DE424467C - Kuenstliches Kniegelenk - Google Patents

Description

• Künstliches Kniegelenk. Künstliche Kniegelenke, bei denen die Oberschenkelschiene zwischen zwei das Ende der Unterschenkelschiene bildende Backen geführt wird, und zwar unter Anwendung von Kulissenführungen mit in ihnen laufenden Zapfen, sind in vielfachen Ausführungen bekannt geworden.
• Die Erfindung geht davon 'aus, daß bei dem natürlichen menschlichen Kniegelenk der Drehpunkt beim Beugen und Strecken des Knies eine Wendung vollführt, und zwar in der Weise, daß der Drehpunkt sich beim Beugen des Knies nach oben und beim Strecken nach unten verschiebt. Will man ein Kniegelenk herstellen, welches bei der Benutzung den natürlichen Verhältnissen entspricht, dann muß auf diese Tatsache Rücksicht genommen «erden, was bisher nicht geschehen ist.
• Um das Ziel zu erreichen, wird erfindungsgemäß an der Oberschenkelschieno im Bereich der Backen der Unterschenkelscbiene ein Kulissenschlitz angebracht, in welchen ein von den Backen der Unterschenkelschiene getragener Zapfen geführt wird. Dieser Kulissenschlitz ist so ausgebildet, daß der von der Oberschenkelschiene getragene und sich unterhalb des Kulissenschlitzes befindende Drehzapfen in Schlitzen der Unterschenkelschienenbacken nach oben und unten gleitet, und zwar in Richtung auf den Kulissenzapfen derart, daß beim Beugen des Kniegelenkes der Drehzapfen nach oben und beim Strecken nach unten wandert. Damit die beiden Zapfen den sich ergebenden hohen Beanspruchungen gewachsen sind und fest in ihrer Lage verharren, ist der Kulissenzapfen als konischer Gewindekörper ausgebildet und in entsprechende konische Bohrungen der Unterschenkelschienenbacken eingeschraubt. Eine in eine Aussparung der einen Backe eingelegte Gegenmutter sichert den Zapfen in seiner Lage. Der von der Oberschenkels--hiene getragene Drehzapfen besteht aus zwei Teilen, nämlich einer geschlitzten Büchse mit konischer Gewindebohrung und einen in die Bohrung eingeschraubten, entsprechenden konischen Gewindebolzen.
• Durch die Achsenverschiebung «erden die Übel, welche bei Gelenken. mit zentraler feststehender Achse auftreten, beseitigt. Das beim Beugen des Knies auftretende lästige Abstehen der Unterschenkelhülse vorn am Knieaufsitz, das dadurch bedingte Einklemmen der Fleischmassen in die Kniekehle, ein H°rausgleiten des Stumpfes aus der Hülse (speziell bei kurzen Stümpfen) sowie auch das lästige Einklemmen der Hosen zwischen Knie und Knieaufsitz werden vermieden.
• Außerdem ist jeder Kunstbeinträger in der Lage, die im Gelenk befindlichen Konuss-- bei einem etwaigen Verschleiß ohne jede Schwierigkeit selbst nachzuziehen, wodurch ein stets geräuschloses Gehen ermöglicht wird.
• Zur näheren Erläuterung der Erfindung ist der Erfindungsgegenstand auf der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
• Abb. i zeigt das künstliche Gelenk in der Strecklage in Seitenansicht, Abb. z eine Seitenansicht bei gebeugtem Kniegelenk und Abb.3 einen senkrechten Querschnitt nach der Linie 3-3 der Abb. i.
• Die Oberschenkelschiene i gr:ift m°_t dem in an sich bekannter Weise ausgebildeten Ende z zwischen die Backen 3 und 4, welche das obere Ende der Unterschenkelschiene 5 bilden. .Im Teil z der Oberschenk;Is-hiene ist ein Kulis. senschlitz 6 vorgesehen, durch welchen ein Zapfen 7 tritt. Dieser Zapfen wird von den Backen 3 und 4 der Unterschenkelschiene getragen. Er ist an seinem einen Ende bei 8 konisch gestaltet und mit Gewindegängen besetzt. Entsprechend ist die Bohrung in dem Backen 4 gegenkonisch gestaltet. In eine Aussparung dieses Backens i3t-eine Gegenmutter 9 eingelegt, welche den Zapfen 7 in seiner Lage sichert.
• Der Teil z der Cberschenkelschiene -trägt ferner unterhalb des Kulissenschlitzes 6 eine Büchse i o. Diese Büchse ist geschlitzt und mit einer konischen, zentralen Gewind-bohrung ausgerüstet, durch die ein entsgrech_nder konischer Gewindebalzen i i hinc:ur.hgeht. Durch Verdrehung des Gewindebülzens i i kann man dementsprechend die Schlitzbü-hse io so auftreiben, daß sie eine genaus Führung in der Bohrung des Teiles,-> erhält, auch kann man dadurch jederzeit eine Nachstellung vornehmen. Die abgeliachnn Enden der Gewi:i.debü_hse i o werden in S.h:i;zen i z und 13 geführt, welche in den Backen 3 und 4 vorgesehen sind. Die Richtung dieser S--hlitze ist so gewählt, daß die Verschiebung der Gewindebüchse io auf den Zapfen 7 zu erfolgt.
• Der Kurvens-h:itz ist nun erfindungsgemäß so gestaltet, daß bei der Durchknickung des Kniegelenkes (vgl. Abb. i) die Gewind:büchse io, welche den Drehpunkt des Kniegelenkes bildet, nach oben in Richtung auf den Zapfen 7 in den Svh@itzen 1z und 13 verschoben wird. Umgekehrt findet eine Verschiebung des Drchbolzens io nach unten statt, wenn die Gelenkschienen i und 5 in die Strecklage zurückkehren. Diese Führung des Drehpunktes entspricht dem Vorgang bei der Bewegung des natürlichen menschli,hen Kniegelenkes, so daß also auf diese Weise mit Hilfe des Kunstbeines der natürliche Gehvorgang nachgeahmt wird.

Claims (3)

1. PATEN'C-ANSPRÜCHr: i. Künstli.-hes Kniegelenk, bei welchem die Oberschenkelschiene in den Schlitz zwischen zwei das Ende der Unterschenkelschiene bildende Backen eingreift und hier mittels eines in einem Kurvenschlitz gleitenden Zapfens geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der- von den Backen (3, 4) der Unterschenkelschiene getragene Zapfen (7) in einem Kurvenschatz (6) der Oberschenkelschi--ne geführt ist, dessen Kurve so gestaltet ist, daß sich der unterhalb des Kurvenschlitzes an der Oberschenke:schiene gelagerte Dr.hbclz--n (io) des Ge:eakes bei der Auss --hwingung d-2r Oberschenke'schiene in Führungsschlitzen (1z, 13) der Unters_henk--lschienenbacken in Richtung auf den Kulissenzapfen (7) verschiebt. z.
2. Künstliches Kniegelenk nach Anspruch i, dadurch gekennzei--hnet, daß der Kulissenzapfen (7) als konis,her Gewindekörper ausgebildet ist, der in eine entsprechende konis--he Bohrung der Unterschenkelschienenbacken (3, 4) eingeschraubt wird, -vcn denen der eine -Backen in einer Aussparung eine Gegenmutter (g) zur Sicherung des eingeschraubten Zapfens hat.
3. 3. Kü: stli--hes Kniegelenk nach -Anspru,h i, dadurch gekennzei_hnet,=d--ß der an der Oberszhenkelschiene gelagerte Drehzapfen aus einer geschlitzten -Büchse (io) besteht, durch deren konische Gewindebohrung-ein konischer Gewindebolzen ( i i) hindurchgeht.