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Hilfsvorrichtung zum Modellieren der Füße in belastetem Zustande.
' Zusatz zum Patent 415539. Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung der im
Patent 41 5539 beschriebenen Hilfsvorrichtung zum Modellieren der Füße in
belastetem Zustande. Die dort beschriebene Hilfsvorrichtung ermöglicht den deforrnierten
Fuß nicht bloß in belastetem Zustande zu modellieren, sondern vor dem Modellieren
bzw. während des Modellierens zunächst zu redressieren, also die DefoVmation des
Fußes, soweit als es der Kranke verträgt, zu be-
>eitigen und auf
diese Weise das richtige Modell zur Anfertigung von Einlagen und Schuhleisten und
andererseits auch genaue Leisten für gesunde Füße zu erhalten.
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Die durch das Patent 415539 geschützte Hilfsvorrichtung, die die Herstellung
des Modells für orthopädische Einlagen sowie von absolut genauen Schuhleisten gestattet,
besteht im Wesen aus einer Anzahl paralleler, zwangläufig geführter Stifte o. dgl.,
deren jeder mit seinem Ende gegen die Fußfläche anpreßbar und in dieser Lage feststellbar
ist. Das Anheben der einzelnen Stifte erfolgt dabei z. B. durch Vermittlung von
in ihrer Lage festgestellten Doppelhebeln o. dgl., die nach ihrem Auslösen ausschwingen
und dadurch die Stifte anheben.
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Um bei der Hilfsvorrichtung nach dem Hauptpatent ein richtiges und
genaues Fußmodell zu erhalten, ist eine beträchtliche Anzahl von Stiften und eine
gleiche Anzahl der erwähnten Betätigungsorgane, z. B. Doppelhebel o. dgl., erforderlich.
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Zufolge der großen Anzahl von Stiften und der diesen beigeordneten
Betätigungsorganen wird nicht bloß die Bauart der Hilfsvorrichtung verwickelt, sondern
auch deren Betätigung umständlich und langwierig, weil ein Apparat zahlreiche Stifte
aufweisen muß, wenn er befriedigende Modelle liefern soll.
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Die Erfindung betrifft nun eine weitere Ausbildung der Hilfsvorrichtung
nach dem Hauptpatent, die eine bedeutende Vereinfachung der Bauart und Wirkungsweise
bezweckt. Dies wird dadurch erreicht, daß die an die Fußfläche anpreßbaren Stellstifte
gemäß der Erfindung gruppenweise zu einer geringeren Anzahl von Stellorganen zusammengefaßt
sind.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
sind die in der hier- oder Längsrichtung des Fußes in je einer Ebene liegenden Stellstifte
zu in der Höhenrichtung einstellbaren und seitlich kippbaren Stellorganen zusammengefaßt,
die zweckmäßig in Form von Winkelhebeln ausgebildet sind. Dadurch wird die Anzahl
der Stellorgane auf einen Bruchteil der bisher erforderlich gewesenen Stifte verringert
und die Betätigungsweise bedeutend vereinfacht.
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Um ein genaues Anpassen der Stellorgane an die Wölbungen der Fußsohle
zu ermöglichen, ist über jedem Stellorgan eine federnd Lamelle angeordnet, die durch
Vermittlung von verschieb- und einstellbaren Keilen oder Dornen stellenweise durchgebogen
wird, um sich gegen die Fußfläche anzuschmiegen bzw. anzupressen.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes, und'zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht zum Teil im
Schnitt, -Abb. 2 einen Grundriß, Abb.3 eine schematisierte Vorderansicht und Abb.
q. bis 6 Einzelheiten.
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i ist das Gehäuse der Hilfsvorrichtung (Abb. i), das an einem Ende,
z. B. in der Zeichnung links, vorn und hinten je einen Schemel 25 bzw. 26 trägt
(Abb. 2). Zwischen den beiden Schemeln befinden sich in der Querrichtung des Fußes
die in den betreffenden senkrechten Ebenen liegenden Stellstiftgruppen, welche die
Stellorgane der Hilfsvorrichtung nach dem Hauptpatent ersetzen, und die bei dem
Erfindungsgegenstande aus in der Querrichtung des Fußes parallel liegenden, um die
Zapfen i i schwingbaren Winkelhebeln 9, io bestehen. Die zwischen den Schemeln liegenden
Arme 9 der Winkelhebel sind eben ausgebildet und gehen hinter dein Drehzapfen i
i in den nach oben gekrümmten Arm io über. Die freien Hebelenden io sind an je einen
mit Schaltzähnen versehenen Arm 16 angelenkt. Die unteren Enden der Arme 16 durchgreifen
eine Aussparung :2i des wagrechten Schenkels i9 eines auf der Gehäuse-(lecke aufliegenden
Winkeleisens, dessen abgeschrägte Aussparungskante als Sperrklinke in die Verzahnung
der Arme 16 eingreift. Beim Niederdrücken der Hebel 16 schwingt der beigeordnete
Winkelhebel 9, io um Zapfen i i in die gestrichelte Lage aus.
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Die wagrechten Arme 9 der Schwinghebel sind z. B. aus U-förmig gestaltetem
Blech gefertigt (Abb. q.). An den Böden der Blechplatten gleiten Dorne oder Keile
13, deren abgerundete freie Enden an federnden Lamellen 12 anliegen, die über den
Hebelarmen 9 angeordnet sind. An die Dorne 13 greifen Zugorgane 14 an, die sich
über die ganze Länge des Gehäuses i erstrecken und einerseits im lotrechten Schenkel
22 des Winkeleisens i9, anderseits im lotrechten Schenkel des Winkeleisens 18 geradlinig
geführt sind (Abb. i). Durch Betätigung der Zugorgane 14 werden die Dorne 13 -in
der Querrichtung des Fußes verschoben.
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Die Vorrichtung zum -Anheben der Schwinghebel 9, io besteht bei der
in der Zeichnung beispielsweise dargestellten Ausfiihrungsform aus je einem verzahnten
Arm 15, der die Aussparung 2o des Winkeleisens 18 durchgreift und.an-dessen oberes
Ende der längere Arm 3 eines Winkelhebels 3-q. angelenkt ist, während der kürzere
Arm q. mit den Hebeln 5, 6 ein Parallelogramm q., 5, 6 bildet. Nachdem Arm 9 des
Schwinghebels 9, to auf dem wageechten Arm 5 des Gelenkparallelogramms aufliegt,
wird beim Niederdrücken des verzahnten Armes 15 durch Vermittlung
des
Parallelogramms 4., 5, 6 der Winkelhebel 9, io von der gestrichelten Lage
zwangläufig in die in vollen Linien dargestellte Lage angehoben. Die Feststellung
des verzahnten Armes 15 in seiner jeweiligen Lage erfolgt durch die als Sperrklinke
wirkende Platte 18, deren Aussparungskante dem Zahnprofil entsprechend ausgebildet
ist.
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Zapfen i i, um den die Winkelhebel 9, 1o schwingen, ist in
einem Bügel ? gelagert, an welchem eine in einer Hülse 24 geführte Führungsstange
23 anschließt, die nach Maßgabe der Höhenstellung des Bügels 7 in der Hülse 24 gleitet.
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Die beschriebene Anordnung ermöglicht also nicht bloß das Heben und
Senken der Winkelhebel 9, io, sondern auch deren Ausschwingen um den Zapfen
i i. Dadurch ist aber ein genaues Anliegen der starren Hebelarme 9 an die Fußwölbung
und demnach das genaue Modellieren-- und Redressieren des Fußes nicht gewährleistet.
Dies ermöglichen erst die federnden Lamellen 12 und die mit diesen zusammenwirkenden,
durch die Zugorgane 14 betätigten Dorne 13, die an den Böden der U-förmigen Hebelarme
9 gleiten. Die Federlamellen 12 sind in entsprechender Weise an den Hebelarmen io
befestigt, z. B. festgenietet.
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Die Hebelarme 9, io werden, der jeweiligen Fußform entsprechend, durch
Vermittlung der Arme 15 in entsprechende Höhenstellung gebracht, sodann durch Betätigung
der Arme 16 seitlich ausgeschwungen, worauf ein genaues Anpassen der federnden Lamellen
12 durch Verschiebung der Dorne 13 erfolgt.
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Abb. 3 veranschaulicht schematisch die Lage der einzelnen Winkelhebel
9 nach ihrer der Fußform 12 entsprechenden Einstellung, wobei der Fuß mit den einer
Redressierung nicht bedürftigen Zehen auf dem Schemel 25
aufruht. Zum besseren
Verständnis sind die übrigen Bestandteile der Vorrichtung in dieser Abbildung fortgelassen
worden.
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Bei der Hilfsvorrichtung gemäß der Erfindung genügen eine geringe
Anzahl von Stehorganen im Gegensatze zur Hilfsvorrichtung nach dem Hauptpatent,
bei welchem eine vielfache Anzahl von einstellbaren Organen erforderlich war.
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Bauart und Wirkungsweise der Hilfsvorrichtung ist demnach bedeutend
vereinfacht, und das Redressieren und Modellieren des '# ußes erfordert, ohne Beeinträchtigung
der Genauigkeit der Arbeit, weniger Zeitaufwand.
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In seinen baulichen Einzelheiten kann der Erfindungsgegenstand vielfach
abgeändert werden, ohne vom Wesen der-Erfindung abzuweichen.
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So z. B. kann man an Stelle der federnden Lamellen und der diese betätigenden
Keile pneumatische Vorrichtungen anwenden.