DE4240597A1 - Verfahren zur digitalen Frequenzsynthese und Anordnung zum Durchführen des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur digitalen Frequenzsynthese und Anordnung zum Durchführen des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur digitalen Fre
quenzsynthese gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so
wie eine Anordnung zum Durchführen des Verfahrens gemäß
Oberbegriff des Patentanspruchs 2.
Die Erzeugung von harmonischen, sinusförmigen Signalen mit
großer spektraler Reinheit spielt eine nicht unerhebliche
Rolle in der Nachrichtentechnik (z. B. für Modulations- und
Demodulationsverfahren) bzw. in der Meßwerterfassung.
Eine bereits vorgeschlagene Lösung basiert auf einer di
rekten, rein digitalen Frequenzsynthese, bei der ein digi
tales Sinus- bzw. Cosinussignal hoher Präzision erzeugt
und mit einem D/A-Wandler in ein analoges Signal umgesetzt
wird.
Das vorgeschlagene Synthese-Prinzip basiert im wesentli
chen auf einem Tabellen-Verfahren ("table look-up"-Verfah
ren), bei dem fest abgespeicherte Sinus- und Cosinuswerte
zur direkten Ermittlung der einzelnen Funktionswerte
verwendet werden. T ist der Abtasttakt bzw. fA = 1/T die
Abtast- oder Taktfrequenz, mit der der Frequenz-Synthesi
zer im zeitdiskreten Raster die Sinuswerte erzeugt. Ist fO
die kleinste, von dem Frequenz-Synthesizer zu erzeugende
Frequenz, so wird die Abtastfrequenz fA bei dieser Lösung
so festgelegt, daß der Parameter
ganzzahlig ist. Darüber hinaus wird vereinbart, daß alle
realisierbaren Frequenzen f ganzzahlige Vielfache von fO
sind, d. h. es gilt
Mit der Forderung, daß die Frequenzauflösung des Synthesi
zers z. B. 10 Hz betragen soll, ergibt sich daraus, daß
fO = 10 Hz ist und alle realisierbaren Frequenzen Vielfa
che von 10 Hz sind.
Die Erzeugung eines Abtastwertes
erfolgt dann auf einfache Weise dadurch, daß der Sinuswert
für das Argument F k 2π/N aus einer Tabelle mit dem nur
vom Verhältnis fA/fO abhängigen Argumentenabstand 2π/N
ausgelesen wird.
Die Berechnung der Argumente F k 2π/N, k = 1, 2, 3, . . .
für fortschreitende Zeit kT erfolgt durch Addition von
zum bisherigen Akkumulatorinhalt. Unter Beachtung des Ab
tasttheorems lassen sich mit der einstellbaren Zahl F = 1,
2, . . . , (N/2 - 1) somit alle N/2 - 1 möglichen diskreten
Frequenzen 2π/N, 2 · 2π/N, . . . , (N-2)π/N auswählen. Für
die Darstellung dieser Frequenzen benötigt man dementspre
chend
Bits im "Frequenzwort" F. Da die Akkumulatoraddition mod
2π erfolgt, muß die Wortlänge des Akkumulators mit
um ein Bit größer sein.
Im praktischen Schaltungsaufbau genügt es, lediglich N/4
Werte, d. h. einen Quadranten der Sinusfunktion abzuspei
chern. Die anderen drei Quadranten ergeben sich durch Kom
plementierung der Speicheradresse bzw. der ausgelesenen
Abtastwerte. Wenn wA die gewünschte Wortlänge der digital
erzeugten Sinusfolge ist, so ergibt sich demzufolge ein
Gesamtspeicheraufwand von N/4 wA bits.
Den großen Speicherbedarf kann man nun unter Ausnutzung
von an sich bekannten trigonometrischen Additionstheoremen
reduzieren.
Dazu geht man von der binären Darstellung
des momentan gültigen Akkumulatorinhaltes aus und spaltet
die Summendarstellung folgendermaßen auf:
mit
Offensichtlich bestimmt q mit 2 variablen Bits den Qua
dranten des Sinus. Die Zahl α′ mit
teilt diesen Quadranten in 2n-m-3 Grobintervalle, während
β′ mit
die Grobintervalle wiederum in 2m+1 Feinintervalle unter
gliedert. In diesem Sinne lassen sich α′ und β′ als Spei
cheradressen einer Grob- bzw. Feinwerttabelle der Sinus
funktion auffassen. Zur Darstellung in rad gelangt man
dann mit Hilfe der Beziehungen
Die Berechnung von sin(ωkT) = sin(F k 2π/N) =
sin (αk + βk) erfolgt nunmehr mit zwei Multiplikationen
und einer Addition gemäß der Beziehung
Mit dem entsprechenden Additionstheorem erhält man bei
gleichem arithmetischen Aufwand die Werte der Cosinusfunk
tion
Als Speicherplatz für die Grobwerte genügt eine Tabelle
mit Sinuswerten zu den Argumenten αk. Für die Feinwerte
benötigt man eine Tabelle mit den Sinuswerten sinβk und
den Cosinuswerten cosβk. Die Cosinuswerte zu βk gewinnt
man einfach durch Aufruf der Tabelle mit dem Zweierkomple
ment von αk′. Für das Auslesen der Feinwerte gilt
entsprechendes. Da ab einer genügend großen Anzahl von
Grobwerten die Sinus-Feinwerte sehr nahe an Null bzw. die
Cosinus-Feinwerte sehr nahe an Eins liegen, passen die
veränderlichen Stellen beider Feinwerte zu Argumenten βk
in einen Speicherplatz der Wortlänge wA. Der notwendige
Bedarf an Speicherplätzen berechnet sich dann gemäß der
Beziehung
wobei m ein bislang noch unbestimmter Wert ist. Sinnvoller
weise wählt man nun den Parameter m so, daß der
Speicherbedarf S minimal wird. Bildet man die Ableitung
von S nach m
so ergibt sich das Minimum an der Stelle
Damit wird die Anzahl der gespeicherten Grobwerte gleich
der Anzahl der Speicherplätze für die Feinwerte und
verglichen mit 2n-2 wA bits ohne die Trennung in Fein- und
Grobwerte.
Diese Beziehung gilt allerdings nur, wenn die bisher ge
troffenen Vereinbarungen zutreffen, d. h., daß die vari
ablen Stellen beider Feinwerte nicht mehr als wA bits
benötigen. Dies trifft z. B. bei wA = 16 bit etwa ab
n = 13 zu.
Der erforderliche Speicherplatz läßt sich nun weiter dra
stisch reduzieren, wenn die Akkumulatorlänge n so gewählt
wird, daß für die Feinwerte
gilt. Unter diesen Bedingungen können die Reihenentwick
lungen
bereits nach dem zweiten Glied abgebrochen werden, d. h. es
wird näherungsweise
gesetzt. Man kann zeigen, daß die Abschätzungen gemäß
Gleichung (21) dann gültig sind, wenn bei einer Wortlänge
wA die Akkumulatorwortlänge n entsprechend der Beziehung
gewählt wird. Dabei ist (x) die kleinste ganze Zahl, die x
nicht unterschreitet. Für wA = 16 bit erhält man bei
spielsweise eine Akkumulatorlänge n 18 bit, für die die
Reihenentwicklung ohne Einbuße an Genauigkeit bereits nach
dem zweiten Glied abgebrochen werden kann.
Die Schlußfolgerung aus diesen Überlegungen ist demzu
folge, daß man unter den beschriebenen Voraussetzungen
völlig auf den Feinwertspeicher verzichten kann. Der er
forderliche gesamte Speicherplatz läßt sich somit halbie
ren auf den Wert
Bei einem derart konstruierten digitalen Frequenz-Synthe
sizer ohne Feinwertspeicher wird anstelle des Feinwert
speichers hier die Adresse βk′ entsprechend der Beziehung
(14) in rad umgerechnet und mit sinαk multipliziert. Vor
der Digital-/Analog-Wandlung der erzeugten digitalen Sinus-
bzw. Cosinuswerte erfolgt eine Korrektur des Vorzeichens
für den durch q bestimmten Quadranten.
Ein nach dem zuvor beschriebenen Synthese-Verfahren arbei
tender Frequenz-Synthesizer kann z. B. wie folgt spezifi
ziert sein:
Ausgehend von der Forderung einer maximalen Frequenz von 2
MHz ergeben sich bei einer Frequenzauflösung von 10 Hz
insgesamt 2 · 105 zu erzeugende Frequenzen. Um das Abtast
theorem einhalten zu können, hat die Abtastfrequenz fA der
Forderung
zu genügen, so daß der Parameter N gemäß der Beziehung (2)
größer als 4 · 105 sein muß. Mit N = 219 = 524288 ergibt
sich, daß der Quotient F/N, d. h. das Frequenzwort, in ein
facher Weise als binärstellige Zahl eingebbar ist. Nach
Gl. (7) muß die Akkumulatorwortlänge somit n = 19 bit be
tragen. Bei dieser Akkumulatorwortlänge kann man dann aber
völlig auf den Feinwertspeicher ohne Genauigkeitseinbuße
verzichten, sofern für die Wortlänge wA des Grobwertspei
chers mindestens 16 bit zur Verfügung stehen. Die Abtast
frequenz beträgt nach Gl. (2) 5,24288 MHz.
Das 19 bit lange Frequenzwort F (=f/fO) wird mod(219) auf
den Inhalt des 19 bit Akkumulators im Abtasttakt fA ad
diert. Das MSB des neu entstandenen Akkumulatorwortes wird
zur später gegebenenfalls erforderlichen Vorzeichenkorrek
tur des erzeugten Sinus- bzw. Cosinuswertes verwendet. Bei
der hier beschriebenen Implementierung wird aus Rechen
zeitgründen nämlich nicht ein Quadrant, sondern jeweils
eine Halbwelle der Sinus- bzw. Cosinusfunktion in ROM
(Read-Only-Memory)-Tabellen, die eine Tiefe von je
256 · 16 bit besitzen, abgespeichert. Dies ändert an den
Resultaten jedoch nichts. Die Adresse für den jeweiligen
Sinus- bzw. Cosinuswert wird aus dem 8 bit breiten Wort
für den Parameter αk′ entnommen. Der Feinwert βk errechnet
sich aus der 10 bit-Adresse βk′ durch Multiplikation mit
dem Faktor π · 21-n ≈ 201 · 2-16. Innerhalb des darge
stellten Algorithmus erfolgt die Normierung der Multipli
kations- bzw. Additionsergebnisse so, daß keine Überläufe
entstehen können. Nach der Berechnung von sin(αk + βk)
bzw. cos(αk + βk wird das richtige Vorzeichen ergänzt
entsprechend der Wertigkeit des ersten Akkumulatorbits.
In der Praxis tritt häufig das Problem auf, daß die zur
Verfügung stehende Taktfrequenz fA nicht - wie in dem zu
vor geschilderten Beispiel - eine Zweierpotenz, sondern
eine Zehnerpotenz darstellt. Da aber die bekannten Rechen
schaltungen mit der Zweierkomplement-Arithmetik arbeiten,
müßte die vorgegebene Taktfrequenz fA = 10n Hz zunächst in
einer zusätzlichen Synchronisationsschaltung daran ange
paßt werden. Dies bedeutet zusätzlicher Aufwand und zu
sätzliche Kosten.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, das zuvor
geschilderte Verfahren zur digitalen Frequenzsynthese
bzw. die ebenfalls zuvor geschilderte Anordnung zum Durch
führen des Verfahrens dahingehend abzuändern, daß bei Vor
liegen einer Taktfrequenz von 10n Hz (mit n gleich einer
ganzen Zahl) das Verfahren bzw. die Anordnung ohne die er
wähnte zusätzliche Synchronisationsschaltung auskommt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist in bezug
auf das zu schaffende Verfahren durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1 und in bezug auf die zu
schaffende Anordnung durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruchs 2 wiedergegeben. Der Anspruch 3 ent
hält eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Anordnung.
Ausgehend von einem Verfahren zur digitalen Frequenzsyn
these, bei dem
- a) Sinus- und/oder Cosinuswerte, jeweils mit einer Adresse versehen, in binärer Form als Tabelle in einem Speicher gespeichert werden, die zur Bildung von sinusförmigen oder cosinusförmigen Signalen der Frequenz f oder von sinus- und cosinusförmigen Signalen gleicher Frequenz f und/oder von weite ren, aus diesen Signalen abgeleiteten periodischen Signalen gleicher Frequenz f unter Beachtung der Sätze zur Reihenentwicklung und der Additionstheo reme für die Sinus- und Cosinusfunktion miteinan der verknüpft werden, wobei alle zu realisierenden Frequenzen f ganzzahlige Vielfache einer kleinsten einzustellenden Frequenz fo sind, die gleichzeitig auch die Frequenzauflösung des Verfahrens vorgibt, und
- b) zum einen in einem Akkumulator die Berechnung des Arguments 2πfkT der jeweils gewünschten Frequenz f für fortschreitende Taktzeitpunkte kT durch Akku mulation des Phaseninkrements 2πfT zu sich selbst modulo 2π erfolgt mit k = 1, 2, 3 . . . und T = 1/fA gleich dem Inversen der Taktfrequenz fA und zum anderen der zu den einzelnen Taktzeitpunkten kT jeweils vorliegende Akkumulatorinhalt als Adresse für die in dem Speicher abgelegten Sinus- und/oder Cosinuswerte interpretiert wird,
ist nach der Erfindung vorgesehen, daß bei einer Taktfre
quenz fA von 10n Hz (n = ganzzahlig) die gewünschte Fre
quenz f in Form eines 4n Bit breiten und im BCD-Format co
dierten Datenwortes vorgegeben wird, und daraus das Pha
seninkrement 2πfT gebildet und im Akkumulator im BCD-For
mat akkumuliert wird (BCD steht für Binary-Coded-Decimal).
Um das Verfahren durchführen zu können, wird - ausgehend
von einer Anordnung mit einem Speicher zur Speicherung der
Sinus- und/oder Cosinuswerte und mit einer dem Speicher
nachgeschalteten digitalen Rechenschaltung zur Berechnung
der zu erzeugenden Sinus- und/oder Cosinus- und/oder wei
teren periodischen Signalen mit mindestens einem ausgangs
seitig angeschlossenen Digital/Analog-Wandler mit nachge
schaltetem analogem Tiefpaßfilter, wobei die Adreßein
gänge des Speichers mit einem Akkumulator verbunden sind,
dem eingangsseitig zum einen von einem Register das der
gewünschten Frequenz f entsprechende Datenwort zugeführt
ist und zum anderen die vorgegebene Taktfrequenz fA - nach
der Erfindung vorgeschlagen, daß bei einer Taktfrequenz fA
von 10n Hz (n = ganzzahlig) das Datenwort als 4n-Bit brei
tes und BCD-codiertes Datenwort realisiert ist, daß das
Register mindestens 4n Bit breit ist, daß der Akkumulator
im BCD-Format realisiert ist und daß im Speicher die
Adressen BCD-formatiert sind und die Sinus- und/oder Cosi
nuswerte in binärer Form abgespeichert sind.
Basierend auf einem "table look-up"-Verfahren können mit
diesem Synthese-Verfahren über eine Reihenentwicklung
sowohl Sinus- als auch Cosinus-Funktionen mit hoher spek
traler Reinheit erzeugt werden. Das Syntheseverfahren
zeichnet sich durch erhöhte Flexibilität gegenüber her
kömmlichen Verfahren aus, da sich allein durch Erhöhung
der Abtastfrequenz und Vergrößerung der Akkumulator-Wort
breite auch wesentlich höhere Frequenzen erzeugen lassen.
Sinus- und Cosinusfunktion, aber auch andere periodische
Funktionen, (z. B. Sägezahn-, Dreieck-, Rechteck-Funktio
nen) können mit phasenstarrer 90°-Phasenbeziehung gene
riert werden.
Gegenüber der herkömmlichen Zweierkomplement-Arithmetik
erfolgt die Phasenakkumulation des erfindungsgemäßen Fre
quenz-Synthesizers im BCD-Format, da die Schaltung mit ei
nem Takt in Zehnerpotenz-Darstellung arbeitet.
Auf diese Weise ist gewährleistet, daß die Perioden-Enden
des synthetisierten Signals stets mit den Perioden-Enden
des Taktes zusammenfallen.
Die akkumulierten Phasenwerte bilden die Adressen für die
in Tabellen (Speicher) abgelegten Signalwerte. Gleichzei
tig bieten die Speicher die Möglichkeit einer BCD-Binär-
Wandlung für den nachfolgenden Teil der Signalverarbei
tung, ohne weiteren Platz und Rechenzeit zu beanspruchen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Fig. 1 näher
erläutert. Die Figur zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbei
spiel der erfindungsgemäßen Anordnung zum Durchführen des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Der digitale Frequenzsynthesizer ist so aufgebaut, daß er
am Ausgang ein Sinus- und ein Cosinussignal gleicher Fre
quenz f, mit einer starren Phasendrehung von 90° erzeugt.
Die Nebenliniendämpfung der beiden Signale ist hoch. Der
einstellbare Frequenzbereich der Schwingungen läuft (bei
spielhaft) von 10 Hz bis 2 MHz und hat eine Schrittweite
von (beispielhaft) 10 Hz.
Die Schaltung wird mit einer Taktfrequenz fA von 10 MHz
betrieben. Sie arbeitet nach dem Syntheseprinzip im table-
look-up-Verfahren, d. h. es werden die zur Berechnung not
wendigen Werte aus einer Tabelle gelesen. Die Berechnungen
erfolgen nach den Sätzen der Reihenentwicklung und den Ad
ditionstheoremen für Sinus und Cosinus.
Die gewünschte Ausgangsfrequenz f wird von einem Rechner 1
einem Register 2 in Form eines 24 Bit breiten Datenwortes,
welches im BCD-Format codiert ist, zugeführt. Daraus wird
dann das Phaseninkrement 2πFT gebildet. Dies entspricht
einer Division durch 10. Dieses Inkrement wird einem Akku
mulator 3 zugeführt. Dort wird das Phaseninkrement im BCD-
Code aufakkumuliert. Die Akkumulationsergebnisse stellen
die Adressen für ROM-Speicher 4, 5 dar, welche die Si
nus/Cosinus-Tabellen für die Grob- und Feinwerte enthal
ten. Der (beispielhaft) angegebene Speicherplatz von
2 · 4k · 16 Bit für ROM-Speicher 4 und 2 · 4k · 10 Bit für
ROM-Speicher 5 erklärt sich wie folgt: Die "2" steht für
die Speicherung zweier Halbwellen, 4k beschreibt den durch
die BCD-Formatierung erforderlichen Speicherplatz, 16 Bit
bzw. 10 Bit beschreiben die Speichertiefe. Die ROM-Spei
cher 4, 5 bilden eine Schnittstelle in der Schaltung. Die
Adressen sind BCD-Code und die abgespeicherten Werte, wel
che ausgegeben werden, sind binär codiert. Diese Daten aus
den ROM-Speichern 4 und 5 werden nun mit Hilfe der Multi
plikatoren 7, 8, der Summierer 11, 12 und der Bit-Kor
rekturglieder 9, 10 gemäß den Gleichungen (23) miteinander
verknüpft.
Aus den oberen 4 Bit des Akkumulators 3 wird außerdem noch
über eine Logik 6 ein Vorzeichenbit gewonnen. Mit diesem
wird am Ende der digitalen Erzeugung der Sinus- bzw. Cosi
nuswerte mittels weiterer Schaltungen 13, 14 eine Vorzei
chenkorrektur vorgenommen. Danach wird das Datum mittels
Rundungsschaltungen 17, 18 auf eine Wortbreite von 12 Bit
gebracht.
Als Umsetzer zwischen dem digitalen und dem analogen Be
reich der Schaltung wird je ein 12 Bit D/A-Wandler 17, 18
verwendet. Diese erzeugen aus dem digitalen Frequenzwort
analoge Signale, welche über analoge Tiefpaßfilter 19, 20
geführt werden. Am Ausgang der Filter 19, 20 erscheinen
dann das synthetisierte Sinus- bzw. Cosinus-Signal
sin(2πft) bzw. cos(2πft). In der Figur werden mit den Zah
len neben den einzelnen Verbindungslinien die Zahlen der
dort tatsächlich vorhandenen Verbindungsleitungen an
gegeben.
Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf das be
schriebene Ausführungsbeispiel beschränkt ist, sondern
sinngemäß auf andere übertragbar ist.
So ist es z. B. möglich, anstelle der Speicherung der Si
nus- und Cosinus-Halbwellen in den ROM-Speichern 4 in Fig.
1 jeweils nur Werte eines Quadraten der Sinus- und Cosi
nus-Funktion zu speichern. Natürlich müssen dann die Vor
zeichen-Korrektureinrichtungen 13, 14 in Fig. 1 in an sich
bekannter Weise in entsprechende Quadranten-Korrekturein
richtungen abgeändert werden.
Denkbar ist auch die Speicherung von Werten kompletter Si
nus- oder Cosinus-Wellen. Hier entfallen dann die Vorzei
chen- bzw. Quadranten-Korrektureinrichtungen (6, 13, 14 in
Fig. 1).
Ferner ist es möglich, nur Werte der Sinusfunktion oder
nur Werte der Cosinusfunktion abzuspeichern (und zwar ent
weder Werte eines Quadranten oder einer Halbwelle oder der
gesamten Welle) und die jeweils andere Funktion software
mäßig durch einen tabellenbezogenen Adreßoffset (entspre
chend 90°) im Speicher zu erzeugen.
Schließlich sei an dieser Stelle betont, daß die Dimensio
nierung der Schaltung in Fig. 1 nur als Beispiel zu ver
stehen ist. Allgemein beträgt die Taktfrequenz 10n Hz.
Dementsprechend umfassen das Register (2 in Fig. 1) und
der Akkumulator (3 in Fig. 1) eine Wortlänge, die sich wie
folgt ergibt: ausgehend von einer binären Darstellung er
rechnet sich die Wortlänge zu n = ldN mit N = fA/fo =
10n/fo, die sich beim Übergang auf BCD-Arithmetik um 4 Bit
vergrößert, also nBCD = n+4 Bit beträgt. Daraus ergibt sich
ein Speicherbedarf für Grob- und Feinwerte von
wobei wA die Speichertiefe in Bit
angibt. Unter Verzicht auf den Feinwertspeicher halbiert
sich der erforderliche Speicherbedarf auf
Der Multiplikator für den ROM-Speicher 5 beträgt allgemein
2π/(fA/fo), mit fA gleich der Takt- und fo gleich der
kleinsten einzustellenden Frequenz.
Claims (3)
1. Verfahren zur digitalen Frequenzsynthese, bei welchem
Verfahren Sinus- und/oder Cosinuswerte, jeweils mit einer
Adresse versehen, in binärer Form als Tabelle in einem
Speicher gespeichert werden, die zur Bildung von sinusför
migen oder cosinusförmigen Signalen der Frequenz f oder
von sinus- und cosinusförmigen Signalen gleicher Frequenz
f und/oder von weiteren, aus diesen Signalen abgeleiteten
periodischen Signalen gleicher Frequenz f unter Beachtung
der Sätze zur Reihenentwicklung und der Additionstheoreme
für die Sinus- und Cosinusfunktion miteinander verknüpft
werden, wobei alle zu realisierenden Frequenzen f ganzzah
lige Vielfache einer kleinsten einzustellenden Frequenz fo
sind, die gleichzeitig auch die Frequenzauflösung des Ver
fahrens vorgibt, bei welchem Verfahren zum einen in einem
Akkumulator die Berechnung des Arguments 2πfkT der jeweils
gewünschten Frequenz für fortschreitende Taktzeitpunkte kT
durch Akkumulation des Phaseninkrements 2πfT zu sich
selbst modulo 2π erfolgt mit k = 1, 2, 3 . . . und T = 1/fA
gleich dem Inversen der Taktfrequenz fA und zum anderen
der zu den einzelnen Taktzeitpunkten kT jeweils vorlie
gende Akkumulatorinhalt als Adresse für die in dem Spei
cher abgelegten Sinus- und/oder Cosinuswerte interpretiert
wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Taktfrequenz
fA von 10n Hz die gewünschte Frequenz f in Form eines
(n+4)-Bit breiten und im BCD-Format codierten Datenwortes
vorgegeben wird, und daraus das Phaseninkrement 2πfT ge
bildet und im Akkumulator (3) im BCD-Format akkumuliert
wird.
2. Anordnung zum Durchführen des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Speicher zur Spei
cherung der Sinus- und/oder Cosinuswerte und mit einer dem
Speicher nachgeschalteten digitalen Rechenschaltung zur
Berechnung der zu erzeugenden Sinus- und/oder Cosinus-
und/oder weiteren periodischen Signale mit mindestens ei
nem ausgangsseitig angeschlossenen Digital/Analog-Wandler
mit nachgeschaltetem analogem Tiefpaßfilter, wobei die
Adreßeingänge des Speichers mit einem Akkumulator verbun
den sind, dem eingangsseitig zum einen von einem Register
das der gewünschten Frequenz f entsprechende Datenwort zu
geführt ist und zum anderen die vorgegebene Taktfrequenz
fA, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Taktfrequenz fA
von 10n Hz das Datenwort als (n+4)-Bit breites und BCD-co
diertes Datenwort (1) realisiert ist, daß das Register (2)
mindestens (n+4)-Bit breit ist, daß der Akkumulator (3) im
BCD-Format realisiert ist und daß im Speicher (4, 5) die
Adressen BCD-formatiert sind und die Sinus- und/oder Cosi
nuswerte in binärer Form abgespeichert sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1, mit einer das oder die zu
erzeugende(n) Sinus- und/oder Cosinus- und/oder weitere(n)
periodische(n) Signal(e) mit einer Genauigkeit von 1 Bit
ausgebenden digitalen Rechenschaltung und mit mindestens
einem m Bit-Digital/-Analog-Wandler, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen Rechenschaltung (6-14) und dem minde
stens einem Digital/Analog-Wandler (17, 18) (jeweils) eine
Rundungsschaltung (15, 16) geschaltet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924240597 DE4240597A1 (de) | 1992-12-03 | 1992-12-03 | Verfahren zur digitalen Frequenzsynthese und Anordnung zum Durchführen des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924240597 DE4240597A1 (de) | 1992-12-03 | 1992-12-03 | Verfahren zur digitalen Frequenzsynthese und Anordnung zum Durchführen des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4240597A1 true DE4240597A1 (de) | 1994-06-09 |
Family
ID=6474249
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924240597 Withdrawn DE4240597A1 (de) | 1992-12-03 | 1992-12-03 | Verfahren zur digitalen Frequenzsynthese und Anordnung zum Durchführen des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4240597A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4440510A1 (de) * | 1994-11-12 | 1996-05-30 | Ant Nachrichtentech | Verfahren zur Erzeugung eines digitalen Sinussignales |
DE10129628A1 (de) * | 2001-06-20 | 2003-01-02 | Juergen Kaesser | Verfahren und Schaltung zur Erzeugung von sinusartigen Signalen und Taktsignalen für Frequenzen eines Rasters und ihre Anwendung in Funkgeräten |
-
1992
- 1992-12-03 DE DE19924240597 patent/DE4240597A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4440510A1 (de) * | 1994-11-12 | 1996-05-30 | Ant Nachrichtentech | Verfahren zur Erzeugung eines digitalen Sinussignales |
DE10129628A1 (de) * | 2001-06-20 | 2003-01-02 | Juergen Kaesser | Verfahren und Schaltung zur Erzeugung von sinusartigen Signalen und Taktsignalen für Frequenzen eines Rasters und ihre Anwendung in Funkgeräten |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 80804 M |
|
8120 | Willingness to grant licenses paragraph 23 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 8099 |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: G06F 1/03 |
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8130 | Withdrawal |