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Die
Erfindung betrifft eine Kabine zur physikalischen Therapie, insbesondere
Saunakabine oder Dampfbad, mit mindestens einem Ruhemöbel, insbesondere
Saunabank, und mit einem Schallgeber und einem Lichtgeber, deren
akustisch bzw. optisch wahrnehmbare Signale auf das mindestens eine
Ruhemöbel
gerichtet sind, wobei der Schallgeber und der Lichtgeber mit einer
Signalquelle verbunden sind.
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Eine
Kabine der vorstehend genannten Art ist aus der
DE 39 11 679 A1 bekannt.
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Kabinen
der im vorliegenden Zusammenhang interessierenden Art können als
Sauna, Dampfbad, Solarium oder als Ruhezone dienen. In diesen Kabinen
verbringen Menschen Zeit im Zusammenhang mit einer physikalisch-therapeutischen
Behandlung, einschließlich
einer mentalen Stimulation, bei der es auch auf die geistige Entspannung
der Menschen ankommt.
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Bei
herkömmlichen
Kabinen dieser Art wird der Mensch üblicherweise lediglich einem
bestimmten physikalischen Einfluss ausgesetzt, insbesondere Wärme, Feuchtigkeit,
Bestrahlung und dergleichen. Die Rolle des Menschen ist dabei im
Wesentlichen passiv, d.h., dass er sich auf die Einwirkung des genannten
physikalischen Parameters beschränken und
im Übrigen
so gut entspannen muss, wie dies möglich ist.
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Andererseits
ist bekannt, dass die Wirksamkeit physikalisch-therapeutischer Verfahren auch davon
abhängt,
dass der behandelte Mensch möglichst entspannt
ist, weil beispielsweise eine Entkrampfung der Muskulatur nur dann
ausreichend gelingt, wenn der behandelte Mensch nicht zugleich seelisch
verkrampft ist.
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Aus
der eingangs genannten
DE
39 11 679 A1 ist eine Behandlungskabine bekannt, in der
sich außer
einem Ruhemöbel
noch eine Heizeinrichtung und eine Verdunstungseinrichtung befinden.
Es handelt sich dabei also um ein Dampfbad. Im Deckenbereich der
bekannten Kabine sind eine Lichtbestrahlungseinrichtung sowie eine
akustische Wiedergabeeinrichtung vorgesehen. Die Lichtbestrahlungseinrichtung
besteht aus einigen punktförmigen
Farbstrahlern, die akustische Wiedergabeeinrichtung aus einem Kassettenrekorder
sowie mehreren Lautsprechern. Beide Einrichtungen sind von der Außenseite der
Kabine her über
Druckknöpfe bedienbar.
Bei dieser bekannten Einrichtung kann daher innerhalb der Kabine
ein Licht einer bestimmten Farbe erzeugt und zugleich von einer
Musikkassette ein Musik- oder Sprachprogramm abgespielt werden.
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Die
bekannte Kabine hat den Nachteil, dass infolge der statischen Farbbeleuchtung
nur ein geringer Einfluss auf die Befindlichkeit der in der Kabine weilenden
Person ausgeübt
werden kann. Weiterhin steht die Art und Weise der Beleuchtung in
keinerlei Zusammenhang mit dem jeweils im Kassettenrekorder abgespielten
Programm.
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Aus
der
DE 40 01 446 A1 ist
eine kombinierte Therapie-Behandlungskabine bekannt. Auch hier ist im
Innenraum der Kabine ein Ruhemöbel
vorgesehen. Im Deckenbereich befinden sich eine so genannte Vital-Color-Sonne
sowie eine Mehrkanal-Tonanlage mit entsprechenden Stereo-Lautsprechern. Durch
die Vital-Color-Sonne
lässt sich
der Innenraum der Kabine in einer bestimmten Farbe beleuchten.
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Die
Nachteile dieser bekannten Kabine sind daher die gleichen wie bei
der oben geschilderten.
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Aus
der nicht vorveröffentlichten,
jedoch prioritätsälteren
DE 41 16 023 A1 ist
schließlich
noch eine Behandlungs- bzw. Therapiekabine bekannt, die ebenfalls
im Deckenbereich mit Lichtquellen verschiedener Lichtarten versehen
ist und sich ferner in der Kabinendecke zwei Lautsprecher sowie
Buchsen für
Kopfhörer
befinden.
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Der
Erfindung liegt demgegenüber
die Aufgabe zugrunde, eine Kabine der eingangs genannten Art dahingehend
weiterzubilden, dass die Entspannung des behandelten oder des wartenden
Menschen mehr als im Stand der Technik möglich gefördert wird.
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Bei
einer Kabine der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass das Schallsignal Naturgeräuschen
entspricht, dass das Lichtsignal ein bewegtes Bildsignal ist, und
dass das Schallsignal und/oder das Lichtsignal aus Signalabschnitten
bestehen, die mittels eines Zufallsgenerators aus einem eine Vielzahl
von Signalabschnitten enthaltenden Speicher ausgelesen werden.
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All
diese Signale akustischer und/oder optischer Art sind so ausgelegt,
dass das Bewusstsein des Menschen im Sinne einer positiven Entspannung beeinflusst
wird.
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Die
Verwendung eines Zufallsgenerators hat den Vorteil, dass der Mensch
in nicht-vorhersehbarer Weise jeweils kurzen akustischen und/oder
optischen Signalsequenzen ausgesetzt wird, d.h. beispielsweise kurzen
Abschnitten von Naturgeräuschen,
gefolgt von künstlichen
Tonfolgen und/oder Musik- oder Sprachsignalen. Entsprechendes gilt
für die
optisch wahrnehmbaren Signale, bei denen der Mensch in zufälliger Reihenfolge
einer Vielzahl von Bildern und Lichtsignalen ausgesetzt werden kann, beispielsweise
einer Folge von Naturbildern und künstlich erzeugten Grafiken,
insbesondere Bildern. Ermüdungserscheinungen
im Falle sich periodisch wiederholender Signalsequenzen werden daher
vermieden.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen
gelöst.
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Der
behandelte Mensch wird nämlich
erfindungsgemäß zusätzlich mit
besonderen Schall- und/oder Lichtsignalen beeinflusst, so dass im
Falle einer physikalisch-therapeutischen Behandlung zusätzlich zu
dem einwirkenden physikalischen Parameter (Wärme, Feuchtigkeit, Bestrahlung)
auch ein das Bewusstsein des Menschen ansprechender Einfluss ausgeübt wird,
der weit über
das hinausgeht, was im Stand der Technik bekannt und möglich ist. Auf
diese Weise wird der Mensch zusätzlich
seelisch entspannt, so dass im Falle der physikalisch-therapeutischen
Behandlung der Behandlungserfolg gesteigert wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Schallgeber
ein Lautsprecher.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass die akustisch wahrnehmbaren Signale auf elektrisch/elektronische
Weise erzeugt und abgegeben werden können, so dass eine breite Variationsmöglichkeit
akustisch wahrnehmbarer Signale eingesetzt werden kann.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Lichtgeber
ein Bildschirm.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass der in dem Raum befindliche Mensch gegenständlichen
Bildern oder abstrakten Mustern ausgesetzt werden kann, die so eingestellt
sein können,
dass sie zu einer Entspannung des Menschen führen.
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Dies
ist in gewissem Umfange auch dann möglich, wenn bei einer weiteren
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung der Lichtgeber eine Leuchte ist.
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Bei
weiteren bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung kann der Lichtgeber
auch eine Lichterkette sein oder in allgemeinerer Form ein kinetisches Objekt,
das beleuchtet oder unbeleuchtet sein kann, in jedem Falle aber
optisch wahrnehmbar ist.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass alle erdenklichen optisch wahrnehmbaren Signale
erzeugt werden können,
um die in der Kabine befindliche Person zu beeinflussen.
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Es
versteht sich dabei, dass die vorstehend genannten Geber, nämlich Lautsprecher,
Bildschirm und Leuchte usw., auch in beliebigen Kombinationen eingesetzt
werden können,
um eine optimale Beeinflussung des Menschen zu gestatten.
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Bei
einer Gruppe von Ausführungsbeispielen der
Erfindung gibt die Signalquelle über
mindestens eine Schall-Signalleitung ein Schallsignal ab.
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Entsprechend
ist bevorzugt, wenn die Signalquelle über eine Licht-Signalleitung
ein Lichtsignal abgibt.
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Das
Schallsignal kann auch aus überlagerten
Einzelsignalen bestehen.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass eine akustische Beeinflussung der im Raum
befindlichen Person in jeder erdenklichen Weise möglich ist.
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All
diese Beeinflussungen haben zur Folge, dass die Person eine subjektiv
veränderte
räumliche Wahrnehmung
erhält,
ferner kann auch die subjektive Temperaturwahrnehmung der Person
auf diese Weise beeinflusst werden.
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Schließlich ist
eine Ausführungsform
der Erfindung besonders bevorzugt, bei der der Schallgeber und/oder
Lichtgeber in einer Wand und/oder Decke des Raumes angeordnet sind.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, daß auch unter
Gesichtspunkten des räumlichen
Klanges eine Optimierung der Schalleinwirkung herbeigeführt werden
kann. Bei den Lichtsignalen ist eine besonders gute Wirkung dadurch
möglich,
daß beispielsweise ein
Bildschirm oder andersartige Geber zu erzeugen, visuell wahrnehmbarer
Signale an einer Wand, einem Boden oder einer Decke des Raumes angebracht
wird, um dann mittels Naturbildern oder künstlich erzeugten Bildern ein
Fenster, ein Dachfenster oder auch eine Bodenöffnung zu simulieren. So kann beispielsweise
durch geeignete Mischung der Eindruck eines beregneten Fensters
oder Dachfensters mit herablaufenden Tropfen simuliert werden, wozu gleichzeitig
das entsprechende Naturgeräusch
akustisch eingespielt wird oder dergleichen.
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Es
versteht sich, daß die
vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendet werden können, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
Die einzige Figur zeigt in perspektivischer Ansicht ein Ausführungsbeispiel
der Innenausstattung einer Saunakabine.
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In
der Figur bezeichnet 10 insgesamt eine Saunakabine von
an sich herkömmlicher
Bauart. Eine Saunabank 11 steht auf einem Boden 12.
An einer ersten Wand 13 befinden sich die üblichen
Meß- und
Regelgeräte 14 der
Saunakabine 10. Ein Ofen 15 steht auf dem Boden 12 und
dient in üblicher
Weise zum Beheizen der Saunakabine 10.
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In
eine zweite Wand 20 ist ein Lautsprecher 21, insbesondere
eine Lautsprecherkombination, eingelassen.
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In
eine dritte Wand 30 ist ein erster Bildschirm 31 eingebaut,
auf der ein mit 32 angedeutetes bewegtes Bild dargestellt
werden kann. Auch Leuchten 33 können in der dritten Wand 30 vorgesehen sein.
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Eine
Decke 40 ist mit einem zweiten Bildschirm 41 versehen,
auf dem ein mit 42 angedeutetes bewegtes Bild dargestellt
wird. Auch in die Decke 40 können Leuchten 43 eingebaut
sein.
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Mit 44 ist
ferner ein dritter Bildschirm dargestellt, der im Boden 12 der
Saunakabine 10 angeordnet sein kann, um beispielsweise
den Eindruck einer Bodenöffnung
zu vermitteln oder ein Bild aus einer Vogelperspektive zeigen kann,
so daß ein
Gefühl
der Abgehobenheit erzeugt wird.
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Mit 45a, 45b und 45c sind
weiterhin Lichterketten bezeichnet, die am Boden 12, an
der Decke 40 oder in einer Wand 20 angebracht
sein können.
Diese Lichterketten 45a, 45b, 45c können entweder
statisch angesteuert werden oder den Eindruck laufender Lichtpunkte
erzeugen, deren Bewegung überdies noch
moduliert sein kann.
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Mit 46 ist
weiterhin ein Beleuchtungskörper oder
sonstiger Sender von optisch wahrnehmbaren Signalen angedeutet,
der auch akustisch wahrnehmbare Signale ausstrahlen kann und in
einer Ecke zwischen den Wänden 13, 20 und
dem Boden 40 angeordnet ist.
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Schließlich ist
mit 47 ein kinetisches Objekt bezeichnet, beispielsweise
ein Objekt mit einer sogenannten "rollenden Welle", wie es an sich bekannt ist. Anstelle
des dargestellten Objektes 47 können aber auch andere kinetische
Objekte, Mobiles oder dgl. vorgesehen sein, die ihrerseits beleuchtet
oder unbeleuchtet ausgeführt
sein können.
Wichtig ist lediglich, daß die
Objekte 47 optisch wahrnehmbar sind, weshalb nachfolgend
allgemein von "Lichtgebern" die Rede ist, auch
wenn diese Objekte nicht selbst leuchten.
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Es
versteht sich dabei, daß die
Anordnung des Lautsprechers 21 sowie der Bildschirme 31 und 41 und
der Leuchten 33, 43 dabei nur beispielhaft zu verstehen
ist. Selbstverständlich
können
die genannten Elemente in beliebiger Kombination am Boden 12,
den Wänden 20, 30 und/oder
der Decke 40 angebracht sein. Auch eine im Raum frei stehende
Anordnung der genannten Elemente ist selbstverständlich im Rahmen der vorliegenden
Erfindung möglich.
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Mit 50 ist
in der Figur eine Signalquelle äußerst schematisch
angedeutet. Die Signalquelle 50 steht über eine erste Signalleitung 51,
die als Schall-Signalleitung wirkt, mit dem Lautsprecher 21 in
Verbindung. Über
eine zweite Signalleitung 52 und eine dritte Signalleitung 53,
die jeweils als Licht-Signalleitungen wirken, ist die Signalquelle 50 mit
dem ersten Bildschirm 31 bzw. dem zweiten Bildschirm 41 verbunden.
Die weiteren Verbindungen zwischen der Signalquelle 50 und
den Objekten 44, 45a, 45c und 46 sind
der Übersichtlichkeit
halber in der Figur nicht im einzelnen dargestellt, gleichwohl aber
vorhanden.
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Die
Signalquelle 50 enthält
in einem geeigneten Speicher, z.B. einem Gatter von EPROMs, eine
Vielzahl von akustischen und optischen Signalabschnitten, das heißt Signalsequenzen,
deren Länge
innerhalb eines Bereiches von Sekundenbruchteilen bis hin zu mehreren
Minuten variieren kann.
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Die
abgespeicherten akustischen Signale sind Naturgeräusche, das
heißt
beispielsweise die Geräusche
von Regen, Wind, Meeresrauschen, Wasserfall, Vogelgezwitscher und
dergleichen.
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Die
abgespeicherten akustischen Signale können ferner Überlagerungen
von Einzelsignalen sein, wodurch ebenfalls eine besonders effektive mentale
Beeinflussung von Personen möglich
wird.
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Die
gespeicherten Bildsignale, die auf den Bildschirmen 31 und 41 dargestellt
werden, sind entweder Naturbilder, das heißt zu den genannten Naturgeräuschen passende
bewegte Bilder von Wind, Regen, Meereswellen, Wasserfällen, Vögeln, Bäumen, Feldern
und dergleichen, oder aber künstlich erzeugte
bewegte Bilder mit der Natur nachempfundenen Inhalten oder abstrakter
Gestaltung.
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Die
Signalquelle 50 enthält
weiterhin einen Zufallsgenerator, mit dem in nicht-vorhersehbarer. Weise
die einzelnen Signalabschnitte akustischer und optischer Art auf
die signalabgebenden Elemente, nämlich
den Lautsprecher 21, die Bildschirme 31, 41 und
die Leuchten 33, 43, gegeben werden. Es ist dabei
auch denkbar, jeweils akustische und optische Signalabschnitte fest
miteinander zu paaren, zum Beispiel das Naturgeräusch von Regen mit der natürlichen
oder künstlich
erzeugten bildlichen Darstellung eines beregneten Fensters, an dem
Regentropfen herablaufen.
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Auf
diese Weise kann ein Mensch 60, der sich in der Saunakabine
aufhält,
entspannen und meditieren, weil er nicht nur von dem physikalisch-therapeutischen
Einfluß der
Saunakabine, nämlich
Wärme und
Luftfeuchtigkeit, beeinflußt
wird sondern darüber hinaus
auch in seinem akustischen und optischen Empfinden. Dies führt zu einer
subjektiven Beeinflussung seines Raumgefühls, beispielsweise zu einer subjektiven
Erweiterung enger Räume
und zu einer subjektiv veränderten
Temperaturwahrnehmung. Man kann auf diese Weise beispielsweise erreichen, daß der Mensch 60 sich
auch in einem sehr engen Raum, beispielsweise einer sehr kleinen
Saunakabine 10, wohlfühlt
und keine Platzangst auftritt, weil die optischen und akustischen
Einflüsse
im Bewußtsein des
Menschen 60 zu der bereits genannten subjektiven Erweiterung
des Raumes führen.
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Der
Mensch 60 kann auf diese Weise nicht nur geistig entspannen
sondern darüber
hinaus auch meditieren, das heißt
sein Bewußtsein
erweitern, die α-Wellen-Aktivität verstärken und
dergleichen mehr, so daß die
genannten Mittel in Saunakabinen, Solarien und Dampfbädern eingesetzt
werden können.