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Tragbares Winkelmess- oder -Kontrollgerät
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein tragbares Winkelmess- oder
-Kontrollgerät mit einem Anschlagschenkel und einem Messlineal sowie einem Messinstrument.
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Mit bekannten Winkelkontrollgeräten, wie Flach- oder Haarwinkel, kann
die Abweichung des tatsächlichen Wertes vom Sollwert lediglich am entstandenen Luftspalt
abgeschätzt werden. Eine Messung ist also nicht möglich. Mit einem Winkelmesser,
dem sogenannten Transporteur ist zwar eine Messung möglich, jedoch nur auf einen
Grad oder relativ grosse Bruchteile eines Grades genau. Durch die CH-PS 541 127
ist bereits eine Vorrichtung zum Messen und/oder Kontrollieren von Winkeln bekannt,
welches ein Messlineal aufweist, das beweglich an einem Halter befestigt ist und
mit einem Längenmessinstrument zusammenwirkt. Diese Vorrichtung ist jedoch nur zusammen
mit einer Messplatte verwendbar und ist somit ortsgebunden. Diese bekannte Messvorrichtung
kann daher nicht wie ein tragbarer Flach- oder Haarwinkel benützt werden.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Winkel mess-
oder -Kontrollgerät der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit welchem unabhängig
von einer Richtplatte oder dergleichen Messungen an Werkstücken auf einfachste Art
und Weise und ohne zusätzliche Einrichtungen vorgenommen werden kann.
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Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass bei einem tragbaren
Winkelmess- oder Kontrollgerät mit einem Anschlagschenkel und einem Messlineal sowie
einem Messinstrument am Anschlagschenkel ein auf das Messinstrument einwirkendes
Messlineal beweglich befestigt ist. Dieses Winkelmess- oder -Kontrollgerät lässt
sich daher unabhängig von einer Richtplatte wie ein Flach- oder Haarwinkel verwenden,
wobei aber Abweichungen vom Sollmass nicht an einem Lichtspalt geschätzt werden
müssen, sondern direkt mit grosser Genauigkeit am Messinstrument abgelesen werden
können.
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Das Messlineal kann parallele Messflächen oder -kanten aufweisen.
Dies ermöglicht es, mit einer Messkante Innenwinkel und mit der anderen Messkante
Aussenwinkel zu messen. Gleichzeitig ermöglicht dies eine Eichung des Messinstrumentes
auf einfache Weise.
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Das Messlineal kann so ausgebildet sein, dass es mindestens auf einer
Seite eine parallel zur Messkante verlaufende Rinne aufweist. Dies ermöglicht es,
mit dem.selben Messlineal auch den Winkel zu Gegenständen mit rundem Querschnitt
zu messen.
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Mit Vorteil ist das Längenmessinstrument im Anschlagschenkel untergebracht.
Dies ergibt eine besonders kompakte Ausführung des Winkelmess- oder -Kontrollgerätes.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt: Figur 1 eine Draufsicht auf das Winkelmess- oder -Kontrollgerät,
Figur 2 einen Schnitt längs der Linie A-A von Figur 1 Figur 3 eine Draufsicht auf
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Winkelmess- oder -Kontrollgerätes, Figur
4 einen Schnitt längs der Linie B-B von Figur 3 Figur 5 einen Winkel als Prüfling
Figur 6 einen Schnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Messlineals,
das an einem Prüfling mit rundem Querschnitt anliegt.
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Das in Figur 1 dargestellte Winkelmess- oder Kontrollgerät weist einen
Anschlagschenkel 1 mit parallelen Anschlagflächen 2 und 3 auf. Eine vom Anschlagschenkel
1 seitlich sich erstreckende Verlängerung 4 trägt das Messlineal 5. Das Messlineal
5 mit den parallelen Messflächen oder -kanten 6 und 7 ist beweglich in der Nut 8
der Verlängerung 4 angeordnet und am freien Ende der Verlängerung 4 auf einem Stift
9 drehbar gelagert. Der Drehpunkt befindet sich praktisch in der Mitte der nutzbaren
Länge des Messlineals 5. Das Messlineal 5 wirkt mit einem seiner vom Drehpunkt 9
entfernten Enden auf den
federnden Messbolzen 10 des Messinstrumentes
11 ein. Das Messinstrument 11, eine sogenannte Messuhr, ist in einer Oeffnung 12
gelagert und mit der Schraube 3 befestigt.
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Eine Skala 14, über welche sich der Zeiger 15 bewegen kann, dient
der Ablesung der Sollwertabweichung.
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Zur Erklärung des Messvorgangs sei der Winkel 16 von Figur 5 als zu
messender Prüfling betrachtet. Beim Messen wird der Anschlagschenkel 1 mit der Anschlagfläche
3 an die Fläche 16 des Prüflings angelegt und soweit gegen die Fläche 17 verschoben,
bis das bewegliche Messlineal 5 parallel zur Fläche 17 steht. Bei dieser Bewegung
passt sich das Messlineal 5 der Winkelstellung der Flächen 16 und 17 des Prüflings
an. Die Stellung des Messlineals 5 wird über den Messbolzen 10 auf das Messinstrument
11 übertragen und eine allfällige Abweichung vom genauen Winkel ist auf dem Zifferblatt
11 ablesbar.
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Zum Messen eines Aussenwinkels, wie er beispielsweise durch die Flächen
18 und 19 beim Prüfling von Figur 5 dargestellt wird, wird die Anschlagfläche 2
an die Fläche 18 des Prüflings angelegt und das Gerät in Richtung zur Fläche 19
verschoben, bis das Messlineal 5 parallel zur Fläche 9 steht, wobei dann allfällige
Abweichungen auf dem Zifferblatt 4 abgelesen werden können.
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Wenn das Messlineal 5 einen Querschnitt wie in Figur 6 ger zeigt aufweist,
können mit dem Winkelmess- oder -Kontrollgerät auch Winkel bei Gegenständen 21 mit
rundem Querschnitt gemessen werden.
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In den Figuren 3 und 4 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung
gezeigt, bei dem das Messlineal 5 am Anschlagschenkel 1 an einem Stift 9 drehbar
befestigt ist. Es weist eine Nute 22 auf, um auf den Fühlhebel 10 der Messuhr 11
einzuwirken.
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Es ist dem Fachmann ersichtlich, dass auch andere als die gezeigten
Messinstrumente verwendet werden können, z. B.
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können auch Messuhren mit Digital- statt Analoganzeige benützt werden.
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Das Eichen des Winkelmess- oder -Kontrollgerätes kann auf verschiedene
Arten erfolgen. Am einfachsten ist das Eichen mit einem genauen Winkel. Damit wird
die Messuhr so eingestellt, dass sich beim Anlegen an diesen Winkel keine Abweichung
zeigt.
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Es ist aber auch möglich, eine Eichung durch sogenannte Umschlagmessung
mit einem Werkstück mit zwei parallelen Flächen durchzuführen. Ist die dritte Fläche
genau rechtwinklig, so zeigt die genau eingestellte Messuhr keine Abweichung, gleichgültig
ob die erste oder die zweite Parallelfläche am Anschlagschenkel anliegt. Ist aber
die dritte Fläche nicht genau rechtwinklig, so ist bei genau eingestelltem Messinstrument
die Plusabweichung beim Anlegen der einen Parallelfläche.gleich gross wie die Minusabweichung
beim Anlegen der anderen Parallelfläche.