DE4236919C2 - Verbindungsbeschlag zur Verbindung von Möbelteilen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Verbindungsbeschlag zur Verbindung von zwei
an einer Fuge aneinandergrenzenden Möbelteilen.
Zur Verbindung von Möbelteilen, beispielsweise von Küchen-Arbeitsplatten,
Kranzplatten oder auf Gehrung geschnittenen Rahmenelementen, ist es bekannt,
in jedem Möbelteil in der Nähe der Fuge eine Topfbohrung anzubringen
und die beiden Möbelteile durch einen Verbindungsbeschlag zusammen
zuhalten, der zwei jeweils in eine der Topfbohrungen eingreifende Dübel aufweist.
Bei herkömmlichen Beschlägen dieser Art wird in die Möbelteile jeweils
ein von der Topfbohrung zur Fuge verlaufender Kanal gefräst, der einen
die beiden Dübel verbindenden Steg aufnimmt. Der Steg liegt paßgenau in
den eingefrästen Kanälen und verhindert so, daß die beiden Möbelteile längs
der Fuge gegeneinander verschoben werden können.
Aus DE 88 12 433 U1 ist ein Verbindungsbeschlag nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 bekannt, bei dem zwei parallel angeordnete identische Dübel
mit jeweils teilkreisförmigem Querschnitt einen einstückigen symmetrischen
Zwillingsdübel bilden. Bei den längs einer Fuge zu verbindenden Möbelteilen
werden Bohrungen so in der Nähe der Fuge angebracht, daß sie zu der Fuge
hin offen sind. Beim Einschlagen des Zwillingsdübels legen sich die Wandungen
der beiden Teildübel flächig an die Wandungen der Bohrungen an, so daß
eine feste Verbindung zwischen den Möbelteilen hergestellt wird.
Wenn die beiden Möbelteile bündig aneinander anschließen sollen, müssen
die Bohrungen nicht nur in der Richtung rechtwinklig zur Fuge, sondern
auch in Längsrichtung der Fuge präzise positioniert sein. Insbesondere bei
schräg zu den übrigen Kanten der Möbelteile verlaufenden Gehrungsfugen
läßt sich die erforderliche Präzision nicht immer erreichen, so daß nach
dem Zusammenfügen der Möbelteile ein störender Versatz an der Gehrungs
fuge auftritt.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen Verbindungsbeschlag zu schaffen,
der es gestattet, den beim Herstellen der Bohrungen in den Möbelteilen un
vermeidlich auftretenden Positionsfehler nachträglich zu korrigieren.
Erfindungsgemäße Lösungen dieser Aufgabe werden in den unabhängigen Ansprüchen
1 und 4 angegeben.
Die zwischen den Umfangsflächen der beiden Dübel gebildeten Hohlkehlen
sind erfindungsgemäß zu Nuten erweitert, zwischen denen lediglich ein Steg
stehenbleibt. Die zwischen den Wandungen der Bohrungen und der Fuge stehenbleibenden,
spitz auslaufenden Nasen der Möbelteile werden mit gewissem
Spiel in diesen Nuten aufgenommen. Dieses Spiel gestattet es, die beiden
Möbelteile auch noch nach dem Einsetzen des Verbindungsbeschlages in
Längsrichtung der Fuge geringfügig gegeneinander zu verschieben. Aufgrund
des Kraftschlusses zwischen den beiden Möbelteilen an der Fuge ist für diese
Verschiebung jedoch ein relativ hoher Kraftaufwand erforderlich.
Bei der Lösung nach Anspruch 1 sind die Dübel als Hohlkörper mit einer
Außenwand und einem mit dieser Außenwand lediglich durch radiale Rippen
verbundenen Mittelteil ausgebildet. Hierdurch wird eine gewisse Verformbarkeit
des Dübels erreicht, so daß die bei der Positionskorrektur unvermeidlich
auftretende geringe Änderung des Mittenabstands zwischen den Bohrungen
ausgeglichen werden kann.
Bei der Lösung nach Anspruch 4 wird ein ähnlicher Effekt dadurch erreicht,
daß die Dübel jeweils einen C-förmigen Querschnitt aufweisen und an den
voneinander abgewandten Seiten offen sind. Im unbelasteten Zustand stehen
die Schenkel der C-förmigen Dübelquerschnitte etwas über den kreisförmigen
Querschnitt der zugehörigen Bohrungen über. Eine an den Dübeln ausgebildete
Einführungsschräge gewährleistet, daß sich die Schenkel beim Einschlagen
des Verbindungsbeschlages in die Bohrungen zusammendrücken.
Da bei den erfindungsgemäßen Verbindungsbeschlägen noch eine geringfügige
Verschiebbarkeit der Möbelteile in Längsrichtung der Fuge besteht, ist es
möglich, die beiden Möbelteile präzise auszurichten, bis auch die winklig an
die Fuge angrenzenden Ränder der Möbelteile miteinander bündig sind. Andererseits
gestattet es der durch den Verbindungsbeschlag erreichte Kraftschluß,
die Möbelteile zumindest provisorisch - bis zum Aushärten eines im
Verbindungsbereich aufgetragenen Leims - in der korrekt ausgerichteten Position
zu fixieren.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnun
gen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Stirnansicht eines Verbindungsbeschlages;
Fig. 2 eine Seitenansicht des Verbindungsbeschlages;
Fig. 3 eine Ansicht der entgegengesetzten Stirnseite des Verbin
dungsbeschlages;
Fig. 4 und 5 die Verbindung und gegenseitige Ausrichtung zweier auf
Gehrung geschnittener Rahmenelemente mit Hilfe des Ver
bindungsbeschlages; und
Fig. 6 und 7 eine Draufsicht und eine Seitenansicht eines Verbindungs
beschlages gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel.
Bei dem in Fig. 1 bis 3 gezeigten Verbindungsbeschlag 10 handelt es sich
um ein einstückiges Spritzteil aus Kunststoff, das zwei parallel angeordnete,
im wesentlichen zylindrische Dübel 12, 14 und einen diese verbindenden
Steg 16 bildet. Die Dübel 12, 14 sind an den einander zugewandten Seiten abgeflacht
und haben somit jeweils die Querschnittsform eines Kreissegments,
bei denen sich der Kreisbogen über einen Winkel von wesentlich mehr als
180° - im gezeigten Beispiel über 270° - erstreckt. Auf diese Weise wird zwi
schen den Dübeln 12, 14 beiderseits des Steges 16 je eine Nut 18 gebildet.
Die Dübel 12, 14 sind jeweils in der Mitte mit einem in Axialrichtung durch
gehenden Schraubenloch 20 versehen. Wie aus Fig. 3 hervorgeht, wird das
Schraubenloch 20 jeweils durch eine ringförmige Wand 22 begrenzt, die
durch radiale Rippen 24 mit der Außenwand des Dübels 12, 14 bzw. mit dem
Steg 16 verbunden ist. Im gezeigten Beispiel weist jeder Dübel fünf Rippen
24 auf, von denen eine auf die Mitte des jeweiligen anderen Dübels gerichtet
ist. Die übrigen Rippen sind in Winkelabständen von 60° angeordnet. Auf den
voneinander abgewandten Seiten der ringförmigen Wände 22 ist kein Steg
vorgesehen, so daß die Außenwand des Dübels in diesem Bereich etwas leich
ter verformbar ist als in den einander zugewandten Umfangsbereichen der
Dübel.
Der Verbindungsbeschlag 10 ist an einem Ende, am oberen Ende in Fig. 2,
geschlossen und am entgegengesetzten Ende offen. An diesem offenen Ende
ist der Verbindungsbeschlag außerdem mit einer auf dem gesamten Umfang
umlaufenden Abschrägung 26 versehen, die das Einführen des Dübels in die
zugehörigen Topfbohrungen der Möbelteile erleichtert. Die Dübel 12,14 kön
nen auch insgesamt leicht konisch ausgebildet sein, wodurch einerseits bei
der Herstellung das Entformen erleichtert wird und außerdem erreicht wird,
daß die zu verbindenden Möbelteile mit zunehmender Einstecktiefe des Ver
bindungsbeschlages fester gegeneinander gespannt werden.
Der Mittenabstand der beiden Dübel 12, 14 ist etwas kleiner als der Durch
messer eines einzelnen Dübels. Wenn beispielsweise die Dübel 12 und 14 je
weils einen Durchmesser von 15 mm haben, so beträgt der Mittenabstand
zwischen den beiden Dübeln nur 13 mm. Der Steg 16 hat bei diesem Beispiel
eine Breite von 5 mm.
Fig. 4 und 5 zeigen jeweils zwei auf Gehrung geschnittene Rahmenele
mente 28, 30, die durch den Verbindungsbeschlag 10 miteinander verbunden
sind. Jedes Rahmenelement 28,30 weist eine Topfbohrung 32 auf, deren
Durchmesser demjenigen der Dübel 12, 14 entspricht. Da der Mittenabstand
der Topfbohrungen 32 von der Gehrungsfuge 34 nur 6,5 mm beträgt, werden
die Topfbohrungen 32 durch die Gehrungsfuge 34 angeschnitten. Auf diese
Weise wird unmittelbar beim Herstellen der Topfbohrungen 32 ein Durch
bruch für den Steg 16 des Verbindungsbeschlages geschaffen. Dieser Durch
bruch wird begrenzt durch vorspringende Nasen 36, die durch die zwischen
der Gehrungsfuge 34 und den Rändern der Topfbohrungen 32 liegenden Tei
le der Rahmenelemente 28, 30 gebildet werden. Diese Nasen ragen mit ihren
spitz auslaufenden Enden frei in die Nuten 18 des Verbindungsbeschlages,
werden jedoch mit ihren Basisbereichen durch die Dübel 12, 14 fest gegen
einander gespannt, so daß eine kraftschlüssige Verbindung zwischen den
Rahmenelementen 28, 30 hergestellt wird.
Im gezeigten Beispiel ergibt sich aufgrund von Maßtoleranzen bei der Aus
richtung der Topfbohrungen 32 in der Richtung parallel zur Gehrungsfuge 34
ein gewisser Versatz zwischen den Rahmenelementen 28, 30. Dieser Versatz
ist in Fig. 4 übertrieben dargestellt. Aufgrund des Spiels zwischen den Na
sen 36 in den Nuten 18 des Verbindungsbeschlages läßt sich dieser Versatz
jedoch beseitigen, indem die Rahmenelemente 28, 30 mit einem gewissen
Kraftaufwand, beispielsweise durch leichte Hammerschläge, gegeneinander
verschoben werden. Der Verbindungsbeschlag 10 dreht sich dabei nach Art
eines Kettengelenkes in den Topfbohrungen 32, wie in Fig. 5 gezeigt ist.
Die Änderung des Abstands zwischen den Mittelpunkten der Dübel und der
Gehrungsfuge 34 ist dabei so gering, daß sie durch die Nachgiebigkeit des
Materials des Verbindungsbeschlages ausgeglichen werden kann.
Mit Hilfe des Verbindungsbeschlages 10 oder mit Hilfe mehrerer solcher
Verbindungsbeschläge läßt sich somit auf einfache Weise eine stabile und in
nerhalb gewisser Grenzen korrigierbare Verbindung zwischen zwei Möbeltei
len herstellen. Eine endgültige Fixierung der Möbelteile in der gewünschten
Position läßt sich beispielsweise durch Verleimen erreichen. Wahlweise ge
statten es die Schraubenlöcher 20, den Verbindungsbeschlag mit den Möbel
teilen oder beispielsweise den Rahmenelementen 28, 30, zu verschrauben,
damit eine Verschiebung dieser Teile relativ zu dem Verbindungsbeschlag
und relativ zueinander in Axialrichtung der Dübel 12, 14 verhindert wird.
Sofern die Bohrungen 32 als Topfbohrungen ausgebildet sind, ist der Verbin
dungsbeschlag auf der veredelten Seite der Rahmenelemente 28, 30 unsicht
bar. Die spitz auslaufenden Nasen 36 brechen beim Bohren oder Fräsen der
Topfbohrungen 32 zumeist etwas aus. Der so entstehende Grat kann jedoch
in den Nuten 18 problemlos aufgenommen werden, so daß ein Nacharbeiten
nicht erforderlich ist.
Fig. 6 und 7 zeigen einen Verbindungsbeschlag 40, der sich von dem zu
vor beschriebenen Verbindungsbeschlag 10 dadurch unterscheidet, daß die
hier mit 42 und 44 bezeichneten Dübel einen C-förmigen Querschnitt aufwei
sen und an den voneinander abgewandten Seiten offen sind.
Der Verbindungsbeschlag 40 ist als gespritztes Kunststoffteil oder alternativ
als Zinkdruckgußteil ausgebildet und dient insbesondere zur Verbindung von
Arbeitsplatten. Die in Fig. 6 strichpunktiert eingezeichneten Topfbohrungen
32 der Arbeitsplatten weisen in diesem Falle einen Durchmesser von 35 mm
auf, und der Abstand des Bohrungsmittelpunkts zum Rand der Arbeitsplatte
beträgt 16 mm. Die Dübel 42 und 44 sind an den Durchmesser der Topfboh
rungen 32 angepaßt, jedoch gehen die Schenkel 46 ihrer C-förmigen Quer
schnitte im unbelasteten Zustand in den Endbereichen etwas über den Um
fang der Topfbohrung hinaus, wie in Fig. 6 zu erkennen ist. Erst wenn der
Verbindungsbeschlag 40 mit Hilfe der Einführungsschräge 26 in die Topf
bohrungen der Arbeitsplatten eingeführt wird, werden die Schenkel 46 auf
den Querschnitt der Topfbohrungen zusammengedrückt, so daß sie unter
Spannung an den Innenflächen der Topfbohrung anliegen. Hierdurch wird
ein fester Sitz der Dübel in den Topfbohrungen gewährleistet und zugleich
erreicht, daß die Arbeitsplatten an der Fuge 34 fest gegeneinander gespannt
werden.
Diese C-förmige Gestaltung der Dübel ist auch bei Verbindungsbeschlägen
zweckmäßig, die abweichend von dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
einen längeren Steg 16 aufweisen und somit für Topfbohrungen ausgelegt
sind, die nicht durch die Fuge 34 angeschnitten werden, sondern in größe
rem Abstand zum Rand der Arbeitsplatten liegen.
Claims (7)
1. Verbindungsbeschlag mit zwei parallel angeordneten, einstückig miteinander
verbundenen Dübeln (12, 14) mit teilkreisförmigem Außenquerschnitt,
deren Mittenabstand kleiner ist als ihr Durchmesser, dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen den Umfangsflächen der beiden Dübel (12, 14) gebildeten
Hohlkehlen zu Nuten (18) erweitert sind, zwischen denen lediglich ein
Steg (16) stehenbleibt, und daß die Dübel (12, 14) als Hohlkörper mit einer
Außenwand und einem mit dieser Außenwand lediglich durch radiale Rippen
(24) verbundenen Mittelteil (22) ausgebildet sind.
2. Verbindungsbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mittelteil (22) jedes Dübels durch eine der Rippen (24) mit dem Steg (16)
verbunden ist und daß in dem Umfangsbereich des Dübels, der dem Steg
(16) diametral gegenüberliegt, ein nicht durch Rippen versteifter Zwischenraum
zwischen dem Mittelteil (22) und der Außenwand besteht.
3. Verbindungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeder Dübel ein in Axialrichtung durchgehendes Schraubenloch
(20) aufweist.
4. Verbindungsbeschlag mit zwei parallel angeordneten, einstückig miteinander
verbundenen Dübeln (42, 44) mit teilkreisförmigem Außenquerschnitt,
deren Mittenabstand kleiner ist als ihr Durchmesser, dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen den Umfangsflächen der beiden Dübel (42, 44) gebildeten
Hohlkehlen zu Nuten (18) erweitert sind, zwischen denen lediglich ein
Steg (16) stehenbleibt, daß die Dübel (42, 44) jeweils einen C-förmigen Querschnitt
aufweisen und an den voneinander abgewandten Seiten offen sind,
daß die Dübel an einem Ende mit einer Einführungsschräge (26) versehen
sind und daß die Schenkel (46) der C-förmigen Dübelquerschnitte im unbelasteten
Zustand nach außen über den kreisförmigen Querschnitt der zugehörigen
Bohrungen (32) in den Möbelteilen überstehen und beim Einführen in
die Bohrungen elastisch auf den Querschnitt der Bohrungen zusammendrückbar
sind.
5. Verbindungsbeschlag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die zylindrisch gekrümmten Außenflächen der Dübel
(42, 44) außerhalb der Nuten (18) jeweils über einen Winkelbereich von
wenigstens 250° und höchstens 280°, vorzugsweise 270°, erstrecken.
6. Verbindungsbeschlag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen dem Mittenabstand der beiden
Dübel (12, 14) und dem Durchmesser jedes Dübels zwischen 0,8 und 0,9 beträgt.
7. Verbindungsbeschlag nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Breite des Steges (16) höchstens ein Drittel des Dübeldurchmessers
beträgt.
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