DE19704294A1 - Therapieraum - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Therapieraum, insbesondere eine Saunakabine oder einen Wellness-Erlebnisraum für mehrere Personen, mit einer Saunaheizanlage, Sitz- und Liegeein­ richtungen und einer Vorrichtung zur Aufnahme von Mitteln zur Duftanreicherung.

Unter einem Therapieraum wird hier also kein medizinischer Behandlungsraum verstanden, sondern ein Raum, in dem unter Verwendung von Warmluft Dampf oder einer Saunaathmosphäre eine Körperentspannung erfolgt, und der im weitesten Sinn als Wellness-Erlebnisraum bezeichnet werden kann.

Die gesundheitsfördernde Wirwng eines Sauna-, Dampf- oder Warmluftbades auf den menschlichen Körper ist nicht nur bei den Kulturvölkern sondern auch bei den Naturvölkern bekannt. Diese Bäder regen den Kreislauf des Körpers an und fördern damit auch die Durchblutung des Gehirns, wodurch auch eine mentale Erfrischung und Entspannung erzielt wird.

Es ist ferner bekannt, daß auch akustische Schwingungen, insbesondere in Form von Musik mental tiefer liegende Wirkungen erzielen, welche sich besonders auf die Stimmungslage einer Person auswirkt, sie beispielsweise aus einer depressiven Stimmung herausführen kann. So ist die Wirkung der Diskotheken bekannt, welche durch den Einsatz akustischer und lichtoptischer Mittel die Personen in eine äußerst angeregte Stimmungslage versetzen. Werden die akustischen und optischen Mittel jedoch moderat eingesetzt, so lassen sich therapeutische Wirkungen auf diesbezügliche Personen erzielen, beispielsweise in Richtung einer Beruhi­ gung und Entspannung oder einer Schlafmotivation.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich eine Vervielfachung der entspannenden Wirkung erzielen läßt, wenn die akustischen und optischen Mittel gleichzeitig mit den Mitteln einer thermischen Körper-Beeinflussung eingesetzt werden. Unter einer thermischen Körper-Beeinflussung werden hier die verschiedenen thermischen Bäder verstanden, wie die finnische Sauna, das römische Dampfbad oder Abwandlungen und Kombinationen davon, wie das Thermalbad oder das Warmluftbad.

Diese Erkenntnisse haben bereits ihren therapeutischen Niederschlag gefunden und werden dementsprechend zur thera­ peutischen Behandlung eingesetzt. Die entscheidende Wirkung dieser Bäder liegt in der Entspannung und damit Regeneration bestimmter Körperfunktionen.

Spannungen und damit auch Entspannungen lassen sich, wie oben ausgeführt, durch optische und akustische Einwirkungen erzie­ len, beipielsweise durch bestimmte Bild- und/oder Tonfolgen. So sind beispielsweise Tonkassetten oder Schallplatten bekannt, welche einschläfernde oder beruhigende Musik oder Tonfolgen aufweisen. Die akustischen und bildoptischen Wirkungen lassen sich in einfacher Weise anhand von Videokas­ setten erzielen, welche von einem Video- oder Fernsehgerät abgespielt werden und welche Bildfolgen mit einer ent­ sprechenden Musikuntermalung aufweisen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde Mittel anzugeben, mit deren Hilfe es möglich ist, diese aufgeführten Elemente zusammenzuführen, um sie gleichzeitig einsetzen zu können.

Der Einsatz elektronischer Geräte, insbesondere Fernsehgerä­ te, welche Elemente mit physikalischen Extremwerten auf­ weisen, ist in feuchten und erhitzten Räumen nicht ohne weiteres möglich. So weist die Bildröhre in ihrem Innern ein hohes Vakuum auf, welches durch äußere Beeinflussung zu Implosionen führen kann. Die Elektroden stehen unter einer hohen Spannung, welche in der Größenordnung von 2-3 KV liegt. Raumfeuchtigkeit erniedrigt die Spannungsfestigkeit des Raumes (der Luft), so daß gefährliche Spannungsüber­ schläge erfolgen können. Hinzu kommt, daß Personen mit einer nassen Oberfläche eine besonders gute Stromleitfähigkeit aufweisen, so daß sie sehr stark gefährdet sind.

Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht nach der Erfindung darin, daß dem Therapieraum ein von diesem thermisch und feuchtemäßig isolierter und vom Therapieraum einsehbarer Raum angeschlossen ist, in dem elektronische Video-, Phono- und deren Steuergeräte sowie CD-Abspielgeräte und Kassettenrecor­ der mit ihren Steuergeräten und/oder Lichtsteuergeräten angeordnet sind. Hierdurch ist es möglich, empfindliche elektronische Geräte ohne besondere Schutzmaßnahmen für Personen nutzbar zu machen, welche sich in einem Wärme- und Feuchteraum befinden. Dieser Raum ist leicht begehbar, so daß die im Saunaraum befindlichen Personen bei Bedarf die elektronischen Geräte betätigen können. Dies kann beispiels­ weise auch durch Fernsteuergeräte erfolgen, so daß ein direkter Kontakt zwischen den Personen und den elektronischen Geräten vermieden wird.

Um jedoch nicht nur die optische Ausstrahlung des Fensehers oder Videogerätes aufnehmen zu können, sondern auch seine Akustik sind innerhalb des Therapieraumes gegen Feuchtigkeit geschützte und gesicherte Lautsprecher angeordnet, welche mit dem Raum zur Aufnahme der elektronischen Geräte verbunden sind. Die hierfür brauchbaren Lautsprecher sind an sich bekannt und werden beispielsweise für Forschungsarbeiten unter Wasser eingesetzt.

In Weiterbildung der Erfindung sind in dem Sauna- oder Baderaum auch Farblichtgeräte angeordnet, deren empfindliche Steuergeräte sich in dem Raum zur Aufnahme der elektronischen Geräte befinden. Somit ist es möglich auch die an sich bekannte therapeutische Wirkung der Farblichtlampen in der Sauna zu nutzen, ohne für deren Steuergeräte hinsichtlich des thermischen und feuchtemäßigen Schutzes einen erhöhten Aufwand zu treiben, da diese in dem besonderen und ein­ sehbaren Raum angeordnet sind.

In vorteilhafter Weise enthalten Farblichtgeräte ansteuerbare Farblichtlampen, welche nach einem vorgegebenen Programmab­ lauf betätigbar sind.

Vorteilhaft ist es auch, wenn im Therapieraum feuchtege­ schützte Anschlußdosen für Lautsprecher- bzw. Kopfhörer­ anschlüsse vorgesehen sind, damit die Kabineninsassen untereinander ungestört die akustische Einwirkung aufnehmen können.

In Weiterbildung der Erfindung ist im Therapieraum eine Projektionsfläche angeordnet, welche von einem Projektor beaufschlagbar ist, der sich in dem Raum zur Aufnahme der elektronischen Geräte befindet. Durch eine entsprechend große Projektionsfläche, welche das Blickfeld einer Person abdeckt, wird die Wirksamkeit der Bildwirkung erheblich verstärkt, welche noch durch akustische Stereoeffekte begünstigt werden kann.

In der Saunatechnik ist die Verwendung von Duftstoffen zur Klimaverbesserung an sich bekannt. Nach der Erfindung wird zusätzlich vorgeschlagen einen mit Heu gefüllten Behälter zu verwenden, um eine vitalisierende Wirkung zu erzielen. Hier­ durch wird eine weitere Stimulation durch Riechstoffe erreicht, so daß alle für die Aufnahme äußerer Reize empfind­ lichen Organe des Nenschen gemäß der Erfindung gleichzeitig beaufschlagt werden, nämlich durch Fühlen des feuchten und thermischen Einflusses, durch Hören stimulierender Musik oder Geräuche, durch Sehen entsprechender Bilder, beispielsweise beruhigende Landschaften, durch Riechen unterschiedlicher Dufte und durch Farben, denen unterschiedliche Wirkungen zugeordnet werden.

Für die konstruktive Ausbildung des gesamten Therapieraumes ist es vorteilhaft, wenn zwischen dem Therapieraum und dem Raum zur Aufnahme der elektronischen Geräte eine begehbare Schleuse angeordnet ist, so daß weder Feuchtigkeit noch Wärme in nennenswerten Mengen in den Elektronikraum eindringen können.

Die gesamte Anlage weist vorteilhaft eine begehbare Schleuse auf, welche in den Saunaraum führt.

Die Erfindung wird anhand des in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.

Die Figur zeigt eine Draufsicht auf eine Saunakabine im Schnitt. Die Saunakabine ist in üblicher Weise mit einem Saunaheizgerät 2 und entsprechenden Liegen 3 ausgerüstet. Die Eingangstür 4 führt in eine Schleuse 5, von der aus man in den Saunaraum 7 und eine weitere Tür 8 in den Elektronikraum 9 führt. In diesem Elektronikraum 9 befinden sich verschiede­ ne Geräte, welche hier in schematischer Form nur als Fernseh­ gerät 14 dargestellt sind. Hierzu können Video- und Fonogerä­ te, Video- und Tonkassettenrecorder oder CD-Spieler gehören. In einem nicht dargestellten Beispiel kann das Fernsehgerät auch als Projektor ausgebildet sein, dessen Bilder auf die Projektionswand 6 innerhalb des Saunaraumes geworfen werden.

Innerhalb des Saunaraumes befindet sich ferner eine Lampen­ anordnung 11 eines Farblichtgerätes, deren Steuereinrichtun­ gen im Elektronikraum 9 untergebracht sind.

An den äußeren Ecken des Saunaraumes befinden sich tempe­ ratur- und feuchtigkeitsfeste Lautsprecher 12 und 13.

Claims (10)

1. Therapieraum, insbesondere Saunakabine oder Wellness- Erlebnisraum für mehrere Personen, mit einer Sauna­ heizanlage, Sitz- und Liegeeinrichtungen und einer Vorrichtung zur Aufnahme von Mitteln zur Duftanreiche­ rung, dadurch gekennzeichnet, daß dem Therapieraum ein von diesem thermisch und feuchtemäßig isolierter und vom Therapieraum einsehbarer Raum angeschlossen ist, in dem elektronische Video-, Phono- und deren Steuergeräte sowie CD-Abspielgeräte und Kassettenrecorder mit ihren Steuergeräten und/oder Lichtsteuergeräte angeordnet sind.

2. Therapieraum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Therapieraumes gegen Feuchtigkeit geschützte Lautsprecher angeordnet sind, welche mit dem Raum zur Aufnahme der elektronischen Geräte verbunden sind.

3. Therapieraum nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in diesem Farblichtgeräte angeordnet sind, deren empfindliche Steuergeräte sich in dem Raum zur Aufnahme der elektronischen Geräte befinden.

4. Therapieraum nach Anspruch 3, dadurch gekeuhzeichnet, daß die Farblichtgeräte eine oder mehrere ansteuerbare Farblichtlampen aufweisen, welche nach einem vorgegebe­ nen Programmablauf betätigbar sind.

5. Therapieraum nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in ihm eine Projektions­ fläche angeordnet ist, welche von einem Projektor beaufschlagbar ist, welcher sich in dem Raum zur Aufnahme der elektronischen Geräte befindet.

6. Therapieraum nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich in ihm feuchtigkeits­ geschützte Anschlußdosen für Lautsprecher- bzw. Kopf­ höreranschlüsse befinden.

7. Therapieraum nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Heubehälter zur Aufnahme von Heu vorhanden ist.

8. Therapieraum nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß automatisch betätigbare Duftdüsen angeordnet sind, welche mit Duftstoffen betreibbar sind.

9. Therapieraum nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Therapieraum und dem Raum zur Aufnahme der elektronischen Geräte eine begehbare Schleuse angeordnet ist.

10. Therapieraum nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die begehbare Schleuse in den Saunaraum führt.