DE2602746B2 - Verfahren zur winkelmessung an raumflaechen sowie vorrichtung zur ausfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur winkelmessung an raumflaechen sowie vorrichtung zur ausfuehrung des verfahrensInfo
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Description
tg< -
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Winkelmessung an Raumflächen, insbesondere zur
Winkelmessung mindestens zweier durch je mindestens zwei Punkte der Raumfläche gegebenen Geraden sowie
eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Winkelmessung zu schaffen, durch die
eine einfache, sichere und genaue Messung ermöglicht wird, wobei auch eine Eichung der Vorrichtung auf
einfache Weise möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art vorgesehen, daß man die
erste der Geraden als Bezugsgerade annimmt, eine Hilfseerade Darallel zu dieser Bezugsgeraden legt.
bestimmt.
Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung ist eine Vorrichtung geschaffen worden,
deren wesentliche Merkmale darin bestehen, daß die Vorrichtung ein Winkelelement mit zwei in bestimmtem
Winkelverhältnis zueinander stehenden Schenkeln aufweist, und daß am Bezugsschenkel Auflagemittel zur
Auflage an mindestens zwei Punkten einer Raumfläche vorgesehen sind, wobei die Auflagemittel so ausgebildet
sind, daß sie bei ihrem Auflegen eine gleiche Distanz des Schenkels von den Auflagepunkten bewirken, und daß
am Meßschenkel Auflageelemente zur Auflage an mindestens zwei v/eiteren Punkten der Raumfläche
vorgesehen sind, wobei diese Auflageelemente zwischen dem Meßschenkel und einer Auflagefläche zwei
Abstände festlegen, die zusammen mit einer Längsachse des Meßschenkels in einer Ebene liegen, welche parallel
zum oder in der Mittelebene des Bezugsschenkels liegt, und daß mindestens eines der Auflageelemente am
Meßschenkel so ausgebildet ist, daß der Abstand seines Auflagepunktes bezüglich des Meßschenkels variierbar
ist, sowie daß das zweite Auflageelement mittels eines Auflagepunktschiebers entlang dem Meßschenkel meßbar
verschiebbar ist.
Diese Vorrichtung wird dadurch geeicht, daß an einem Körper, dessen eine Querschnittskontur einen in
sich geschlossenen Linienzug bildet, wobei deren Winkel nur soweit von einem mittleren Winkel
abweichen, daß der Tangens des Abweichungswinkels durch das Bogenmaß ersetzbar ist, und daß die
verstellbaren Auflagemittel zuerst ebenfalls so eingestellt werden, daß ihre Einstellung einem nach den
gleichen Kriterien kleinen Differenzwinkeln als Abweichung vom mittleren Winkel entspricht, daß dann alle
Winkel gemessen werden und die Abweichungen der Einstellungen des beweglichen Auflagemittels bezüglich
der Ersteinstellung summiert werden, diese Summe durch die Anzahl Winkel dividiert wird und als
Korrekturmaß für die Ersteinstellung der beweglichen Auflagemittel verwendet wird.
Die Merkmale der Unteransprüche 3 bis 25 sind vorteilhafte und förderliche Weiterbildungen der
Vorrichtung gemäß der Erfindung und werden im folgenden in Verbindung mit den in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Grundsatzskizze zur Erläuterung des Verfahrens zur Winkelmessung zweier windschiefer
Geraden,
' F i g. 2 eine Grundsatzskiz/.e zur Erläuterung des
Verfahrens zur Winkelmessung zweier sich schneidender Geraden,
Fig. 3 den schematischen Aufbau einer Vorrichtung
zur Ausführung des Verfahrens an zwei sich schneiden ^ den Geraden.
Fig.4 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zui
Winkelmessung zweier sich schneidender Gerader zweier Ebenen.
Fig. 5 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Messen von Innenwinkeln,
F i g. 6 eine Aufsicht auf die Vorrichtung nach F i g. 5,
Fig. 7 eine Vorrichtung analog Fig. 5, zum Messen
von Außenwinkeln, mit verschiebbarerer Tastuhr,
Fig.8 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß
Fig.7.
In F i g. 1 sind die Punkte Pi und /^ zwei Flächenpunkte
einer Raumfläche F, die eine erste Bezugsgerade genannte Gerade Ci bestimmen, wobei diese Gerade Gi
im Extremfall nur die beiden Punkte P1 und P2 mit der
Raumfläche F gemeinsam hat. Durch ein weiteres Punktepaar Pj und P\ der Raumfläche F, wird eine
zweite Gerade G? bestimmt, die ebenfalls im Extremfall
nur besagtes Punktepaar mit der Raumfläche F gemeinsam hat. Im allgemeinen Fall seien, wie dies in
F i g. 1 dargestellt ist, die beiden Geraden G\ und C?
windschief. Eine Hilfsgerade Λ wird nun parallel zur Bezugsgeraden Gi so gelegt, daß sie die Gerade Gi im
Punkt S schneidet, so daß die durch die Hilfsgerade h und die Gerade G? definierte Ebene Fhgi parallel zur
Bezugsgeraden G\ verläuft. Werden nun die Abstände di und dt von der Hilfsgeraden h zu dem Punktpaar P3
und P4 abgegriffen und der Abstand a der beiden Abstandsaufpunkte A3, A4 auf der Hilfsgeraden h
bestimmt, so kann der Winkel ε zwischen der Geraden Gi und der Hilfsgeraden h bzw. der Bezugsgeraden Gi
mit Hilfe des Ausdrucks
tu ί =
ι/., - ί/4
bestimmt werden.
In F i g. 2 ist ein Spezialfall dargestellt, bei dem der Winkel zweier Geraden Gi und G2 bestimmt wird, die,
wiederum durch die Punktepaare Pi und P2 bzw. Pj und
P4 bestimmt, nicht windschief verlaufen, sondern sich im
Punkt Q schneiden. Hier ist die Hilfsgerade h, die
Gerade Gi gemäß den obgenanntcn Bedingungen
selbst. Die Berechnung des Winkels zwischen der Geraden Gi und G2 erfolgt analog zum im Zusammenhang
mit F i g. 1 erläuterten Vorgehen.
In Fig.3 ist der grundsätzliche Aufbau einer
Vorrichtung zur Ausführung des beschriebenen Meßverfahrens, für sich schneidende Geraden, aufgezeigt.
Die Bezugsgerade Gi ist durch zwei Punkte PI und P2
der Raumfläche F gegeben, ebenso die zweite Gerade G2 durch zwei Flächenpunkte P3 und P4. Da beide
Geraden Gi und G2 im allgemeinen Fall verschiedentlich
die Raumfläche F durchstoßen, weist die Meßvorrichtung 1 ein Winkclelemcnt 3 auf, dessen einer Schenkel 5,
ais Bczugsschenkel mit gleich langen Auflagcclcmcntcn
7 an den beiden Flächenpunkten Pl und P2 abgestützt ist, und der mithin parallel zur durch die Punkte P1 und
P2 gelegten Geraden Gi verläuft. Daraus ist ersichtlich, daß die beiden Auslageelemente 7, Auflagcpunkte für
die Raumflüche aufweisen, die gleich weit vom
Bczugsschcnkel 5 entfernt sind. Die Hilfsgerade Λ, wird durch einen zweiten Schenkel 9, den Meßschcnkcl,
dargestellt, der bezüglich des Beaigssehcnkels 5 einen
bestimmten Winkel <\ einschließt. Der McBschcnkel 9
weist wiederum zwei Auflageelemente 11 und 12 auf, die
in den beiden Punkten P3 und P4 zur Auflage gebracht werden, die eine Gerade G; bestimmen. Es muß dabei
offensichtlich mindestens eines der beiden Auflugcclcmente
II, 12 bezüglich seines vom Mcßschcnklc 9
abstehenden Elementes variable sein.
F.s kann dabei vorteilhaft sein, die beiden Auflageelemente 11 und 12 entlang dem MeOschcnkel 9
verschiebbar auszubilden, um sie an den gewünschten Stellen zum Aufliegen zu bringen. Aus der Differenz der
Höhe der Auflageelemente 11,12, sowie ihrem Abstand auf dem Meßschenkel S, kann der Winkel zwischen dem
s Meßschenkel 9 und der Geraden G2 bestimmt werden.
Je nachdem, ob das Auflageelement 11, welches dem Bezugsschenkel 5 näher gelegen ist, bei der Auflage
länger oder kurzer als das weiter vom Bezugsschenkel 5 gelegene Auflageelement 12 ist, wird die Längendifferenz
der beiden Auflageelemente 11, 12 positives oder negatives Vorzeichen aufweisen. Dementsprechend
wird bei der Tangensbildung der Winkel zwischen dem Meßschenkel 9 und der Geraden G2 positiv oder
negativ. Der Winkel ψ zwischen den beiden Geraden G<
und G2 kann aus der Differenz des Winkels α zwischen
den beiden Schenkeln 9 und 5 und dem Winkel ε zwischen dem Schenkel 9 und der Geraden G2 bestimmt
werden.
In F i g. 3 ist die Raumfläche FaIs konvex gekrümmte
Fläche dargestellt. Auch konkav gekrümmte Raumflächen, resp. die Winkel zwischen Geraden auf solchen
Raumflächen können mit einer derartigen Vorrichtung bestimmt werden. Die Vorrichtung entsprechend F i g. 3
wird dann so geändert, daß die Auflageelemente 7, 11 und 12 bezüglich des Winkelelementes 3 nicht nach
innen, sondern nach außen gerichtet sind.
In Fig.4 ist eine Vorrichtung zur Messung des Winkels zweier sich schneidender Geraden einer
Raumfläche dargestellt, welche Vorrichtung vor allem dazu geeignet ist, den Winkel zwischen zwei sich
schneidenden Ebenen zu messen. Grundsätzlich wird der Übergang von der Messung zweier sich schneidender
Geraden zur Messung eines Winkels zwischen zwei Ebenen dadurch erreicht, daß an den Schenkeln des
.15 Winkelelementes die Auflageelemente nicht nur lediglich an je zwei Punkten aufliegen, sondern an je
mindestens drei Punkten, das heißt, auf je einer Ebene. Es sind dies die beiden Ebenen, deren gegenseitiger
Neigungswinkel zu messen ist.
Dadurch, daß beide Schenkel flächenmäßig auf den entsprechenden Ebenen abgestützt sind, wird sichergestellt,
daß der Winkel zwischen zwei Fallgeradcn in je einer der Ebenen gemessen wird. Diese Fallgeraden
schließen den Winkel der beiden Ebenen zueinander ein.
Entsprechend Fig.4 weist die Meßvorrichtung ein
Winkclelemcnt 13 auf, mit einem Bezugsschcnkcl 15 und
einem McUschcnkcl 19. Die beiden Schenkel 15 und 14
schließen, normalerweise, einen rechten Winkel ein; Im
Bereich des Zusammentreffens des Mcßschcnkcls 19
s<> und des Bezugsschcnkcls 15 weist ersierer eine
durchgehende Bohrung 21 parallel zum Bezugsschcnkel 15 auf, in welcher, mittels einer Arrcticrschnuibc 2J
befestigt, der Hals einer Meßuhr 25 steckt. Diese Meßuhr 25 weist einen beweglichen Meßfühler 27 auf
ss der auf bekannte Weise durch den Hals der Meßuhr 2C.
und die Bohrung 21 nach außen ragt. Dessen Höhcnlagi
bzw. Stellung wird durch einen Zeiger der Meßuhr 2i langenproportional angezeigt, wie dies bei handelsübli
chcn Tiefenmaßen bekannt ist, Der McBschcnkcl I4
im weist ferner senkrecht zu einer ebenen Auflagefläche 2*
des Bezugsschcnkcls 15, einen durchgehenden Llings
schlitz 31 auf, Auf der der Winkclinnenscile de
Winkclclcmcntcs 13 zugekehrten Seite des Meßschen
kcls 19, ist ein Auflagcpunktschicber 33 entlang den
(•s McBschcnkcl 19 verschiebbar angeordnet, der vcrinit
lcls einer Feststellschraube 35, welche durch den Schiit
31 hindurchragt und im Eingriff mit einem Gcgcnstücl 37 auf der Schenkclobcrscite steht, arretiert werde
kann. Auf der Seitenfläche des Meßschenkels 19 ist eine metrische Skala 39 eingeäzt, so daß mit Hufe einer
Marke 40 auf dem Schieber 33 der Abstand von dessen Auflagepunkten bezüglich dem Auflagepunkt des
Meßfühlers 27 der Meßuhr 25 bestimmt werden kann. Der Meßfühler 27 weist als Auflageelement eine Kugel
41 auf. Am Schieber 33 sind als Auflageelemente zwei parallel zur Ebene 29 angeordnete Kugeln 43 angebracht.
Die Meßuhr 25 kann nun, beispielsweise mit Hilfe einer verschiebbaren Zahlenskala, wie dies bei handelsüblichen
Tiefenmaßen vorgesehen ist, so geeicht werden, daß der Zeiger dann auf Null steht, wenn die
Kugel 41 exakt gleichweit aus dem Meßschwenkel 19 vorragt, wie die Auflagekugeln 43 von dessen
Basisfläche entfernt sind. In diesem Fall liegen nämlich, wenn man die Vorrichtung mit der Fläche 29 des
Bezugsschenkels 15 gegen eine Ebene anlegt, die Kugeln 43 und 41 auf einer zweiten Ebene auf. Wenn der
Zeiger der uhr 25 auf Null steht, liegt die zweite Ebene genau senkrecht zur ersten. Ist der Winkel zwischen den
beiden Ebenen nicht 90°, so wird die Kugel 41 mehr oder weniger weit aus dem Meßschenkel 19 herausragen.
Infolge der obenerwähnten Eichung wird dann auf der Uhrskala die Differenz zwischen den Abständen der
Auflagekugeln 43 und der Auflagekugel 41 von der Basisfläche 42 angezeigt. Aus dieser Ablesung und der
Ablesung des Abstandes der Meßfühlerachse des Meßfühlers 27 von der Geraden durch die Mitten der
zwei Auflagekugeln 43 kann der zu messende Winkel, den die beiden Ebenen einschließen, resp. dessen
Abweichung von 90° berechnet werden. Es versteht sich von selbst, daß es ohne weitres möglich ist die Skala der
Meßuhr so zu skalieren, daß direkt ein Fehlerwinkel resp. die Abweichung des von zwei auszumessenden
Ebenen eingeschlossenen Winkels, bezüglich eines beliebigen cingceichten Winkels abgelesen werden
kann.
Durch Benutzung der Außenfläche des Bczugsschenkcls
15 als Auflagefläche und der Ummontierung des Auflagcpunktschicbers 33 und des Gegenstückes 37
sowie des Meßwerkes 25, 27, 41, so daß die Auflagcpunktkugcln 43 und 41 bezüglich des Winkelelemcntes
13 nach außen vorstehen, kann mit derselben Technik und der gleichen Vorrichtung der Innenwinkel
zweier angrenzender Ebenen überprüft werden.
lsi die Skala der Meßuhr 25 längcnpmportional
bezüglich der Ausfahrstrecke des Meßfühlers 27 skaliert, so ergibt sich eine einfache Möglichkeit der
Eichung, Zur 90°-Eichung wird beispielsweise ein Körper verwendet, der u. n. durch vier nahezu senkrecht
aufeinander stehende Flachen gebildet wird. Die Meßuhr wird so eingestellt, daß bei der Winkelmessung
zweier sich angrenzender Ebenen, der Zeiger ungefähr auf Null steht. Nun seien:
</„: der Abstund der Auflagekugeln 43 von der
Husisflächc 42 des unteren Mcüschenkcls 19,
(/,: dns Maß des Herausrugcns der Auflagekugel 41
(/,: dns Maß des Herausrugcns der Auflagekugel 41
über diese Fläche 42 bei einem Winkel,
w. die Distanz der Geraden durch die Aiiflugekugcln
w. die Distanz der Geraden durch die Aiiflugekugcln
43 und der Auflugckugcl 41, und
K. eine noch unbekannte Abweichung des Skalennull Punktes von der Zcigcrstellung bei cxukt 90",
K. eine noch unbekannte Abweichung des Skalennull Punktes von der Zcigcrstellung bei cxukt 90",
Der durch den Zeiger der Meßuhr 25 angezeigte Wert für einen Winkel κ, zwischen derjenigen der
mis/.umcsscndcn Ebenen, Üb>jr welcher der Mcßschenkel
19 liegt und dem Meßschenkel 19 selbst, ist gegeben durch den Ausdruck:
Ι(/Λ ί Kl (/„
(1
(I
Da vorausgesetzt worden ist, daß die Winkel am Eichkörper wenig von 90° abweichen sollen, wird der
Winkel ε klein werden, so daß genau genug gilt:
(·,- :im Boeenmaß).
Werden alle vier Winkel ex gemessen, so wird deren
Summe:
-4 —
4Κ
α
α
Da der Term 1 den Fehlerterm darstellt und der Term Il die Sollwertsumme, ist ersichtlich, daß die Winkelsumme
der vier Winkel ungeachtet der einzelnen Werte der vier Winkel bzw. der Summanden 360° beträgt, daß
der Term 11 gleich Null sein muli, wenn die Skala bei einem Winkel von 90° Null anzeigt. Daraus folgt:
4 K
Aus der Summe der auf der Meßuhr 25 abgelesenen Werte wird, da entsprechend dem Ausdruck
4 K
der Absland der Auflagckugcln 43 und der Auflagckugel
41, multipliziert mit der Summe der Fehlcrwinkel viermal der linearen Fehleinstellung entspricht, diese
dadurch ermittelt, daß man die Summe der Ablesungen durch vier teilt und den Skalcnnullpunkt um den so
erhaltenen Wert korrigiert. Durch wiederholtes Ausführen dieses Verfahrens kann die Eichung noch präzisiert
werden.
Zur Null-Eichung eines 60 Winkels wird entsprechend
ein Dreieck, zur Eichung von 120" ein Sechseck verwendet. Bei einer Winkelskalieiung der Uhrcnskul»
vereinfacht sich dus Verfahren und wird zudem genauer.
Mit der oben beschriebenen Meßvorrichtung ist es möglich, sehr genau Winkel an Werkstücken zu
überprüfen, wobei die Auflagcpunkte, im Gegensat/ zu
herkömmlichen Winkel-Meßverfahren definiert sind und eine Abweichung vom Sollwert quantitativ eifitßi
werden kann.
Zur Ausführung des ungemeinen Verfahrens muß die
Vorrichtung gemllß Fig.4 dahingehend modifi/ien werden, daß die Biisisflllche 42 des MeUschenkels 14
senkrecht zur Mittelebene des Winkelelemetits 13.
beispielsweise auf einer Achse verschiebbar angeordnet und um die Schnittgerade der Ebenen 29 und 42
schwenkbar ist. Es muß ferner der Uezugsschenkel 15 beispielsweise ebenfalls mii zwei Auflagekiigeln verse
hen sein und der Meßschenkel 19 lediglich zwei Auflugekugeln 4.1 aufweisen, so duß beide Schenkel
entlang von windschiefen Geraden zur Auflage gebracht werden können. Die Meßuhr kann selbstverständlich
durch andere Meßvorrichtungen, wie z. B. Tielenmaße mit direkter Anzeige auf dem Meßfühler,
ersetzt werden.
Die nachfolgend beschriebene Ausgestaltung der Vorrichtung zur Winkelmessung an Raumflächen stellt
eine Verfeinerung der Vorrichtung gemäß der Erfindung dar. In diesem Sinne ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Winkelmessung an Raumflächen dadurch gekennzeichnet, daß diese als Innen- oder
Außenwinkelmaß ausgebildet ist.
Sie wird im folgenden anhand der in den F i g. 5 bis 7 der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
beschrieben.
Die Fig. 5 und 6 zeigen eine Meßvorrichtung mit einem Winkelelement 53 und einem Bezugsschenkel 55,
sowie einem Meßschenkel 59. Die beiden Schenkel 55 und 59 stehen, normalerweise, rechtwinklig zueinander.
Im freien Ende des Meßschenkels 59 befindet sich :o parallel zum Bezugsschenkel 55 eine durchgehende
Bohrung 61, in welcher mittels einer Arretierschraube 63 !jefestigt, der Hals einer Meß- oder Tastuhr 65 steckt.
Diese Meßuhr 65 weist einen beweglichen Meßfühler 67 auf, der auf bekannte Weise durch den Hals der Meßuhr :s
65 und die Bohrung 61 nach außen ragt. Dessen Höhenlage bzw. Stellung wird durch einen Zeiger der
Meßuhr 65 längenproportional angezeigt, wie dies bei handelsüblichen Tiefenmaßen bekannt ist. Der Meß
schenkel 59 weist ferner senkrecht zu einer ebenen v>
Auflagefläche 69 des Bezugsschenkels 55 einen durchgehenden Längsschlitz 71 auf. Träger der Meßuh;-65
ist ein Schieber 70, welcher federnd und im Längsschlitz 71 verschiebbar im Meßschenkel 59
befestigt ist. Auf der Seitenfläche des Meßschenkels 59 u ist eine metrische Skala 79 eingeäzt. so daß mit Hilfe
einer Marke 80 auf dem Schieber 70 der Abstand des Auflagepunktes 81 des Meßfühlers 67 der Meßuhr 65
von den zwei Auflagepunkten 83 bestimmt werden kann. Der Meßfühler 67 weist als Auflageelement eine 41 >
Kugel 81 auf. Auf der senkrecht zur Bezugsschcnkelflliehe stehenden Fläche 73 des Bezugsschcnkcls 55 am
Schieber 33 sind als Auflageelemente zwei, z. B. parallel zur Ebene 69 angeordnete Kugeln 83 angebracht.
Die Meßuhr 65 kann nun, beispielsweise mit Hilfe 4·. einer verschiebbaren Zahlenskala, wie dies bei handelsüblichen
Tiefenmal'cn vorgesehen ist, so geeicht werden, daU der Zeiger dann iwf Null steht, wenn die
Kugel 81 exakt glciehwci! »us dem Mcßsehenkcl 1W
vorragt, wie die Auflagektigeln 83 von dessen ν
Basisfltlche 82 entfernt sind. Iu diesem Fall liegen nämlich, wenn man die Vorrichtung mit der Flache >b9
des Bczugsschcnkels 53 gegen eine Ebene anlegt, die Kugeln 83 und 81 auf einer /weiten Ebene auf. Wenn der
Zeiger der Uhr 65 auf Null steht, liegt die zweite Ebene ·>·<
genau senkrecht zur ersten. Ist der Winkel zwischen den
lliei/u I IU;,ti
beiden Ebenen nicht 90°, so wird die Kugel 81 mehr oder weniger weit aus dem Meßschenkel 59 herausragen.
Infolge der obenerwähnten Eichung wird dann auf der Uhrenskala die Differenz zwischen den Abständen
der Auflagekugeln 83 und der Auflagekugel 81 von der Basisfläche 82 angezeigt. Aus dieser Ablesung und der
Ablesung des Abstandes der Meßfühlerachse des Meßfühlers 67 von der Geraden durch die Mitten der
zwei Auflagekugeln 83, kann der zu messende Winkel, den die beiden Ebenen einschließen, resp. dessen
Abweichung von 90° berechnet werden. Es versteht sich von selbst, daß es ohne weiteres möglich ist, die Skala
der Meßuhr so zu skalieren, daß direkt ein Fehlerwinkel resp. die Abweichung des von zwei auszumessenden
Ebenen eingeschlossenen Winkels, bezüglich eines beliebigen eingeeichten Winkels abgelesen werden
kann.
Eine weitere Ausführung zur Messung von Außenwinkeln ist in den Fig. 7 und 8 dargestellt. Dieses
Instrument funktioniert grundsätzlich in gleicher Weise wie die in Verbindung mit Fig.4 beschriebene
Vorrichtung: der Unterschied liegt meßtechnisch jedoch darin, daß die Gefahr von Fehlern infolge ungenauen
Anlegens der Vorrichtung bei diesen Ausführungen mit verschiebbarer Meßuhr kleiner ist.
Auch dieses Meßinstrument weist ein Winkelelement 93 mit einem Bezugsschenkel 95 und einem Meßschenkel
99 auf. In einer Bohrung 101 steckt der Schaft einer Meßuhr 105, welcher mittels einer Arretierschraube 103
festgehalten wird. Ein Meßfühler 107 ragt in der in Fig. 7 ersichtlichen Weise durch den Meßschenkel 93.
An der einen Auflagefläche 109 des zu messenden Winkels liegt der Bezugsschenkel 95.
Im Meßschenkel 99 ist ein Längsschlitz 111 vorhanden, welcher einem Schieber 113, in dem die
Meßuhr 105 montiert ist, ein Verschieben in Längsrichtung des Mcßschenkels 99 ermöglicht. Die Verbindung
zwischen dem Schieber 113 und dem Meßschcnkel 99 erfolgt federnd über eine Distanzscheibe 115 und eine
Feder 116, z. B. eine Teller- oder eine Schraubenfeder,
sowie einen Seegering 117. Der Meßschenkel 99 trägt
eine eingcäzte Skala 119 und der Schiebei 113 eine
angedeutete Marke 120. Im freien Ende des Meßfühlers 107 sitzt eine Kugel 122. Der Meßschenkel 99 hat eine
Basisflächc 123, aus welcher zwei zur Auflagefläche 109
vorzugsweise parallel angeordnete Kugeln 125 und 126 vorstehen. Diese Kugeln 125 und 126 sind fest r,der
rollbar im Meßschenkel 99 befestigt.
Der Bezügsschenkel 95 weist eine Fassung 128 auf, die vorzugsweise aus säurebeständigem und warmeiso
lierendem Material besteht, an welcher Fassung 128 das
Instrument zwecks Handhabung ergriffen wird. In übrigen weist auch diese Konstruktion die Vorstehern
beschriebenen Eigenschaften, einschließlich der Eich möglichkcit.auf.
Claims (25)
1. Verfahren zur Winkelmessung an Raumflächen, insbesondere zur Winkelmessung mindestens zweier
durch je mindestens zwei Punkte der Raumfläche gegebenen Geraden, dadurch gekennzeichnet,
daß man die erste der Geraden (Gi) als
Bezugsgerade annimmt, eine Hilfsgerade (Ii) parallel zu dieser Bezugsgeraden (Gi) legt, welche die zweite
Gerade (Gi) in einem Punkt (S) schneidet, und daß man aus der Abstandsdifferenz (da—dt) zweier
Bestimmungspunkte (Pj1 P*) der zweiten Geraden
(Gt) bezüglich der Hilfsgeraden (h) und aus dem
Abstand (a)aer Abstandsaufpunkte (A 3, A 4) auf der ι s
Hilfsgeraden (h) den Winkel (ε) zwischen der zweiten Geraden (Gt) und der HiJfsgeraden (h)bzw.
der Bezugsgeraden (Gi) mit Hilfe des Ausdrucks
tg< =
i> - <U
bestimmt.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung ein Winkelelement (13) mit zwei in bestimmtem Winkelverhältnis zueinander stehenden
Schenkeln (19, 15) aufweist, und daß am Bezugsschenkel (15) Auflagemittel (29) zur Auflage an
mindestens zwei Punkten einer Raumfläche vorgesehen sind, wobei die Auflagemittel (29) so
ausgebildet sind, daß sie bei ihrem Auflegen eine gleiche Distanz des Schenkels (15) von den
Auflagepunkten bewirken, und daß am Meßschenkel (19) Auflageelemente (43, 41) zur Auflage an
mindestens zwei weiteren Punkten der Raumfläche vorgesehen sind, wobei diese Auflageelemente (431,
41) zwischen dem Meßschenkel (19) und einer Auflagefläche zwei Abstände festlegen, die zusammen
mit einer Längsachse des Meßschenkels (19) in einer Ebene liegen, welche parallel zum oder in der
Mittelebene des Bezugsschenkels (15) liegt, und daß mindestens eines der Auflageelemente (41) am
Meßschenkel (19) so ausgebildet ist, daß der Abstand seines Auflagepunktes bezüglich des Meßschenkels
(19) variierbar ist, sowie daß das zweite Auflageelement (43) mittels eines Auflagepunktschiebers (33)
entlang dem Meßschenkel (19) meßbar verschiebbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schenkellängsachsen sich
schneiden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schenkel (15,19) verbunden
und deren Längsachsen, auch windschief zueinander, einstellbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageelemente (43) am Meßschenkel
(19) zur Auflage an zwei Punkten ausgebildet sind, und daß der Meßschenkel (19)
durch die Auflageelemente (43) parallel zu einer die beiden Auflagepunkte verbindenden Geraden verschiebbarist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagemittel (29) am Bezugs
schenkel (15) fest angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageelemente (29, 41, 43) an
beiden Schenkeln (15, 19) zur Auflage an je zwei
35
40
45 Punkten sowie zur Positionierung des Bezugsschenkels
(15) parallel zu einer, zwei der Auflagepunkte verbindenden Geraden ausgebildet sind, und daß
mindestens eines der Auflageelemente (41, 43) zur Verstellung des Abstandes eines zur Auflage
bestimmten Punktes (41) von einer Bezugsfläche (42) des entsprechenden Meßschenkels (19) ausgebildet
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der schenkellängsachsparallele Abstand
des zur Auflage bestimmten Punktes (41) bezüglich mindestens eines zweiten zur Auflage
bestimmten Punktes des zweiten Auflageelementes (43) am gleichen Meßschenkel (19) verstellbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Auflagepunktverstellung
ausgebildeten Auflageelemente (41) zur selbsttätigen Verstellung bei Auflagedruck ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Auflagepunktverstellung
ausgebildeten Auflagemittel mit einer Meßvorrichtung (25) wirkverbunden sind, um die Distanz
zwischen dem zur Auflage bestimmten Punkt des Auflageelements (41) und dem Meßschenkel (19) zu
erfassen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Meßskala (39) zwischen
den beiden Auflageelementen (43, 41) vorgesehen ist, um den Abstand der Auflagepunkte zu
bestimmten.
12. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachsen der beiden
Schenkel (15, 19) senkrecht zueinander angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Schenkel (15, 19)
Auflagemittel (43, 41, 29) zur Auflage auf je einer Ebene umfassen, vorzugsweise auf je eine Ebene, die
senkrecht zu einer Ebene durch die beiden Längsachsen der beiden Schenkel stehen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bezugsschenkel (15) eine
ebene Auflagefläche (29) aufweis!.
15. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßschenkel (19) erste
Auflageelemente (43) aufweist, zur Auflage auf mindestens zwei auf einer Geraden senkrecht zur
Schenkellängsachse liegenden Punkten, und daß diese Auflageelemente (43) bezüglich der Längsachse
des Meßschenkels (19) verschiebbar sind, und daß am gleichen Meßschenkel (19) zweite bewegliche
Auflageelemente (41) zur Auflage an mindesten; einem Punkt vorgesehen sind, wobei diese Auflage
elemente (41) auf einen Auflagedruck hin sich verstellen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurd gekennzeichnet, daß die ersten Auflageelemente (43
zwei Kugeln umfassen, welche rollbar in einen Schieber (33) angebracht sind, und daß der Schiebe
(33) entlang dem Meßschenkel (19) verschiebbar un< feststellbar (35) ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurcl gekennzeichnet, daß der Meßschenkel (19) einei
Längsschlitz (31) senkrecht zur Verbindungsachsi der zur Auflage bestimmten Punkte (43) aufweis
und daß die Auflagepunkte Teile eines Schiebers (33 bilden, und daß vom Schieber (301) mindestens ein
Feststellschraube (35) durch den Schlitz (31) ragt um
auf der Gegenseite des Meßschenkels (19) mit einem
Gegenstück (37) in Verbindung steht, um durch Anziehen der Feststellschraube (35) den Schieber
(33) auf dem Meßschenkel (19) j:u arrc üeren.
18. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch s gekennzeichnet, daß die zweiten Auflageelemente
(41) ein Tiefenmaß mit einem beweglichen Meßfühler (21) umfassen, wobei der Meßfühler (21) zur
punktförmigen Auflage ausgebildet ist, und daß das Tiefenmaß eine Meßeinrichtung (25) umfaßt, um den
Abstand einer Auflage durch den Meßfühler (21) zu erfassen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Tiefenmaß eine Kreisskala
(25) und einen Zeiger umfaßt, wobei die Übertra- iS
gung einer Verschiebung des Meßfühlers (21) auf die Bewegung des Zeigers so erfolgt, daß Jer Zeiger
verschiebungsproportionale Drehbewegungen ausführt.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung (25) eine
Skalierung zur Ablesung des Winkels zwischen dem Meßschenkel (19) und mindestens einer durch die
Auflageelemente (43, 41) bestimmten Geraden aufweist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Meßschenkel (19) eine
metrische Skala (39) angeordnet ist, um den Abstand zwischen den ersten (43) und zweiten (41) Auflageelementen
in Richtung der Schenkellängsachse anzuzeigen.
22. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bezugsschenkel (55) eine
feste Anschlagfläche für eine Winkelfläche (69) aufweist, sowie in einer zur Anschlagfläche Vorzugsweise
rechtwinklig stehenden Fläche eine oder zwei Auflageelemente (83) zum Aufliegen auf einer
anderen Winkelfläche vorgesehen sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anzeigegerät (65) am
Meßschenkel (59) verschiebbar befestigt ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung (76) des
Anzeigegerätes (65) federnd erfolgt.
25. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch 4s
gekennzeichnet, daß der Bezugsschenkel (95) mit Handfassungen (128) versehen ist.
welche die zweite Gerade in einem Punkt schneidet, und daß man aus der Abstandsdifferenz zweier Bestimmungspunkte
der zweiten Geraden bezüglich der Hilfsgeraden und aus dem Abstand der Abstandsaufpunkte
auf der Hilfsgeraden den Winkel ε zwischen der zweiten Geraden und der Hilfsgeraden bzw. der
Bezugsgeraden mit Hilfe des Ausdrucks
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