw. unmittelbar daneben, ein Heizelement 17
angebracht ist, welches über Leitungen 18 und 19 parallel
zu der Spule 14 geschaltet ist, so daß das Heizelement 17
durch den Spannungsfall der Spule 14 beheizt wird. Über
eine Wirklinie 20 öffnet die Spule unmittelbar die Kon
taktstelle 13 und über eine Wirklinie 21 betätigt der ma
gnetische Auslöser ein Schaltschloß 22. Die Wirklinie 23
zeigt, daß das Thermobimetall 16 ebenfalls auf das
Schaltschloß 22 einwirken kann, um die Kontaktstelle 13
bleibend zu öffnen.
Man erkennt aus Fig. 1, daß das Thermobimetall 16 nur
partiell in seinem Einspannbereich von einem Heizelement
17 beheizt wird, wodurch einerseits eine optimale, aus
reichend lange, freie Wirkstrecke ohne Behinderung durch
Litzen oder Heizwicklungen und andererseits auch eine op
timale Beheizung des Thermobimetalls 16 sichergestellt
sind.
Die Fig. 2 zeigt ein Schaltgerät ähnlich dem der Fig.
1. Gleiche Elemente besitzen gleiche Bezugsziffern. Die
Spule 14 befindet sich innerhalb eines Magnetjochs 24,
wobei ein Ende der Spule 14 am Steg 25 des Magnetjoches
24 an einem Anschlußpunkt 26 elektrisch leitend
angeschlossen ist. Das Thermobimetall 16 ist am Steg 25
eingespannt und das Heizelement 27 liegt ebenfalls wieder
im Wurzelbereich, d. h. im Bereich der Einspannstelle, am
Thermobimetall 16 an, wobei die eine Anschlußelektrode
des Heizelementes 27 , die Elektrode 28 am Magnetjoch 24
und die andere über eine Leitung 29 vor der Spule 14 am
Strompfad 10 angeschlossen ist.
Das Thermobimetall 16 besitzt eine sog. aktive Komponente
16a und eine passive Komponente 16b. Das Thermobimetall
16 ist mit seiner aktiven Komponente 16a am Steg 25 des
Magnetjoches 24 befestigt und auch das Heizelement 27
wirkt auf die aktive Komponente 16a, so daß sich das ge
samte Thermobimetall in die strichlierte Stellung 16c be
wegen kann.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung zeigt die Fig.
3. Ein Teil des Strompfades 10 wird durch eine Einspann
stelle 30 erzeugt, welche gleichzeitig auch das Heizele
ment sein kann, jedenfalls die Wirkung eines Heizelemen
tes besitzt. An der Einspannstelle 30 ist ein Thermo
bimetall 31 mittels Schweißnähten 32 befestigt, wobei das
Thermobimetall 31 senkrecht zur Einspannstelle 30 ausge
richtet und an dieser befestigt ist. Dadurch wird die
wirksame Länge des Thermobimetalls 31 gegenüber den Aus
führungsformen nach den Fig. 1 und 2 weiter vergrö
ßert.
Die Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfin
dung.
Am Magnetjoch 25 ist das Thermobimetall 16 befestigt, wo
bei zwischen dem Steg 25 des Magnetjoches 24 und dem
Thermobimetall eine Anschlußelektrode 40 vorgesehen ist,
auf der das Heizelement 27 aufgebracht ist. Über die Lei
tung 29 ist das Heizelement 27 mit dem Strompfad 10 ver
bunden. Der Strom fließt im Auslösefall über die Leitung
29 hin zum Heizelement 27 und über die Anschlußelektrode
40 zum Steg des Joches 25 und von dort wieder hin zum
Strompfad 10 mit der Anschlußklemme 12.
Bei allen diesen Ausführungen ist das Thermobimetall 16
nicht in den Hauptstromkreis eingeschaltet, sondern in
der Basis, d. h. im Bereich der Einspannstelle, partiell
beheizt durch ein in gutem Wärmekontakt mit dem Thermobi
metall befindliches Heizelement, das nach den Ausführun
gen der Fig. 1 und 2 sowie 4 durch den Spannungsfall
der Magnetspule beheizt wird. Wie aus Fig. 2 hervorgeht,
wird das Heizelement vorzugsweise an der aktiven Seite
des Bimetalls in Wärmekontakt gebracht, damit diese Seite
die größte Ausdehnung und das Bimetall damit die höchste
Auslenkung erfährt.
Das Heizelement kann ein PTC-Heizelement, d. h. ein Wi
derstandselement mit positivem Temperaturkoeffizienten,
oder ein Dickschicht-Heizelement sein.
Das Thermobimetall kann, wie aus der Fig. 2 ersichtlich
ist, kombiniert beheizt werden durch den Spannungsfall
der Spule und darüberhinaus auch durch die indirekte Be
heizung über das Magnetjoch.
Es besteht selbstverständlich die Möglichkeit, als Bime
tall einen Schnappstreifen vorzusehen, der bei einer Be
heizung aus einer ersten stabilen Lage in eine zweite
stabile Lage übergeht.
Die erfindungsgemäßen Ausführungsformen bieten die Mög
lichkeit, verlustarme Sicherungsautomaten zu bauen. Bei
abgestimmtem Spannungsfall an der Spule können die Bime
tallauslöser für mehrere Nennstromstärken identisch sein.
Die Erfindung bietet besondere Vorteile für hohe Nenn
stromstärken, da das Bimetall nicht in die Verlustlei
stung des Gerätes eingeht, obwohl die freie Weglänge des
Thermobimetalls optimal ist.
Claims (7)
1. Thermischer Auslöser insbesondere für einen Lei
tungsschutzschalter, mit einem einseitig eingespannten,
im Bereich seiner Einspannstelle beheizten Thermobime
tall, welches sich bei Überschreiten eines bestimmten
Stromes ausbiegt und dabei ein Auslösebauelement, insbe
sondere eine Verklinkungsstelle entklinkt, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Thermobimetall (16, 31) mittels ei
nes Heizelementes (17, 27, 30) beheizt ist, das räumlich
und thermisch eng und/oder unmittelbar am Thermobimetail
angekoppelt ist.
2. Thermischer Auslöser für einen Leitungsschutz
schalter mit einem eine Spule und ein Magnetjoch umfas
senden Magnetauslöser, dadurch gekennzeichnet, daß das
Heizelement (17, 27) parallel zur Spule (14) geschaltet
und vom Spannungsfall der Spule (14) beheizt ist.
3. Thermischer Auslöser nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Thermobimetall (16) und das Heiz
element (27) am Magnetjoch befestigt sind.
4. Thermischer Auslöser nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Heiz
element (27) und dem Thermobimetall (16) ein gut wärme
leitendes Anschlußelement (40) angebracht ist, das als
bimetallseitige Anschlußelektrode für das Heizelement
(27) dient.
5. Thermischer Auslöser nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Heizelement
(17, 27, 30) ein PTC-Widerstand ist.
6. Thermischer Auslöser nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Heizelement (17,
27, 30) ein Dickschicht-Heizelement ist.
7. Thermischer Auslöser nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Heizelement
(17, 27) an der aktiven Seite des Thermobimetalls an
schließt.
Priority Applications (1)
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