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Vorrichtung zum Versorgen hochgelegener Brennstoffbehälter, z. B.
von Luftfahrzeugen, mit Brennstoff. Während die Brennstoffbehälter von Kraftwagen
tief gelagert sind und sich deshalb von einem Benzin- oder Benzolfaß durch Handpumpe
o. dgl. leicht füllen lassen, liegen die Verhältnisse in vielen anderen Fällen,
z. B. bei Luftfahrzeugen, erheblich ungünstiger. So sind bei Flugzeugen durch die
Anordnung des Rumpfes auf einem hohen Fahrgestell nicht nur die Hauptbrennstoffbehälter
hoch über dein Boden angeordnet, sondern es sind meist auch noch besondere Behälter
für den sogenannten Fallbrennstoff -in noch größerer Höhe über der Antriebsmaschine
zwischen oder über den Tragflächen vorgesehen. Solche Behälter sind vom Boden aus
sehr schwer zu füllen, «teil der nach oben geführte Schlauch das Bestreben hat,
aus der Füllöffnung herauszugleiten und dabei den Brennstoff zu verspritzen, wodurch
erhebliche Brandgefahr entsteht. Auch die Beobachtung des Füllzustandes ist beim
Füllen des Behälters vom Boden aus sehr erschwert, ebenso die Kontrolle der in den
Brennstoffbehälter des Flugzeuges tatsächlich eingefüllten Brennstoffmenge.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile, ü1dem eine Vorrichtung geschaffen
ist, welche leicht an den Verwendungsort befördert, dort mittels eines mastartigen
Trägers die Brennstoffbehälter von oben zu füllen gestattet und bei einer besonderen
Ausführungsform eine genaue Beobachtung des Füllvorganges von einem Standort außerhalb
Ales Flugzeuges möglich ist.
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Vorsorge ist dabei getroffen, daß durch Anwendung genau geeichter
Meßgefäße oder Meßuhren eine scharfe Kontrolle über die in den Brennstoffbehälter
des Flugzeuges tatsächlich eingefüllte Brennstoffmenge möglich ist.
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Die Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung beispielsweise veranschaulicht,
und es stellt dar: Abb. i eine Vorderansicht des Erfindungsgegenstandes mit dem
Hauptteil der Erfindung in aufgerichtetem Zustand, Abb.2 eine Seitenansicht des
Erfindungsgegenstandes, bei welcher der Hauptteil der Erfindung sich in der Transportstellung
befindet, Abb. 3 eine Ansicht des Erfindungsgegenstandes, wie er zum Füllen des
Tanks eines Flugzeuges verwendet wird, und zwar in einer etwas anderen Ausführungsform
sowie in kleinerem Maßstabe.
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Gemäß der Erfindung ist an einem Wagen i ein mastartiger Träger :2
für einen Füllschlauch 3 schwenkbar gelagert. Dieser Träger kann durch eine Hubvorrichtung,
z. B. Schneckenrad d. und Schnecke 5, mittels einer Kurbel 6 in die aufrechte Stellung
gemäß Abb. i verbracht oder in eine Lage gemäß Abb. 2 gesenkt werden. An diesem
Träger sind zweckmäßig alle wesentlichen Teile für die Brennstofförderung, wie z.
B. eine Brennstoffpumpe 7 und deren Antrieb 8 usw., angebracht. Bei der gezeichneten
Bauart sind unter anderem außer der Brennstoffpumpe noch ein Zählwerk g und zwei
geeichte Meßgefäße io und i i, z. B. von 5 1 Inhalt, an dem Träger befestigt, und
an diesenMeßgefäßen ist der Füllschlauch 3 angeschlossen. Die Anordnung
ist
dabei derart getroffen, daß das eine Meßgefäß io durch den Abfüllschlauch ausläuft,
wenn das andere i i während dieser Zeit durch. die Brennstoffpumpe wieder gefüllt
wird und umgekehrt. Ein Umschalthebel 12 gestattet, den Abfüllschlauch und die Brennstoffpumpe
wechselweise mit den beiden Meßgefäßen zu verbinden, wobei gleichzeitig während
des Umschaltens das "Zählwerk 9 betätigt wird. Ein Überlaufgefäß 13 ist ferner vorgesehen,
durch welches der überschüssige Brennstoff wieder zurück in die Förderleitung geleitet
wird. Schaugläser joa, iob bzw. zig, ilb sind an den Meßgefäßen angebracht, welche
die Füllung und Entleerung der einzelnen Meßgefäße zu beobachten gestatten. An Stelle
der Meßgefäße kann natürlich auch eine andere Flüssigkeitsmeßvorrichtung, z. B.
eine Meßuhr, in der Förderleitung eingeschaltet sein.
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In dem Wagen i sind Lagerböcke oder Stützen 1d., 15 zur Lagerung eines
gewöhnlichen Brennstoffasses 16 angeordnet. Letzteres wird durch einen biegsamen
Schlauch 17 mit der Brennstoffpumpe verbunden.
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Um das Einlagern des Brennstoffasses in dem Wagen i zu erleichtern,
ist in diesem Wagen eine durch eine Kurbel 1$ zu betätigende Winde i 9 vorgesehen,
und es sind an dem Wagen Auflaufschienen 2o angelenkt, «-elche in aufrechter Lage,
durch irgendein Stützglied, z.B. eine Stange.2i, gehalten, mittels eines Quersteges
22 den Mast 2 in der Fahrstellung lagern, in niedergeklapptem Zustand 20' dagegen
das Einziehen des Fasses in den Wagen erleichtern.
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Selbstverständlich ist auch ohne weiteres eine Bauart denkbar, wo
die Brennstoffpumpe an dein Gestell des Wagens befestigt ist, und die in dem Träger
2 verlegte Förderleitung ist in diesem Fall durch einen biegsamen Schlauch an diese
Pumpe angeschlossen.
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Bei der Ausführungsform nach der Abb. 3 ist an einem dein Träger 2
entsprechendenTräger 23 eine Plattform 2.1, vorgesehen, welche mittels einer Leiter
25 erreichbar ist und der Bedienungsperson ermöglicht, auch bei sehr hochgelegenen
Brennstoffbehältern an de i Flugzeugen ohne Betreten der Flugzeugteile das Einfüllen
eines solchen Behälters 26 genau zu beobachten und dabei gleichzeitig die Meßgefäße
To und ii zu kontrollieren. Die Betätigungsmittel sowie die Bedienungseinrichtung
für die Brennstoffpumpe sind .dabei zweckmäßig über dieser Plattform angeordnet,
so daß eine einzige Bedienungsperson das Füllen finit Brennstoff vornehmen kann.
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Im übrigen ist diese Bauart genau wie die Bauart nach den Abb. i und
2 eingerichtet, und der Träger 23 ist zweckmäßig ebenfalls umzulegen und in eine
Fahrstellung zu verbringen, so daß die Beförderung an den Ver-«-endungsort leicht
vor sich gehen kann.
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Durch die Lagerung des Abfüllschlauches in einer gewissen Höhe ist
das Einführen des Abfüllschlauches in die Öffnung des Brennstoffbehälters wesentlich
erleichtert, und letzterer kann auch durch das Eigengewicht nicht so leicht aus
der Einfüllöffnung herausgezogen werden, wodurch Brennstoff verspritzt wird. Da
ferner der Brennstoff bei der Anwendung solcher Meßgefäße, wie beschrieben, im wesentlichen
durch freien Fall von den M:eßgefäßen nach unten in den Brennstoffbehälter fließt,
kann auch das Krümmen und Winden des Abfüllschlauches nicht auftreten, wie es .sonst
öfters durch die einzelnen Stöße einer Pumpe geschieht und wodurch ebenfalls der
Schlauch aus der Einfüllöffnung leicht herausgeschleudert wird.