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Selbsttätige Leerlaufregelung bei Hochdruckkompressoren. Bei Kompressoren,
die Drücke bis etwa ro Atm., wie sie gewöhnlich in der Praxis benötigt werden, erzeugen,
haben sich die bekannten Druckregler bestens bewährt. Diese Druckregler bestehen
aus einem federoller gewichtsbelasteten Steuerorgan, das bei Überschreitung des
zulässigen Höchstdruckes in Tätig'.ceit gesetzt wird und Druckluft z. B. hinter
einen Kolben leitet, der den Kompressor, beispielsweise durch Abschluß der Saugleitung,
auf Leerlauf einstellt, um, nachdem der Druck im Windkessel durch Luftentnahme um
ein gewisses Maß gesunken ist, den Raum hinter dem Steuerkolben zu entlasten, so
daß der Kompressor wieder voll arbeiten kann.
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Diese Art der Leerlaufregelung ist nun bei Hochdruckkompressoren,
also beispielsweise bei solchen, die his Zoo Atm. und darüber komprimieren, nicht
angängig, da es erstens praktisch kaum möglich sein dürfte, ..in derderartiges Steuerorgan
bei so hohen Drücken dicht zu halten und zweitens das Ausströmen der hochgespanten
Luft bei der Umschaltung einen ohrenbetäubenden -L rin verursachen würde.
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Es ist nun bereits vorgeschlagen «-orden, unter Verwendung eines unter
Hochdruck stehenden Kolbens den Zufluß eines unter niedrigerem Druck stehenden Druckmittels
zu dem den Leerlauf verursachenden Organ zu steuern. Hierbei hat man sich bisher
zweier Luftquellen bedient, die nacheinander zur Anwendung kommen. Als erste Luftquelle,
die den Regelungsvorgang einleitet, wurde hierbei Druckluft der ersten bzw. einer
Zwischenstufe des Kompressors entnommen, während als zweite die beim Leerlauf aus
der Hochdruckstufe ins Freie tretende und entsprechend gedrosselte Luft Verwendung
findet. Diese in konstruktiver Beziehung außerordentlich umständliche Einrichtung
unter Benutzung zweier Luftquellen ist notwendig, da, sobald mit Hilfe der aus der
ersten bzw. einer Zwischenstufe entnommene Druckluft der Regelungsvorgang eingeleitet
ist, die Druckluft beim damit einsetzenden Leerlauf des Kompressors ausbleibt, die
gelüfteten Saugventile also sofort wieder in die Anfangslage zurückgehen würden,
wodurch der Regelungsvorgang unterbrochen wird. Infolgedessen muß, nachdem der Regelungsvorgang
eingeleitet ist, eine Umschaltung erfolge-i, so daß die zweite Druckluftquelle in
T .aig';eit treten und den Regelungsvorgang fortsetzen kann.
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Der Zweck der Erfindung ist es daher, die hierzu notwendige umständliche
Apparatur
zu vermeiden und eine selbsttät-ge Leerlaufregeln- g zu
schaffen, die stets betriebssicher ar Leitet und mit Hilfe welcher auch auf längere
Zeit die Tätig';eit des Kompressors unterbro;.hen werden kann. Lies geschieht erfindurgsbemäß
dadurch, daß in der Leitung für das niedriger gespannte Druckmittel ein Druckmittelspei--her
vorgesehen ist von einer solchen Grö:e, daß trotz des Druckmittelverbrauches in
dem Steverorgan für den Lcerlauf ein ne_Ine;is«verter Druckabfall nicht eintritt.
H_erc1arch wird die ganze Einr ichtung außercrdentlich einfach, da sie nur aus wenigen
Teilen besteht; sie ist i 1 der Herstellung billig und ini Betrieb übersizlitlich,
gew*:hrt daher eire große Betriebssicherheit t:ild kann in 1Ie ngen lagervorrätig
hergestellt werden, da der Hochdruckteil des Reglers für alle vorkommenden Fälle
ohne jede Änderung gebraucht werden kann und eine Anpassung des Reglers an die gewünschten
Driicl;e möglich ist.
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Der Druckmittelspeicher kann während des normalen Ganges des Kompressors
aus einer beliehigen Stufe dieses gespeist werden, w 'ilirei -i(1 er, solange der
Regelungsvorgang b anhält, vom Kompressor unabhängig ist. Auf der Zei#-hnu--g ist
ein Ausf_ihrungs-Leispiel des Erfiadungsgegeristandes teilweise geschnitten dargestellt.
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An die Betriebsdruckleitung, die beispielsweise Zoo Atm. überdruck
führt, ist durch eine Leitung i ein Zylinder 2 angeschlossen, in welchem ein Kolben
3 auf und nieder gehen kann. Dieser Kolhen wird durch eine Feder 4. regelbar belastet
und greift mit seiner Verlä gerung 5 l:ei 6 gelenkig an einen bei 7 drehbar gelagerten
Hebel 8 an. An den HeLel 8 ist bei 9 die Kolbenstange io eines norinale_i Druckreglers
ii angelenkt, der einerseits durch die Leitung 12 mit einem Druckmittelspeicher
13 und andererseits durch die Leitung 1.1 mit dein Leerlaufregel-or gan i-, das
Leispielswe:se die Saugleitung ih des Kempressors abschließen kann, verbunden ist.
Der Druckmittelspeicher 13 steht unter Zwischenschaltung eines Rückschlagv entils
17 mit dem Zwische,kühler 18 der ersten Druckstufe des Kompressors in Verbindung.
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Die Wirkung der Vorrichtung ist die folgende: Der DPuckmittelspeicher
13 wird von der ersten Druckstufe des Kompressors gespeist. so daß in dieser Druckluft
von der notw endigen Spannung stets vorrätig ist und selbsttätig aufrechtgehalten
wird. Solange der Kcmpressor normal arbeitet, schließt der Druckregler i i die Leitung
lq. gegen die Leitung 12 ab, so daß der im Al-sperrorgan 15 vorgesehene federbelastete
Kolben druckfrei ist und nicht zur Wirkung kommt. Die 1'.elastung des Druckreglers
i i ist hierbei so gew« hlt, daß ein Umsteuern durch den Druck des Druckmittelspeichers
13 nicht erfolgen kann.
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Steigt nun in der Betriebsdruckleitung der Druck beispielsweise auf
2io Atm., dann wird der Kolben 3 gegen die Wirkung seiner Belastung. im Zylinder
etwas verschoben. Diese Bewegung überträgt sich durch den Hebel 8 auf dea Kolben
io des Druckreglers i i, die Leitungen 12 und 14 kommen in Ver-Lindung miteinander
und Preßluft strömt aus dem Druckmittelspeicher 13 hinter den Kolben des Absperrorgans
15, so daß der Kompressor, beispielsweise durch Abschluß der Saugleitung, auf Leerlauf
gebracht wird. Sinkt iafolgedessen in der Betriebsleitung der Druck wieder auf die
normale Höhe von beispielsweise Zoo Atm., dann wird der Kolben 3 durch seine Belasturg
d. wieder in seine untere Lage verschoben und dadurch in gleicher Weise der Druckregler
i i umgeschaltet, der nunmehr die beiden Leitungen 12 und 1:4 wieder trennt und
gleichzeitig die Leitung 14 entlüftet. Die hinter dem Kolben des Absperrorga-2s
15 befindliche Druckluft strömt ins Freie, und der Kompressor kann wieder gegen
Last arbeiten.