DE4232879C2 - Kurbelwinkel- und Zylinderzahl-Ermittlungsvorrichtung und -Verfahren für eine Brennkraftmaschine - Google Patents
Kurbelwinkel- und Zylinderzahl-Ermittlungsvorrichtung und -Verfahren für eine BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kurbelwinkel- und
Zylinderzahl-Ermittlungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 sowie ein entsprechendes Verfahren, wie sie aus der
JP-A-1-219341 bzw. der DE-OS 40 31 128 vorbekannt sind.
Unlängst werden elektronische Steuerungs- bzw. Regelungs
vorrichtungen zum Steuern bzw. Regeln verschiedener Be
standteile des Motors, wie ein Kraftstoffeinspritzer und
eine Zündkerze, verwendet. Die Zeitpunkte der Kraftstoff
einspritzung und Zündung in jedem Zylinder werden basierend
auf einem Kurbelwinkel und einer Zylinderzahl bestimmt.
Folglich sind ein Kurbelwinkelsensor und ein Zylinder
zahlsensor vorgesehen, um den Kurbelwinkel und die
Zylinderzahl zu ermitteln.
Im allgemeinen werden die Sensoren nahe einer Scheibe ange
ordnet, die auf einer Nockenwelle und/oder einer Kurbel
welle des Motors befestigt ist. Abtasteinrichtungen ermit
teln den Kurbelwinkel und die Zylinderzahl durch Vorsprünge
auf einem Umfang der Scheibe und erzeugen ein Kurbelwinkel
signal sowie ein Zylinderunterscheidungssignal in Form ei
nes Impulses.
Bei einer anderen Ermittlungsvorrichtung ist die Scheibe
zum Ermitteln des Kurbelwinkels an der Kurbelwelle montiert
und die Scheibe zum Unterscheiden bzw. zum Bestimmen des
Zylinders an der Nockenwelle befestigt. Insofern sind bei
diesen Sensoren zum Ermitteln des Kurbelwinkels und der Zy
linderzahl zwei Scheiben notwendig, wodurch die Herstel
lungskosten erhöht und die Steuerungseinrichtung verkompli
ziert werden.
Die japanische Offenlegungsschrift JP-A-1-219341 offenbart
eine Ermittlungsvorrichtung, bei welcher der Kurbelwinkel
und die Zylinderzahl mit einem einzigen Sensor bestimmt
werden. Die Ermittlungsvorrichtung erzeugt eine Vielzahl
von Vergleichsimpulsen bei einer Umdrehung der Scheibe. Die
Zahl der Impulse entspricht der Zahl der in dem Motor
vorgesehenen Zylinder. Ein Zylinderunterscheidungs- bzw.
-bestimmungsimpuls wird nach einem der Vergleichsimpulse
erzeugt. Die Zeitintervalle zwischen den Impulsen werden
gemessen, um ein Verhältnis zwischen jedem Intervall und
dem letzten Zeitintervall zu erhalten. Das Verhältnis wird
mit einem vorbestimmten Vergleichswert verglichen, um zu
bestimmen, ob der letzte Impuls der Vergleichsimpuls oder
ein Zylinderunterscheidungs- bzw. -bestimmungsimpuls ist.
Da allerdings der Vergleichsimpuls für jeden Zylinder ein
einziges mal erzeugt wird, wenn die Motorgeschwindigkeit
bei Beschleunigung schnell ansteigt, kann der durch den
Vergleichsimpuls bestimmte Zündzeitpunkt verzögert werden.
Im Gegensatz dazu wird der Zeitpunkt außerdem während der
Abnahme der Motorgeschwindigkeit bei Verzögerung vorgescho
ben. So wird der Zündzeitpunkt nicht genau gesteuert.
Um die Genauigkeit der Zündzeitpunktsteuerung zu verbes
sern, ist vorgeschlagen worden, eine Ermittlungsvorrichtung
zur Verfügung zu stellen, bei der eine Vielzahl von Impul
sen für jeden Zylinder erzeugt wird. Die Intervalle zwi
schen den Impulsen, die bei vorbestimmten Kurbelwinkeln ei
nes vorbestimmten Zylinders erzeugt werden, werden gemessen
und die Kurbelwinkel auf der Grundlage des Verhältnisses
davon bestimmt.
Wenn sich die Motorgeschwindigkeit jedoch schnell bei Be
schleunigung, Verzögerung und beim Anlassen zum Start des
Motors ändert, wird der Kurbelwinkel fehlerhaft bestimmt.
Um den Fehler zu verhindern, wird die Unterscheidung bzw.
Bestimmung der Zylinderzahl bis zur Erzeugung mehrerer Zy
linderunterscheidungs- bzw. -bestimmungsimpulse nicht ver
vollständigt, was zur Verzögerung der Entscheidung führt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung und ein Verfahren zur schnellen Bestimmung eines
Kurbelwinkels und einer Zylinderzahl zur Verfügung zu
stellen, wobei die Berechnung von Verhältnissen der
bestimmten Zeitintervalle zwischen den Impulsen nicht
erforderlich ist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch
eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und durch ein Verfahren
gemäß Anspruch 7 gelöst. Weitere Ausgestaltungen werden in
den Unteransprüchen definiert.
Gemäß der Erfindung ist eine Kurbelwinkel- und
Zylinderzahl-Ermittlungsvorrichtung für eine
Brennkraftmaschine vorgesehen, die eine Nockenwelle, ein
wirksam mit der Nockenwelle verbundenes Rotationselement,
eine Vielzahl von an dem Umfang des Rotationselements
angebrachten Vorsprüngen zur Bestimmung des Kurbelwinkels
sowie eines Vorsprungs zur Bestimmung der Zylinderzahl,
eine Abtasteinrichtung zur Abtastung der Vorsprünge und zur
Erzeugung von Impulsen und eine Steuerungseinrichtung
umfaßt. Durch die Steuerungseinrichtung werden die
Einspritzzeitpunkte für die Kraftstoffeinspritzer für jeden
Zylinder festlegt, und zwar auf Basis dieser Impulse und
von Motorbetriebszustandssignalen von Motorsensoren.
Die Vielzahl von Vorsprüngen umfaßt jeweils mehrere einem
Zylinder zugeordnete, ungleichmäßig beabstandete
Vorsprünge. Die Steuerungseinrichtung umfaßt eine
Einrichtung zur sequentiellen Bestimmung des Zeitintervalls
zwischen den von der Abtasteinrichtung ermittelten
Impulsen. Weiterhin ist eine Einrichtung zur Erkennung
eines bestimmten Musters der in Sequenz als "kurz" oder
"lang" erfaßten Zeitintervalle sowie eine Einrichtung zur
Bestimmung des Kurbelwinkels und der Zylinderzahl gemäß dem
erkannten Muster vorgesehen.
Aus der US 4 972 818 ist eine Ermittlungsvorrichtung
bekannt, bei der ein Rotationselement jeweils mehrere einem
Zylinder zugeordnete, ungleichmäßig beabstandete Vorsprünge
aufweist. Diese Vorrichtung ermöglicht jedoch bereits
prinzipiell keine Zylinderzahlerkennung und sieht auch
keine Mustererkennung aufgrund von als "kurz" oder "lang"
bestimmten Zeitintervallen zwischen den abgetasteten
Impulsen vor.
Weitere Aufgaben und Vorteile der Erfindung wer
den anhand der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme
auf die begleitenden Zeichnungen verdeutlicht. Hierbei zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Kraftfahrzeug
motors, der mit der vorliegenden Erfindung ver
sehen ist;
Fig. 2 ein Blockdiagramm einer Ermittlungsvorrichtung
der vorliegenden Erfindung;
Fig. 3 eine graphische Darstellung eines von einem
Kurbelwinkelsensor herrührenden Impulssignal;
Fig. 4 ein Ablaufdiagramm eines Kurbelwinkelsensor-Un
terbrechungsprogramms;
Fig. 5 ein Ablaufdiagramm eines Kurbelwinkelbestim
mungs-Unterprogramms;
Fig. 6 ein Ablaufdiagramm eines Zylinderunterschei
dungs-Unterprogramms;
Fig. 7 ein Ablaufdiagramm eines Kurbelwinkelüberprü
fungs-Unterprogramms und
Fig. 8 und 9 Zeitdiagramme zur Erläuterung der Betriebsweise
der Betriebsweise der vorliegenden Erfindung.
Gemäß Fig. 1 wird eine Vierzylinder-Brennkraftmaschine 1
für ein Kraftfahrzeug mit Luft über einen Luftfilter 6, ein
Drosselklappenventil 5, eine Sammelkammer 4 und eine Ein
laßleitung 2 nach Vermischung mit von einem in der Einlaß
leitung 2 angeordneten Einspritzer 3 eingespritzten Kraft
stoff versorgt. Das Abgas wird durch eine Auspuffleitung 8
abgeführt.
Ein Einlaßleitungsdrucksensor 11 und ein Einlaßlufttempera
tursensor 10 sind an der Sammelkammer 4 vorgesehen, um
einen Druck in der Leitung 2 bzw. eine Temperatur der Ein
laßluft zu ermitteln. Ein Kühlmitteltemperatursensor 12 ist
an einem Gehäuse des Motors 1 befestigt. Ein O2-Sensor 13
ist in der Auspuffleitung 8 vorgesehen. Ausgangssignale der
Sensoren 10 bis 13 werden einer Steuereinheit 30, die einen
Mikrocomputer umfaßt, zugeführt.
Der Steuereinheit 30 wird ebenso ein Ausgangssignal von ei
ner Kurbelwinkel-Ermittlungsvorrichtung 20, welche nahe ei
ner Nockenwelle 7 angeordnet ist, zugeführt. Die Vorrich
tung 20 weist ein Rotationselement bzw. -scheibe 21 auf,
die einmal umläuft, während sich die Kurbelwelle zweimal
dreht. Die Kurbelwinkel-Ermittlungsvorrichtung 20 ermittelt
den Kurbelwinkel für einen Zylinder, in den Kraftstoff ein
zuspritzen ist, wie nachfolgend beschrieben. Die Steuerein
heit 30 bestimmt eine Kraftstoffeinspritzmenge gemäß des
Ausgangssignals der Sensoren 10 bis 13, wobei dem Einsprit
zer 3 ein Steuerungssignal entsprechend der Kraftstoffein
spritzmenge zu einem Zeitpunkt zugeführt wird, der auf dem
von der Kurbelwinkel-Ermittlungsvorrichtung 20 ermittelten
Kurbelwinkel basiert.
Nach Fig. 2 umfaßt die Steuereinheit 30 einen Zentralrech
ner 34, einen ROM-Speicher 32, einen RAM-Speicher 33, eine
Eingangsschnittstelle 31 und eine Ausgangsschnittstelle 35,
die miteinander über eine Bus-Leitung verbunden sind. Der
einen A/D-Wandler aufweisenden Eingangsschnittstelle 31
werden Ausgangssignale von dem Einlaßlufttemperatursensor
10, Einlaßleitungsdrucksensor 11, Kühlmitteltemperatursen
sor 12 und O2-Sensor 13 zugeführt. Der Zentralrechner 34
berechnet die Kraftstoffeinspritzmengen in Übereinstimmung
mit den Signalen, so daß die Ausgangsschnittstelle 35 den
Einspritzern 3, die den Zylindern Nr. 1 bis Nr. 4 jeweils
zugeordnet sind, Kraftstoffeinspritzsignale zuführt.
Die Kurbelwinkel-Ermittlungsvorrichtung 20 umfaßt die Rota
tionsscheibe 21, welche sicher an der Nockenwelle 7 befe
stigt ist und an ihrem Umfang eine Vielzahl von Vorsprüngen
aufweist, sowie einen elektromagnetischen Abtaster 26. Die
Scheibe 21 ist in vier Kreissektoren unterteilt, so daß der
Winkel jedes Kreissektors einer Zeitdauer zwischen dem obe
ren Totpunkt und dem unteren Totpunkt des jeweiligen Zylin
ders entspricht. Die Kreissektoren sind in der Reihenfolge
der Zylinder Nr. 1, Nr. 3, Nr. 4 und Nr. 2 im Uhrzeigersinn
angeordnet, nämlich in einer Reihenfolge, in welcher die
Zylinder gezündet werden. Jeder Kreissektor weist drei Kur
belwinkelvorsprünge 22, 23 und 24 auf, die ungleichförmig
an Stellen von 97°, 65° und 10° vor dem oberen Totpunkt
(OT) beim Verdichtungstakt angeordnet sind. Ein Zylinderun
terscheidungs- bzw. -bestimmungsvorsprung 25 ist in dem
Kreissektor für den Zylinder Nr. 1 an einer Stelle von 160°
OT gebildet. Da die Nockenwelle 7 zur Hälfte der Kurbel
welle rotiert, werden die Vorsprünge 22 bis 25 auf der
Hälfte der oben angegebenen Grade positioniert. Der elek
tromagnetische Abtaster 26 ermittelt die Vorsprünge 22 bis
25, wobei der Steuereinheit Impulssignale, wie in Fig. 3
gezeigt, zugeführt werden.
Das Impulssignal von dem elektromagnetischen Abtaster 26
wird an die Eingangsschnittstelle 31 der Steuereinheit 30
angelegt, wo das Signal in eine Wellenform, wie in Fig. 8
gezeigt, umgeformt wird. Wenn das Impulssignal dem Zentral
rechner 34 zugeführt wird, wird ein Unterbrechungsprogramm
zur Bestimmung bzw. Erfassung des Kurbelwinkels ausgeführt.
Wenn ein bestimmter Impuls, wie bei einem Kurbelwinkel von
65° OT erzeugt, bestimmt wird, wird ein Programm zur Be
rechnung der in den jeweiligen Zylinder einzuspritzenden
Kraftstoffmenge gestartet, wobei eine optimale Kraftstof
feinspritzmenge auf den von den Sensoren 10 bis 13 kommen
den Signalen basierend berechnet wird. Danach spritzt der
Einspritzer 3 Kraftstoff in den bestimmten Zylinder ein.
Das Programm zur Bestimmung des Kurbelwinkels und zur Un
terscheidung der Zylinder wird nachfolgend unter Bezugnahme
auf die Ablaufdiagramme der Fig. 4 bis 7 beschrieben.
Gemäß Fig. 4 wird das Unterbrechungsprogramm gestartet,
sobald ein Impulssignal von dem Abtaster 26 zugeführt wird.
In einem Schritt S101 wird ein Intervall Tneu zwischen ei
nem gegenwärtigen Impuls und einem letzten Impuls berech
net. In einem Schritt S102 wird bestimmt, ob der Kurbelwin
kel des Impulses erfaßt ist. Wenn der Kurbelwinkel noch
nicht erfaßt ist, fährt das Programm mit einem Schritt S105
fort, in welchem ein in Fig. 5 dargestelltes Unterprogramm
zur Bestimmung des Kurbelwinkels ausgeführt wird.
Nach Fig. 5 werden in einem Schritt S201 das gegenwärtige,
in dem Schritt S101 der Unterbrechungsroutine erhaltene Im
pulsintervall Tneu und das letzte, während des letzten Pro
gramms erhaltene Impulsintervall Talt miteinander gemäß
K1·Talt<Tneu berechnet, wobei K1 einen Koeffizienten dar
stellt. Wenn das gegenwärtige Intervall Tneu kleiner ist
als K1·Talt, bestimmt ein Schritt S202, daß das Impulsin
tervall Tneu kurz (S) ist. Wenn das gegenwärtige Intervall
Tneu größer als K1·Talt ist, bestimmt ein Schritt S203, daß
das Impulsintervall Tneu lang (L) ist. In einem Schritt
S204 wird bestimmt, ob eine Reihe eines letzten Vierimpuls
intervalls S-L-L-S ist. Wenn die Impulsintervalle in der
Anordnung S-L-L-S, wie durch eine Zeitdauer A in Fig. 3
gezeigt, sind, geht das Programm zu einem Schritt S206 über,
in welchem bestimmt wird, daß der gegenwärtige Impuls ein
bei einem Kurbelwinkel von 65° OT in einem der Zylinder Nr.
2 bis Nr. 4 erzeugter Impuls ist.
Wenn die letzten Vierimpulsintervalle in einer verschie
denen Anordnung vorliegen, geht das Programm auf einen
Schritt S205 über, in welchem eine Reihe eines letzten
Fünfimpulsintervalles überprüft wird. Wenn die Anordnung
S-L-S-L-S, wie durch eine Zeitdauer B in Fig. 3 darge
stellt, ist, bestimmt ein Schritt S207, daß der gegenwärtige
Impuls bei einem Kurbelwinkel von 65° OT des Zylinders
Nr. 1 erzeugt wird. Auf diese Weise wird in einem Schritt
S208 der Zylinder unterschieden. Das Programm fährt mit ei
nem Schritt S209 fort, in welchem entschieden wird, daß der
Kurbelwinkel bestimmt ist. Das Programm wird solange wie
derholt, bis ein 65°-OT-Impuls ermittelt bzw. erfaßt ist.
Zurückkehrend zu Fig. 4 fährt das Programm, nachdem das
Kurbelwinkelbestimmungs-Unterprogramm beendet ist, von dem
Schritt S102 zu einem Schritt S103 fort, in welchem be
stimmt wird, ob der Zylinder schon herausgefunden ist. Wenn
in dem Schritt 208 des Kurbelwinkelbestimmungs-Unterpro
gramms bestimmt ist, daß der Impuls dem Zylinder Nr. 1 zu
geordnet ist, schreitet das Programm zu einem Schritt S106
und andernfalls zu einem Schritt S104, um ein in Fig. 6
dargestelltes Zylinderunterscheidungs-Unterprogramm auszu
führen, fort.
Nach Fig. 6 wird in einem Schritt S301 des Zylinderunter
scheidungs-Programms festgestellt, ob der folgende Impuls
des ermittelten 65°-OT-Impulses ein 97°-OT-Impuls der Zy
linder Nr. 2 bis Nr. 4 oder ein 160°-OT-Impuls des Zylin
ders Nr. 1 ist (Fig. 3).
Der 65°-OT-Impuls wird bereits in dem Schritt S206 des Kur
belwinkelbestimmungs-Programms festgestellt. Wenn JA, fährt
das Programm mit einem Schritt S302 fort, in welchem der
Impuls entweder als der 97°-OT-Impuls oder der 160°-OT-Im
puls spezifiziert wird. Mit anderen Worten wird das gegen
wärtige Impulsintervall Tneu mit dem letzten Impulsinter
vall Talt gemäß K1·Talt<Tneu verglichen. Wenn das gegen
wärtige Intervall länger ist als das letzte Intervall Talt,
wie durch eine Zeitdauer C in Fig. 3 dargestellt ist,
bedeutet dies, daß der Impuls der 97°-OT-Impuls ist. Die
Zahl des Zylinders ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht be
kannt. Wenn das gegenwärtige Impulsintervall Tneu auf der
anderen Seite kürzer als das letzte Impulsintervall Talt,
wie in einer Zeitdauer D dargestellt, ist, wird in einem
Schritt S303 bestimmt, daß der gegenwärtige Impuls der
160°-OT-Impuls des Zylinders Nr. 1 ist. Danach springt das
Programm zu einem Schritt S304, in welchem bestimmt wird,
daß der Zylinder festgestellt ist. Die Schritte S301 und
S302 werden solange wiederholt, bis der 160°-OT-Impuls er
faßt ist.
Wenn der Zylinder auf diese Weise unterschieden bzw. fest
gestellt ist, fährt das Programm von dem Schritt S103 zu
dem Schritt S106 in Fig. 4 fort. In dem Schritt S106 wer
den der Kurbelwinkel und die Zahl des Zylinders, die in den
Unterprogrammen bestimmt sind, mittels einem in Fig. 7 ge
zeigten Kurbelwinkelüberprüfungs-Unterprogramm bestätigt.
In einem Schritt S401 wird festgestellt, ob der gegenwär
tige Impuls ein 65°-OT-Impuls abhängig von dem als ein 65°-
OT-Impuls in dem Kurbelwinkelbestimmungs-Unterprogramm be
stimmten Impuls ist. Wenn die Antwort JA lautet, wird in
einem Schritt S402 festgestellt, ob K2·Talt gleich oder
größer ist als Tneu (K2·TaltTneu), wobei K2 einen Koef
fizienten relativ zu Winkeln zwischen den Vorsprüngen 22
und 23 in einem Kreissektor der Scheibe und zwischen dem
Vorsprung 22 und dem Vorsprung 24 in dem vorhergehenden
Kreissektor darstellt. Wenn das gegenwärtige Impulsinter
vall Tneu gleich oder kleiner ist als K2·Talt, wird in einem
Schritt S403 bestimmt, daß der Kurbelwinkel korrekt ermit
telt ist. Wenn Tneu hingegen größer ist als K2·Talt, wird
in einem Schritt S404 bestimmt, daß der Kurbelwinkel un
richtig ermittelt ist.
Danach fährt das Programm mit einem Schritt S107 des Unter
brechungsprogramms fort, in welchem bestätigt wird, daß die
Entscheidung in Übereinstimmung mit dem in dem Kurbelwin
kelüberprüfungs-Unterprogramm erhaltenen Ergebnis richtig
ist. Wenn die Entscheidung richtig ist, wird das Programm
zur Berechnung der Kraftstoffeinspritzmenge in einem
Schritt S109 gestartet. Wenn die Entscheidung unrichtig
ist, werden der fehlerhaft bestimmte Kurbelwinkel und die
Zylinderzahl in einem Schritt 108 zurückgenommen, so daß
das Unterbrechungsprogramm zur Ermittlung des Kurbelwinkels
und zur Unterscheidung des Zylinders abermals ausgeführt
wird.
Der Betrieb der Vorrichtung beim Start des Motors wird un
ter Bezugnahme auf Fig. 8 und 9 nachfolgend beschrieben.
Fig. 8 und 9 zeigen Impulssignale, die Intervalle zwi
schen den Impulssignalen, den mit der Vorrichtung bestimm
ten Kurbelwinkel und die mit der Vorrichtung bestimmten
Zahlen der Zylinder. Fragezeichen verdeutlichen, daß der
Kurbelwinkel und die Zylinderzahl noch nicht bestimmt sind.
Wenn ein Impulssignal von der Kurbelwinkel-Ermittlungsvor
richtung 20 an den Zentralrechner 34 der Steuereinheit 30
angelegt wird, wird das in Fig. 4 gezeigte Unterbrechungs
programm ausgeführt. Jedesmal wenn ein Impuls ermittelt
wird, wird bestimmt, ob das Intervall Tneu zwischen dem ge
genwärtigen Impuls und dem letzten Impuls kürzer oder län
ger ist als ein Impulsintervall Talt zwischen dem letzten
Impuls und einem zu dem letzten Impuls vorhergehenden Im
puls. Danach wird das Kurbelwinkelbestimmungs-Unterprogramm
gestartet.
Unter der Annahme, daß der erste zu einer Zeit t0 angelegte
Impuls der 97°-OT-Impuls des Zylinders Nr. 4, wie in Fig.
8 gezeigt, ist, wird der fünfte Impuls zu einer Zeit t₁ er
mittelt, so daß die letzten vier Impulsintervalle eine An
ordnung S-L-L-S ergeben. Folglich wird der fünfte Impuls
als der 65°-OT-Impuls bestimmt, obschon die Zylinderzahl
noch nicht bekannt ist. Danach werden die folgenden Impulse
als 10° OT, 97° OT, 65° OT usw. im Turnus bestimmt.
Das in Fig. 6 dargestellte Zylinderunterscheidungs-Unter
programm wird auch ausgeführt. Der siebte zu einer Zeit t2
angelegte Impuls ist ein dem 10°-OT-Impuls nachfolgender
Impuls. Da das Intervall Tneu kürzer ist als das letzte Im
pulsintervall Talt, kann bestimmt werden, daß der siebte
Impuls nicht der 97°-OT-Impuls, sondern der 160°-OT-Impuls
des Zylinders Nr. 1 ist. Danach werden die Zahl des Zylin
ders und der Kurbelwinkel entsprechend zu jedem Impuls in
der Reihenfolge des Nr. 1, 97°-OT-Impuls, Nr. 1, 65°-OT-Im
puls, Nr. 1, 10°-OT-Impuls, Nr. 3, 97°-OT-Impuls usw. er
mittelt.
Wenn der Kurbelwinkel und die Zahl des Zylinders somit be
stimmt sind, wird die Entscheidung jedesmal, wenn der 65°-
OT-Impuls angelegt ist, gemäß des in Fig. 7 gezeigten Kur
belwinkelüberprüfungs-Programms überprüft. Wenn die Ent
scheidungen richtig sind, wird die einzuspritzende Kraft
stoffmenge berechnet.
Auf diese Weise wird der Kraftstoff in den ermittelten Zy
linder bei 65° OT richtig eingespritzt.
Fig. 9 zeigt ein weiteres Beispiel des Betriebes, bei wel
chem der erste Impuls ein 97°-Impuls des Zylinders Nr. 2
ist. Wenn der sechste Impuls zu einer Zeit t₁ angelegt
wird, wird ermittelt, daß es sich bei den letzten fünf Im
pulsintervallen um S-L-S-L-S handelt. Demnach wird der
sechste Impuls als der 65°-OT-Impuls des Zylinders Nr. 1
bestimmt. Da die Zylinderzahl zu der gleichen Zeit wie der
Kurbelwinkel bestimmt wird, ist es nicht notwendig, das Zy
linderunterscheidungs-Programm auszuführen. Das Programm
nimmt entsprechend weniger Zeit als das in Fig. 8 beschrie
bene Beispiel in Anspruch.
Die vorliegende Erfindung kann derart modifiziert werden,
daß die Zahl und die Anordnungen der an der Scheibe 21 der
Kurbelwinkel-Ermittlungsvorrichtung 20 ausgebildeten Vor
sprünge geändert werden können. Die Kurbelwinkel-Ermitt
lungsvorrichtung 20 kann einen optischen Sensor mit einem
Phototransistor oder einem optischen Element aufweisen.
Vorliegende Erfindung kann weiterhin für Motoren vorgesehen
sein, die eine von 4 verschiedene Zylinderanzahl aufweisen.
Aus dem vorhergehenden ist deutlich gemacht, daß die vor
liegende Erfindung eine Vorrichtung zur Bestimmung des Kur
belwinkels und der Zahl der Zylinder davon in Übereinstim
mung mit einer Änderung in den Intervallen zwischen von den
Kurbelwinkelsensor erfaßten Impulsen zur Verfügung stellt.
Daher werden der Kurbelwinkel und die Zylinderzahl genau
ermittelt, wobei die Zuverlässigkeit der Abtasteinrichtung
heraufgesetzt wird, obschon sich die Zeitpunkte des Impul
ses entsprechend der Änderung in der Motorgeschwindigkeit
verschieben.
Claims (8)
1. Kurbelwinkel- und Zylinderzahl-Ermittlungsvorrichtung
für eine Brennkraftmaschine (1) mit einer Nockenwelle
(7), einem wirksam mit der Nockenwelle (7) verbundenen
Rotationselement (21), einer Vielzahl von an dem Um
fang des Rotationselements (21) angebrachten Vorsprün
gen (22, 23, 24) zur Bestimmung des Kurbelwinkels
sowie eines Vorsprungs (25) zur Bestimmung der
Zylinderzahl, einer Abtasteinrichtung (26) zur
Abtastung der Vorsprünge und zur Erzeugung von
Impulsen sowie einer Steuerungseinrichtung (30),
welche auf der Basis dieser Impulse und von
Motorbetriebszustandssignalen von Motorsensoren (10,
11, 12, 13) die Einspritzzeitpunkte für die
Kraftstoffeinspritzer (3) für jeden Zylinder festlegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vielzahl von Vorsprüngen jeweils mehrere einem
Zylinder zugeordnete, ungleichmäßig beabstandete
Vorsprünge (22, 23, 24) umfaßt, und
daß die Steuerungseinrichtung (30)
daß die Steuerungseinrichtung (30)
- - eine Einrichtung zur sequentiellen Bestimmung des Zeitintervalls zwischen den von der Abtast einrichtung ermittelten Impulsen als "kurz" (S) oder "lang" (L);
- - eine Einrichtung zur Erkennung eines bestimmten Musters (SLLS; SLSLLS) der in Sequenz als "kurz" oder "lang" erfaßten Zeitintervalle sowie
- - eine Einrichtung zur Bestimmung des Kurbelwinkels (65°) und der Zylinderzahl (1) gemäß dem erkannten Muster
umfaßt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß drei ungleichmäßig beabstandete Vorsprünge (22,
23, 24) für jeden Zylinder zur Bestimmung des
Kurbelwinkels vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die drei Vorsprünge jeweils bei 97°, 65° und 10°
vor dem oberen Totpunkt jedes Zylinders angeordnet
sind und der Vorsprung (25) zur Bestimmung der Zylin
derzahl bei 160° vor dem oberen Totpunkt eines
bestimmten Zylinders angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Erkennung des Musters derart
ausgebildet ist, einen bestimmten Kurbelwinkel (65°)
gemäß einem ersten Muster (SLLS) und eine bestimmte
Zylinderzahl (1) gemäß einem zweiten Muster (SLSLS)
zu identifizieren.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß gemäß dem zweiten Muster (SLSLS) der bestimmte
Kurbelwinkel (65°) und die bestimmte Zylinderzahl (1)
simultan bestimmt werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtungen zur sequentiellen Bestimmung des
Musters eine Vergleichseinrichtung zum Vergleichen
eines gegenwertigen Wertes (Tneu) und eines
vorhergehenden Wertes (Talt) der Zeitintervalle
aufweist, um festzustellen, ob der gegenwertige Wert
größer oder kleiner als der vorhergehende Wert
multipliziert mit einem Koeffizienten (K1) ist.
7. Verfahren zur Ermittlung eines Kurbelwinkels und einer
Zylinderzahl in einer Brennkraftmaschine (1) mit einem
wirksam mit einer Nockenwelle (7) verbundenen
Rotationselement (21), welches eine Vielzahl von
Vorsprüngen (22, 23, 24) zur Bestimmung des
Kurbelwinkels sowie einen Vorsprung (25) zur
Bestimmung der Zylinderzahl aufweist, wobei die
Vielzahl von Vorsprüngen jeweils mehrere einem
Zylinder zugeordnete, ungleichmäßig beabstandete
Vorsprünge (22, 23, 24) umfaßt, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte aufweist:
- - Abtastung der Vorsprünge (22, 23, 24, 25) und Erzeugung von entsprechenden Impulsen;
- - sequentielle Bestimmung des Zeitintervalls zwischen den erzeugten Impulsen als "kurz" (S) oder "lang" (L);
- - Erkennung eines bestimmten Musters (SLLS; SLSLS) der in Sequenz als "kurz" oder "lang" erfaßten Zeitintervalle; und
- - Bestimmung des Kurbelwinkels (65°) und der Zylinderzahl (1) gemäß dem erkannten Muster.
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