DE4235601A1 - Polstoff und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Polstoff und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D27/00—Woven pile fabrics
- D03D27/02—Woven pile fabrics wherein the pile is formed by warp or weft
- D03D27/10—Fabrics woven face-to-face, e.g. double velvet
Description
Die Erfindung betrifft einen insbesondere für Polsterzwecke geeigneten und
bestimmten Polstoff, der ein den Rücken der Ware bildendes, aus einander
kreuzenden Kettfäden und Schußfäden bestehendes Grundgewebe und in die
Schußfäden eingebundene Polfäden aufweist. Außerdem betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Herstellen derartiger Polstoffe auf einer
Doppelplüschwebmaschine.
Wenn hier von Polstoffen die Rede ist, so sind textile Stoffe gemeint, die
ein Grundgewebe und einen von diesem hochstehenden Pol oder Flor aufweisen.
Derartige Polstoffe werden auch als Velours oder Samt bezeichnet.
Für bestimmte Zwecke, beispielsweise für die Polsterung von Sitzmöbeln und
insbesondere von Sitzen und Wänden in Automobilen, ist ein Polstoff bzw.
Velours mit sehr dichtem Florbesatz oder Pol erwünscht. Je dichter jedoch
der Pol ist, desto mehr Schußfäden werden pro Längeneinheit der Ware
benötigt. Das führt zwangsläufig zu einem verhältnismäßig steifen Rücken
oder Grundgewebe.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen sehr feinen und dichten Polstoff bzw.
Velours mit geschmeidigem Rücken zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Polstoff oder Velours der
eingangs genannten Gattung gelöst, welcher die Merkmale des kennzeichnenden
Teiles des Patentanspruches 1 aufweist. Außerdem wird diese Aufgabe mit
einem Verfahren gelöst, das die Merkmale des Anspruches 6 aufweist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Durch die Erfindung wird der bei feinen und einen dichten Flor aufweisenden
Polstoffen bekannte Nachteil eines verhältnismäßig steifen Rückens dadurch
überwunden, daß aufgrund einer besonderen Bindung der Polfäden im
Grundgewebe mit der halben Anzahl von Schußfäden eine gleiche Anzahl von
Polnoppen eingebunden werden kann. Anders ausgedrückt bedeutet das, daß pro
vorgegebene Längeneinheit für die Einbindung der gewünschten Polnoppen nur
halbsoviele Schußfäden vorgesehen sind, wie nach bekannten und üblichen
Webverfahren benötigt werden.
Die Erfindung geht von einem 4/2er Webwerk aus. Hierin sind zwischen zwei
Rietstäben der Doppelplüschwebmaschine, das heißt in einem Stich,
Kettfäden in Ober- und Unterwerk und vier Polfäden eingezogen. In dem
daneben liegenden Stich sind wiederum 2×2 Kettfäden und vier Polfäden,
aber in diesem Falle anstelle der zuerst genannten Polfäden 1 bis 4 die
Polfäden 5 bis 8 eingezogen.
In der ersten Noppenreihe sind die Polfäden 1-2 und 3-4 eingebunden,
und zwar so, daß die Polfäden 1-2 im Oberwerk und Unterwerk je mit W-
Bindung eingehängt sind. Danach flottiert der Polfaden im Rücken, und zwar
über neun Schußfäden mit teilweiser Einbindung, so daß ein 12 Schuß-Rapport
entsteht. Während die Polfäden 1-2 flottieren, werden in dem Freiraum,
den die Schußfäden 4-12 bilden, die Polfäden 3-4 eingebunden.
In der daneben liegenden Noppenreihe ergibt sich die gleiche Einbindung mit
den Polfäden 5-6 und 7-8.
Das Ganze ergibt eine 3/6 Schuß-Bindung, mit doppelter Anzahl Noppen.
Die fertige Ware ist ein sehr dichter, feiner Polstoff oder Velours mit
einem sehr geschmeidigem Rücken, der sich insbesondere gut als Polsterstoff
verwenden läßt, beispielsweise für Automobile.
Bezüglich der Oberflächenbeschaffenheit hat die erfindungsgemäße Ware
gleiche Eigenschaften wie ein mit doppelter Schußzahl hergestellter
Polstoff. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen neuartigen Bindung
bzw. Einbindung der Polfäden in das Grundgewebe liegt auch darin, daß wegen
der geringeren Schußzahl bei unverminderter Qualität ein erheblicher
Kostenvorteil in der Produktion erzielt werden kann.
Wenn hier von Polstoff oder Velours gesprochen wird, so ist damit
bahnförmiges Textilmaterial gemeint, welches auch als Meterware bezeichnet
werden kann.
In der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel eines die
spezielle erfindungsgemäße Bindung aufweisenden Polstoffes anhand eines
noch nicht aufgeschnittenen Doppelplüschgewebes dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 eine auseinandergezogene Darstellung des Gewebes
mit Oberwerk und Unterwerk und insgesamt acht in
sich wiederholender Folge eingebundenen Polfäden,
Fig. 2 ein Bild der Einbindung der Polfäden 1-4 in die
Schußfäden des Ober- und Unterwerkes und
Fig. 3 ein Bild der Einbindung der Polfäden 5-8 in die
Schußfäden des Ober- und Unterwerkes.
Das in der Zeichnung dargestellte Doppelplüschgewebe ist ein 4/2er Webwerk
mit vier Polfäden und zwei Kettfäden pro Stich. Die Bindung ist eine 3/6-
Schuß-Bindung mit doppelten Noppen.
Fig. 1 zeigt zwei Stiche des Polstoffes, wobei wohl das Oberwerk 1 als auch
das Unterwerk 2 jeweils zwei Kettfäden 3 und 4 aufweist, die in sich
wiederholender Folge pro Stich zwölf Schußfäden 5 derart umschlingen oder
überkreuzen, daß die Kettfäden abwechselnd über zwei Schußfäden 5
flottieren und danach einen Schußfaden 5 umschlingen. Auf diese Weise wird
das Grundgewebe des Polstoffes gezielt dort verstärkt, wo Polnoppen oder
Polfäden eingehängt sind, während an Stellen, die zum Einhängen von
Polfäden nicht benötigt werden, keine zusätzliche Einbindung der Kettfäden
in die Schußfäden vorgesehen ist.
Aus dem mittleren Teil von Fig. 1 ist erkennbar, wie insgesamt acht
Polfäden 6-13 in die Schußfäden 5 von Oberwerk 1 und Unterwerk 2
eingebunden sind. Jeder Polfaden 6-13 ist in sich wiederholender Folge
über zwölf Schußfäden 5 eingebunden. Die Einbindung wird nachstehend anhand
des Polfadens 6 erläutert.
Wie Fig. 1 zeigt, wird der Polfaden 6, nachdem er den ersten Schußfaden 5
einer Folge von zwölf Schußfäden des Oberwerkes 1 umschlungen hat, zum
Unterwerk 2 geleitet, wo er in die Schußfäden 5 des Unterwerkes in W-
Bindung in drei benachbarte Schußfäden 5 eingebunden wird. Danach läuft der
Polfaden 6 zum Oberwerk 1 zurück und wird dort in die Schußfäden 5
entsprechend der Einbindung des Kettfadens 4 derart in die Schußfäden 5
eingebunden, daß er abwechselnd zwei benachbarte Schußfäden 5 auf der
Rückseite des Oberwerkes flottierend überkreuzt. Nachdem der zwölfte
Schußfaden 5 erreicht und somit der Rapport in der Doppelplüschwebmaschine
beendet ist, wird die beschriebene Legung des Polfadens 6 wiederholt.
Der mittlere Teil von Fig. 1 zeigt, daß die weiteren Polfäden 7-13 in
gleicher Weise in die Schußfäden 5 des Oberwerkes bzw. Unterwerkes
eingebunden sind, wobei die Einbindung spiegelbildlich bzw. um sechs Schuß
versetzt ist. Auf diese Weise erhält man ein Doppelplüschgewebe, das bei
verhältnismäßig geringer Dichte oder Steifigkeit des Oberwerkes und
Unterwerkes eine hohe Poldichte aufweist, so daß durch Aufschneiden des
Doppelplüschgewebes äußerst geschmeidige Polstoffe mit besonders dichtem
Pol bzw. Faserflor entstehen.
Die Fig. 2 und 3 zeigen die Einbindung der einzelnen Polfäden 6-13 in
das Oberwerk 1 und das Unterwerk 2 in einer kompakten Darstellung.
Claims (6)
1. Polstoff, insbesondere für Polsterzwecke, mit einem den Rücken der Ware
bildenden, aus einander kreuzenden Kettfäden und Schußfäden bestehenden
Grundgewebe und mit in die Schußfäden eingehängten Polfäden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polfäden (6 bis
13) mit 3/6 Bindung in die Schußfäden (5) eingehängt sind.
2. Polstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polfäden (6
bis 13) mit W-Bindung in die Schußfäden (5) eingehängt sind.
3. Polstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Polfäden (6 bis 13) zwischen jeder W-Einbindung über die Rückseite des
Grundgewebes (1; 2) flottierend eingebunden sind.
4. Polstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Polfaden (6 bis 13) über zwölf Schußfäden (5) in wiederkehrender
Folge in das Grundgewebe (1; 2) eingebunden ist.
5. Polstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
in einem 4/2 Webwerk pro Stich der Doppelplüschwebmaschine 2×2
Kettfäden (3, 4) in Ober- und Unterwerk (1; 2) und vier Polfäden (6 bis
13) eingezogen sind.
6. Verfahren zum Herstellen von Polstoffen gemäß einem der Ansprüche 1 bis
5 auf einer Doppelplüschwebmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß
ausgehend von einem 4/2er Webwerk zwischen zwei Rietstäben, das heißt
in einem Stich, 2×2 Kettfäden im Oberwerk und Unterwerk des
Doppelplüschgewebes und vier Polfäden in sich wiederholender Folge
eingezogen werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4235601A DE4235601A1 (de) | 1992-10-09 | 1992-10-22 | Polstoff und Verfahren zu seiner Herstellung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4234082 | 1992-10-09 | ||
DE4235601A DE4235601A1 (de) | 1992-10-09 | 1992-10-22 | Polstoff und Verfahren zu seiner Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4235601A1 true DE4235601A1 (de) | 1994-04-14 |
Family
ID=6470087
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4235601A Withdrawn DE4235601A1 (de) | 1992-10-09 | 1992-10-22 | Polstoff und Verfahren zu seiner Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4235601A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003104021A1 (de) * | 2002-06-05 | 2003-12-18 | Carcoustics Tech Center Gmbh | Kraftfahrzeug-bodenbelag mit getufteter velours-teppichschit und verfahren zu deren herstellung |
-
1992
- 1992-10-22 DE DE4235601A patent/DE4235601A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003104021A1 (de) * | 2002-06-05 | 2003-12-18 | Carcoustics Tech Center Gmbh | Kraftfahrzeug-bodenbelag mit getufteter velours-teppichschit und verfahren zu deren herstellung |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |