DE4238889A1 - Deckel eines öffnungsfähigen Fahrzeugdaches und Verfahren zur Herstellung eines solchen - Google Patents
Deckel eines öffnungsfähigen Fahrzeugdaches und Verfahren zur Herstellung eines solchenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Deckel eines öffnungsfähigen Fahrzeugdaches mit einer
Deckelplatte, einem darunter angeordneten Verstärkungsrahmen und einem um den
Außenumfang des Deckels und des Verstärkungsrahmens herum angespritzten
Kunststoffrahmen, der seinerseits am Außenumfang eine umlaufende Nut zur Aufnahme
eines Randspaltabdichtungsprofils aufweist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren
zur Herstellung eines solchen Deckels.
Ein gattungsgemäßer Deckel eines öffnungsfähigen Fahrzeugdaches ist aus der
DE 35 06 009 C3 bekannt. Bei diesem werden die Deckelplatte und ein darunter liegender
Verstärkungsrahmen in den Randbereichen mit einer Kunststoffmasse umspritzt und
dadurch verbunden, wobei am Außenumfang während des Spritzvorganges auch eine Nut
zur Aufnahme eines Randspaltabdichtungsprofils erzeugt wird. In die derart erhaltene Nut
wird entweder ein umlaufendes Randspaltabdichtungsprofil von Hand eingesetzt oder in
einer Variante in einem weiteren Spritzvorgang eingespritzt. Abgesehen davon daß nach
dem ersten Spritzvorgang weitere Arbeitsgänge erforderlich sind, ist bei diesem Deckel
nachteilig, daß sich unvermeidbare geringfügige Form- und Toleranzabweichungen im
Spritzteil mit solchen des Randspaltabdichtungsprofils addieren und somit nicht zu einer
eindeutig definierten Außenkontur des fertigen Deckelsystems führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Deckel und ein Verfahren zur
Herstellung eines solchen derart weiterzuentwickeln, daß zum einen die Herstellung weiter
erleichtert und mittels dem zum anderen eine eindeutige maßhaltige Außenkontur des
fertigen Deckelsystems einschließlich des Randspaltabdichtungsprofils erzielbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil der Patentansprüche 1 bzw. 7
angegebenen Mittel gelöst. Dadurch, daß das Randspaltabdichtungsprofil mit einem nach
innen gerichteten Formteil unmittelbar einen die Nut formenden Kern bildet, ist dieses
beim einzigen Spritzvorgang schon unmittelbar beteiligt und begrenzt die Kontur der
Spritzmasse nach außen, so daß durch das Anlegen des Randspaltabdichtungsprofils an
eine in der Größe dem Dachausschnitt des Fahrzeuges entsprechende Form eine
eindeutige Außenkontur des fertigen Deckelsystems vorgegeben wird. Der
erfindungsgemäße Deckel ist mittels eines einzigen Spritzvorganges maßhaltig herstellbar
und benötigt bei der Montage im Fahrzeug keine Nacharbeit, wie etwa das bei
gattungsgemäßen Deckeln übliche manuelle Einstellen eines Randspaltabdichtungsprofils
mittels in diesem eingebetteter verformbarer metallischer Einlagen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung bestehen der gespritzte
Kunststoffrahmen und das Formteil am Randspaltabdichtungsprofil aus Materialien, die
beim Spritzvorgang keine Verbindung miteinander eingehen. Hierdurch wird die
Voraussetzung dafür geschaffen, daß das Randspaltabdichtungsprofil zum Zwecke des
Austausches bei Beschädigung oder Abnutzung aus der von ihm selber geformten Nut des
Kunststoffrahmens entnehmbar ist.
Die Austauschbarkeit des Randspaltabdichtungsprofils wird weiterhin dadurch gefördert,
daß der gespritzte Kunststoffrahmen und/oder das Formteil eine solche Elastizität
aufweisen die ein Entfernen oder Austauschen ermöglicht.
Der gespritzte Kunststoffrahmen besteht vorzugsweise aus Polyurethan (PU). Dieses
Material zeichnet sich neben einer guten Verarbeitbarkeit beim Spritzen durch eine gute
Formbeständigkeit und Festigkeit aus.
Vorteilhaft ist es ferner, wenn das Profilteil am Randspaltabdichtungsprofil aus Ethylen-
Propylen-Dien-Terpolymer besteht. Dieses Material besitzt genügend Steifigkeit um das
Randspaltabdichtungsprofil sicher in der Nut des angespritzten Kunststoffrahmens zu
halten, weist aber genügend Flexibilität auf, um aus diesem ohne Beschädigung entfernt
werden zu können.
Die Verformbarkeit des Profilteils kann dadurch weiter erhöht werden, daß dieses im
Bereich der Nut einen Hohlraum aufweist.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines Deckels eines öffnungsfähigen
Fahrzeugdaches umfaßt folgende Verfahrensschritte:
Die Deckelplatte wird auf den Verstärkungsrahmen aufgelegt und beide Teile werden in
einer Form zentriert, die diese mit Abstand am Außenumfang umgibt. In einem nächsten
Schritt wird ein umlaufendes Randspaltabdichtungsprofil entlang des Innenrandes der
Form unter Freilassung eines Zwischenraumes sowohl zur Deckelplatte als auch zum
Verstärkungsrahmen eingelegt. Danach wird die Form geschlossen und der Zwischenraum
zwischen dem ein nach innen gerichtetes Formteil aufweisenden
Randspaltabdichtungsprofil und der Deckelplatte sowie den Verstärkungsrahmen mittels
eines Kunststoffrahmenmaterials ausgespritzt. Danach wird die Form geöffnet und der
fertige Deckel kann entnommen werden. Es wird somit in einem einzigen Arbeitsgang ein
durch die Kontur der Form eindeutig vorgegebener maßhaltiger Deckel erzeugt, dessen
Randspaltabdichtungsprofil in das Kunststoffrahmenmaterial mit seinem Formteil
eingebettet und aus diesem entnehmbar ist.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Draufsicht auf ein Fahrzeugdach,
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Deckel im Randbereich entsprechend der
Schnittlinie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Deckel im Randbereich entsprechend der Fig. 2 mit entferntem
Randspaltabdichtungsprofil,
Fig. 4 einen Deckel mit einem gegenüber der Fig. 2 und 3 unterschiedlich
geformten Randspaltabdichtungsprofil während der Herstellung in der
Form,
Fig. 5 einen fertigen Deckel im Randbereich nach entfernen des
Randspaltabdichtungsprofils.
In einem festen Fahrzeugdach 1 ist ein mit 17 bezeichneter Dachausschnitt vorgesehen, der
mittels eines insgesamt mit 2 bezeichneten Deckels verschließbar sowie durch Ausstellen
von dessen Vorder- oder Hinterkante und/oder durch Verschieben desselben zum
wenigstens teilweisen freilegbar ist. Ein solcher Deckel 2 besteht aus einer Deckelplatte 3,
welche vorzugsweise aus transparentem Material, wie Glas, hergestellt ist, einem darunter
angeordneten Verstärkungsrahmen 4 und einem die beiden Teile 3 und 4 durch
Umspritzen verbindenden Kunststoffrahmen 8. Der Kunststoffrahmen 8 weist an seinem
nach außen gerichteten Rand eine Nut 7 zur Aufnahme eines
Randspaltabdichtungsprofiles 5 auf. Das Randspaltabdichtungsprofil 5 greift, wie die Fig. 2 und 4
zeigen, mit einem nach innen, d. h. zur Deckelplatte 3 hinweisenden Formteil 6 in die
Nut 7 des Kunststoffrahmens 8 ein. Das Formteil 6 weist zwei gegenüberliegende
Hinterschneidungen 10 auf, die mit zwei komplementär dazu geformten Vorsprüngen 9 am
Kunststoffrahmen 8 derart zusammenwirken, daß das Randspaltabdichtungsprofil 5 fest
am Kunststoffrahmen 8 gehalten wird und durch horizontales Herausziehen nach
außen entfernt werden kann.
Wie in Fig. 4 und 5 zu erkennen ist, bei der gleiche Teile wie in Fig. 2 und 3 mit derselben
Bezugszahl und einem zusätzlichen Hochkomma bezeichnet sind, werden bei der
Herstellung eines erfindungsgemäßen Deckels ein Verstärkungsrahmen 4′ sowie eine
darüberliegende Deckelplatte 3′ zentriert in eine untere Formhälfte 14 eingelegt, worauf
zu den beiden Teilen 3′ und 4′ nach außen hin beabstandet am Innenrand 15 der unteren
Formhälfte 14 das Randspaltabdichtungsprofil 5′ angelegt und fixiert wird. Die Fixierung
gegenüber der unteren Formhälfte 14 wird im gezeigten Beispiel durch Einstecken einer
nach unten weisenden Lippe 19 des Randspaltabdichtungsprofils 5′ in eine entsprechende
Ausformung der unteren Formhälfte 14 gewährleistet. Alternativ dazu könnten im Bereich
des Innenrandes 15 der unteren Formhälfte auch mehrere kleine Saugöffnungen
angeordnet sein, die an eine Unterdruckquelle außerhalb der Form angeschlossen sind, um
das Randspaltabdichtungsprofil 5 gegen den Innenrand 15 der unteren Formhälfte 14
anzusaugen. Auf die untere Formhälfte 14 wird sodann eine obere Formhälfte 16 dichtend
angepreßt, die eine oder am Umfang verteilt mehrere Einspritzöffnungen 18 aufweist, durch
welche eine Kunststoffmasse zur Herstellung des Kunststoffrahmens 8 in die Form
eingepreßt wird. Das Formteil 6′ bildet dabei einen Kern zur Formung einer in Fig. 5
dargestellten Nut 7′, welche nach Entfernen des Randspaltabdichtungsprofils 5, erkennbar
wird. Der Kunststoffrahmen 8 verbindet nach Aushärten der Kunststoffmasse die
Deckelplatte 3 mit dem Verstärkungsrahmen 4 und er trägt weiterhin lösbar das
Randspaltabdichtungsprofil 5, in die Nut 7.
Formteil 6 bzw. 6′ und Kunststoffrahmen 8 bestehen vorzugsweise aus Materialien, die
beim Spritzen keine Verbindung miteinander eingehen. Geeignete Materialien in diesem
Sinne sind ein Kunststoffrahmen 8 aus Polyurethan (PU) und ein Formteil 6 bzw. 6′ aus
Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymer (EPDM). Ein Entfernen des Randspalt
abdichtungsprofils 5 bzw. 5, aus dem Kunststoffrahmen 8 zum Beispiel bei Beschädigung
oder Abnutzung wird zusätzlich erleichtert durch eine flexible, elastische Gestaltung des
Formteils 6 bzw. 6′ und/oder der Vorsprünge 9 bzw. 9′ am Kunststoffrahmen 8. Zusätzlich
erleichtert wird das Ausziehen und Eindrücken des Formteils 6, 6′ in die Nut 7, 7′ durch
einen im Bereich
des Formteils 6, 6′ zentral angeordneten Hohlraum 11, 11′, der eine vorübergehende
Komprimierung des Formteils erlaubt. Zur besseren Anpassung an den Dachausschnitt 17
weist das Randspaltabdichtungsprofil 5 in bekannter Weise vorzugsweise einen Hohlraum
12, 12′ auf.
Durch das insbesondere in Fig. 4 gezeigte Fertigungsverfahren wird sichergestellt, daß die
Außenkontur des fertigen Deckels 2 sich exakt an die Kontur des Dachausschnittes 17 im
Fahrzeugdach 1 anpaßt. Dies wird dadurch erreicht, daß das später den Außenrand des
fertigen Deckels definierende Randspaltabdichtungsprofil 5 exakt am Innenrand 15 der
genau gearbeiteten unteren Formhälfte 14 anliegt. Etwaige fertigungsbedingte
Maßabweichungen an der Deckelplatte 3 oder auch am Randspaltabdichtungsprofil 5
werden durch den Zwischenraum flexibler Breite zwischen diesen beiden Teilen, in dem
der Kunststoffrahmen 8 durch Spritzen entsteht, ausgeglichen. Zur Verbesserung der
Gebrauchseigenschaften und des optischen Erscheinungsbildes ist das
Randspaltabdichtungsprofil an seinem Außenrand mit einer Beflockung 20 versehen.
Ein erfindungsgemäßer Deckel ist in einem Arbeitsgang leicht herstellbar und weist
aufgrund der Tatsache, daß das außenliegende Randspaltabdichtungsprofil bei der
Herstellung exakt an einer Form anliegt auch ein exaktes Außenmaß auf. Die Herstellung
wird durch die Beschränkung auf einen einzigen Spritzvorgang entscheidend verbilligt und
Nacharbeiten bei der Montage, wie sie bei gattungsgemäßen Deckeln zur Einstellung des
Spaltes am Randspaltabdichtungsprofil vorgenommen werden, können damit vollständig
entfallen. Eine etwas weniger vorteilhafte Ausführungsform kann auch darin bestehen, ein
dem Formteil des Randspaltabdichtungsprofils entsprechendes billigeres Profil während
des Spritzvorganges als nutformendes Formstück ggfs. mehrfach für verschiedene Deckel
zu verwenden und anschließend gegen das höherwertige Dichtungsprofil auszutauschen.
Bezugszeichenliste
1 Fahrzeugdach
2 Deckel
3 Deckelplatte
4 Verstärkungsrahmen
5 Randspaltabdichtungsprofil
6 Formteil
7 Nut
8 Kunststoffrahmen
9 Vorsprünge (an 8)
10 Hinterschneidungen (an 6)
11 Hohlraum (in 6)
12 Hohlraum (in 5)
14 Untere Formhälfte
15 Innenrand (von 14)
16 Obere Formhälfte
17 Dachausschnitt
18 Einspritzöffnung
19 Lippe
20 Beflockung
2 Deckel
3 Deckelplatte
4 Verstärkungsrahmen
5 Randspaltabdichtungsprofil
6 Formteil
7 Nut
8 Kunststoffrahmen
9 Vorsprünge (an 8)
10 Hinterschneidungen (an 6)
11 Hohlraum (in 6)
12 Hohlraum (in 5)
14 Untere Formhälfte
15 Innenrand (von 14)
16 Obere Formhälfte
17 Dachausschnitt
18 Einspritzöffnung
19 Lippe
20 Beflockung
Claims (7)
- Deckel (2) eines öffnungsfähigen Fahrzeugdaches (1) mit einer Deckelplatte (3), einem darunter angeordneten Verstärkungsrahmen (4) und einem um den Außenumfang des Deckels (2) und des Verstärkungsrahmens (4) herum angespritzten Kunststoffrahmen (8), der seinerseits am Außenumfang eine umlaufende Nut (7) zur Aufnahme eines Randspaltabdichtungsprofils (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Randspaltabdichtungsprofil (5) mit einem nach innen gerichteten Formteil (6) unmittelbar einen die Nut (7) formenden Kern bildet.
- 2. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Kunststoffrahmen (8) und Formteil (6) aus Materialien bestehen, die keine Verbindung beim Spritzvorgang eingehen.
- 3. Deckel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Kunststoffrahmen (8) und/oder Formteil (6) eine solche Elastizität aufweisen, die ein Entfernen oder Austauschen des Randspaltabdichtungsprofils (5) ermöglicht.
- 4. Deckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffrahmen (8) aus Polyurethan (PU) besteht.
- 5. Deckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil (6) aus Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymer (EPDM) besteht.
- 6. Deckel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil (6) im Bereich der Nut (7) einen Hohlraum (11) aufweist.
- 7. Verfahren zur Herstellung eines Deckels (2) eines öffnungsfähigen Fahrzeugdaches (1) insbesondere nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- a) Auflegen der Deckelplatte (3) auf den Verstärkungsrahmen (4) und Zentrieren beider Teile in einer diese mit Abstand am Außenumfang umgebende Form (14),
- b) Einlegen eines umlaufenden Randspaltabdichtungsprofils (5) entlang des Innenrandes (15) der Form (14) unter Freilassung eines Zwischenraumes zur Deckelplatte (3) und zum Verstärkungsrahmen (4),
- c) Schließen der Form (14, 16) und Ausspritzen des Zwischenraumes mit einem Deckelplatte (3) und Verstärkungsrahmen (4) verbindenden sowie gleichzeitig ein nach innen gerichtetes Formteil (6) des Randspaltabdichtungsprofils (5) umgebenden Kunststoffrahmen-Material,
- d) Öffnen der Form (14, 16) und Entnehmen des fertigen Deckels (2).
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