DE4237252A1 - Rückstandsfrei wiederablösbares, flexibles Flächengebilde, Verfahren zu dessen Herstellung und dessen Verwendung - Google Patents
Rückstandsfrei wiederablösbares, flexibles Flächengebilde, Verfahren zu dessen Herstellung und dessen VerwendungInfo
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Description
Diese Erfindung betrifft rückstandsfrei wieder
ablösbare, flexible Flächengebilde, die auch erneut
wieder verklebt werden können. Ebenso betrifft diese
Erfindung ein Verfahren zu dessen Herstellung und
günstige Verwendungsmöglichkeiten hierfür.
Rückstandsfrei wiederablösbare und auch erneut ver
klebbare, flexible Flächengebilde sind bereits seit
langer Zeit bekannt und werden für Etiketten bzw. für
Haftnotizzettel oder auch Klebebänder oder Schutz
folien verwendet.
Diese Flächengebilde lassen sich in folgende Gruppen
einteilen.
Aus EP-B-0 149 135 ist ein rückstandsfrei wiederab
lösbares und erneut verklebbares haftklebriges Flä
chengebilde bekannt. Dieses weist kalottenförmige
Haftstellen auf, wobei die Kalottenbasis auf dem
Flächengebilde haftet. Der Basisdurchmesser liegt
bei 30-600 µm. Der Haftkleber wird mit Hilfe
einer Klebstoff-Dispersion mit einem Feststoffgehalt
von mindestens 45 Gew-% auf das Flächengebilde aufge
bracht. Die verwendete Dispersion kann eine wäßrige
Dispersion sein. Die Beschichtung erfolgt mit dem
Siebdruck-, Tiefdruck- oder dem Tintenstrahlverfahren.
Aus DE-OS-38 05 223 ist ebenfalls ein rückstandsfrei
wiederablösbares haftklebriges Flächengebilde mit
kalottenförmigen Haftstellen bekannt. Gemäß dieser
Lehre steigt die Anzahl der Haftstellen von mindes
tens 10/cm2 auf höchstens 15000/cm2 an. Damit
ist es möglich, daß der Klebmasse-Auftrag von mindes
tens 1 g/m2 auf höchstens 30 g/m2 ansteigt. Auch
bei dieser Druckschrift wird der Klebstoff mit Hilfe
einer Klebstoff-Dispersion, die eine wäßrige Disper
sion sein kann, aufgebracht. Die Beschichtung er
folgt mit dem Siebdruck-, Tiefdruck- oder dem Tinten
strahlverfahren.
Die genannten, bekannten Verfahren weisen jedoch den
Nachteil auf, daß der Klebstoff vor der Beschichtung
in dispergierter Form vorliegt. Das Dispersions
mittel - egal ob Wasser oder ein anderes Mittel - muß
nach dem Auftragen in einem anschließenden Verfahr
ensschritt entfernt werden. Dieser Verfahrensschritt
bedingt entweder eine geringe Produktionsgeschwindig
keit oder eine lange Trockenstrecke. Weiterhin
können bei diesem Trocknungsschritt thermische Ver
spannungen, z. B. bei einer Kunststoffolie als Sub
strat, oder unerwünschte Austrocknungsvorgänge das
beschichtete Substrat negativ beeinflussen. Die Fol
gen sind z. B. eine mangelnde Planlage der fertigen
Produkte.
Für die Herstellung von rückstandsfrei wiederablös
baren, flexiblen Flächengebilden ist ebenfalls die
folgende Vorgehensweise bekannt.
Der Klebstoff wird zunächst vollflächig aufgetragen,
wobei eine nur punktuelle Kontaktfläche zu dem mit
dem Flächengebilde später zu beklebenden Substrat
erreicht wird, oder in den Klebstoff nichthaftkleb
rige, elastische Kugeln eingebettet werden oder indem
der Klebstoff selbst aus haftklebrigen, elastischen
Kugeln besteht. In diesen Fällen kontaktieren
lediglich die erhabenen Stellen das mit dem Flächen
gebilde zu beklebende Substrat.
Eine derartige Vorgehensweise ist beispielsweise aus
DE-OS-35 37 433 bekannt, nach der die Klebeschicht
nichthaftklebrige elastische Mikrokugeln und einen
Klebstoff enthält, wobei ein bestimmtes Mischungsver
hältnis dieser beiden Substanzen eingehalten werden
muß.
Aus DE-PS 24 17 312 ist ein selbstklebendes Flächen
gebilde bekannt, bei dem das Substrat auf mindestens
einer Seite Mikrokugeln aus einem Copolymer aus einem
oleophilen, in Wasser emulgierbaren Alkylacrylatester
und einem weiteren Monomer aufweist. Zwischen dem
Substrat und den Mikrokugeln ist ein Bindemittel an
geordnet, in dem die Mikrokugeln eingebettet sind und
aus dessen freier Oberfläche sie herausragen.
Nachteilig bei den beschriebenen Verfahren ist, daß
sie ziemlich aufwendig und umständlich sind, da immer
dafür gesorgt werden muß, daß Teile der Klebstoff
schicht bzw. die Mikrokugeln aus der Oberfläche des
Klebers herausragen und somit die klebrige, punk
tuelle Kontaktfläche bilden können.
Ein weiterer Nachteil der Produkte, die nach all den
oben beschriebenen Verfahren hergestellt werden, ist
die niedrige Klebkraft (1 bis 2N/25mm, bezogen auf
Glas als zu beklebendes Substrat). Insbesondere
besteht bei Rundverklebungen z. B. auf Reagenzgläsern
die Gefahr, daß eine Selbstablösung erfolgt.
Über all die oben beschriebenen Verfahren hinaus ist
bekannt, die Haftfestigkeit des Klebstoffes sowie
seine Wiederablösbarkeit durch die Chemie des Klebers
selbst zu regeln. Die Klebstoffe - es können Haft
schmelzklebstoffe, Lösungs- oder Dispersionskleb
stoffe sein - werden in der Regel vollflächig aufge
tragen mit üblicherweise zwischen 15 und 25 g/m2
Flächenbeschichtung (Trockengewicht). Dies hat den
Nachteil, daß sich eine ziemlich hohe Klebstoffmenge
auf dem Substrat befindet. Werden diese Klebstoffe
lediglich punktförmig und nicht vollflächig aufge
tragen, so kann zwar die Klebstoffmenge und damit das
Flächengewicht eingespart werden, jedoch ergibt sich
im Zusammenhang damit auch eine Verminderung der
Klebkraft. Dies führt wiederum zu einer deutlichen
Einschränkung der Verwendbarkeit dieser Flächenge
bilde. Insbesondere scheiden Anwendungen unter
Bedingungen, die eine höhere Zug- oder Scherbelastung
der Flächengebilde beinhalten, aus.
Dieser Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde,
rückstandsfrei wiederablösbare, flexible Flächen
gebilde zur Verfügung zu stellen, wobei die Kleb
stoffmenge vermindert werden kann und gleichzeitig
die Klebkraft nicht nachteilig beeinflußt wird.
Außerdem sollen ein Verfahren zur Herstellung solcher
Flächengebilde sowie günstige Verwendungsmöglich
keiten für diese angegeben werden.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäß durch ein rück
standsfrei wiederablösbares, flexibles Flächengebilde
der eingangs genannten Art erreicht, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß als Haftkleber ein Schmelz
kleber verwendet wird, der rasterförmig auf dem
Substrat aufgebracht ist und eine auf dem Substrat
haftende Basis aufweist, wobei der Schmelzkleber vor
der Beschichtung nicht in einem Trägersystem vorlag
bzw. ohne Trägersystem aufgebracht wurde.
Mit dem Ausdruck "der Schmelzkleber lag nicht in
einem Trägersystem vor" ist hier gemeint, daß der
Schmelzkleber nicht dispergiert oder emulgiert ist
und damit nicht in Form einer Dispersion, Emulsion,
eines Organosols oder eines Plastisols für die
Beschichtung verwendet wird. Der Schmelzkleber kann
als solcher jedoch Additive enthalten, z. B. Weich
macher, Stabilisatoren oder ähnliche Stoffe, wie es
später noch detaillierter erläutert wird.
Es wurde überraschenderweise festgestellt, daß ein
Flächengebilde, das mit einer Schmelzkleberschicht
rasterförmig beschichtet ist, eine hervorragende
Klebkraft aufweist, wobei zugleich durch den punkt
förmigen Auftrag die Klebstoffmenge verhältnismäßig
gering gehalten werden kann.
Das erfindungsgemäße Flächengebilde zeichnet sich
insbesondere durch seine rückstandsfreie Wieder
ablösbarkeit aus. Als rückstandsfrei sind die
Flächengebilde anzusehen, die nach dem Ablösen einen
Rückstand zeigen, der einen Flächendeckungsgrad von
weniger als 0,1%/625 mm2 ursprünglich beklebter
Fläche erreicht. Die rückstandsfreie Wiederablösbar
keit hängt neben Ablösewinkel und -geschwindigkeit
von der Art des Klebstoffes, dem jeweils verwende
ten Raster und der Art des Substrates, und sich dar
aus ergebend von der Adhäsion Flächengebilde zum Sub
strat ab. Ideale Prüfsubstrate dafür sind Fenster-
und Plexiglas sowie Stahl, Substrate mit vergleichs
weise hohen Adhäsionskräften zu Flächengebilden mit
Schmelzklebstoffen.
Die Überprüfung der Rückstandsfreiheit kann nach
einer Vorgehenweise erfolgen, die später im
Zusammenhang mit den Beispielen erläutert wird.
Das erfindungsgemäße Flächengebilde zeichnet sich
dadurch aus, daß es auf eines der Substrate, die oben
erwähnt sind, geklebt und von diesem mit einer Ge
schwindigkeit von bis zu 1000 mm/s abgezogen werden
kann und sich dabei unabhängig vom Ablösewinkel keine
Rückstände im obigen Sinne bilden.
Durch den rasterförmigen und vorzugsweise punktför
migen Auftrag des Schmelzklebers bildet sich eine
kalottenförmige Haftstelle, deren Basis mit dem Sub
strat verbunden ist. Eine besonders hohe Klebkraft
und dennoch rückstandsfreie Wiederablösbarkeit, unab
hängig von Ablösewinkel und- geschwindigkeit, kann
erhalten werden, wenn ein Verhältnis der Basisfläche
eines Schmelzkleberpunktes zu dessen Höhe in dem
Bereich von 5 : 1 bis 30 : 1 und vorzugsweise von 10 : 1
bis 25 : 1 eingehalten wird. Durch die erfindungsge
mäße Vorgehensweise wird eine Haftkraft von 2,5 bis
10 N/25 mm erreicht.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Schmelzkleber um
fassen:
- a) thermoplastische Rückgratpolymere;
- b) ggf. Klebharze;
- c) ggf. Weichmacher;
- d) ggf. viskositätserniedrigende Mittel;
- e) ggf. Stabilisatoren; und
- f) ggf. Füllstoffe.
Alle thermoplastischen Polymere (a) und deren Ge
mische mit den Komponenten (b) bis (f) sind hierfür
verwendbar.
Geeignete thermoplastische Rückgratpolymere sind z. B.
natürlicher Kautschuk; synthetischer Kautschuk wie
SBS, SIS, SEBS (Styrol/Ethylen/Butadien/Styrol), SEPS
(Styrol/Ethylen/Propylen/Styrol) (Triblockcopolymere)
und S-B, S-I, S-EP (Diblockcopolymere); Polyolefine
wie ataktisches PP, Ethylen-Propylen-Butadien-Copoly
mer; Polyacrylate wie Polybutylacrylsäureester, Poly-
(2-ethylhexylacrylsäureester), Polymethacrylsäure
ester und deren Copolymere mit z. B. Acrylsäure, Meth
acrylsäure, Vinylacetat, Maleinsäureanhydrid, Diace
tonacrylamid oder Acrylnitril; Polyvinylderivate wie
Ethylen-Vinylacetat-Copolymer, (1-Vinyl-2-pyrrolidon)
-Vinylacetat-Copolymer, Vinylacetat-Vinyllaurat-Co
polymer; Polyamide wie Diethylentriaminpolyamid; Co
polyamide; Polyester; Copolyester; Copolyetherester;
Polyurethane; Silicone. Diese Rückgratpolymere kön
nen als Copolymerisate oder als Gemische unterein
ander, vollständig vernetzt oder UV- oder ESH-nach
vernetzbar eingesetzt werden.
Geeignete Klebharze sind z. B. aliphatische, alicyc
lische und aromatische Kohlenwasserstoffe; Polyter
pene; Kolophoniumester wie Kolophonium-Glycerin-
Ester, hydrierter Kolophonium-Pentaerythrit- Ester,
polymerisierte Kolophonium-Diethylenglykol- Ester;
polymerisiertes Kolophonium.
Geeignete Weichmacher sind z. B. Phthalate wie Die
thylphthalat, Dioctylphthalat, Diisodecylphthalat;
Phosphate wie Dributylphosphat, Triphenylphosphat;
Dioctyladipat; Dioctylsebacat; Dibutylmaleat.
Geeignete viskositätserniedrigende Additive sind z. B.
aliphatische, alicyclische und aromatische Kohlen
wasserstoffe; flüssiges Polybuten; flüssiges Poly
styrol; Xylol-Formaldehyd-Harze; Cumaron-Inden-Harze.
Geeignete Stabilisatoren sind z. B. Tetrakis
[methylen-3-(3′,5′-di-tert.butyl-4′-hydroxyphenyl)
propionat]methan; 1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris(3,5-di-
tert.butyl-4-hydroxy-benzyl)benzol; 4,4′-Thiobis-
(6-tert.butyl-m-kresol); Zink-dibutyldithiocarbamat;
Dibutylthioharnstoff; Octylphenylsalicylat; 2-Hyd
roxy-4-(2-hydroxy-3-methacryloxy) propiobenzophenon;
Octa-decyl-3-(3′,5′-di-tert.butyl-4′-hydroxyphenyl)
propionat.
Geeignete Füllstoffe sind z. B. mineralische Stoffe
wie Kaolin oder Talk.
Bevorzugte Schmelzklebstoffe sind solche, deren
thermoplastische Rückgratpolymere strahlenvernetzbar
sind, z. B. durch UV- oder Elektronenstrahlung. Ge
eignete thermoplastische Rückgratpolymere sind z. B.
Acrylate; Polyesteracrylate; synthetische Kaut
schuke. Der strahlenvernetzbare Schmelzklebstoff
wird auf das Substrat des Flächengebildes aufgebracht
und dann erst strahlengehärtet. Gegenüber nicht
nachvernetzbaren Schmelzklebstoffen zeichnen sich die
strahlenvernetzbaren Schmelzklebstoffe durch eine
merklich höhere Temperaturbeständigkeit aus. Vor
zugsweise weist der Schmelzkleber nach der Strahlen
vernetzung einen Schmelzbereich von 120 bis 250°C
und einen Erweichungsbereich von 50 bis 180°C auf.
Bevorzugt sind Schmelzkleber mit einer Viskosität von
etwa 1000 bis 80000 mPas bei einer Verarbeitungs
temperatur von 100 bis 160°C.
Die Klebstoffmenge ist geringer als die bei einem
üblichen vollflächigen Auftrag und liegt bei 3 bis 15
g/m2, vorzugsweise 6 bis 10 g/m2. Der Auftrag
des Schmelzklebers auf das zu beschichtende Substrat
kann in einem Punktraster von 100 bis 22500 Punkten/
625 mm2, besonders bevorzugt von 1600 bis 10000
Punkten/625 mm2 erfolgen.
Für den Schmelzkleber ist eine Flächenbedeckung von
10 bis 85%, insbesondere 30 bis 60%, vorzuziehen.
Das mit dem Schmelzkleber zu beschichtende Flächen
gebilde ist vorzugsweise ein Etikettenmaterial; es
kann aus Papier, Karton, einer Kunststoff- oder
Metallfolie oder aus Textil bestehen. Die Kunststof
folie ist z. B. aus Polyvinylchlorid, Polystyrol,
Polyolefinen, Polyestern, Polyurethanen oder Cellu
losederivaten hergestellt. Das zu beschichtende
Flächengebilde weist vorzugsweise eine Dicke von 10
bis 1000 µm und ein Basisgewicht von 10 bis 500
g/m2 auf.
Allgemein ausgedrückt können die flexiblen Flächenge
bilde den in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Aufbau
haben. In Fig. 1 besteht das Flächengebilde aus
einem Etikettenmaterial, dem darauf aufgebrachten
Schmelzkleber und einem Träger- bzw. Trennmaterial.
Das Träger- bzw. Trennmaterial kann aus Papier,
Karton, einer Kunststoff- oder Metallfolie oder aus
Textil bestehen. Gemäß Fig. 2 sind zwei jeweils mit
Schmelzkleber versehene Etikettenmaterialien auf den
beiden Seiten eines Träger- bzw. Trennmaterials
angebracht. Erfindungsgemäß ist es auch möglich, ein
Etikettenmaterial auf beiden Seiten mit Schmelzkleber
zu versehen, wobei die Schmelzkleberschichten wiede
rum mit Träger- bzw. Trennmaterial abgedeckt werden
(Fig. 3).
In den Fällen gemäß Fig. 2 und 3 können die beiden
Klebstoffschichten aus verschiedenen Schmelzklebern
bestehen und verschiedene Raster aufweisen. Ebenso
können im Fall der Fig. 2 die beiden Etikettenmate
rialien und im Fall der Fig. 3 die beiden Träger-
bzw. Trennmaterialien verschieden sein.
Erfindungsgemäß sind die folgenden Verwendungsmög
lichkeiten für das flexible Flächengebilde bevorzugt:
- - Selbstklebende Etiketten wie EDV-Etiketten, z. B. Kopier- und Computeretiketten (Laser-, Inkjet-, Thermo-, Thermotransfer- und Matrixdrucketiket ten); Frankier-Etiketten; Büro-Etiketten z. B. Adreß-Etiketten; Preis- Etiketten; Organisa tions-, Transport-/Lagersteuerungs-Etiketten; Kennzeichnungs-Etiketten, z. B. Typenschilder, Hinweis-Etiketten, Gebrauchsanweisungen, Plakate; Produktausstattungs-Etiketten, z. B. Flaschen- Etiketten; Schmuck-Etiketten, z. B. Sticker, Fensterdekor-Etiketten, Dekorfolien; Promo tion-Etiketten; Haushalts-Etiketten; Indikator- Etiketten.
- - Montagehilfen, wie Fotoetiketten; Fixieretiketten im Apparabau für Klischees; Fixieretiketten zum Verlegen von Teppichböden; Fixieretiketten zum Einkleben von Spiegeln in Puderdosen.
- - Beschriftungsschablonen
- - Selbstklebendes Fotopapier
- - Selbstklebebänder, wie Büro-Klebebänder; Haushalts-Klebebänder; Verpackungs-Klebebänder; Isolier-Klebebänder; Abdeck-Klebebänder; Kan tenumleimer; Transferbänder; Schaumstoffbänder
- - Haftnotizen
- - Selbstklebende Formulare, wie Durchschreibeformu lare, Drucksachen
- - Kuverts
- - Schutzfolien/Überzüge, wie Tapeten, Möbelüber züge; Dichtungs- und Abschirmfolien aus Metall; Dachbahnen
- - Verschluß-Etiketten, wie Beutelverschluß-Etiket ten; Ventil-Etiketten; Selbstklebende Filter; Windelverschlüsse
- - Medizinische Pflaster, wie Heilpflaster, Rheuma pflaster; Wundverbände
- - Slipeinlagen
- - Selbstklebende Textile, wie Tapeten; Wandbezüge; Teppichfliese; Filze.
Erfindungsgemäß wird auch ein Verfahren zur Her
stellung des oben genannten Flächengebildes an
gegeben, wobei das Substrat mit dem Schmelzkleber
durch ein Siebdruckverfahren, ein Tiefdruckverfahren
oder Flexodruckverfahren beschichtet wird. Bei dem
Siebdruckverfahren kann mit einem Flachsieb oder
einem Rundsieb gearbeitet werden. Für den Flexodruck
kommen Drei-Walzenverfahren zum Einsatz, wobei die
Walzen beheizt werden. Möglich ist dabei ebenso,
anstelle von Abquetschwalzen Rakel zu verwenden. Bei
dem Tiefdruckverfahren können die reinen Näpfchen-
Rakelsysteme oder Näpfchen-Walzensysteme eingesetzt
werden. Die Auftragssysteme können als geschlossene
oder als offene Systeme vorliegen. All diesen Ver
fahren ist gemeinsam, daß das Substrat, das mit dem
Schmelzkleber beschichtet werden soll, zwischen einer
Gegendruckwalze und dem Druckkörper, der den Leim
aufbringt, durchgeführt wird. Die Punktfrequenz so
wie die Größe der Schmelzkleberpunkte kann durch
einen variablen, separaten Druckkörper oder aber
entweder direkt durch das Sieb beim Siebdruck, die
Näpfchen-Walze beim Tiefdruck oder die Rasterwalze
beim Flexodruck gesteuert werden.
Der Schmelzkleber wird in purer Form aufgebracht,
wobei der Schmelzkleber als solcher die oben genann
ten Additive enthalten kann und gegebenenfalls durch
UV- oder Elektronenstrahlung nachvernetzt werden
kann. Die Auftragsmenge liegt bei 3 bis 15 g/m2,
vorzugsweise 6 bis 10g/m2.
Das Verhältnis der Basisfläche zu der Punkthöhe der
Schmelzkleberpunkte hängt zum einen von den rheolo
gischen Eigenschaften wie z. B. von der Struktur
viskosität, Thixotropie und der Fließfähigkeit des
verwendeten Schmelzklebers ab. Zum anderen kann das
genannte Verhältnis von Basisfläche zur Punkthöhe
z. B. bei der Verwendung eines Siebes durch das Ver
hältnis von Lochdurchmesser zu Wandstärke des verwen
deten Siebes beeinflußt werden.
Erfindungsgemäß wird der Schmelzkleber vorzugsweise
unter Verwendung einer Rotationssiebdruckanlage
aufgebracht. Besonders günstig läßt sich das vor
teilhafte Verhältnis von Basisfläche zur Punkthöhe
einstellen, wenn das in der Rotationssiebdruckanlage
verwendete Sieb eine Wandstärke von 85 bis 170 µm
und einen Durchlaß für den Schmelzkleber von zirka 10
bis 45% aufweist. Vorzugsweise wird ein Sieb mit
1600 bis 10000 Löchern/625 mm2 verwendet. Bei Ver
wendung eines derartigen Siebes ist es auch vorteil
haft, wenn die in der Anlage verwendete Gegendruck
walze mit einer thermischen Regelung versehen ist.
Die notwendige Temperatur der Gegendruckwalze ergibt
sich unter anderen aus dem Erweichungs- und dem
Schmelzbereich des verwendeten Schmelzklebers, der
Produktionsgeschwindigkeit und der Haftfestigkeit des
Schmelzklebstoffes zum Sieb in Abhängigkeit von der
Temperatur sowie der Viskosität des Schmelzkleb
stoffes. Bevorzugt sind ein Schmelzbereich von 80
bis 250°C und ein Erweichungsbereich von 30 bis
180°C.
Mit Hilfe der genannten Parameter ist es möglich, den
Schmelzkleber in besonders günstiger Weise auf das
Substrat aufzubringen, wobei insbesondere das
genannte Verhältnis von Basisfläche zur Punkthöhe
eingestellt wenden kann.
Nachfolgend wird diese Erfindung durch Beispiele noch
näher erläutert.
Es wird ein Papier, 60 g, holzfrei, weiß, maschinen
glatt, in einer Rotationssiebdruckanlage unter Ver
wendung eines Siebes mit einer Wandstärke von 130
µm, einem Durchlaß von 10% und 1600 Löchern/625
mm2 mit einem Schmelzkleber beschichtet. Der ver
wendete Schmelzkleber ist PS 5002 der Firma Novamelt
Research GmbH (ein SIS (Styrol/Isopren/Styrol)-Block
copolymer, abgemischt mit einem Klebharz im Verhält
nis 1 : 1). Dieser Schmelzkleber weist einen Schmelz
punkt von 120°C auf. Seine Viskosität beträgt bei
150°C 49500 mPas.
Mit einer Produktionsgeschwindigkeit von 80 m/min und
einer Temperatur der Gegendruckwalze zwischen 110 und
115°C, vorzugsweise 112 bis 113°C, wird das Sub
strat rasterförmig beschichtet. Die Klebstoffmenge
liegt bei 6 g/m2. Das Verhältnis von Basisfläche
zur Höhe des Schmelzkleberpunktes ist 20 : 1. Das so
hergestellte Etikettenmaterial weist eine Haftkraft
von 4,3 N/25mm auf Fensterglas auf, gemessen nach der
Finat-Prüfmethode FTM1 (FTM: Finat Test Method).
Wird ein solches Etikettenmaterial auf ein anderes
Substrat wie z. B. Fensterglas geklebt, so kann dieses
auch rückstandsfrei wiederabgelöst werden.
Die Rückstandsfreiheit läßt sich wie folgt überprüfen:
Auf eine zuvor, gereinigte Glasplatte wird mit einer
Finat-Standardanpreßrolle ein Etikett aufgewalzt.
Das Etikett wird nach FTM1 abgezogen. Anschließend
wird die Kontaktstelle des Etiketts mit der Platte
(mindestens 625 mm2) über ein Bildverarbeitungs
system abgescannt. Mit Hilfe des Bildverarbeitungs
systems können Zahl und Größe der Klebstoffrückstände
(als schwarze Flächengebilde) erfaßt werden. Der so
erkennbare Flächendeckungsgrad ergibt einen unmittel
baren Bezug zur Rückstandsfreiheit. Als rückstands
frei sind die Materialien anzusehen, die einen Flä
chendeckungsgrad des übertragenen Klebstoffes von
weniger als 0,1%/625 mm² ursprünglich beklebter
Fläche erreichen.
Die Überprüfung der Lagerungsbeständigkeit erfolgt
durch eine künstliche Alterung über einen Zeitraum
von insgesamt 72 Stunden. Diese findet bei den in
der nachfolgenden Tabelle angegebenen Temperaturen
und Feuchtigkeiten (in %) für die jeweils angegebenen
Zeitspannen (z. B. 6h bei 40°C und einer Feuchtig
keit von 80% rel.) statt, wobei der Test 3mal, ins
gesamt demnach 72 h, durchlaufen wird.
Dabei behält das Etikettenmaterial seine oben genannt
sehr gute Haftkraft bei.
Es wird ein Papier, 60 g, holzfrei, weiß, maschinen
glatt, in einer Rotationssiebdruckanlage unter Ver
wendung eines Siebes mit einer Wandstärke von 130
µm, einem Durchlaß von 10% und 1600 Löchern/625
mm2 mit einem strahlenvernetzbaren Schmelzkleber
beschichtet. Der verwendete Schmelzkleber ist Dyna
coll A 3355 der Firma Hüls AG (ein Copolyester mit
partiell endständigen Acrylat-Doppelbindungen), abge
mischt mit 1,5 Gew.% des Photoinitiators Daro Cur
1173 der Firma Ciba Geigy. Dieser Schmelzkleber
weist eine Viskosität von 8500 mPa·s bei 100°C auf.
Mit einer Produktionsgeschwindigkeit von 20 m/min und
einer Temperatur der Gegendruckwalze zwischen 80 und
85°C, vorzugsweise 82 bis 83°C, wird das Substrat
mit dem 120°C warmen Schmelzklebstoff rasterförmig
beschichtet. Sofort nach der Beschichtung wird der
rasterförmig aufgetragene Schmelzklebstoff mit einer
UV-Lampe der Wellenlänge 200 nm in 4 cm Abstand von der
Substratbahn belichtet.
Die aufgetragene Klebstoffmenge liegt bei 10 g/m2.
Das Verhältnis von Basisfläche zur Höhe des Schmelz
kleberpunktes ist 25 : 1. Das so hergestellte Eti
kettenmaterial weist eine Haftkraft von 6,4 N/25 mm
auf Fensterglas auf, gemessen nach der Finat-Prüf
methode FTM 1 (FTM: Finat Test Method). Wird ein
solches Etikettenmaterial auf ein Substrat wie z. B.
Fensterglas geklebt, so kann es auch rückstandsfrei
wiederabgelöst werden.
Die Überprüfung der Temperaturbeständigkeit zeigt,
daß die Rasterpunktform nach 5 min Lagerung bei
150 °C unverändert ist. Unter diesen Lagerungsbedin
gungen bleiben auch das Verhältnis von Basisfläche
zur Höhe des Schmelzkleberpunktes nahezu unverändert
bei 25 : 1, die Haftkraft auf Fensterglas nach Abkühlen
auf Raumtemperatur unverändert bei 6,1 N/25 mm und
die rückstandsfreie Wiederablösbarkeit des Etiket
tenmaterials z. B. von Fensterglas nach Abkühlen des
Verbundes auf Raumtemperatur.
Claims (20)
1. Rückstandsfrei wiederablösbares, flexibles
Flächengebilde mit einem Substrat und einer
mindestens auf eine Seite aufgebrachten
Haftkleberschicht, dadurch
gekennzeichnet, daß der Haft
kleber ein Schmelzkleber ist, der rasterförmig
aufgebracht ist und eine auf dem Substrat
haftende Basis aufweist, wobei der Schmelz
kleber bei der Beschichtung nicht in einem
Trägersystem vorliegt.
2. Flächengebilde nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis
der Basisfläche eines Schmelzkleberpunktes zur
Höhe des Schmelzkleberpunktes in dem Bereich
von 5 : 1 bis 30 : 1 ist.
3. Flächengebilde nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis von Basisfläche zur Höhe des
Schmelzkleberpunktes von 10 : 1 bis 25 : 1 ist.
4. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelzkleber punktförmig aufgebracht
ist.
5. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelzkleber ein natürlicher Kaut
schuk, synthetischer Kautschuk, Polyolefin,
Poly(meth)acrylat, Polyvinylderivat oder ein
Copolymer davon, ein Polyamid, Copolyamid,
Polyester, Copolyester, Copolyetherester, Poly
urethan oder Silicon oder eine Mischung daraus
ist.
6. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelzkleber ein Klebharz, einen
Weichmacher, ein viskositätserniedrigendes
Mittel, einen Stabilisator und/oder einen
Füllstoff enthält.
7. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelzkleber einen Schmelzbereich von
80°C bis 250°C und einen Erweichungsbereich
von 30°C bis 180°C aufweist.
8. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelzkleber durch UV- oder Elektro
nenstrahlung strahlenvernetzbar ist.
9. Flächengebilde nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schmelz
kleber nach der Strahlenvernetzung einen
Schmelzbereich von 120 bis 250°C und einen
Erweichungsbereich von 50 bis 180°C aufweist.
10. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelzkleber in einem Raster von 100
bis 22500 Punkten/625 mm2 aufgebracht ist.
11. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 10
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelzkleber in einem Flächengewicht
von 3 bis 15 g/m2 auf das Substrat aufge
bracht ist.
12. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelzkleber mit einer Flächenbe
deckung von 10 bis 85% auf das Substrat aufge
bracht ist.
13. Flächengebilde nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Substrat
ein Papier, Karton, eine Kunststoff- oder
Metallfolie oder ein Textil ist.
14. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis
13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat eine Dicke von 10 bis 1000
µm aufweist.
15. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis
14, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine Klebkraft auf Fensterglas von 2,5
bis 10 N/25 mm aufweist.
16. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis
15, dadurch gekennzeichnet,
daß es mit einem Rückstand von weniger als 0,1%
pro 625 mm2 Flächendeckungsgrad der beklebten
Fläche von dem zu beklebenden Substrat ablösbar
ist, wobei das zu beklebende Substrat Fenster-
oder Plexiglas oder Stahl ist.
17. Verfahren zur Herstellung eines Flächengebildes
nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat mit dem Schmelzkleber durch
Tiefdruck, Siebdruck oder Flexodruck beschich
tet wird.
18. Verwendung eines flexiblen Flächengebilde nach
einem der Ansprüche 1 bis 16 als selbstklebende
Etiketten, Montagehilfen, Beschriftungsschab
lonen, Fotopapier, Formulare, Textile; als
Haftnotizen, Selbstklebebänder, Kuverts,
Schutzfolien, Überzüge, medizinische Pflaster
und Slipeinlagen.
19. Verwendung nach Anspruch 18, wobei die selbst
klebenden Etiketten EDV-, Frankier-, Büro-,
Preis-, Kennzeichnungs-, Produktausstattungs-,
Promotion-, Schmuck-, Haushalts-, Verschluß-
und Indikatoretiketten sind.
20. Verwendung nach Anspruch 18, wobei die
Selbstklebebänder Büro-, Haushalts-,
Verpackungs-, Isolier-, Abdeckklebebänder,
Transfer- und Schaumstoffbänder sind.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |