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Druckform mit amalgamierten Flächen und Verfahren zur Herstellung
derselben. Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen bei der Herstellung von
Quecksilberdruckformen und bestrebt eine längere Lebensdauer solcher Druckformen.
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Das Arbeiten mit Ouecksilberdruckflächen, d. h. Oberflächen. welche
amalgamierte, die Druckfarbe oder -schwärze abstoßende, sowie solche, die Schwärze
aufnehmende Flächen enthalten, war infolge der unerwünschten Diffusion des Quecksilbers
über die ganze Druckplatte hin und der Schnelligkeit, mit der die amalgamierten
Flächen, so wie sie bisher hergestellt waren, zerstört wurden, schwierig.
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Versuche haben gezeigt, daß mit einer Quecksilberdruckfläche, deren
Teile in einer Ebene liegen, sehr lange gedruckt werden kann, weil das amalgamierte
Metall, aus dem die die Druckerschwärze abstoßenden Flächen gebildet sind, völlig
von einem mit Quecksilber nicht behafteten Metall getragen und in seiner Lage gesichert
wird.
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Die Erfindung besteht hiernach in der Herstellung einer Druckfläche
der eben beschriebenen Art. Dieses mit Quecksilber nicht behaftete Metall ist zur
Bildung der die Druckerschwärze annehmenden Flächen geeignet, wobei Mittel vorgesehen
sind, damit das amalgarnierte Metall an dem anderen fest anhaftet und bzw. oder
in jenes Metall eingreift.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise in einer Ausführungsform
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i den ersten Schritt in der Herstellung einer
Druckplatte nach der Erfindung, Abb. 2 die Druckplatte nach Abb. i, nachdem das
Bichromat-Fischleim-Bild ausgebracht und erhärtet ist, Abb.3 die Druckplatte nach
dem Ätzen, Abb. :4 die Platte nach dem ersten galvanischen Niederschlag, Abb. 5
nach wiederholten galvanischen Niederschlägen mit verschiedenen 17etallen, Abb.6
einen Querschnitt in vergrößertem Maßstabe, der die wiederholten galvanischen Niederschläge
genauer zeigt, Abb. 7 den gleichen Teil der in den Abb. i bis 5 einschließlich gezeigten
Platte, nachdem der aufgebrannte Überzug entfernt ist, Abb.8 die fertige Oberfläche.
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Auf der Zeichnung ist der Teil einer Druckfläche mit einem stark vergrößerten
Punktbild dargestellt, um ein deutliches Beispiel dafür zu geben, wie die Erfindung
ausgeführt werder. kann.
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In Abb. i ist die Druckfläche a1-f eine entsprechend geebnete Eisenplatte
a finit einem Niederschlag einer Schicht Nickel b auf der Platte gebracht. Die ,'Nickelschicht
mag etwa 0,025 mm dick sein.
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Die obere Fläche bl. der Nickelschicht b wird mit einem Bichromat-Fischleim-Überzug
versehen und ein Photodruck von einem passenden Negativbild, vorzugsweise mittels
punktförmiger Lichtquelle, hergestellt. Nach dem Belichten wird der Abdruck in bekannter
Weise gewaschen, entwickelt und getrocknet oder gehärtet. Das Ergebnis dieser Bearbeitung
ist in Abb. 2 gezeigt, in der die Teile c die gehärteten Punkte des Bildes darstellen.
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Die Oberfläche bl mit den gehärteten Überzugteilen c wird nun mit
einer entsprechenden Ätze behandelt, beispielsweise Eisen-Perchlorid, um die freiliegenden.
Teile der Oberfläche bl fortzuätzen, bis die Dicke der Schicht b an den entsprechenden
Stellen von 0,025 mm bis auf o,oi25 oder o,oi5 mm Stärke vermindert ist. Auf diese
Weise gewinnt man weitere Höhen b2 unterhalb der Teile c.
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Die Dimensionen können natürlich auch geändert werden, um für die
fertige Druckfläche eine längere Lebensdauer zu erhalten.
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Ist die gewünschte Ätztiefe erreicht, so wird die Platte gewaschen
und eine sehr dünne Kupferschicht d an den freigelegten Teilen, wie in Abb. q. gezeigt,
niedergeschlagen. Versuche haben ergeben, daß es sehr schwer ist, ein anderes leicht
amalgamierbares
Metall als Kupfer auf Nickel befriedigend niederzuschlagen,
und aus diesem Grunde wird als erster Niederschlag Kupfer gewählt.
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Auf der Kupferschicht d wird eine sehr dünne Silberschicht e galvanisch
niedergeschlagen und auf der Schicht e wiederum eine zweite sehr dünne Kupferschicht
dl usf., so daß gegebenenfalls die Teile, welche durch das Ätzen entfernt wurden,
mehr oder weniger mit den Kupfer- und Silberschichten-d, e, dl, e1, d2, e2,
die abwechselnd niedergeschlagen wurden, angefüllt sind (vgl. Abb. 5 und 6).
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Die gehärteten Bichromat-Fischleim-überzugteile c werden jetzt mittels
einer geeigneten Alkalilösung, beispielsweise mit einer Lösung von Kaliurncyanyd
oder Natriumcyanyd, entfernt.
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Für die Erfindung ist es wesentlich, daß das nach der Behandlung mit
der Ätzflüssigkeit niedergeschlagene Metall die die Druckerschwärze abweisenden
Flächen hervorbringen soll; sowie dieser Niederschlag erreicht ist und die Teile
c durch Behandlung mit Alkali entfernt sind, ist ein kleiner hervorstehender Grat
,f um jede einzelne Erhebung b2 (v g1. Abb. 6 und 7). entstanden.
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Die Oberfläche der Platte wird nunmehr mit metallischem Ouecksilber
behandelt mit dem Erfolg, daß die Niederschläge d, e, dl, cl, dz, e2 und
die hervorstehenden Kuppen f unverzüglich amalgamiert werden, wobei sie Druckerschwärze
abweisende atnalgamierte Flächen g werden, die, wenn es so gewünscht wird, völlig
eben und planographisch in Bezug auf die die Druckerschwärze aufnehmenden Flächen
sind.
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Daraus erhellt, daß die die Druckerschwärze abweisende Fläche g von
der Nickelschicht b, die mit Ouecksilber nicht behaftet ist, getragen wird und daß
die Fläche g von jener Nickelschicht in der richtigen Lage gehalten wird, wobei
die Fläche g mit dem Boden und den Wänden der Fläche b verbunden ist, so daß die
Fläche g einen gesonderten Einsatz amalgamierten Metalls bildet, das durch das von
Quecksilber freie Nickel getragen wird.
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In einzelnen Fällen mögen die Silberschichten e, e1, e2 durch
Goldschichten ersetzt werden und nach der ersten Kupferschicht wird eine gemischte
Kupfer-Silber-Schicht niedergeschlagen oder es mag Silber und Gold an Stelle der
Schichten e, dl, e1, dz, e2 benutzt werden.
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Obwohl zur Klarstellung des Zweckes der Erfindung auf die Benutzung
einer Eisenblechplatte mit Nickelniederschlag Bezug genommen wurde, kann auch eine
-Nickelplatte verwendet werden, oder die Nickelschicht kann auf einen geeigneten
Stoff in irgendeiner bekannten Weise aufgelegt werden. Die Bichromat - Fischleim
-Schicht kann auch gleichwertig durch einen lichtempfindlichen Stoff ersetzt werden,
der nach dem Belichten und nach der Behandlung eine gleichwertige widerstandsfähige
Schicht bilden wird.