DE4240625A1 - Dentaler Winkelsteller - Google Patents

Description

Bei der zahntechnischen Herstellung von Zahnersatzkonstruktionen ist es erforderlich, Winkelwerte zu messen und mit Instrumenten zu arbeiten, die einen definierten Winkelwert zu einer Vertikalachse aufweisen.

Üblich sind einfache mechanische Hilfsgeräte, bei denen der Winkelwert mittels eines Zeigers mechanisch angezeigt wird. Aufgrund der technisch bedingten geringen Größe der Skalen ist nur eine begrenzte Auflösung der Winkelwerte 1° möglich.

Bei vielen Arbeitsgängen, wie der Vermessung der Einschubrichtung oder der Herstellung von konischen Haltelementen, ist eine höhere Auflösung bzw. genauere Einstellmöglichkeit erforderlich, da bereits Winkeländerungen von 0,5° sich erheblich auswirken können.

Zur Vermeidung dieses Nachteiles wird bei dem erfindungsgemäßen Winkelsteller der Winkelwert mittels eines elektronischen Winkelgebers erfaßt und das umgewandelte Signal digital angezeigt. Die bevorzugte Auflösung beträgt ± 0,1°.

Die geringe zulässige Größe sowie die erforderliche mechanische Stabilität eines zahntechnischen Winkelstellers bedingen konstruktive Vorgaben, die anhand von Skizzen beispielhaft dargestellt werden sollen.

Fig. 1 und 2 zeigen schematisch den grundsätzlichen Aufbau eines Winkelstellers in Front- und Seitenansicht bestehend aus 2 gegeneinander um die Drehachse (D) an einem Winkel α verstellbaren Schenkeln (1, 2) in die Halteelemente (3) und/oder Bearbeitungswerkzeuge (5) eingeschraubt werden können.

Fig. 3 zeigt in Seitenansicht schematisch einen Winkelsteller, bei dem in der Drehachse (D) bzw. symmetrisch zu dieser ein elektronischer Winkelgeber (7) angeordnet ist. Dieser ist bevorzugt als Präzisionspotentiometer ausgebildet.

Fig. 4 zeigt im Ausschnitt eine bevorzugte konstruktive Lösung der Ausbildung der Drehachse (D) mit Einbindung eines potentiometrischen Winkelgebers (7). In einem Schenkel (1) ist für etwa die Hälfte der Schenkeldicke eine Gewindebohrung eingebracht, die in einer im Durchmesser größeren Sacklochbohrung endet. In das Gewinde ist der Gewindezapfen (8) des Potentiometers (7) eingeschraubt. Auf den überragenden Gewindeteil des Zapfens (8) ist eine Führungshülse (9) aufgeschraubt.

Um die als Gleitlager ausgebildete Hülse (9) ist der Schenkel (2) gegen den Schenkel (1) drehbar gelagert. Durch eine mittige Bohrung (13) in der Hülse (9) ragt die Drehwelle (11) des Potentiometers frei drehbar über den Schenkel (2) hinaus. Auf dem Schenkel (2) ist ein Mitnehmer (10) befestigt, der seinerseits mit der Welle (11) verbunden ist und somit bei Drehung der Schenkel (1, 2) gegeneinander die Drehwelle bewegt.

Fig. 5 gibt im Ausschnitt schematisch eine bevorzugte Form der Arretierung der Schenkel (1, 2) gegeneinander wieder. Der Schenkel (2) weist in Richtung der Längsachse (L) eine Verbreiterung (15) auf, in der ein bezüglich der Drehachse (D) radiärer Schlitz (16) angeordnet ist. In diesem läuft eine am Schenkel (1) befestigte Schraube (17). Nach Anziehen der Schraube sind die Schenkel arretiert. Die Länge des Schlitzes legt den Einstellbereich des Winkelstellers fest. Bevorzugt beträgt der Einstellbereich ± 20°.

Fig. 6 zeigt eine Arretierung im Ausschnitt, bei der der Schlitz (16) um 90° gegen die Längsrichtung (2) der Schenkel (1, 2) angeordnet ist.

Fig. 7 und 8 geben schematisch die Anordnung einer Digitalanzeige (18) zur Ablesung des eingestellten Winkelwertes an den Schenkeln (1, 2) symmetrisch zur Längsrichtung (L) oder um 90° versetzt zu dieser Richtung wieder. Bevorzugt enthält die Anzeige die für den Winkelgeber (7) und die Anzeige (18) erforderlichen Batterien. Größe und Anordnung der Anzeige sind so gestaltet, daß diese das Arbeiten mit dem Winkelsteller nicht behindert.

Weitere bevorzugte Ausführungen verwenden induktive, kapazitive, elektrooptische oder magnetische Winkelgeber (7).

Ferner finden auch analoge Anzeigeinstrumente Anwendung.

In einer weiteren Ausführung ist der Winkelgeber (7) nicht in der Drehachse angeordnet. Insbesondere bei induktiven, kapazitiven, elektrooptischen oder magnetischen Gebern (7) sind bei asymmetrischer Anordnung konstruktive Vorteile gegeben.

Claims (11)

1. Dentaler Winkelsteller, bestehend aus zwei um eine Drehachse (D) um den Winkel (α) gegeneinander verdrehbaren Schenkeln (1, 2), von denen ein Schenkel (1) eine Aufnahme (6) zur Einspannung von Befestigungsadaptern und der andere Schenkel (2) eine Auf­ nahme (4) zur Einspannung von dentalen Bearbeitungswerkzeugen und Instrumenten auf­ weist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Drehachse (D) ein Winkelgeber (7), der elektronisch auswertbar Signale oder Meßwerte abgibt, derart an den Schenkeln (1, 2) befestigt ist, daß der Drehwinkel (α) zwischen den Schenkeln (1, 2) in ein elektrisches Signal umgewandelt ist.

2. Dentaler Winkelsteller nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Winkelgeber (7) eine elektromagnetische, elektrooptische, induktive, kapazitive oder potentiometrische Signalwandlung aufweist.

3. Dentaler Winkelsteller nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (1, 2) gegeneinander für eingestellte Winkel (α) arretierbar ausgebildet sind.

4. Dentaler Winkelsteller nach Anspruch 1-3 dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel und/oder die Arretierung so ausgebildet sind, daß die Winkel (α) bezogen auf die Längs­ achse (L) beidseitig Werte von 0 bis 90° einnehmen können.

5. Dentaler Winkelsteller nach Anspruch 1-4 dadurch gekennzeichnet, daß der Winkelgeber (7) mittig zur Drehachse (D) mit einem Gewindezapfen (8) teilweise in den Schenkel (1) so eingeschraubt ist, daß auf den überragenden Gewindeteil eine Führungshülse (9), ver­ sehen mit einer mittigen Bohrung (13), durch die die Drehwelle (11) des Gebers (7) hin­ durchragt, geschraubt ist, die ihrerseits als Gleitlager für den Schenkel (2) ausgebildet ist, auf dem ein Mitnehmer (10), der mit der Welle (11) verbunden ist, befestigt ist.

6. Dentaler Winkelsteller nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß der überragende Teil des Windezapfens (8) in einer Sacklochbohrung (14) im Schenkel (1) angeordnet ist.

7. Dentaler Winkelsteller nach Anspruch 1-6 dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierung durch einen bezüglich der Drehachse (D) radiären Schlitz (16) in einer Verbreiterung (15) eines Schenkels (1) oder (2), wobei die Verbreiterung in Richtung der Längsachse (L) oder senkrecht zu dieser angeordnet ist und einer bei Drehung um den Winkel (α) in dem Schlitzlaufenden Feststellschraube (17), befestigt auf dem jeweils anderen Schenkel (1) oder (2) ausgebildet ist.

8. Dentaler Winkelsteller nach Anspruch 1-7 dadurch gekennzeichnet, daß an einen der Schenkel (1, 2) symmetrisch oder asymmetrisch zur Längsachse (L) eine batterie- oder netz­ betriebene Analog- oder Digitalanzeige (18) für den Winkelwert (α) angeordnet ist.

9. Dentaler Winkelsteller nach Anspruch 1-8 dadurch gekennzeichnet, daß er Verwendung findet bei der Anfertigung oder Vermessung dentaler Zahnersatzkonstruktionen.

10. Dentaler Winkelsteller nach Anspruch 1-9 dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel (2) frei beweglich geschwenkt werden kann und/oder mittels einer arretierbaren oder justierbaren Nullzentrierung bzw. Nullarretierung versehen ist.

11. Dentaler Winkelsteller nach Anspruch 1-10 dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel (2) mittels eines Mikrofeintriebes bewegt werden kann.