DE19702683C1 - Möbelverbindungssystem - Google Patents

Möbelverbindungssystem

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Möbelverbindungssystem gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Beim Verbinden von Korpusteilen bei Möbeln, insbesondere dann, wenn die Verbindung nicht lösbar sein soll, stellt es immer ein Problem dar, dies ohne Versatz sauber und unsichtbar zu verbinden. Die saubere Verbindung, insbesondere bei der Einzel- oder Kleinserienanfertigung, erfordert einerseits ein exaktes Vorbereiten, beispielsweise durch Bohrungen und entsprechende Holzdübel und anschließendes festes Aneinanderpressen mittels beispielsweise Schraubzwingen oder Korpuspressen. Bei einer nicht rechtwinkligen Verbindung wird diese Art der Verbindung noch einmal ungleich schwieriger, insbesondere beim Verleimen und Zusammenpressen. Es sind auch runde Hülsen und Zapfen bekannt, wobei die Zapfen in die Hülsen beim Verbinden eingesteckt werden und diese auseinanderdrücken.
Aus der DE 34 37 930 A1 ist ein steckbares Verbindungselement für Möbelteile und andere zusammensetzbare Bauteile gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt. Bei diesem Verbindungselement, das insbesondere für die Großserienfertigung geeignet ist, ist es erforderlich, daß beim Bohren sehr genau gearbeitet wird da bei einem Versatz die Teile nur schwer verbindbar sind weil die Bohrung genau getroffen werden muß. Darüber hinaus wird die zusammenziehende Kraft geschwächt, weil der Aufspreizpunkt beim Zusammenfügen überwunden werden muß. Grundsätzlich ist ein Herausziehen in Längsrichtung bei diesem steckbaren Verbindungselement möglich. Entsprechend verhält es sich bei einem ähnlichen Verbindungselement zum lösbaren Verbinden von zwei Möbelteilen, wie es in der EP 0 501 039 A1 offenbart ist. Bei diesem Verbindungselement weist das einsteckbare Teil einen umlaufenden Wulst auf, der in eine entsprechende Nut in den aufnehmenden Teil eingreift, wobei das einsteckbare Teil zum Einführen leicht zusammenpreßbar ist, in dem eine Längsbohrung vorgesehen ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Möbelverbindungssystem vorzuschlagen, das einerseits verleimt aber auch als lösbare unsichtbare Verbindung verwendet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Möbelverbindungssystem mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Das Möbelverbindungssystem umfaßt ein erstes aufnehmendes Verbindungselement mit zwei mit Abstand zueinander federnd angeordneter sich von dem Haltebereich weg erstreckenden Haltezungen. Die Haltezungen weisen an ihrem freien Ende, der anderen Haltezunge zugewandt, zumindest an einer Haltezunge einen querverlaufenden und das zweite einsteckbare Verbindungselement haltenden Wulst auf. Das zweite einsteckbare Verbindungselement weist entsprechend einen von dem Haltebereich sich weg erstreckenden flächigen Einsteckbereich mit an seinem einzusteckenden Ende wenigstens auf einer Seite angeordneten Wulst auf. Im zusammengebauten Zustand gelangt der Wulst in Eingriff mit dem mindestens einen Wulst des aufnehmenden Verbindungselements. Zwecks Universalität ist es vorteilhaft, bei dem ersten Verbindungselement an jeder Haltezunge einen Wulst und an dem einsteckbaren zweiten Verbindungselement ebenfalls auf beiden Seiten einen Wulst vorzusehen. Die Teile selbst können aus Holz, Kunststoff oder Metall hergestellt sein.
Es hat sich gezeigt, daß es besonders vorteilhaft ist, wenn das aufnehmende Verbindungselement aus dem Korpusteil herausragt, während das einsteckbare Verbindungselement in einer entsprechend tiefen Ausnehmung in dem zweiten Korpusteil angeordnet ist, so daß die Korpusteile an der Stoßstelle fest aneinander anliegen. Dadurch sind die Korpusteile bereits im unverleimten Zustand fest und ohne Spiel miteinander verbunden. Durch zusätzliches Verleimen wird eine absolut stabile und unsichtbare Verbindung geschaffen.
Die Verbindung von Teilen erfolgt derart, daß die Verbindungselemente in Langlöchern in den Korpusteilen angeordnet werden, so daß zum Zusammenfügen das jeweilige Verbindungselement in den freien Bereichen des Langloches des anderen Korpusteiles eingefügt und anschließend durch Verschieben der Korpusteile zueinander die Verbindungselemente in Eingriff zueinander gebracht werden. Hierzu ist das einsteckbare Verbindungselement im Bereich des Wulstes in Richtung mindestens einer Seitenkante des Verbindungselements abgeschrägt so daß bei diesem Verschiebevorgang, bei dem die Korpusteile noch nicht fest aneinandergepreßt sind, das einsteckbare Verbindungselement automatisch bei der Verschiebebewegung in das aufnehmende Verbindungselement gezogen wird und dadurch die Korpusteile fest aufeinanderzugezogen und somit fest verbunden werden. Die Bewegung der einsteckbaren Verbindungselemente ist somit dabei in das Innere des aufnehmenden Verbindungselements gerichtet, was eine optimale Verspannung gewährleistet.
Zur zusätzlichen Verspannung des aufnehmenden Verbindungselements weist dieses in einer weiteren zweckmäßigen Ausbildung im äußeren Bereich des freien Endes gegen die Zugrichtung weisende Haltzähne auf.
Um das Aufspreizen des einsteckbaren Verbindungselements zu begrenzen und darüber hinaus das Zusammenziehen noch weiter zu verbessern, weisen das einsteckbare Verbindungselement gemäß einer weiteren Ausbildung im Übergangsbereich zwischen dem Haltebereich und dem Einsteckbereich eine Ausnehmung mit leichtem Hinterschnitt zur Aufnahme der im verbundenen Zustand sich beidseitig des Einsteckbereichs befindlichen Haltezungen auf. Des weiteren kann das aufnehmende Verbindungselement im Bereich des freien Endes der Zungen in dem Bereich, der nicht in die Ausnehmung im einsteckbaren Verbindungselement gelangt Außenzähne zur Halterung des Verbindungselements in dem Korpusteil nach dem Einschlagen aufweisen.
Das erfindungsgemäß ausgestattete Möbelverbindungssystem erlaubt es somit insbesondere für die Einzel- oder Kleinserienanfertigung in den Schreinerwerkstätten eine relativ leicht herzustellende, paßgenaue, unsichtbare Verbindung, die sowohl lösbar als auch unlösbar ausgebildet sein kann, herzustellen. Die Herstellung und die Montage ist gegenüber herkömmlichen Verbindungsarten in diesem Bereich wesentlich vereinfacht und schneller zu erstellen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 die perspektivische Ansicht des einsteckbaren Verbindungselements und des auf nehmenden Verbindungselements in getrenntem Zustand;
Fig. 2 die Schnittdarstellung der ineinandergefügten Verbindungselemente bei einer 90 Grad-Verbindung; und
Fig. 3 die schematische Darstellung einer anderen Ausführungsform mit ineinandergefügten Verbindungselementen ohne die Darstellung von zusammenzufügenden Korpusteilen.
Fig. 1 zeigt das aufnehmende Verbindungselement 1 und das einsteckbare Verbindungselement 2, die jeweils einen Haltebereich 3 und einen jeweils mit dem anderen Verbindungselement in Eingriff gelangenden und sich von dem Haltebereich 3 wegerstreckenden Eingriffsbereich 4 aufweisen. In dem Haltebereich 3 befinden sich Zahnungen 5, die der Fixierung der Verbindungselemente 1, 2 in den miteinander zu verbindenden Teilen dienen. Wie aus der Figur ersichtlich, sind die Verbindungselemente 1, 2 zumindest in dem Haltebereich quaderförmig ausgebildet, so daß sich daraus entsprechend geformte längliche Eingriffsbereiche 4 ergeben.
Das aufnehmende Verbindungselement 1 weist zwei mit Abstand voneinander angeordnete Haltezungen 6 auf, die an ihrem freien Ende klammerartig ausgebildet sind und zumindest eine Schräge 7 aufweisen, die in Eingriff mit einer entsprechend ausgebildeten Schräge 8 im Bereich des freien Endes des sich von dem Haltebereich 3 wegerstreckenden Einsteckbereichs 9 des einsteckbaren Verbindungselementes 2. Das in Fig. 1 gezeigte einsteckbare Verbindungselement 2 weist an seinem freien Ende einen Wulst 10 mit der Schräge 8 auf. Entsprechend befindet sich ein Wulst 11 am freien Ende der beiden Haltezungen 6, wobei bei diesem Ausführungsbeispiel die einander zugewandten Flächen 12 nicht abgeschrägt, sind, so daß die beiden Verbindungselemente 1, 2 nur in Eingriff miteinander gelangen können, indem sie ineinander geschoben werden. Ein direktes Einschlagen über die Stirnseiten der freien Enden ist hier nicht möglich und auch nicht erwünscht. Zum Ineinanderziehen der Verbindungselemente 1, 2 ist das einsteckbare Verbindungselement an den Seitenkanten spitz zulaufend, so daß beim Zusammenfügen aufgrund der Anordnung der schrägen Flächen 7, 8 die Verbindungselemente 1, 2 das Bestreben haben, sich ineinander zu bewegen. Damit wird die einfache Montage und feste Fixierung gewährleistet.
Eine 90 Grad-Verbindung von Korpusteilen ist in Fig. 2 schematisch im Schnitt dargestellt, aus der die Anordnung der zusammengefügten Verbindungselemente 1 und 2 ersichtlich sind. Die Haltezungen 6 halten an ihrem freien Ende das einsteckbare Verbindungselement mit dem Einsteckbereich 9. Der Freiraum 13 bleibt frei und dient der Elastizität der Haltezungen 6. Aus dieser Figur ist auch ersichtlich, daß das einsteckbare Verbindungselement mit seiner vollen Länge entsprechend der erforderlichen Abmessungen, um eine entsprechende Verbindung zu gewährleisten, in der Ausnehmung 14 in dem Korpusteil 15 angeordnet ist. Das aufnehmende Verbindungselement 1 ragt dagegen aus der Ausnehmung 16 aus dem Korpusteil 17 heraus und in die Ausnehmung 14 hinein.
Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform zweier miteinander verbundener Verbindungselemente 1, 2, wobei das aufnehmende Verbindungselement eine Ausnehmung 18 aufweist, in die Verlängerungen 19 der Haltezungen 6 eingreifen können. Zusätzlich sind in der Ausnehmung 18 und an den Verlängerungen 19 Schrägen 20 vorgesehen, die das Ineinandergreifen und Zusammenziehen der Verbindungselemente 1, 2 fördern. Die Ausnehmung 18 bewirkt somit, durch den leichten Hinterschnitt, einerseits ein Ineinanderkrallen der Verbindungselemente 1, 2 und darüber hinaus verhindert sie ein zu breites Aufspreizen der Haltezungen 6 durch die Wandungen 21. Ergänzend befinden sich noch entsprechende Haltezähne 22 am äußeren Rand der Haltezungen 6, um die Fixierung in der entsprechenden Ausnehmung im nicht dargestellten Korpusteil zu erhöhen.

Claims (4)

1. Möbelverbindungssystem, insbesondere für Korpusteile bei Möbeln, bestehend aus einem ersten aufnehmenden Verbindungselement und einem zweiten in das erste Verbindungselement einstreckbaren Verbindungselement, die jeweils einen Haltebereich zur Fixierung des jeweiligen Verbindungselements in einer Bohrung des jeweiligen Korpusteils aufweisen, wobei das aufnehmende Verbindungselement mit Abstand zueinander federnd angeordnete, sich von dem Haltebereich weg erstreckende Halteelemente mit an ihrem freien Ende, dem anderen Halteelement zugewandt, mindestens an einem Halteelement querverlaufenden und das zweite einsteckbare Verbindungselement haltenden Rückhalteelemente aufweist, und das zweite einsteckbare Verbindungselement einen von dem Haltebereich sich weg erstreckenden flächigen Einsteckbereich und an seinem einzusteckenden Ende wenigstens auf einer Seite einen Wulst aufweist, der im zusammengebauten Zustand in Eingriff mit dem mindestens einem Rückhalteelement des aufnehmenden Verbindungselement gelangt, dadurch gekennzeichnet, daß das aufnehmende Verbindungselement (1) aus dem Korpusteil (17) herausragt, während das einsteckbare Verbindungselement (2) in einer entsprechend tiefen Ausnehmung (14) in dem zweiten Korpusteil (15) angeordnet ist, so daß die Korpusteile (15, 17) an der Stoßstelle fest an­ einander anliegen, und das einsteckbare Verbindungselement (2) mindestens im Bereich des Wulstes (10) in Richtung mindestens einer Seitenkante des Verbindungselements abgeschrägt ist, vorzugsweise spitz zuläuft.
2. Möbelverbindungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das aufnehmende Verbindungselement (1) im äußeren Bereich des freien Endes gegen die Zugrichtung weisende Haltezähne (22) aufweist.
3. Möbelverbindungssystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das einsteckbare Verbindungselement (2) im Übergangsbereich zwischen dem Haltebereich (3) und dem Einsteckbereich (9) eine Ausnehmung (18), vorzugsweise mit Hinterschnitt, zur Aufnahme der im verbundenen Zustand sich beidseitig des Einsteckbereichs (9) befindlichen Haltezungen (6) aufweist.
4. Möbelverbindungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das aufnehmende Verbindungselement (1) im Bereich des freien Endes der Haltezungen (6), der nicht in Eingriff mit der Ausnehmung (18) im einsteckbaren Verbindungselement (2) gelangt, Haltezähne (22) zur Halterung des Verbindungselement (1) in dem Korpusteil (15) aufweist.
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