DE4238730C2 - Einrichtung zur Reinigung von Schneckengängen - Google Patents
Einrichtung zur Reinigung von SchneckengängenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Reinigung von
Schneckengängen, wobei die Schnecke in einem geschlossenen
Gehäuse untergebracht ist und die Einrichtung mit Reinigungs
elementen für beide Seiten der Schneckenflügel versehen ist.
Einrichtungen mit Schnecken haben in der Technik ein breites
Anwendungsspektrum.
So dienen Schnecken meist zum Fördern von pastösen oder
kleinstückigen Verarbeitungsgütern. Dabei sind die Schnecken
in einem geschlossenen Gehäuse untergebracht oder laufen als
sogenannte Trogschnecken in einem einseitig offenen Gehäuse.
Durch Rotation der Schneckenwelle erfahren die zu verarbei
tenden Güter eine Ortsveränderung, wie sie insbesondere bei
kontinuierlichen Betrieb von Anlagen und Einrichtungen erfor
derlich ist.
Ein weiteres Einsatzgebiet für Schnecken ist die Luftführung
bei der Kühlung von gutbeladenen Luftströmen. Dabei kommt
hier der Schnecke keine Förderfunktion, sondern vielmehr eine
Leitfunktion zu. So ist aus der DE-OS 19 13 895 eine Schnecke
bekannt, die im Inneren eines Kühlzylinders gelagert ist.
Innerhalb des Doppelmantels des Kühlzylinders zirkuliert ein
Kühlmittel. Die gutbeladene Luft wird in den Schneckengängen
geführt und infolge der Zentrifugalkraft an die gekühlte Zy
linderinnenwand gedrückt und abgekühlt. Die Schnecke dreht
sich, um die Innenwandung des Kühlzylinders frei von Rück
ständen zu halten.
Bei allen diesen Schnecken besteht die Gefahr, daß sich Rück
stände in den Gängen, in denen das Verarbeitungsgut geführt
wird, ablagern. Um die regelmäßige Reinigung, die mit dem
Ausbau der Schnecke verbunden ist, zu sparen, sind spezielle
Reinigungseinrichtungen entwickelt worden.
So ist aus der DE-OS 32 05 861 eine Lösung bekannt, bei der
die Schneckenwelle eine Axialbohrung aufweist, in der eine
relativ zu Schneckenwelle hin- und herbewegbare und drehbare
Welle geführt ist. Auf dieser Welle sind korrespondierend zu
den Schneckengängen Kratzeinrichtungen angebracht, die je
weils der vorderen und hinteren Fläche der Förderschnecke zu
geordnet sind. Für die Rotation der Schneckenwelle und für
die Rotation- und Translationsbewegung der Welle sind die
entsprechenden Antriebe und Getriebe vorgesehen. Damit wird
eine Querbewegung der Kratzeinrichtungen entlang der vorderen
und hinteren Fläche der Schnecke möglich, so daß die Kratz
einrichtungen die Schneckengänge sauberhalten können.
Nachteilig hierbei ist, daß die Einrichtung sehr kompliziert
und aufwendig ist. Es sind eine Vielzahl von Kratzeinrichtun
gen erforderlich, um die Schnecke über ihre gesamte Länge von
Rückständen frei zu halten. Die Koordinierung der Bewegungs
abläufe erfordert einen hohen getriebetechnischen Aufwand.
In dem DGM 91 15 174 ist eine Lösung beschrieben, die bei
Schneckenförderern im Bergbau Anwendung findet. Hierbei
greift ein auf dem Schneckengang schleifendes und der Gang
steigung angepaßtes Reinigungselement in die Schnecke ein. In
einer Ausgestaltung der Lösung sind mehrere Reinigungsele
mente in einer gewissen Anzahl um eine Scheibe sternartig an
geordnet oder Laufen an Ketten. Die Reinigungselemente grei
fen fingerartig in die Gänge ein und sind insbesondere mit
einer reinigenden Kante der Gangsteigung angepaßt. Der Stern
bzw. die Ketten sind oberhalb der Förderschnecke angeordnet.
Der Nachteil dieser Lösung besteht darin, daß die Reinigung
durch ein eingreifendes Element von außen erfolgen muß. Das
ist nur in den Bereichen möglich, wo die Schnecke nicht von
einem Gehäuse umschlossen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für die Gänge von
allseitig durch ein Gehäuse umschlossener Schnecken eine un
komplizierte und mit geringem technischen Aufwand realisier
bare Reinigungseinrichtung zu entwickeln, mit der alle Berei
che der Schnecke frei von Rückständen gehalten werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des
1. Anspruchs genannten Merkmale gelöst.
Die Vorteile der Erfindung bestehen im einfachen und mit ge
ringen technischen Aufwand realisierbaren Aufbau der erfin
dungsgemäßen Einrichtung. Die Reinigung der Schneckengänge
kann erfolgen, ohne daß der Ausbau der Schnecke erforderlich
ist. In einigen Anwendungsfällen ist ein kontinuierlicher Be
trieb der Reinigungseinrichtung möglich, so daß es zu keiner
durch die Reinigung bedingten Unterbrechungen der Produktion
kommt. Die Reinigungseinrichtung selbst bedarf durch den ein
fachen Aufbau keiner aufwendigen Wartung.
Die Einrichtung soll nun an Hand eines nachfolgenden Beispie
les näher erläutert werden. Es wurde ein Einsatzfall aus ka
kaoverarbeitenden Industrie gewählt. Dabei handelt es sich um
eine Schnecke, die im Inneren eines Kühlzylinders gelagert
ist. Innerhalb des Doppelmantels des Kühlzylinders zirkuliert
ein Kühlmittel. Das Kakaopulver-Luft-Gemisch wird in den
Schneckengängen geführt und infolge der Zentrifugalkraft an
die gekühlte Zylinderinnenwand gedrückt und abgekühlt. Die
Schnecke dreht sich, um die Innenwandung des Kühlzylinders
frei von Rückständen zu halten.
Die dazugehörigen Zeichnungen haben folgende Bedeutung:
Fig. 1: Reinigungseinrichtung, Darstellung im Teilschnitt
Fig. 2: Reinigungseinrichtung, Seitenansicht
Fig. 3: Reinigungseinrichtung, Draufsicht in axialer Rich
tung
Fig. 4: Schematische Darstellung einer Schnecke mit der
erfindungsgemäßen Reinigungseinrichtung
Wie aus der Fig. 1 hervorgeht, besteht die erfindungsgemäße
Reinigungseinrichtung im Wesentlichen aus einem Reinigungs
rahmen 1 und einem Gleitstück 2.
Der Reinigungsrahmen 1 selbst besteht aus zwei parallel zu
einander angeordneten Trägern 3, in die Schaber 4 eingesetzt
sind. Die Schaber 4 erstrecken sich nicht über die gesamte
Länge der Träger 3. Die Bereiche an den Enden sind jeweils
freigehalten. Die Anordnung der Schaber 4 in den Trägern 3
wird aus Fig. 2 deutlich. Für die Schaber 4 finden vorzugs
weise abriebfeste Kunststoffe oder andere geeignete Werk
stoffe Anwendung. Die beiden Träger 3 sind einmal auf der dem
Gleitstück 2 zugewandten Seite über ein Verbindungsstück 5
und zum anderen auf der gegenüberliegenden Seite über ein Di
stanzstück 6 verbunden. Das Distanzstück 6 trägt ein Leit
blech 7. Die Form des Leitbleches 7 ist aus der Fig. 3 er
kennbar.
Aus der Fig. 1 sind auch die Verbindungen zwischen dem Di
stanzstück 6 bzw. dem Verbindungsstück 5 und den Trägern 3
ersichtlich. Diese Verbindungen sind als Gelenkpaarungen 8
mit einem Freiheitsgrad ausgeführt. In der Regel wird das
durch Bolzen realisiert, die mit einem entsprechenden Spiel
in den Trägern 3 bzw. im Distanzstück 6 oder im Verbindungs
stück 5 gelagert sind. Der Reinigungsrahmen 1 kann sich somit
zu einer Parallelogramm-Form verschieben.
Die Zuordnung des Distanzstückes 6 zu den Trägern 3 ist so
ausgeführt, daß die über die Begrenzung, die durch das Di
stanzstück 6 gebildet wird, hinausragenden Enden der Träger 3
als Führungstücke 9 ausgebildet sind. Die Schaber 4 erstrec
ken sich nicht bis in den Bereich der Führungsstücke 9.
Zwischen dem Reinigungsrahmen 1 und dem Gleitstück 2 besteht
eine elastische Verbindung. Dabei kann sich ein zum Gleit
stück 2 gehörender Führungsstumpf 13 in einer entsprechenden
Führung im Reinigungsrahmen 1 geringfügig verschieben. Die
Verbindung erfolgt über einen Stift 10, der in einem Lang
loch 11 geführt ist und dem zwei Druckfedern 12 zugeordnet
sind. Der Stift 10 ist dabei mittig zwischen den beiden
Druckfeder 12 angeordnet. Vor der Verschmutzung dieser Anord
nung schützt ein auf dem Führungsstumpf 13 angebrachter, hier
nicht dargestellter Dichtungsring.
Das Gleitstück 2 selbst besteht neben dem Führungsstumpf 13
aus einer halbschalenförmigen Wellenlagerschale 14 (siehe
Fig. 3), deren Radius dem der Schneckenwelle 15 angepaßt ist.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Reinigungseinrichtung
wird nun an Hand der Fig. 4 beschrieben. Diese zeigt im
Ausschnitt eine übliche, aus Schneckenwelle 15 und Schnecken
flügel 16 bestehende Schnecke. Die Schnecke läuft innerhalb
eines Gehäuses, wobei die Schneckenflügel 16 bis unmittelbar
an die Innenwand 17 des Gehäuses heranreichen.
Der Reinigungseinrichtung wird nun über eine Öffnung im Ge
häuse zwischen den Schneckenflügel 16 der Schnecke einge
setzt. Die Führungstücke 9 des Reinigungsrahmen 1 greifen da
bei in eine an der Innenwand 17 des Gehäuses eingebrachten
Längsnut 18 ein. Auf der gegenüberliegenden Seite stützt sich
die Reinigungseinrichtung mit der Wellenlagerschale 14 auf
der Schneckenwelle 15 ab, d. h. die Wellenlagerschale 14 um
greift die Schneckenwelle 15 etwa zur Hälfte. Durch die Fe
derkraft der beiden Druckfedern 12 werden die Führungs
stücke 9 in die Längsnut 18 gedrückt und die Wellenlager
schale 14 gegen die Schneckenwelle 15 gepreßt, so daß eine
sichere Führung der Reinigungseinrichtung erreicht wird.
Bei der Rotation der Schneckenwelle 15 wird der Reinigungs
rahmen 1 zwangsweise nach oben bzw. unten gefördert und Legt
sich je nach Drehrichtung mit je einem Schaber 4 oben bzw.
unten an den Schneckenflügel 16 an. Dabei bearbeiten die ent
sprechenden Schaber 4 den Schneckenflügel 16. Bedingt durch
die gelenkigen Verbindungen zwischen dem Distanzstück 6 und
den Trägern 3 bzw. zwischen den Verbindungsstück 5 und den
Trägern 3 kann sich der Reinigungsrahmen 1 den Schneckengän
gen ideal anpassen und eine exakte Auflage der Schaber 4 an
ihnen erreicht werden. Die Schneckenwelle 15 selbst wird
durch die Wellenlagerschale 14 frei von Ablagerungen gehal
ten.
Erreicht die Reinigungseinrichtung das Ende der Schnecke, er
folgt über eine hier nicht dargestellte Einrichtung die Ände
rung der Drehrichtung der Schneckenwelle 15. Die Reinigungs
einrichtung bewegt sich somit in die andere Richtung und legt
sich an die andere Seite des Schneckenflügels 16 an.
Die Rahmenkonstruktion der Reinigungseinrichtung erlaubt bei
dem hier gewählten Ausführungsbeispiel einen freien Durch
tritt der Luft. Im Zusammenhang mit der Möglichkeit der Dreh
richtungsänderung der Schneckenwelle 15 und der damit verbun
denen Änderung der Bewegungsrichtung der Reinigungseinrich
tung wird ein kontinuierlicher Betrieb möglich. Bei Förder
schnecken für pastöse und ähnliche Güter ist eine solche Ver
fahrensweise nicht ausführbar. Die Schnecke muß dann zum
Zwecke der Reinigung der Schneckengänge Leer gefahren werden,
ehe die Reinigungseinrichtung eingesetzt werden kann. Bei ge
ringen Verschmutzungen und kurzen Förderschnecken ist es dann
auch möglich, den Rahmen voll auszuführen und somit die Mög
lichkeit zu schaffen, mit ihm die abgeschabten Partikel aus
dem Schneckengehäuse zu fördern.
Claims (6)
1. Einrichtung zur Reinigung von Schneckengängen, wobei die
Schnecke in einem geschlossenen Gehäuse untergebracht ist
und die Einrichtung mit Reinigungselementen für beide Sei
ten der Schneckenflügel versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Reinigungseinrichtung sowohl auf der Schnecken
welle (15) als auch an der Innenwand (17) des Gehäuses ge
führt ist, beide Führungen über mindestens ein Gelenk
einander zugeordnet sind und zwischen beiden Führungen
eine elastische Verbindung angeordnet ist.
2. Einrichtung zur Reinigung von Schneckengängen nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsein
richtung aus einem Reinigungsrahmen (1) besteht, der
sowohl in einer Längsnut (18) in der Innenwand (17) des
Gehäuses als auch durch ein als Wellenlagerschale (14)
ausgebildetes Gleitlager auf der Schneckenwelle (15) ge
führt ist.
3. Einrichtung zur Reinigung von Schneckengängen nach den An
sprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Reini
gungsrahmen (1) aus zwei parallel angeordneten, mit Scha
bern (4) versehenen Trägern (3) besteht, die auf der In
nenwand (17) des Gehäuses zugewandten Seite über ein Di
stanzstück (6) so verbunden sind, daß überstehende Füh
rungsstücke (9) entstehen, die in der Längsnut (18) der
Innenwand (17) geführt sind und die Träger (3) auf der an
deren Seite über ein Verbindungsstück (5) einander zuge
ordnet sind.
4. Einrichtung zur Reinigung von Schneckengängen nach den An
sprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
Trägern (3) und dem Distanzstück (6) bzw. dem Verbindungs
stück (5) Gelenkpaarungen vorgesehen sind.
5. Einrichtung zur Reinigung von Schneckengängen nach An
spruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbin
dungsstück (5) mit dem Gleitstück (2) elastisch verbunden
ist.
6. Einrichtung zur Reinigung von Schneckengängen nach den An
sprüchen 1, 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stift
(10) in einem im Verbindungsstück (5) eingebrachten Lang
loch (11) geführt ist und neben dem Stift (10) je eine
Druckfeder (12) angeordnet ist.
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