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Die
Erfindung betrifft ein Entspannungsmöbel mit Massageeinrichtungen,
das sowohl im Haushaltsbereich als auch im Bereich professioneller
Gesundheitsvorsorge, Gesunderhaltung oder Therapie anwendbar ist
und Einrichtungen zur Ton- und Lichtwiedergabe besitzt.
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Bekanntermaßen können sowohl
dauernde oder wiederholte körperliche
Anstrengungen als auch unter streßbildenden Faktoren ausgeübte geistige
Tätigkeiten
zu Spannungszuständen,
aber auch intensiven Beschwerden, ggf. sogar zu chronischen oder
psychosomatischen Erkrankungen führen.
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Sowohl
vorbeugend als auch in theurapeutischer Hinsicht wirksam gegen die
benannten Probleme hat sich seit langem die Massage erwiesen. Neben
der mit hohem personellen Aufwand verbundenen Manualmassage durch
ausgebildete Fachkräfte hat
sich, insbesondere auf dem Gebiet der Vorbeugung bzw. Selbsttherapie
leichterer Beschwerden, aber auch der reinen Entspannungsmassage,
der Einsatz mechanischer Geräte
zur Verabreichung der Massagen weithin durchgesetzt.
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Insbesondere
spezielle Massagemöbel
wie Massagesessel oder Massageliegen sind aus dem Angebot von Handwerk
und Industrie verfügbar.
Moderne Massagesessel bieten eine Vielzahl von Massageprogrammen
und können
unterschiedliche Massageformen zur Anwendung bringen. Solche Sessel sind
beschrieben im Firmenprospekt bzw. im Internetauftritt des Unternehmens
A Punkt Handelsgesellschaft für
innovative Produkte mbH Mannheim vom 30. August 2004. Diese bieten
zum Bespiel Massageprogramme für
knetende, klopfende, rollende und Schwingungsmassage.
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In
neuerer Zeit ist gefunden worden, dass sich in vielen Fällen der
vorgenannten Beschwerden über
die Anwendung ausgesuchter multisensorischer Medienprogramme eine
die Massagewirkung sehr begünstigende
Wirkung auf die Entspannungsfähigkeit,
das Allgemeinbefinden, die Stimmungslage und die Gesundheit im allgemeinen
erreichen lässt.
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In
diesem Sinne werden Massagemöbel
angeboten, die integrierte Einrichtungen zur Darbietung geeigneter
Musiken besitzen. So ist zum Beispiel in den Angeboten des Unternehmens
KnowHow auf den Seiten der Internetplattform ebay am 30. August 2004
ein Massagesessel für
Luftdruckmassage beschrieben, der ein integriertes CD-Abspielgerät sowie
beigefügte
Kopfhörer
aufweist, mit deren Hilfe zusätzlich
zur Massage die entspannende Wirkung geeigneter Musiken genossen
und die Wirkung der entspannenden Massagen gesteigert werden kann.
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Zur
Entspannung unter körperlicher
oder geistiger Anspannung stehender Personen ist bereits seit langem
auch die Nutzung von Lichtreflexen bekannt. Eine solche Lösung ist
zum Beispiel in der
DE-OS
32 07 597 beschrieben: Hier werden mittels einer brillenartigen
Vorrichtung den Augen des Betrachters steuerbare Lichtspiele geboten,
deren Licht durch Lämpchen
oder lichtemittierende Halbleiterbauelemente erzeugt wird.
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In
der
DE 197 33 986 ist
eine Vorrichtung zur Beeinflussung der menschlichen Stimmungslage dargestellt,
die die gleichzeitige und auf bestimmte Weise voneinander abhängige bzw.
beeinflußte
Darbietung optischer und akustischer Reize gestattet.
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Es
hat sich weiterhin gezeigt, dass die gleichzeitige Sensibilisierung
der zu entspannenden Person durch Massage und audiovisuelle Reize
zu besonders intensiver und gleichzeitig schneller eintretenden
Entspannung führen
kann. In der Firmenveröffentlichung
des Unternehmens OSIM International Ltd. Singapore (Internetauftritt http://shop.osim.biz/shop/details.asp?prodID=641&pID=765 vom 31.08.2004)
wird ein Massagemöbel
zur erwähnten
multisensorischen Entspannungsförderung
vorgestellt.
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Obgleich
die vorgenannten Lösungen
bereits gute Möglichkeiten
zur körperlichen
und geistigen Entspannung bieten, ist ihre Anwendungsgebiet hinsichtlich
der Auswahl, des Ablaufes und des Zusammenwirkens der einzelnen
Faktoren der massierenden Bewegungs- sowie hör- und sichbaren Reize begrenzt:
Die jeweiligen – gegebenenfalls
auch kombinierten – Apparate-
oder Systembestandteile folgen in ihrer Reizabgabe nur ihren jeweiligen
vorgegebenen, oft aus einer Anzahl auswählbaren, Programmen bzw. Datenbeständen im
Falle der Musikeinspielung.
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Nach
wie vor besteht daher die Aufgabe, ein hinsichtlich der Reizabgabe
universeller einsetzbares Entspannungsmöbel mit verbesserter Wirkung
zu entwickeln.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Entspannungsmöbel gelöst, das nach den Merkmalen
des Schutzanspruches 1 gestaltet ist. Die weiteren Schutzansprüche beziehen
sich auf vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Das
Wesen der Erfindung besteht darin, die Reizabgabe der massierenden
Bestandteile des Entspannungsmöbels
mit der audiovisuellen Signalwirkung zu einem wirklichen multisensorischen
Reizbild zu ergänzen
und zu überlagern
und insgesamt eine ganzheitliche Sphäre der Entspannung zu bilden.
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Dies
ist überraschend
einfach möglich,
indem das erfindungsgemäße Entspannungsmöbel zusätzlich zu
den üblicherweise
vorhandenen Polster- und Gestellbestandteilen, den Massageelementen sowie
den bekanntermaßen
beigefügten
Einrichtungen zur Ton- und Lichtwiedergabe eine Steuereinheit besitzt,
die die massierende Bewegung der Massageelemente auf unterschiedliche
Weise steuern kann. Diese Ansteuerung basiert auf Signalen, die vorzugsweise
aus den Bestandteilen des Tonsignals der Entspannungsmusik gewonnen
werden und, ggf. nach einer Verstärkung, den Antrieben der Massageelemente
aufgeprägt
werden.
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Je
nach Auslegung der Steuereinheit kann so die Massage im Rhythmus
der Entspannungsmusik erfolgen – dabei
ist es zusätzlich
möglich,
einzelne Körperzonen
in Abhängigkeit
vom Auftreten bestimmter Tonsignalparameter jeweils gesondert zu berücksichtigen.
Dabei können
in unterschiedlicher Programmierung von Analysefiltern der Steuereinheit Parameter
wie Frequenz, Amplitude – einzeln
oder gruppiert, bewertet hinsichtlich Spitzen- oder Mittelwert,
Wiederholungsintervall oder anderer analytisch zugänglicher
Parameter – als
Basis der Massageelementsteuerung zugeführt werden.
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In
besonderer Ausführungsform
des Entspannungsmöbels
kann dessen Steuereinheit zusätzliche
Sensoren besitzen, die bestimmte, den Entspannungszustand des Nutzers
repräsentierende Körperwerte
wie Puls, Blutdruck, Hautwerte, Muskeltonus u.a. erfassen und die
Steuereinheit mit Basiswerten für
die adaptive Steuerung der Massageparameter in Verbindung mit der
audiovisuellen Reizgabe versorgen.
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In
weiteren Ausgestaltungen der Erfindung ist es vorteilhaft möglich, das
multisensorische Reizspektrum durch Geruchsreize und aromabeladene und
temperierte Luftströmungen
zu ergänzen.
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Die
Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Dabei
zeigt die zugehörige
Zeichnung eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Entspannungsmöbels in
Form eines multimedialen Massagesessels.
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Gemäß Zeichnung
ist ein auf übliche
Weise gestalteter Grundkörper
eines Massagesessels 1 mit Massageelementen 2 versehen,
die z.B. ausgeführt sein
können
als vibrierende Aktoren, als Rollen-, Stößel- oder Walzenaktoren oder
mit Druckmedium gepulste Aktoren. Neben den Massageelementen 2 zur Verabfolgung
der mechanischen Entspannungsreize weist der Massagesessel 1 eine
Einrichtung 3 zur Lichtwiedergabe und eine Einrichtung 4 zur
Tonwiedergabe auf. Die Einrichtung 3 kann als sogenannte Lichtorgelbrille
ausgeführt
sein, deren Lichtdarbietung vorteilhafterweise über ein Farbdisplay erfolgt. Die
Einrichtung 4 kann sowohl als Ohr-, Kopfhörer- oder
Lautsprecherboxenset realisiert sein. Von Bedeutung ist bei jeder
der wählbaren
Realisierung eine möglichst
gute, breitbandige Wiedergabequalität, da Mängel hierin den Entspannungsvorgang
des Nutzers behindern oder verzögern.
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Auch
der möglichst
gute Ausschluß von
audiovisuellen Fremdreizen ist für
den erfolgreichen Entspannungsprozess wichtig, so dass eine dichtschließende, jedoch
dennoch bequeme Ausgestaltung der Lichtorgelbrille bzw. der Kopfhörer von
besonderem Vorteil ist. In einer speziellen Ausführung kann das Entspannungsmöbel, das
in diesem Ausführungsbeispiel
ein Massagesessel 1 ist – jedoch auch in Form einer
Massageliege oder eines Massagebettes ausgeführt sein kann, mit einer kammerartigen
Umhüllung
versehen sein, welches den Entspannungsuchenden vollständig der Umwelt
entrückt.
In diesem Fall können
Lichtorgelbrille und Kopfhörer entfallen
und an deren Stelle ein größeres Display und
eine Lautsprecheranlage treten, die in die Wandungen der kammerartigen
Umhüllung
eingelassen oder an ihr befestigt sind.
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Damit
der Entspannungsprozess optimal ablaufen kann, sind sowohl die Massageelemente 2 als auch
die audiovisuellen Einrichtungen 3 und 4 über einen
Signalverteiler 7 mit einer Steuereinheit 6 verbunden.
Diese wiederum mit einer Signalquelle 5 verbunden. Im Beispiel
soll die Signalquelle 5 ein musikalisches Wiedergabegerät in Form
eines CD-Players sein, denkbar sind jedoch auch andere Speicher- und
Wiedergabegeräte
wie Kassettenrecorder, MP3-Player, DAT-Recorder u.ä., aber
auch Soundausgänge
von Computern.
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In
jedem Fall wird das Ausgangssignal der Signalquelle 5 in
einer den Entspannungsprozess anregenden und fördernden Tonfolge bestehen.
Bekanntermaßen
existiert bereits eine breite Palette sogenannter Entspannungsmusiken
sowie auch für
diese Zwecke geeigneter Aufnahmen aus den Bereichen der sogenannten
ernsten oder der Unterhaltungsmusik. Auch für spezielle Personen, Leiden oder
Entspannungsziele speziell generierte Tonfolgen können vorteilhaft
durch die Signalquelle 5 an die Steuereinheit 6 abgegeben
werden.
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In
der Steuereinheit 6, die als unmittelbarer Bestandteil
des Massagesessels ausgeführt
sein kann, aber auch als beigestellter Computer denkbar ist, können die
Signale der Signalquelle 5 hinsichtlich ihrer Parameter
ausgewertet, in Teilsignale aufgespalten, nach bestimmten Gesichtspunkten
verändert
und neu verknüpft
sowie zur Weitergabe an die Massageelemente und die Einrichtungen 3 und 4 verstärkt werden.
Die Signalbearbeitung in der Steuereinheit 6 kann sowohl
unter Einbeziehung von Nutzereingriffen als auch programmgesteuert,
ggf. adaptiv oder zufallsgesteuert erfolgen. Zur adaptiven Steuerung
der Aktoren des Massagesessels sind dann im Beispiel nicht näher beschriebene,
jedoch bekannte Sensoren zur Erfassung von Körperzuständen in die Ausgestaltung des
Massagesessels einbezogen oder beigestellt.
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Die
Steuereinheit 6 speist einen Signalverteiler 7,
der seinerseits die Einrichtungen 3 und 4 sowie die
einzelnen Massageelemente 2 des Massagesessels 1 mit
den notwendigen Signalen versorgt. In einer alternativen Ausführungsform
kann der Signalverteiler 7 auch Bestandteil der Steuereinheit 6 selbst sein,
so dass diese dann die notwendige Anzahl Ausgänge zu ihrer Verbindung mit
den Einrichtungen 3 und 4 sowie den Massageelementen 2 besitzt.
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In
Abhängigkeit
von der Ausführungsform und
der Signalverarbeitung in der Steuereinheit können die Massageelemente 2 sowie
die Einrichtungen 3 und 4 auch über ein
Bussystem mit der Steuereinheit verbunden sein – dies setzt ggf. das Vorhandensein
von A/D- bzw. D/A-Wandlern voraus.
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Die
Arbeitsweise der Steuereinheit 6 soll wie folgt an beispielhaften
Funktionsausschnitten beschrieben werden:
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Die
Steuereinheit leitet aus dem Audiosignal der Signalquelle 5 nach
Nutzer- oder Programmvorgabe für
jedes einzelne Massageelement 2 ein Steuersignal ab, das
dessen Massagefrequenz, -intensität und -dauer festlegt. Die
Parameter dieses fußen auf
Vorgaben, die aus medizinischen Erkenntnissen sowie Nutzererfahrungen
gewonnen sind. Die Vorgaben betreffen z.B. die Festlegung, welcher
Körperteil vorzugsweise
mit welchen Intensitäten
und Frequenzen wie lange massiert werden sollte. So können z.B. der
Unterkörper-
und Beinbereich mit Massagebewegungen beaufschlagt werden, die aus
dem Bassbereich des Audiosignals gewonnen werden, während im
Oberkörper-
und Nackenbereich die Massageelemente im Bereich der mittleren Frequenzanteile
der gewählten
Entspannungsmusik angesteuert werden. Eine flexible Programmier-
bzw. Einstellbarkeit der Steuereinheit 6 gestattet dabei
beliebige Kombinationen der Signalparameter im Rahmen der zur Verfügung stehenden
Massageelemente.
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Die
Besonderheit des mit dem erfindungsgemäßen Entspannungssessels realisierten
Entspannungsvorganges besteht nun darin, dass die Ableitung der
Steuersignale für
die Massageelemente 2 nicht rein wissenschaftlich gewonnenen
Erkenntnissen oder Erfahrungen gehorcht, sondern unter Nutzung solcher
Vorgaben aus einem künstle rischen und
emotionalen Tonwerk gewonnen wird. Durch die Verknüpfung der
so über
das rein technische hinaus wirkenden Massagebewegungen optimal bestimmter Körperzonen
mit zusätzlich
emotional über
Auge und Ohr intensiv einwirkenden Entspannungsmusiken wird ein
deutlich verbessertes Entspannen möglich:
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Der
Entspannungsprozess – realisiert über die
gleichzeitige Einwirkung der gewählten
Entspannungsmusik über
den Hörsinn
und die visuelle Darstellung über
ein geeignetes Display, wie sie bereits bekannt ist – wird durch
das erfindungsgemäß ausgestattete
Entspannungsmöbel
Massagesessel in der ganzheitlichen Synchronisation der Massage
mit der Entspannungsmusik zu einem erheblich gesteigerten Ergebnis
geführt:
Der erstrebte Grad des Wohlbefindens wird schneller und nachhaltiger
erreicht, als es mit den Lösungen
des beschriebenen Standes der Technik möglich ist.
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Der
notwendige zusätzliche
Aufwand zur Realisierung der Steuerung der Massage durch aus dem
Tonsignal gewonnene Steuersignale ist gering im Verhältnis an
den bekannten Entspannungsmöbeln
ohnehin vorhandenen Gerätetechnik:
Die Aktoren der Massagebereiche sind als elektrisch, pneumatisch
oder hydraulisch ansteuerbare Baugruppen in jedem Fall herkömmlichen
Betriebes nötig – die zusätzliche
Steuereinrichtung 6 und der ggf. vorhandene Signalverteiler 7 sind
als rein elektronische bzw. elektrische Baugruppe kostenmäßig unerheblich
und im Vergleich zur erzielten Wirkungssteigerung nahezu bedeutungslos.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Entspannungsmöbels können durch das
Vorhandensein weiterer, in der Zeichnung nicht dargestellter, Einrichtungen
zur Aromaabgabe und/oder Erzeugung aromatisierter und/oder temperierter
Luft- oder Gasströmungen
zusätzliche
Steigerungen des Entspannungsprozesses erreicht werden. Auch diese
genannten zusätzlichen
Einrichtungen können
durch die Steuereinheit 6 in geeigneter Ableitung von den
Tonsignalen angesteuert werden. So können in bestimmten Phasen des
Entspannungsmusikstücks
geeignete Aromawolken abgegeben oder aromatisierte erwärmte Luftströmungen zum
Nutzer des Entspannungsmöbels
geleitet werden.
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Selbstverständlich ist
auch die Einbeziehung von Strahlungswärme durch eine weitere Einrichtung hierzu
denkbar und erfolgversprechend.
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Sämtliche
der genannten Einrichtungen sind aus dem Lösungsfundus des Standes der
Technik realisierbar und daher nicht Gegenstand der Erfindung. Diese
besteht vielmehr in der Hinzufügung
der zusätzlichen
Steuereinheit 6 zum Aufbau des Entspannungsmöbels, wodurch
eine abgestimmte, zielgerichtete und auf der Strukturierung und
dem emotionalen Gehalt der Entspannungsmusik basierende, wirkungsvolle
Massage überhaupt
erst möglich
wird.
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- 1
- Massagesessel
- 2
- Massageelement
- 3
- Einrichtung
zur Lichtwiedergabe
- 4
- Einrichtung
zur Tonwiedergabe
- 5
- Signalquelle
- 6
- Steuereinheit
- 7
- Signalverteiler