DE4238557A1

DE4238557A1 - Verfahren zur Einstellung der Feuchtmittelmenge bei einer Offset-Rotationsdruckmaschine

Info

Publication number: DE4238557A1
Application number: DE4238557A
Authority: DE
Inventors: Dietrich Leuerer
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1992-11-14
Filing date: 1992-11-14
Publication date: 1994-05-19
Also published as: EP0668824A1; DE4395722D2; JP2793718B2; US5568769A; DE59305502D1; WO1994011192A1; JPH07508692A; EP0668824B1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung der Feuchtmittelmenge bei einer Offset-Rotationsdruckmaschine entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Auf Grund der DE 38 30 732 A1 ist ein gattungsgemäßes Verfahren zur Überwachung der Feuchtmittelführung bei Offset-Druckmaschinen bekannt, mit welchem unbedruckte Flächen im Bereich von Rändern von vorgegebenen Farbflächen mit Hilfe eines opto-elektrischen Wandlers abgetastet und die durch die Abtastung entstehenden Signale ausgewertet werden. Dabei werden solche unbedruckten Flächen abgetastet, die in Druckrichtung gesehen, an den hinteren Rändern der Farbfläche liegen.

Nachteilig bei dem Verfahren ist, daß Signale zur Veränderung der Feuchtmittelmenge erst ausgelöst werden, wenn an einer Volltonfläche des Meßfeldes ein Tonen auftritt. Dies hat zur Folge, daß die bis zur Herausnahme des bedruckten Kontrollbogens gedruckten Exemplare bereits qualitätsgemindert sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Einstellung der Feuchtmittelmenge bei Farbdichteschwankungen einer Offset-Rotationsdruckmaschine zu schaffen, mit welchem ein Signal zur Veränderung der Feuchtmittelmenge bereits vor dem Erreichen der Tongrenze erzeugt wird.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

Durch die Erfindung und die Kenntnis, daß eine Änderung der Feuchtmittelmenge während des Fortdruckes innerhalb von wenigen Exemplaren eine densitometrisch meßbare Dichteänderung hervorruft, entstehen insbesondere nachfolgende Vorteile. Infolge des Feststellens der Farbdichte über mehrere nebeneinanderliegende Zonen werden die Farbdichtewerte konstant gehalten bzw. diese Farbdichtewerte in einer nachgeschalteten Logik ausgewertet, wodurch die Feuchtmittelmenge laufend reguliert wird. So wird vor dem Erreichen der Tongrenze ein Signal zur Änderung der Feuchtmittelmenge erzeugt, so daß aus diesen Gründen Qualitätsmängel beim Druck vermieden werden.

Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen

Fig. 1 ein Blockschaltbild der Geräteanordnung;

Fig. 2 einen Verfahrensablaufplan.

Die Farbdichte eines auf einem Druckbogen 1 befindlichen Farbkontrollstreifens wird mit einem Densitometer 2 gemessen. Der Farbkontrollstreifen ist quer zur Rotationsrichtung am Rand des Druckbogens aufgedruckt und enthält pro Farbzone die beteiligten Druckfarben im Vollton und in mehreren Rastertönen. Die Meßwerte 3 werden einem Rechner 4, z. B. einem Personalcomputer, zugeführt. Gleichzeitig werden dem Rechner 4 weitere vorwählbare Parameter 6, z. B. über eine nicht dargestellte Eingabetastatur eingegeben. Auf Grund von nachfolgend noch darzustellenden Verfahrensschritten wird die Feuchtmittelmenge verändert infolge einer Erhöhung oder Verminderung einer Drehzahl 7 des von einem Motor 8 angetriebenen, nicht dargestellten Feuchtduktors. Der Motor 8 ist über einen Drehzahlmelder 9 mit dem Rechner 4 verbunden.

In einem ersten Verfahrensschritt 21 wird von einer Bedienperson ein Startsignal eingegeben, z. B. auf der Eingabetastatur des Rechners 4. Anschließend erfolgt die Eingabe der Parameter 6 durch die Bedienperson in einem zweiten Verfahrensschritt 22. Solche Parameter sind die Anzahl der nebeneinanderliegenden Zonen AZ, deren Dichteänderung bei der Betrachtung gleichzeitig erfolgen muß, z. B. 11 nebeneinanderliegende Zonen einer von mehreren Farben; die Zeitkonstante τ für die Maschineneinschwingdauer, z. B. 50 Bogen; der Multiplikator x für die Zeitkonstante τ , z. B. 4; die Drehzahländerung Δn des Feuchtduktors, z. B. 1%. Die genannten, vorwählbaren Parameter 6 können jedoch auch vorübergehend im Rechner 4 gespeichert sein.

Nachfolgend werden dem Rechner 4 die von dem Densitometer 2 ermittelten Meßwerte 3 in einem dritten Verfahrensschritt 23 zugeführt. Der dritte Verfahrensschritt 23 kann zeitgleich mit dem vorher beschriebenen Verfahrensschritt 22 ablaufen. Solche Meßwerte sind die Anzahl der Druckbogen T seit der letzten Farb-Feuchteänderung; die Anzahl der nebeneinanderliegenden Zonen mit veränderter Farbdichte ANZ; eine zonale Dichteänderung D. In einem weiteren Verfahrensschritt 24 wird die Bogenanzahl während der Zeitdauer T nach der letzten Farb-Feuchteänderung geprüft.

Für den Fall, daß die Zeitdauer T seit der letzten Farb-Feuchteänderung kleiner ist als x · τ, z. B. mindestens 4 · 50 Bogen, wird das Verfahren abgeschlossen. Ansonsten, in der Regel nach 200 Bogen, wird in einem nächsten Verfahrensschritt 26 festgestellt, ob die Anzahl der vorgewählten, nebeneinanderliegenden Zonen AZ einer Farbe kleiner oder gleich der Anzahl ANZ der nebeneinanderliegenden, gemessenen Zonen mit veränderter Farbdichte ist. Für diesen Fall gibt es keine Veranlassung, das Verfahren weiterzuführen. Hat sich nämlich der Farbdichtewert beim Verfahrensschritt 26 nur bei wenigen, benachbarten Zonen oder nur bei einer Zone verändert, so wird unter der Voraussetzung, daß kein zonales Feuchtwerk vorhanden ist, hieraus der logische Schluß abgeleitet, daß keine Feuchtedifferenz vorhanden ist. Das Verfahren wird in diesem Falle abgeschlossen. Ansonsten wird in einem weiteren Verfahrensschritt 27, nämlich dann, wenn die Anzahl ANZ der nebeneinanderliegenden Zonen mit veränderter Farbdichte größer ist, als beispielsweise 11 nebeneinanderliegende Zonen gleicher Farbe mit Farbdichte-Abweichungen (Meßschwelle) in gleicher Richtung, eine Farbdichte-Änderung ΔD herbeigeführt. Das Herbeiführen der Farbdichte-Änderung ΔD erfolgt in der Art, daß entweder bei zu hoher Farbdichte in einem Verfahrensschritt 28 die Drehzahl n des Feuchtduktor-Motors 8 und somit die Drehzahl des Feuchtduktors erhöht wird oder bei einer zu niedrigen Farbdichte in einem Verfahrensschritt 29 die Drehzahl des Feuchtduktor-Motors 8 und somit die Drehzahl des Feuchtduktors reduziert wird, z. B. um eine Nachregelgröße von 1%, so daß im ersten Falle mehr Feuchtmittel und im zweiten Falle weniger Feuchtmittel zugeführt wird. Wurde erkannt, daß die Farbdichteabweichung auf einer Feuchtmitteldifferenz beruht und ist eine Drehzahländerung des Feuchtduktors erfolgt, so kann aufgrund der Kenntnis, daß eine geringe Feuchtmitteländerung innerhalb weniger Druckexemplare eine densitometrisch erfaßbare Dichteänderung bewirkt, die Zeitdauer T wesentlich reduziert werden. Als Orientierungsgröße wird dabei die Zone mit der größten Dichteabweichung genommen. Das Verfahren ist nunmehr mit einem Verfahrensschritt 31 beendet.

Dieses Verfahren eignet sich auch sowohl für die Regelung von zonalen Feuchtwerken als auch zur Korrektur der Feuchte in Meßsystemen, die nach dem farbmetrischen Prinzip arbeiten und demzufolge nicht mehr an ein Meßfeld gebunden sind. Hierbei muß dann über die gesamte zum Vergleich herangezogene Zonenanzahl aller Farben gewährleistet werden, daß sowohl keine Farbe als auch keine Feuchte verstellt wurde.

Teileliste

1 Druckbogen
2 Densitometer
3 Meßwert
4 Rechner
5 -
6 Parameter, vorwählbar
7 Drehzahl
8 Motor
9 Drehzahlmelder
10 -
21 bis 31 Verfahrensschritte

AZ Anzahl nebeneinanderliegender Zonen, vorgewählt
τ Zeitkonstante für Maschineneinschwingdauer, gemessen in Bogenanzahl
x Multiplikator für τ
Δn Drehzahländerung Feuchtduktor
T Zeitdauer seit letzter Farb-Feuchteänderung, gemessen in Bogenanzahl
ANZ Anzahl der nebeneinanderliegenden Zonen mit veränderter Farbdichte
ΔD zonale Dichteänderung
n Drehzahl Feuchtduktor

Claims

1. Verfahren zur Einstellung der Feuchtmittelmenge bei Farbdichteschwankungen bei einer Offset-Rotationsdruckmaschine mit einer densitometrisch gemessenen Farbdichte auf einem Farbkontrollstreifen, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbdichteabweichung einer Farbe auf dem Farbkontrollstreifen beim Fortdruck einer Anzahl (AZ) von variabel wählbaren Nachbarzonen verglichen wird und anschließend nach Überschreiten einer einstellbaren Meßschwelle (ANZ) aus den nun bekannten Farbdichteabweichungen die Feuchtmittelmenge gezielt verändert wird.

2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feuchtmittelmenge durch die Änderung (Δn) einer Feuchtduktor-Drehzahl (n) verändert wird.

3. Verfahren nach Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahländerung (Δn) in beiden Richtungen (+Δn; -Δn) getrennt variabel einstellbar ist.