DE426670C - Verfahren zur Darstellung von Formaldehyd - Google Patents

Description

• Verfahren zur- Darstellung von Formaldehyd. Die Verseifung von Methylenchlorid mit Wasser ohne säurebindende Mittel verläuft bekanntlich sehr träge und erfordert so hohe Temperaturen, daß der bei der Verseifung entstehende Formaldehyd besonders durch die gleichzeitig sich bildende Salzsäure weitgehende Veränderungen erleidet.
• Es wurde nun gefunden, daß die Verseifung des Methylenchlorids mit Wasser ohne säurebindende Mittel so geleitet werden kann, daß der sich bildende Formaldehyd in bester Ausbeute gewonnen wird, wenn man die Dämpfe von Wasser und Methylenchlorid über poröse Kohle leitet. Die Schnelligkeit der Verseifung sowie die für die Reaktion geeignete Temperatur und dementsprechend die Ausbeute von Formaldehyd zeigt sich abhängig vom Grade der Porosität des Kontaktkörpers, so daß Kohlen mit größter Aktivität bei relativ niedriger Temperatur fast theoretische Ausbeuten an Formaldehyd liefern.
• In der französischen Patentschrift 528344 ist die Verseifung von Halogenderivaten von KohlenwasserstofFen durch Wasserdampf bei Gegenwart poröser Mittel zu Carbinolen und Phenolen beschrieben. Die Verseifung von Methylenchlorid zu Formaldehyd findet danach naturgemäß in dieser Patentschrift keine Erwähnung. Tatsächlich führt auch die Anwesenheit beliebiger poröser Körper bei der Verseifung von Methylenchlorid mittels Wasser nur zu ganz unbefriedigenden Ergebnissen. Erst die Verwendung von poröser Kohle im Sinne der Erfindung als Katalysator gestattet die Darstellung von Formaldehyd aus Methylenchlorid in technisch befriedigender Weise.
• Beispiel. Über aktive Holzkohle von höchster Wirksamkeit wie beispielsweise einer Kohle, «-elche durch Verkohlen von Holz und ähnlichen Stoffen in Gegenwart von Phosphorsäure erzielt wird, die in einem Ofen auf 26o bis 27o° erhitzt wird, werden Methylenchloriddämpfe, denen eine größere als zur Verseifung nötige Wasserdampfmenge beigemischt ist, geleitet. Die entstandenen Reaktionsprodukte werden auf 45' abgekühlt. Unverseifte Methylenchloriddämpfe können wieder dem Ofen zugeführt werden. Man erhält so in dem Kondensat eine salzsaure Formaldehydlösung, die 84 Prozent der Theorie, berechnet auf die gebildete Salzsäure, an Formaldehyd enthält und aus der der Aldehyd in bekannter Weise isoliert werden kann.

Claims (1)

1. PATENT-ANspRUcIi: Verfahren zur Darstellung von Formaldehyd, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung der Dämpfe von Wasser und Methylenchlorid ohne säurebindende Mittel bei höherer Temperatur über poröse Kohle leitet.