DE4242365A1

DE4242365A1 - Transporteinheit für Brückenteile

Info

Publication number: DE4242365A1
Application number: DE19924242365
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Diefendahl; Wolfgang Kob
Original assignee: Krupp Industietechnik GmbH
Current assignee: Krupp Industietechnik GmbH
Priority date: 1992-12-15
Filing date: 1992-12-15
Publication date: 1994-06-16

Description

Die Erfindung betrifft eine Transporteinheit für Brückenteile.

Aus der DE-OS 36 28 273 sind Fahrzeuge zum Transportieren von Brückenteilen und zum Verlegen von aus Brückenteilen zusammensetzbaren Brücken und Fahrzeuge bekannt, die nur dem Transport von Brückenteilen dienen. Letztere weisen eine scherenartige, an ihren oberen Enden mit Stützrollen versehene Hebeeinrichtung auf. Die bekannten Fahrzeuge sind als schwere Straßen- und Geländefahrzeuge ausgeführt und zum Transport von großen Brückenteilen, die als ganze Brückenabschnitte ausgebildet sind, vorgesehen und geeignet. Der Transport der Brückenteile setzt entsprechend befahrbare Transportwege voraus. Ein Transport an unwegsamen Stellen ist damit nicht möglich.

Um verlegbare Brücken an schwer zugänglichen Stellen errichten zu können, müssen die Brücken aus kleineren, vorzugsweise von Hand tragbaren Brückenteilen, insbesondere auch Fahrbahnplatten, zusammengesetzt werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Transporteinheit zu schaffen, mit der insbesondere plattenförmige Brückenteile auch zu unzugänglichen Stellen transportiert werden können.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Plattform mit lösbar verbindbaren Rädern, von denen mindestens die Räder einer Achse lenkbar sind, eine Einrichtung zum Anheben der Plattform vom Boden und zum Absenken derselben auf den Boden und an den Stirnseiten der Plattform angeordnete, nach oben gekröpfte Querträger.

Die Plattform ermöglicht insbesondere ein raumsparendes Stapeln plattenförmiger Brückenbauteile. Durch die lösbar verbindbaren Räder kann die Plattform - unbeladen oder beladen - auf dem Boden verfahren werden. Beim Entfernen oder Umordnen der Räder kann die Plattform auf den Boden oder auf dem Rahmen eines Schienen- oder Straßenfahrzeugs abgesetzt werden. Mit der vorgesehenen Einrichtung zum Anheben und Absenken ist die Möglichkeit geschaffen, die Transporteinheit bei abgesenkter Plattform zu beladen und die Räder erst dann zu montieren, wenn die Einheit transportiert werden soll. Die nach oben gekröpfte Ausbildung der Querträger schafft Platz für die Anordnung der Räder und ermöglicht so, die Plattform und damit den Schwerpunkt der beladenen Transporteinheit insgesamt - bei montierten Rädern - relativ tief zu halten. Bei einer entsprechend starken Kröpfung kann sogar eine stabile Pendellage der beladenen Einheit erreicht werden. Außerdem erlaubt die gekröpfte Ausbildung der Querträger ein stabiles Stapeln mehrerer Plattformen übereinander, wenn diese nicht benötigt und zum nächsten Einsatz gelagert werden.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben. So ist die Einrichtung zum Anheben und Absenken der Plattform gegenüber dem Boden bei einer bevorzugten Ausführungsform durch einen auf der Radachse sitzenden Tragkörper mit einem sich von der Achse radial erstreckenden Schenkel und einer Deichsel gebildet, wobei der Schenkel und die Deichsel durch ein in einer Richtung wirkendes formschlüssiges Element miteinander verbunden sind, und der Tragkörper ist über eine Kugelverbindung lösbar mit dem Querträger verbindbar. Die Plattform kann somit - wie bei sog. Hebelrollern an sich bekannt - durch einfaches Ansetzen der Radachse und nach unten Drücken der Deichsel angehoben werden. Gleichzeitig damit ist auch die Montage der an dem Tragkörper angeordneten Räder bewerkstelligt.

Um die Transporteinheit auf dem Tragrahmen eines Schienen- oder Straßenfahrzeugs befestigen zu können, ist zusätzlich vorgesehen, daß der Querträger an seinen seitlichen Enden mit Beschlägen versehen ist.

Gemäß einem weiteren Schritt der Erfindung sind an dem Querträger Hydraulikzylinder mit angelenkten Tragwinkeln angebracht und in dem Grundrahmen der Plattform Rollen angeordnet, deren Achsen - in der Draufsicht gesehen - senkrecht zu den Querträgern ausgerichtet sind und die über die obere Deckfläche der Plattform anhebbar und unter diese absenkbar sind. Mit den Tragwinkeln können die über dem untersten Brückenteil liegenden Brückenteile angehoben und das unterste Brückenteil durch diese Entlastung in einfacher Weise auf den Rollen zur Seite rausgeschoben und zur Brückenmontage entnommen werden.

Zum Festzurren der Brückenteile während des Transports sind auf dem Querträger ösenförmige Anschläge angeordnet.

Um die Transporteinheit unabhängig von Schleppfahrzeugen zu machen, ist schließlich vorgesehen, die Räder der Transporteinheit mit eigenem Antrieb (Verbrennungsmotor oder Elektroantrieb) zu versehen.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine mit plattenförmigen Brückenteilen beladene Transporteinheit in einer Seitenansicht,

Fig. 2 die Transporteinheit in einer Stirnansicht,

Fig. 3 unbeladene Transporteinheiten in gestapeltem Zustand,

Fig. 4 eine unbeladene Plattform beim Ansetzen einer Radachse,

Fig. 5 das Beladen eines Hubschraubers mit beladenen Transporteinheiten und

Fig. 6 der Transport einer an einem Hubschrauber hängenden Transporteinheit.

Die Transporteinheit gemäß Fig. 1 weist eine Transportplattform 11 (im folgenden auch nur kurz als Plattform bezeichnet) mit einem plattenförmig ausgebildeten Grundrahmen bzw. einer Grundplatte 12 und stirnseitig angeordneten Querrahmen oder Querträgern 13 auf.

Die Querträger 13 sind nach oben gekröpft ausgeführt und weisen in der Mitte an ihrer Unterseite einen Kugelkopf 14 und an ihren seitlichen Enden ISO-Beschläge (Corner Castings) 15 auf. An der Oberseite sind die Querträger 13 mit ösenförmigen Anschlägen 16 versehen.

Die Transporteinheit weist ferner zwei mit der Plattform 11 lösbar verbindbare Radachsen 17, 18 (im folgenden auch nur kurz als Achsen bezeichnet) mit Rädern 17′, 18′ auf, von denen die eine Achse 17 als starre Achse lenkbar ist, während die andere Achse 18 nicht lenkbar ist. In Abweichung von der beschriebenen Ausführungsform können die Räder 17′ der Achse 17 natürlich auch individuell lenkbar ausgeführt sein.

Die Achsen 17, 18 sind in einem Achs- oder Tragkörper 19 gelagert, der zwei sich radial von der Achse erstreckende Schenkel 20, 21 aufweist, die im wesentlichen rechtwinklig zueinander angeordnet sind. An dem kürzeren Schenkel 21 ist eine Deichsel 22 angelenkt. An dem Ende des längeren Schenkels 20 ist eine Kugelaufnahme oder Kugelpfanne 23 für die Kugelköpfe 14 der Plattform 11 angeordnet und ein auf Zug beanspruchbares Element in Form eines Seiles 24 angelenkt, das mit seinem anderen Ende an der Deichsel 22 befestigt ist.

Auf den Querträger 13 sind zwei betätigbare Hydraulikzylinder 25 mit je einem angeschlossenen Tragwinkel 26 befestigt und in der Grundplatte 12 sind seitliche und mittige Rollen 27 angeordnet, deren Achsen parallel zur Plattformlängsrichtung bzw. - in der Draufsicht gesehen - senkrecht zu den Querträgern 13 verlaufen. Die Rollen 27 sind über einen (nicht dargestellten) Hebelmechanismus unter die obere Deckfläche der Grundplatte 12 versenkbar und über sie anhebbar.

Die gekröpfte Anordnung der Querträger 13 erlaubt ein Stapeln (vgl. Fig. 3) und damit eine platzsparende Lagerung für den Fall, daß die Plattformen 11 nicht benötigt oder für sich allein transportiert werden.

Zum Einsatz wird eine Plattform 11 auf den Boden gelegt und zum Beispiel die vordere Radachse 17 wird mit ihrer Kugelaufnahme 23 bei im wesentlichen senkrechter Stellung der Deichsel 22 zur Anlage an den Kugelkopf 14 des einen Querträgers 13 gebracht. Durch Absenken der Deichsel 22 und Anheben des mit ihr durch das Seil 24 verbundenen Schenkels 20 des Tragkörpers 19 wird auf das betreffende Ende der Plattform 11 angehoben. Die Kugeldrehverbindung 14/23 wird gegen Lösen gesichert. Außerdem wird die Lage des Tragkörpers 19 durch ein formschlüssiges Verbindungselement 29 gesichert.

In gleicher Weise wird die hintere Radachse 18 an die Plattform 11 angesetzt, die Plattform auch an diesem Ende angehoben und die Lage des Tragkörpers 19 mit Verbindungselementen 29 gesichert.

Die Plattform 11 eignet sich insbesondere für plattenförmige Bauteile 30, die in einfacher Weise mit an den Anschlägen 16 befestigten Spanngurten oder -ketten 31 auf der Plattform festgezurrt werden.

Die mit Brückenteilen 30 beladene Transporteinheit wird mit dem Bezugszeichen 32 bezeichnet. Der Transport einer beladenen Transporteinheit 32 kann per Bahn oder LKW erfolgen. Zu diesem Zweck werden die Radachsen 17, 18 auf oder an der beladenen Transporteinheit 32 befestigt (vgl. hierzu den weiter unten beschriebenen Transport per Hubschrauber). Die Plattform 11 der beladenen Transporteinheit 32 liegt unmittelbar auf dem Ladegestell des Bahn- bzw. Straßenfahrzeugs auf. Zum Befestigen dienen die Beschläge 15.

Die beladene Transporteinheit 32 kann aufgrund ihrer leichten Bauform auch in schweren Hubschraubern 33 transportiert werden. Dazu werden sie mit einem Fahrzeug 34 in das innere des Hubschraubers geschoben und ggf. aus Platzgründen nach Abnahme der Achsen 17, 18 festgezurrt (Fig. 5). Am Einsatzort, d. h. an der Brückenbaustelle oder in deren Nähe können die beladenen Transporteinheiten 32 entsprechend wieder aus dem Hubschrauber rausgezogen werden.

Die beladenen Plattformen 32 können auch von einem Hubschrauber 33, mit einem Ladegeschirr 35 gehalten, transportiert und im Schwebezustand abgesetzt (Fig. 6) oder - mit aufliegenden Radachsen - mit Fallschirm abgeworfen werden.

Zum Abladen der Brückenteile 30 werden die Tragwinkel 26 unter das jeweils - von unten gezählt - zweite Brückenteil 30 eingehängt und der Stapel von Brückenteilen über dem untersten Brückenteil durch die Hydraulikzylinder 25 angehoben und das unterste Brückenteil so entlastet. Danach werden die Rollen 27 über die oberen Flächen des Grundrahmens 12 und - von diesen getragen - das jeweils unterste Brückenteil 30 angehoben. Die Plattform 11 wird dadurch von der reinen Transportplattform zur Montageplattform: das unterste Brückenteil kann auf den Rollen 27 seitlich rausgeschoben und unmittelbar zum Bau einer Brücke verwendet werden.

Durch Anbringen von lösbar verbindbaren oder klappbaren Seitenwänden an der Plattform 11 können auch andere nicht rein plattenförmige Brückenteile transportiert werden.

Um die Beweglichkeit der Transporteinheit, insbesondere im engen Inneren eines Hubschraubers zu verbessern, können beide Radsätze in an sich bekannter Weise mit der Möglichkeit der Kurvenfahrt, des Hundegangs und ggf. einer reinen Querbeweglichkeit lenkbar ausgeführt sein.

Claims

1. Transporteinheit für Brückenteile, gekennzeichnet durch

- eine Plattform (11),
- lösbar mit dieser verbindbare Räder (17′, 18′), von denen mindestens die Räder (17′) einer Achse (17) lenkbar sind,
- eine Einrichtung (20, 24, 22) zum Anheben der Plattform (11) vom Boden und Absenken derselben
- und an den Stirnseiten der Plattform (11) angeordnete, nach oben gekröpfte Querträger (13).

2. Transporteinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Anheben und Absenken der Plattform gegenüber dem Boden durch einen auf der Radachse (17; 18) sitzenden Tragkörper (19) mit einem sich von der Achse (17; 18) radial erstreckenden Schenkel (21) und eine Deichsel (22) gebildet ist, wobei der Schenkel (21) und die Deichsel (22) durch einen in einer Richtung wirkendes formschlüssiges Element (Seile 24) miteinander verbunden sind, und der Tragkörper über eine Kugelverbindung (14) lösbar mit dem Querträger (13) verbindbar ist.

3. Trageinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querträger (13) an ihren seitlichen Enden mit Beschlägen (15) versehen sind.

4. Trageinheit nach einen der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Querträgern (13) Hydraulikzylinder (25) mit angelenkten Tragwinkeln (26) angebracht und in der Grundplatte (12) der Plattform (11) Rollen (27) angeordnet sind, deren Achsen - in der Draufsicht gesehen - senkrecht zu den Querträgern ausgerichtet sind und die über die obere Deckfläche der Grundplatte (12) anhebbar und unter diese absenkbar sind.

5. Trageinheit nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Querträger (13) ösenförmige Anschläge aufweisen.

6. Trageinheit nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Räder (17′, 18′) der Transporteinheit mit eigenem Antrieb versehen sind.