DE4240180A1 - Wärmetauscher und Verfahren zu seinem Betreiben - Google Patents
Wärmetauscher und Verfahren zu seinem BetreibenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Wärmetauscher, wie er im
Oberbegriff des Anspruchs 1 beschrieben ist.
Ein derartiger Wärmetauscher ist bekannt (DE 39 39 778 A1, Fig.
2). Dort erfolgt der Wärmeaustausch durch die Wand des Kern
rohrs, das im radialen Abstand von einem Mantelrohr umgeben
ist. Innerhalb des Kernrohrs ist ein Hohlrohr angeordnet, so
daß beide Medien, zwischen denen der Wärmeaustausch stattfin
det, durch jeweils einen ringförmigen Strömungskanal strömen,
der eine vergleichsweise geringe Radialabmessung hat. Beide
Ringräume innerhalb bzw. außerhalb des Kernrohrs nehmen eine
drehbar gelagerte Käfiganordnung mit Reihen von axial hinter
einander angeordneten blattförmigen Schabern auf, die an der
Innenumfangswand bzw. der an der Außenumfangswand des Kernrohrs
anliegen. Auf dem Mantelrohr ist ein Hohlrad gelagert, das mit
tels der Antriebseinrichtung drehbar ist und durch Magnetkopp
lung die Schaberkäfige samt den Schabern mitnimmt.
Bei diesem bekannten Wärmetauscher ist es von Vorteil, daß die
Schaber, die sich vergleichsweise langsam drehen, ständig für
eine Beseitigung der Grenzschichten am Kernrohr sorgen und da
durch den Wärmeübergang erheblich verbessern. Somit kann unter
Berücksichtigung der zu erbringenden Leistung die Baulänge des
Wärmetauschers im Vergleich zu einem Wärmetauscher ohne Scha
bereinrichtung verringert werden. Der Aufwand ist jedoch ver
gleichsweise groß und zum Teil auch unnötig, weil in sehr
vielen Anwendungsfällen von Wärmetauschern nur auf einer Seite
der Durchgangswand ein schlechter Wärmeübergangswert infolge
einer Grenzschichtbildung herrscht.
Von maßgeblicher Bedeutung aber ist, daß die beim bekannten
Wärmetauscher im Gegenstrom geführten zwei Medien im wesentli
chen unbeeinflußt von der langsamen Schaberbewegung axial auf
dem kürzesten Wege durch das Kernrohr bzw. über dieses hinweg
strömen. Diese vergleichsweise kurzen Strömungswege der durch
strömenden Medien im Wärmetauscher setzen einer Verkürzung des
Wärmetauschers und damit einer kompakten Bauweise deutliche
Grenzen. Dabei ist auch zu berücksichtigen, daß die schabend am
Kernrohrumfang anliegenden Schaber schon aus Verschleißgründen
langsam gedreht werden müssen. Diese langsame Drehung, die völ
lig ausreicht, um einer grenzschichtbedingten Verschlechterung
des Wärmeübergangs wirksam zu begegnen, erfolgt mit gleichblei
bender unveränderter Geschwindigkeit.
Schließlich muß beim bekannten Wärmetauscher befürchtet werden,
daß beim Einsatz eines stark verschmutzten Mediums wie Abwas
ser, aus dem Wärme gewonnen werden soll, sich die Wärmeübertra
gung behindernde Ablagerungen und Anhaftungen auf den Kernrohr
flächen bilden, denen die dafür nicht vorgesehenen Schaber
nicht gewachsen sind. Dann kann es sogar dazu kommen, daß der
betreffende Schaberkäfig sich festsetzt und nicht mehr durch
die Magnetkraft mitgenommen wird. Daraus können sich ganz er
hebliche Betriebsstörungen ergeben.
Es ist auch ein Wärmetauscher mit einem Kernrohr und einem Man
telrohr bekannt, bei dem den durchströmenden Medien in beiden
Strömungskanälen ein längerer Strömungsweg entlang dem Kernrohr
dadurch erteilt wird, daß Einbauten in Form von wendelförmigen
Trennwänden vorgesehen sind, so daß auch die durchströmenden
Medien einem schraubenlinienförmigen Weg folgen und somit nicht
rein axial sondern auch mit einer Umfangskomponente strömen (DE
34 43 085 A1). Hier fehlt ein antreibbares Bauteil im Wärmetau
scher, und es besteht keine Möglichkeit, auf die Umfangskompo
nente der Medienströmung Einfluß zu nehmen und eine Anpassung
an die jeweiligen Gegebenheiten vorzunehmen. Außerdem ist mit
einer Grenzschichtbildung an den Wärmeübergangsflächen und so
gar mit verstärkten Problemen der Verschmutzung sowie der er
schwerten Reinigung des schraubenlinienförmigen Strömungskanals
zu rechnen. Dementsprechend müssen ebenfalls Abstriche hin
sichtlich der erwünschten hohen Wärmeübertragungsleistung in
Verbindung mit einer kompakten Bauweise gemacht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wärmetauscher
zu schaffen, der bei vergleichsweise kleinen Abmessungen eine
hohe Wärmeübertragungsleistung bringt, auch für den Einsatz bei
zumindest einem ggf. sogar stark verschmutzten Medium geeignet
ist und außerdem wechselnden Betriebsbedingungen gut angepaßt
werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Wärmetauscher ge
löst, wie er im Anspruch 1 beschrieben ist. Zweckmäßige Ausge
staltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Wärmetau
schers sowie vorteilhafte Maßnahmen beim Betreiben dieses Wär
metauschers ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Danach ist eine Rotationseinrichtung mit einem oder mehreren
axial hintereinander angeordneten Flügeln im Kernrohr vorgese
hen, die nicht über die Innenumfangsfläche des Kernrohrs hinweg
schaben und ggf. variierbar bis zu einer hohen Rotationsge
schwindigkeit angetrieben werden können. Jeder Flügel kann dem
ersten Medium im Kernrohr eine der Axialströmung überlagerte
Umfangsströmung erteilen, die durch entsprechende Steuerung der
Antriebseinrichtung stärker oder schwächer gewählt oder einge
regelt werden kann.
Auf diesem Wege lassen sich mehrere für den Wärmeaustausch
sinnvolle Wirkungen erzielen. Durch die Umfangsströmung wird
ebenfalls die Grenzschicht von der Innenwandfläche des Kern
rohrs abgelöst bzw. weggespült. Durch die direkte Flügeleinwir
kung nur auf den Zentralbereich des Kernrohrvolumens wird in
Verbindung mit der aufgebrachten Zentrifugalkraftströmung eine
insbesondere auch radiale Durchmischung über den Strömungsquer
schnitt erzielt. Des weiteren erhält das Medium durch die der
Axialströmung über lagerte Umfangsströmung eine weitgehend
schraubenlinienförmige Strömungsbahn, so daß ein auf die Kern
rohrlänge bezogen vergleichsweise langer Kontaktweg besteht.
Aus diesen Gründen gelingt es, bei vergleichsweise kurzer bzw.
kompakter Bauweise eine leistungsstarke Wärmeübertragung vom
ersten auf das zweite Medium zu erreichen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Wärmetauscher auch
mit einem das Kernrohr durchströmenden ersten Medium betrieben
werden kann, das vergleichsweise stark verschmutzt und mit zum
Anhaften neigenden Stoffen beladen ist. In diesem Zusammenhang
ist zu berücksichtigen, daß innerhalb des Kernrohrs ein vom ro
tierenden Flügel freier Ringquerschnitt verbleibt, daß durch
die aufgebrachte Zentrifugalwirkung die Schmutzstoffe vorwie
gend in den flügelfreien Ringbereich gefördert werden und daß
eine entsprechend starke Umfangsströmung dafür sorgt, daß ein
Festsetzen von Stoffen an der glatten Innenumfangswand des
Kernrohrs unterbleibt. In Verbindung mit einer vorgeschalteten
Zerkleinerungseinrichtung für Feststoffe läßt sich somit nahezu
jedes Abwasser durchleiten und wärmetechnisch nutzen.
Bei all diesen vorteilhaften Wirkungen ist zu berücksichtigen,
daß sie erforderlichenfalls dadurch verstärkt werden können,
daß der Flügel schneller rotiert wird, also mehr Energie einge
bracht wird. Dementsprechend läßt sich nicht nur eine hohe Wär
meübertragungsleistung erzielen, diese kann vielmehr durch ent
sprechendes Betreiben des Wärmetauschers den jeweiligen Gege
benheiten angepaßt werden. Im Falle kritischer Abwässer kann
die Reinigungswirkung durch Freispülen zusätzlich dadurch ver
bessert werden, daß dem Abwasser vor seinem Eintritt in das
Kernrohr geeignete Feststoffe beigemengt werden, die durch die
Flügelrotation auf die Innenumfangsfläche des Kernrohrs ge
schleudert werden und so zum Ablösen eventueller Anhaftungen
führen.
Besondere Vorteile bietet auch die Anordnung einer oder mehre
rer, dann bevorzugt axial hintereinander angeordneter Rohr
schlangen im flügelfreien Ringbereich innerhalb des Kernrohrs.
Die Flügelrotation bzw. die dadurch hervorgerufene Umfangsströ
mung sorgt gleichzeitig für eine besonders gute Wärmeübertra
gung durch die Rohrschlangenwand. Die Rohrschlange kann den von
einem Mantelrohr gebildeten Strömungskanal auf der Außenseite
des Kernrohrs ersetzen oder zusätzlich vorgesehen sein. In
letzterem Falle oder aber auch beim Vorsehen von mindestens
zwei Rohrschlangen im Kernrohr können dann drei Medien durch
den Wärmetauscher geführt und ein doppelter Wärmeaustausch be
wirkt werden, und zwar bei einer besonders platzsparenden kom
pakten Bauweise. Gegebenenfalls können dann das zweite und das
dritte Medium druck- und/oder phasenverschiedene Anteile eines
Kreislaufmediums sein, die vom ersten Medium gekühlt bzw. er
wärmt werden. Dementsprechend eignet sich der erfindungsgemäße
Wärmetauscher gut zum Einsatz in Verbindung mit Wärmepumpen.
Der erfindungsgemäß vorgesehene rotierbare Flügel kann so aus
gebildet sein, daß er als Fördereinrichtung wirkt, so daß die
axiale Strömung durch das Kernrohr als Folge der Druckverhält
nisse vor und hinter dem Kernrohr erhöht oder evtl. - bei Um
kehr der Antriebsrichtung - sogar erniedrigt wird. Der Wärme
tauscher läßt sich auch sehr einfach wirkungslos machen und
faktisch abschalten, indem eine Durchströmung des Kernrohrs
ganz unterbunden wird. Das geschieht zweckmäßigerweise in Ver
bindung mit einem beispielsweise vom oberen Ende des vertikal
angeordneten Kernrohrs gebildeten Überlaufwehr, das bei einer
(minimalen) Förderwirkung des Flügels bereits überwunden wird,
ansonsten aber eine Durchströmung des Kernrohrs verhindert.
Die vorbeschriebene Wirkung des Flügels als Fördereinrichtung
läßt sich nicht nur durch eine Winkelanstellung des Flügels
sondern auch durch den bereits angesprochenen Einbau einer
Rohrschlange im Kernrohr erreichen oder zumindest unterstützen.
In diesem Falle wird allein durch die Schraubenform der Rohr
schlange bei deren entsprechender Anordnung die von der Flügel
rotation herrührende Radial- und Umfangsströmung in die axiale
Förderrichtung umgelenkt.
Die Vorteile einer solchen bisher nicht bestehenden Leistungs
regelung des Wärmetauschers liegen auf der Hand. Sie ermögli
chen eine Anpassung an häufig wechselnde Betriebsbedingungen
und lassen sich insbesondere bei einer paketförmigen Wärmetau
scheranordnung mit mehreren entsprechenden Wärmetauschern mit
parallel oder in Reihe durchströmten Kernrohren nutzen, wobei
dann einzelne oder Gruppen von Wärmetauschern stillgelegt oder
zugeschaltet werden können.
Ersichtlich läßt sich die Antriebsleistung des Wärmetauschers
bzw. jedes Wärmetauschers der Wärmetauscheranordnung anhand
verschiedener einzuhaltender Regelkriterien regeln. So kann zum
Beispiel eine Anpassung an das vom Zulauf und der Temperatur
des ersten Mediums bestimmte Wärmeangebot und/oder an den Wär
mebedarf oder den Kältebedarf eines Verbrauchers erfolgen, der
über das zweite (und ggf. dritte) Medium angeschlossen ist.
Entsprechende Schaltungen sind dem Fachmann geläufig und bedür
fen daher keiner speziellen Erläuterung.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
von schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 und 2 einen ersten liegend angeordneten Wärmetauscher
im Querschnitt bzw. im Längsschnitt;
Fig. 3 und 4 einen ganz ähnlichen jedoch stehend angeordneten
Wärmetauscher im Längsschnitt und im Quer
schnitt;
Fig. 5 und 6 einen entsprechend Fig. 3 und 4 stehend in
einem Durchlaufbehälter angeordneten dritten
Wärmetauscher im Längsschnitt und im Quer
schnitt;
Fig. 7 und 8 einen liegend angeordneten vierten Wärmetauscher
mit einer Umgehungsleitung für das erste Medium
und einem schraubenlinienförmigen Strömungskanal
für das zweite Medium im Querschnitt und im
Längsschnitt;
Fig. 9 und 10 einen stehend angeordneten fünften Wärmetauscher
mit einem schraubenförmigen Wellrohr als Kern
rohr im Längsschnitt und im Querschnitt; und
Fig. 11 und 12 einen sechsten Wärmetauscher in einer Fig. 9
und 10 entsprechenden Ausführung mit einer zu
sätzlichen Rohrschlange innerhalb des Kernrohrs
im Längsschnitt und im Querschnitt.
Der Wärmetauscher gemäß Fig. 1 und 2 weist in konzentrischer
Anordnung ein Kernrohr 1 und ein Mantelrohr 2 auf, das über
Stützen 3, 4 auf dem Boden 5 abgestützt ist. Die Rohre 1 und 2
sind an ihren Enden durch gemeinsame Deckel 6 und 7 verschlos
sen, durch die eine Zuleitung 8 für ein erstes Medium A
(gestrichelt angedeutet) und eine Ableitung 9 für das erste Me
dium A an das Kernrohr 1 angeschlossen sind. Das Mantelrohr 2
ist an seinen entgegengesetzten Enden mit einer Zuleitung 10
für ein zweites Medium B (punktiert angedeutet) bzw. einer Ab
leitung 11 für das zweite Medium B versehen, und zwar derart,
daß die Medien A und B im Gegenstrom innerhalb bzw. außerhalb
des Kernrohrs strömen.
Durch das Kernrohr 6 erstreckt sich koaxial, ggf. aber auch mit
einer turbulenzfördernden radialen Versetzung zur Kernrohrachse
eine Welle 12, die in den Deckeln 6 und 7 gelagert sowie durch
den Deckel 6 hindurch nach außen und zu einer Rotationsantrieb
seinrichtung 13 geführt ist. Diese Welle 12 trägt zwei sich
diametral gegenüberliegende blattförmige Flügel 14 und 15, die
sich axial nahezu über die ganze Länge des Kernrohrs 1 erstrec
ken, in radialer Richtung jedoch im Abstand a vor der Innenum
fangsfläche 16 des Kernrohrs 1 enden. Die innerhalb des Wärme
tauschers gebildeten Strömungskanäle für die Medien A und B
sind mit 18 bzw. 19 bezeichnet.
Die Flügel 14 und 15 können in nicht dargestellter Weise in
eine Reihe von Einzelflügeln unterteilt sein, die axial hinter
einander angeordnet und ggf. zusätzlich in Umfangsrichtung zu
einander versetzt sind. Ferner können die Flügel 14 und 15 die
Form einer sich axial erstreckenden ebenen Platte aufweisen
oder aber gewunden sein und schraubenlinienförmig verlaufen,
wie es die in Fig. 2 eingezeichnete Flügelmantellinie 17 an
deutet.
Der Wärmetauscher gemäß Fig. 3 und 4 unterscheidet sich vom
vorstehend beschriebenen Wärmetauscher gemäß Fig. 1 und 2 im
wesentlichen nur durch die stehende statt liegende Anordnung
sowie die teilweise anders orientierten Zu- und Ableitungen für
die beiden Medien. Deswegen werden in Fig. 3 und 4 sowie
auch in den restlichen Figuren für entsprechende Teile gleiche
Bezugszeichen verwendet.
Da der Wärmetauscher gemäß Fig. 3 und 4 mit dem Deckel 7 auf
den Boden 5 gestellt ist, entfallen die Stützen 3 und 4. Ferner
ist die Zuleitung 8 für das erste Medium A durch das Mantelrohr
2 und das Kernrohr 1 geführt, während die Ableitung 11 für das
zweite Medium B an der der Zuleitung 10 diametral entgegenge
setzten Seite des Mantelrohrs 2 angeschlossen ist. Die Gegen
stromführung der beiden Medien A und B ist dabei erhalten
geblieben.
Bei der Ausführung nach den Fig. 5 und 6 ist der Wärmetau
scher gemäß den Fig. 3 und 4 nahezu unverändert übernommen
aber in einem Durchlaufbehälter 20 mit einer Behälterwand 21
angeordnet. Dabei sind der Deckel 6 durch einen Behälterdeckel
22, der das Kernrohr 1, das Mantelrohr 2 und die Behälterwand
21 an ihren oberen Enden verschließt, und der Deckel 7 durch
einen Behälterboden 23 ersetzt, der im Abstand zu den unteren
Enden der Rohre 1 und 2 verläuft, wobei das Kernrohr 1 unten
offen ist und der Strömungskanal 19 zwischen den beiden Rohren
1 und 2 an seinem unteren Ende durch einen Bodenring 24 ver
schlossen ist.
Wie Fig. 5 zeigt, sind die Zuleitung 8 und die Ableitung 9 für
das erste Medium A an das untere Ende bzw. an das obere Ende
des Behälters 20 angeschlossen. Eine Übertrittsleitung 25 ver
bindet das obere Ende des Kernrohrs 1 mit der Ableitung 9. Das
durch die Zuleitung 8 eintretende erste Medium A kann daher
sowohl durch den Strömungskanal 18 im Kernrohr 1 wie auch durch
den zwischen dem Mantelrohr 2 und der Behälterwand 21 gebilde
ten Umgehungskanal 26 zur Ableitung 9 abströmen.
Diese Ausführungsform mit parallel verlaufenden Wegen bzw.
Kanälen 18 und 26 für das erste Medium A ist in besonderem Maße
dazu geeignet, eine axiale Förderwirkung der Flügel 14, 15 zu
nutzen, um den Anteil des durch den Strömungskanal 18 strömen
den ersten Mediums A durch Drehzahländerung der Welle 12 zu
verändern, wobei dieser Anteil auf null zurückgenommen werden
kann, was praktisch einer Abschaltung des Wärmetauschers
gleichkommt, jedenfalls wenn man den Wärmedurchgang durch das
Mantelrohr 2 vernachlässigt bzw. durch geeignete Maßnahmen
klein hält. Sieht man an der Übertrittsleitung 25 eine (nicht
dargestellte) Möglichkeit zum Belüften vor, so kommt bei still
stehender Welle 12 die Strömung des Mediums A durch das Kern
rohr 1 vollständig zum Stillstand.
Es bietet sich an, in einem gemeinsamen größeren Durchlaufbe
hälter 20 mehrere Einzeltauscher mit Kernrohr 1, Mantelrohr 2,
Antriebseinrichtung 12, 13 und Flügeln 14, 15 anzuordnen, wobei
die Wellen 12 einzeln, gruppenweise oder insgesamt mittels ei
ner Rotationsantriebseinrichtung 13 angetrieben werden können.
Dabei bieten Einzelantriebe jeder Welle bzw. von Wellengruppen
vermehrte Einsatz- und Regelungsmöglichkeiten, insbesondere
wenn entsprechend den dann mehreren Strömungskanälen 19 im
Durchlaufbehälter 20 mehrere Verbraucher bedient werden sollen.
Der Wärmetauscher gemäß Fig. 7 und 8 entspricht mit seiner
liegenden Anordnung weitgehend dem Wärmetauscher gemäß Fig.
1 und 2, weist jedoch wie der Wärmetauscher gemäß Fig. 5 und
6 einen zum Strömungskanal 18 parallelen Umgehungskanal 27 für
das erste Medium A auf, der aber nicht von einem hüllenartigen
Behälter sondern von einer Umgehungsleitung 28 gebildet ist.
Diese Umgehungsleitung 28 ist eintrittsseitig und bodenseitig
an das Kernrohr 1 angeschlossen und ist mit der Ableitung 9 für
das erste Medium A zusammengeführt. Dementsprechend bietet auch
dieser Wärmetauscher die vorangehend beschriebenen Möglichkei
ten, nämlich über eine Steuerung oder Regelung der Rotationsan
triebseinrichtung 13 den Wärmeaustausch zwischen den Medien A
und B zu verstärken, abzuschwächen oder gar vollständig zu un
terbinden. Dabei führt in diesem Falle die Strömung des Mediums
A durch den Umgehungskanal 27 von vornherein nicht zu einem
Wärmeaustausch mit dem zweiten Medium B. Auch hier kann in der
hochliegend angeordneten Ableitung 9 für das Medium A eine Be
lüftung vorgesehen sein, um bei stillstehender Welle 12 eine
Durchströmung des Kernrohrs 1 zu unterbinden, ohne daß dabei
der Durchfluß des Mediums A insgesamt zum Erliegen kommt.
Eine weitere Besonderheit besteht bei dem Wärmeaustauscher ge
mäß Fig. 7 und 8 darin, daß im Ringraum zwischen dem Kern
rohr 1 und dem Mantelrohr 2 eine wendelförmige Trennwand 29 an
geordnet ist, wodurch ein schraubenlinienförmiger Strömungska
nal 30 für das zweite Medium B gebildet ist. Auf diese Weise
strömt das zweite Medium B nicht wie bei den vorangehend be
schriebenen Wärmetauschern im wesentlichen axial sondern
schraubenlinienförmig durch den Wärmetauscher, also ebenfalls
mit einer Umfangskomponente und einem verlängerten Strömungs
weg, wodurch sich der Wärmeübergang auch auf der Außenseite des
Kernrohrs 1 verbessern läßt.
Gemäß Fig. 8 ist die Trennwand 29 mit gleichmäßiger Steigung
um das Kernrohr 1 gewickelt. Insbesondere wenn das zweite Me
dium B im Wärmetauscher kondensiert oder verdampft wird, also
beim Durchströmen fortschreitend eine beträchtliche Volumenver
änderung erfährt, kann es sehr zweckmäßig sein, die Steigung
der Trennwand vorzugsweise kontinuierlich zu ändern und dadurch
den Querschnitt des schraubenlinienförmigen Strömungskanals den
örtlichen Verhältnissen im Wärmetauscher anzupassen, so daß auf
der ganzen Wärmetauscherlänge eine im wesentlichen gleichmäßige
Wärmeübertragung stattfindet.
Der Wärmetauscher gemäß Fig. 9 und 10 unterscheidet sich von
demjenigen der Fig. 3 und 4 nur dadurch, daß nicht ein glat
tes Kernrohr 1 sondern ein Kernrohr 31 in Form eines schrauben
förmigen Wellrohrs vorgesehen ist, wobei das Mantelrohr 32 mit
kleinerem Durchmesser ausgeführt ist und an der radial nach au
ßen vorspringenden ebenfalls schraubenlinienförmigen Scheitel
linie 33 des gewellten Kernrohrs 31 anliegt. Auf diese Weise
ist - wie beim Wärmetauscher gemäß Fig. 7 und 8 - ebenfalls
ein schraubenlinienförmiger Strömungskanal 34 gebildet, der zu
dem in für den Wärmetausch vorteilhafter Weise von vergleichs
weise großen Kernrohrflächen begrenzt ist.
Der Wärmetauscher gemäß Fig. 11 und 12 baut auf dem Wärme
tauscher gemäß Fig. 9 und 10 mit einem gewellten Kernrohr 31
auf. Die Welle 12 trägt Flügel 35 und 36, die etwas weniger
weit radial in Richtung auf das Kernrohr 31 vorspringen. Da
durch ist ein vergleichsweise breiter flügelfreier Ringbereich
37 vorhanden, in dem eine Rohrschlange 38 mit einer Zuleitung
39 und einer Ableitung 40 für ein drittes Medium C plaziert
ist. Dieses dritte Medium C tritt beim Durchströmen der Rohr
schlange 38 ebenso wie das zweite Medium B in Wärmeaustausch
mit dem durch das Kernrohr 31 strömenden Medium A. Dieser Wär
meaustausch ist durch das vollständige Eintauchen der Rohr
schlange 38 in das erste Medium A sogar besonders intensiv und
wird ebenfalls durch die Wirkung der rotierenden Flügel 35 und
36 noch erheblich gesteigert.
Wie leicht ersichtlich kann die Rohrschlange 38 auch bei einem
Wärmetauscher mit glattem zylindrischen Kernrohr 1 eingesetzt
werden. Das Mantelrohr kann ggf. entfallen, wenn Wärme (Kälte)
nur an ein einziges Medium übertragen werden soll. Natürlich
könnte dieses Medium B auch sowohl durch den schlangenförmigen
Strömungskanal 41 der Rohrschlange 38 wie durch den mantelför
migen Strömungskanal 34 geführt werden. Ebenso ist es möglich,
beim Wärmeaustausch mit zwei Medien B und C auf das Mantelrohr
2 bzw. 32 zu verzichten und statt dessen im flügelfreien Ring
bereich 37 zwei getrennte Rohrschlangen für das Medium B bzw.
für das Medium C anzuordnen.
Bei allen vorstehend beschriebenen Wärmetauschern kann es
zweckmäßig sein, diesen mit einem Isoliermantel zu versehen.
Ferner ergeben sich keine entscheidenden Probleme, falls der
Wärmeaustausch mit einem aggressiven oder besonders korrodierend
wirkenden Medium durchgeführt werden soll. Angesichts der ein
fachen Formen der verwendeten Wärmetauscher-Bauteile können
diese ohne übermäßigen Aufwand aus beständigen Werkstoffen wie
beispielsweise Edelstahl hergestellt werden.
Claims (21)
1. Wärmetauscher mit einem vom ersten Medium (A), insbesondere
Abwasser, durchströmten Kernrohr (1, 31) und einem inner
halb eines zum Kernrohr konzentrischen Ringbereichs verlau
fenden Strömungskanal (19, 34) für ein zweites Medium (B),
insbesondere Kreislaufmedium, wobei im Kernrohr (1, 31) we
nigstens ein Blatt (14, 15; 35, 36) von axialer und radi
aler Ausdehnung angeordnet ist, das mittels einer Antriebs
einrichtung (12, 13) um die Kernrohrachse drehantreibbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das bzw. jedes Blatt als
dem axial durchströmenden ersten Medium (A) eine Strömungs
komponente in Umfangsrichtung erteilender Flügel (14, 15;
35, 36) ausgebildet ist, der mit einer axial im Kernrohr
(1, 31) verlaufenden und durch ein Kernrohrende zur Rota
tionsantriebseinrichtung (13) geführten Welle (12) verbun
den ist und im radialen Abstand (a) zur Innenumfangsfläche
(16) des Kernrohrs (1, 31) endet.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Strömungskanal (19, 34) für das zweite Medium (B) zwi
schen dem Kernrohr (1, 31) und einem dieses Kernrohr um
schließenden Mantelrohr (2, 32) gebildet ist.
3. Wärmetauscher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Einrichtung (29) vorgesehen ist, die dem zweiten Me
dium (B) im Strömungskanal (30, 34) ebenfalls eine Strö
mungskomponente in Umfangsrichtung erteilt.
4. Wärmetauscher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
im Ringraum zwischen dem Kernrohr (1) und dem Mantelrohr
(2) eine wendelförmige Trennwand (29) angeordnet ist, die
einen schraubenlinienförmigen Strömungskanal (30) für das
zweite Medium (B) abgrenzt.
5. Wärmetauscher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kernrohr (31) ein schraubenförmiges Wellrohr ist, mit
dem das Mantelrohr (32) einen schraubenlinienförmigen Strö
mungskanals (34) für das zweite Medium (B) bildet.
6. Wärmetauscher nach Anspruch 4 oder 5, insbesondere für zu
kondensierendes oder zu verdampfendes zweites Medium (B),
dadurch gekennzeichnet, daß der schraubenlinienförmige
Strömungskanal (30, 34) für das zweite Medium (B) mit einer
sich ändernden Steigung ausgeführt ist.
7. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß im flügelfreien Ringbereich (37) inner
halb des Kernrohrs (31) wenigstens eine Rohrschlange (38)
mit einem Strömungskanal (41) angeordnet ist, der entweder
vom zweiten Medium (B) oder von einem dritten Medium (C)
durchströmt ist.
8. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Kernrohr (1, 31) eintrittsseitig
eine insbesondere über die Welle (12) angetriebene Zerklei
nerungseinrichtung für vom ersten Medium (A) mitgeführte
Feststoffe zugeordnet ist.
9. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Welle (12) mit veränderbarer Dreh
zahl und/oder Drehrichtung antreibbar ist.
10. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Welle (12) eine den Druckverlust im
Kernrohr verändernde Fördereinrichtung (14, 15; 35, 36) wie
ein Pumpenlaufrad trägt.
11. Wärmetauscher nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fördereinrichtung im Sinne einer drehzahlunabhängigen
Wirkungsverstellung einstellbar ist, insbesondere durch
eine Schaufelwinkelverstellung.
12. Wärmetauscher nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der bzw. wenigstens ein Flügel (14, 15; 35, 36) schrauben
förmig angestellt ist und zugleich die Fördereinrichtung
bildet.
13. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß ein zum Kernrohr (1) paralleler Umge
hungskanal (26, 27) für das erste Medium (A) vorgesehen
ist, wobei die Durchsatzanteile durch das Kernrohr (1) und
durch den Umgehungskanal (26, 27) mittels der Förderein
richtung (14, 15; 35, 36) gegenläufig veränderbar sind.
14. Wärmetauscher nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kernrohr (1) mit dem Strömungskanal (19) für das zweite
Medium (B) in einem Durchlaufbehälter (20) für das erste
Medium (A) aufgenommen ist, der den Umgehungskanal (26)
bildet.
15. Wärmetauscher nach Anspruch 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durchsatzanteile bis zum vollstän
digen oder nahezu vollständigen Durchsatz des ersten Medi
ums (A) durch das Kernrohr (1) bzw. den Umgehungskanal (26,
27) veränderbar sind.
16. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß er mit anderen gleichen Wärmetauschern
zu einer Wärmetauscheranordnung mit vom ersten Medium (A)
durchströmten Kernrohren (1, 31) zusammengebaut ist, wobei
Einzelantriebe (13) für die Wellen (12) oder Teilgruppen
von Wellen (12) vorgesehen sind.
17. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß er mit anderen gleichen Wärmetauschern
zu einer Wärmetauscheranordnung mit vom ersten Medium (A)
durchströmten Kernrohren (1, 31) zusammengebaut ist, wobei
ein Gesamtantrieb für die antriebsmäßig miteinander verbun
denen Wellen (12) vorgesehen ist.
18. Verfahren zum Betreiben des Wärmetauschers gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreh
zahl und/oder die Drehrichtung der Welle(n) (12) schwanken
den Betriebsbedingungen wie dem Wärmeangebot des zuströmen
den ersten Mediums (A), dem Wärmebedarf und/oder dem Kälte
bedarf eines durch das zweite Medium (B) und ggf. auch das
dritte Medium (C) bedienten Verbrauchers von Hand oder au
tomatisch angepaßt bzw. geregelt werden.
19. Verfahren nach Anspruch 18 zum Betreiben der Wärmetau
scheranordnung gemäß Anspruch 16, insbesondere mit senk
recht angeordneten Kernrohren (1, 31), dadurch
gekennzeichnet, daß die Einzelantriebe (13) für die ver
schiedenen Wellen (12) getrennt geschaltet und geregelt
werden.
20. Verfahren zum Betreiben des Wärmetauschers nach einem der
Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß dem durch
das Kernrohr (1, 31) bzw. die Kernrohre strömenden ersten
Medium (A) Feststoffkörper von vorzugsweise höherem spezi
fischem Gewicht als dasjenige des ersten Mediums (A) zum
mechanischen Reinigen der Innenumfangsfläche (16) des Kern
rohrs (1, 31) bzw. der Kernrohre und ggf. der darin ange
ordneten Rohrschlange(n) (38) beigemengt werden.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die
Feststoffkörper nach dem Passieren des Kernrohrs (1, 31)
bzw. der Kernrohre wieder abgetrennt und vorzugsweise zur
erneuten Beimengung zurückgeführt werden.
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