DE429698C

DE429698C - Verfahren und Einrichtung zum elektrischen Erwaermen, insbesondere von zum Schweissen bestimmten Blechmaenteln

Info

Publication number: DE429698C
Application number: DESCH67661D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1923-05-01
Filing date: 1923-05-01
Publication date: 1926-06-01

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum elektrischen Erwärmen, insbesondere von zum Schweißen bestimmten Blechmänteln, und besteht darin, daß die pro Zeiteinheit dem Stromdurchgang ausgesetzte Fläche der zu schweißenden Teile dadurch um ein Mehrfaches vergrößert wird, daß zwischen den Elektroden und dem Arbeitsstück außer der Vorschubbewegung eine hin und

ίο her gehende, schraubenförmige, abwälzende, kreisende oder sonstige periodisch gleichmäßige oder ungleichmäßige Bewegung erzeugt wird. Die außer der Vorschubbewegung zwischen dem Arbeitsstück und den Elektroden erzeugte Bewegung kann durch die Elektroden oder durch das Arbeitsstück erreicht werden. Die Vorschubbewegung kann hierbei dem Arbeitsstück oder den Elektroden erteilt werden. Die Durchführung des Ver-

SiO fahrens kann mit Hilfe einer Einrichtung erfolgen, die mit einer die Bewegungen der Elektroden bzw. des Arbeitsstückes bzw. der Elektroden und des Arbeitsstückes mit mechanischen Mitteln hervorrufenden ein- und ausschaltbaren Vorrichtung in Verbindung gebracht ist.

Auf der Zeichnung ist schematisch ein. Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.

Die' zu erwärmende Stelle des Arbeits-Stückes ι ist mit 2 bezeichnet, die Elektroden mit 3 und 4. Durch die Leitungen 5 und 6 wird der Strom den Elektroden zugeführt. Auf einem Gestell 7 sind die die Elektroden tragenden Arme 8 und 9 in ι ο und 11 drehbar gelagert und durch eine Federeinrichtung 12 elastisch miteinander verbunden, damit die Elektroden den Unebenheiten des Arbeitsstückes folgen können.

Die dem Arbeitsstück bzw. den Elektroden zu erteilende Vorschubbewegung kann durch die Rollen 13 bzw. 14 hervorgerufen werden.

Ferner ist ein Getriebe vorgesehen, mit dessen Hilfe das Arbeitsstück in drehende Bewegung versetzt werden kann. Die zur Durchführung des Verfahrens mir den Elektroden bzw. mit- dem Arbeitsstück bzw. mit den Elektroden und dem Arbeitsstück zu verbindende ein- und ausschaltbare Vorrichtung kann beliebiger Art sein. Den Elektroden kann z. B. durch Exzenter eine kreisende, hin und her ίο gehende oder ähnliche Bewegung übermittelt werden, während dem Arbeitsstück durch Rollen und andere bekannte Vorrichtungein die gewünschte Bewegung erteilt werden kann. Durch die Kombination der den Elektrodenarmen, den Elektroden oder dem Arbeitsstück möglichen Bewegungen bzw. der dazu benötigten Vorrichtungen ist es möglich, die zwischen Arbeitsstück und Elektroden zu erzeugenden Bewegungen hervorzurufen, ao Es ist eine bekannte Tatsache; daß bei dem sogenannten Punktschweißverfahren an dem dem Erwärmungsstrom ausgesetzten Durchgangsort das Material auf einer örtlich sehr begrenzten Stelle bis _ zur Schmelztemperatur erhitzt wird. An dieser Stelle tritt also zuerst das Fließen des Materials ein. Dadurch entstehen in der Schweißnaht nicht bloß unerwünschte Erhöhungen und Vertiefungen, sondern es treten infolge der starken lokalen Erhitzung in der näheren Umgebung der Schweißstelle zum großen Nachteil des Materials bzw. dessen Festigkeit erhebliche Strukturänderungen auf.

Die Erfindung bezweckt nun, durch ein möglichst gleichmäßiges "Erwärmen der zu verarbeitenden Stellen die Bildung von Löchern im "Material und nachteilige Strukturänderungen zu verhindern, um damit eine gleichmäßige Verbindung der miteinander zu verschweißenden Teile zu erreichen.

Im Gegensatz zur Punktschweißung, bei welcher der Strom längere Zeit nur an einer Stelle durchfließt, wird bei dem Verfahren nach der Erfindung der Ort des Stromdurch-45ganges beständig gewechselt. Durch die zwischen den Elektroden und dem Arbeitsstück außer der Vorschubbewegung erzeugte Bewegung wird bewirkt, daß pro Zeiteinheit eine kleinere oder größere Fläche für den Stromdurchgang in Betracht kommt und daß somit durch Wärmestrahlung und -leitung ein Ausgleich der Temperatur in den vom Strom durchflossenen Teilen erreicht wird.

Je nachdem die Bewegung den Elektroden allein, dem Arbeitsstück allein oder den Elektroden und dem Arbeitsstück erteilt wird, wird diese verschiedener Art sein und sowohl von der Gestalt des Arbeitsstückes als auch von derjenigen der Elektroden abhängen. Statt die Erwärmung, wie in dem angegebenen Beispiel angeführt ist, mit einem Elektrodenpaar durchzuführen, kann diese auch durch mehrere Elektrodenpaare erfolgen.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Verfahren zum elektrischen Erwärmen, insbesondere von zum Schweißen bestimmten Blechmänteln, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Elektroden und dem Arbeitsstück außer der Vorschubbewegung eine solche hin und her gehende, schraubende, abwälzende, kreisende oder sonstige periodisch gleichmäßige oder ungleichmäßige, möglichst reibungslose Bewegung erzeugt wird, daß der Ort des Stromdurchganges am Arbeitsstück beständig gewechselt wird, _v zum Zweck, die pro Zeiteinheit dem Stromdurchgang ausgesetzte Fläche der zu erwärmenden Teile zu vergrößern.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine mit der Erwärmungsvorrichtung zusammenwirkende, die Bewegungen der Elektroden bzw. des Arbeitsstükkes bzw. der Elektroden und des Arbeitsstückes mit mechanischen Mitteln hervorrufende, vom Stromdurchgang und vom Widerstand unabhängige ein- und ausschaltbare Vorrichtung.