DE4233858A1

DE4233858A1 - Stahldeckelfässer

Info

Publication number: DE4233858A1
Application number: DE19924233858
Authority: DE
Inventors: Dieter Klein
Original assignee: Duttenhoefer Gottlieb GmbH
Current assignee: Duttenhoefer Gottlieb GmbH
Priority date: 1992-10-08
Filing date: 1992-10-08
Publication date: 1994-06-23

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft Stahldeckelfässer, wobei die Fässer eine eingerollte Bordur aufweisen und der Deckel einen eingerollten Rand; in den ein Moosgummiring oder Poly urethan (PU) als Dichtung eingebracht ist. Deckel und Faß wer den dabei durch einen Spannring mit Hilfe eines Verschlußhe bels miteinander verbunden, der um die Bordur und die Einrol lung des Deckels gelegt ist.

Derartige Fässer werden bei Lagerung und Transport aufeinander gestapelt, was den Nachteil mit sich bringt, daß die Dichtung durch Übertragung der Stapellast, vorzugsweise bei den unteren Fässern des Stapels, ermüdet und nach der Entstapelung pro dukt- oder gasundicht wird, was vor allem bei Gefahrgütern zum Risiko wird.

Ein weiterer Nachteil herkömmlicher Stahldeckelfässer liegt darin, daß zur Übertragung der Stapelkraft relativ harte Dich tungssorten verwendet werden müssen, die den Nachteil haben, daß sie Unebenheiten, vor allem die Stoßstelle der Mantel längsschweißnaht nur durch Aufbringen hoher Verschlußkräfte abdichten. Verbunden damit ist der wirtschaftliche Nachteil, daß solche harten Dichtungsarten teuer sind und die Anwender der Fässer Hilfswerkzeuge wie Deckelpressen einsetzen müssen.

Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellte, ein Dichtlager für Stahlfässer zu schaffen, das konstruktiv so ausgebildet ist, daß die Übertragung der Stapelkräfte vom Dec kel zum Faßrumpf nicht über die Dichtung erfolgt, so daß wei che hochelastische, nur auf Dichtfunktion und wirtschaftlich vorteilhafte Dichtungen abgestimmte Materialien einsetzbar sind mit der übergreifenden Zielsetzung, daß Fässer nach be liebig langer Lagerzeit unter Stapellast nach der Entstapelung beim Folgetransport produkt- und gasdicht oder bei einem Transportunfall z. B. Fall von der Verladerampe oder LKW noch dicht bleiben.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt bei einem Stahldeckelfaß mit Bordur und darauf auflegbarem durch einen Spannring gesicher ten Deckel, der eine periphere Einrollung und darin eingelegt eine Gummidichtung aufweist erfindungsgemäß dadurch, daß die Bewegbarkeit des Deckels unter Last in Lastrichtung durch einen Anschlag begrenzt ist. Durch die Begrenzung des Weges des Deckels bzw. des Deckelrandes nach unten ist eine Ermüdung des Dichtungsmaterials ausgeschlossen, gleichzeitig kann aber auch ein weicheres Material verwendet werden, was zusätzlich den Vorteil mit sich bringt, daß dieses sich leichter den zu dichtenden Flächen anpaßt und letztlich besser dichtet.

Die Bewegungsbegrenzung bzw. der Anschlag kann in einfacher Weise durch eine unterhalb der Bordur angeordneten Sicke ge schaffen werden.

Dabei kann einmal die Sicke nach außen gewölbt sein und der Spannring eine um das Faß gelegte Schürze besitzen, die bei Last gegen die Sicke stößt. Die Sicke kann aber auch nach in nen gewölbt und an die Schürze eine in die Sicke hineinrei chende Abknickung angeformt sein.

Äquivalent oder auch gleichzeitig kann bei nach innen ragender Sicke, der Deckel so geformt sein, daß er eine untere Kante aufweist, die sich bei Last gegen die Sicke legt und ein wei teres Absenken des Deckels verhindert.

Eine dritte Lösungsmöglichkeit besteht darin, daß die Einrol lung des Deckels selbst als Anschlagkante benutzt wird. Dazu ist die Einrollung soweit nach innen gezogen, daß sie oberhalb der Bordur endet und unter Last auf diese gelegt wird und so ein übermäßiges Stauchen der Dichtung verhindert.

Durch die Begrenzung des Stauchens durch den Anschlag des Dec kels bzw. Spannrings gegen die Sicke oder die Bordur, ist es erstmals möglich, für den Dichtungsring weiche, hochelastische mit schneller Wiederaufrichtefähigkeit Lösungsmittel-, Öl- und Dichtungssorten, die chemikalienbeständig, wirtschaftlich preiswert und fertigungstechnisch leicht verarbeitbar sind, einzusetzen.

Letztlich weist die Einsatzmöglichkeit solcher Dichtungen den Vorteil auf, daß beim Fall des Fasses auf harten Boden (Trans portunfall oder amtliche Bauartnachprüfung) die metallische Verformung im Bordurbereich durch die schnelle Wiederaufrich tefähigkeit formschlüssig ausgeglichen wird und das Faß dicht bleibt, was vor allem beim Versand von Gefahrgut die Trans portsicherheit wesentlich verbessert.

Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorläufige Erfindung näher erläutert.

Fig. 1 zeigt den Randbereich eines Stahldeckelfasses mit nach außen gewölbter Sicke.

Fig. 2 zeigt einen solchen mit nach innen gerichteter Sicke.

Fig. 3 zeigt den Anschlag der Deckeleinrollung auf die Bordur.

In Fig. 1 ist die Wandung eines Stahldeckelfasses 6 mit der oberen Bordur 1 gezeigt. Das Faß 6 ist durch einen Stahldeckel 3 verschlossen und mit einem Spannring 2 gesichert, wobei der Deckel 3 eine Einrollung 11 besitzt, in die die ringförmige Moosgummidichtung 10, insbesondere aus einer weichen Gummimi schung oder PU-Schaum-Einstellung, eingelegt ist. Der Spann ring 2 umfaßt die Einrollung 11 und die Bordur 1 und ist zu einer am Faß 6 anliegenden Schürze 7 verlängert, die oberhalb der in das Faß 6 eingeformten und nach außen gewölbten Sicke 5 endet. Stapelt man nun auf das Faß ein weiteres, so liegt des sen Boden auf der Oberkante des Spannringes 2 auf und drückt auf den Spannring 2 mit dem Deckel 3, wobei die Unterkante 4 der Schürze 7 auf der Sicke 5 aufliegt und die Kraftübertra gung zum Faßrumpf Metall auf Metall übernimmt.

Fig. 2 zeigt ebenfalls das Faß 6 mit Bordur 1 und Deckel 3, wobei jedoch die Sicke 5 nach innen in das Faßinnere gewölbt ist.

Der Deckel 3 besitzt hier eine nahe der Innenwandung 12 lie gende Umbiegung mit relativ engem Radius als Anschlagkante 8, die hier unter Last auf der Sicke 5 aufliegend dargestellt ist. Alternativ oder auch gleichzeitig kann an die Schürze 7 eine Abknickung 13 angeformt sein, die analog zur Ausführungs form nach Fig. 1 die Kraftübertragung durch Aufstützen auf die Sicke 5 zum Faßrumpf überträgt, wobei durch ein Abstützen des Deckelanschlages 8 auf die Sicke 5 ein Doppelanschlag außen und innen geschaffen ist.

Fig. 3 zeigt wie Fig. 2 die Verwendung eines herkömmlichen Spannringes 2. Anders als in Fig. 1 und 2 weist das Faß 6 jedoch keine Sicke auf. Die Kraftübertragung wird dadurch ge bildet, daß der untere Rand 9, wie dargestellt, sich auf der Bordur 1 Metall auf Metall abstützt und die Kraftübertragung zum Faßrumpf übernimmt.

1 Bordur
2 Spannring
3 Deckel
4 Unterkante Schürze
5 Sicke
6 Faß
7 Schürze
8 Deckelanschlagskante
9 Rand
10 Moosgummidichtung
11 Einrollung
12 Innenwandung
13 Abknickung

Claims

1. Stahldeckelfaß mit Bordur (1) und darauf auflegbarem durch einen Spannring (2) gesicherten Deckel (3) der eine periphere Einrollung (11) und darin eingelegt eine Moosgummi- oder PU-Dichtung (10) aufweist, dadurch ge kennzeichnet, daß die Bewegbarkeit des Deckels (3) nach dem Verschließen des Spannringes (2) durch einen Verschlußhebel der Federweg der Dichtung (10) nach einer definiert gewählten Vorspannung durch einen mechanischen Anschlag begrenzt ist.

2. Stahldeckelfaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag als Sicke (5) in das Faß (6) nach außen gewölbt eingeformt ist und der Spannring zu einer um das Faß (6) angelegten Schürze (7) erweitert ist, wobei die Unterkante der Schürze (7) nach dem Verschließen des Spannringes (2) der Federweg der Dichtung (10) durch einen Anschlag oberhalb der Sicke (5) begrenzt ist, oder daß die Sicke (5) nach innen geprägt ist und die Schürze (7) eine in die Sicke (5) reichende Abknickung (13) aufweist, welche den mechanischen Anschlag bewirkt.

3. Stahldeckelfaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicke (5) in das Faßinnere gewölbt ist und der Deckel (3) eine Anschlagkante (8) besitzt, die durch Anschlag oberhalb der Sicke (5) den mechanischen Anschlag bewirkt.

4. Stahldeckelfaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrollung (11) des Deckels (3) nach innen der art eingezogen ist, daß deren unterer Rand (9) durch An schlag auf der Bordur (1) den mechanischen Anschlag be wirkt.

5. Stahldeckelfaß nach mindestens einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der vorgewählte Federweg der Dichtung (10) durch ein mechanisches Gegenlager abgestützt ist.

6. Stahldeckelfaß nach mindestens einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftübertragung der Stapellast durch einen Anschlag, Metall auf Metall übertragen bzw. begrenzt ist.