DE4232077A1 - Linearführung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Linearführung mit einem
Gestell, einem Geräteteil und mit Federgelenken zwischen
Gestell und Geräteteil.
Linearführungen mit Federgelenken werden in der
Feinmechanik seit langem verwendet, wobei Blattfedern und
Membranfedern vorzugsweise verwendet werden. Vorteilhafte
Anwendung findet eine erfindungsgemäße Linearführung z. B.
in einem linear feinverstellbaren Tisch für Mikroskope nach
der am gleichen Tag eingereichten Patentanmeldung des
gleichen Erfinders und Anmelders mit dem Titel "Linear
feinverstellbarer Tisch".
Eine gattungsgemäße Linearführung mit Blattfedern ist aus
DE 31 43 092 C2 bekannt. Die z. B. aus Archiv für
Technisches Messen V 170-4 Mai 1949 bekannten
Parallelogramm-Blattfeder-Führungsgelenke werden in einem
Vierkant- oder Zylinderrohr angeordnet. Die dünnen
Blattfederstege stellen sich einer einfachen Herstellung
mit herkömmlicher Zerspanungstechnik entgegen.
Es ist die Aufgabe der Erfindung eine einfach
herzustellende gattungsgemäße Linearführung anzugeben, die
orthogonal zur Führungsrichtung versatz- und kippstabil in
allen Richtungen ist. Auf Blattfederparallelogramme soll
verzichtet werden.
Die Lösung gelingt bei einer gattungsgemäßen Linearführung
dadurch, daß die Federgelenke aus in Reihe geschalteten
elastischen Drehgelenken mit jeweils parallelen Achsen und
aus Trägern bestehen, und daß zwischen Gestell und
Geräteteil mehrere Federgelenke, deren Achsen einen
erheblichen Winkel untereinander bilden, parallel
geschaltet sind.
Vorteilhaft ist es, wenn der Winkel zwischen den Achsen
etwa 90° beträgt, wenn drei elastische Drehgelenke in Reihe
geschaltet sind, wenn die Drehgelenke als schmale lange
Stege ausgeführt und die Federgelenke insgesamt einstückig
sind.
Eine besonders kompakte Bauform, die z. B. zum Führen von
Mikroskoptischen gemäß obengenannter gleichzeitiger
Patentanmeldung geeignet ist, ergibt sich durch koaxiale
Anordnung von zwei Federgelenken mit gekreuzten Achsen.
Eine weitere vorteilhafte Anordnung der zwei Federgelenke
ergibt sich nach Anspruch 7, wenn sie in gekreuzter
Anordnung zwischen dem Geräteteil und zwei
gegenüberliegenden Teilen des Gestelles angeordnet sind.
Überraschend wurde gefunden, daß zwei Federgelenke, die
einzeln nicht kippstabil sind und auch Versatz zulassen,
sich in solcher Anordnung gegenseitig so beeinflussen, daß
das Geräteteil kipp- und versatzfrei linear geführt wird.
Wichtig ist dabei, daß die zwischen die einzelnen
elastischen Drehgelenke der Federgelenke geschalteten
Träger torsionssteif sind.
Näher erläutert wird die Erfindung mit den in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines ersten Beispiels;
Fig. 2a zeigt einen Schnitt durch das erste Beispiel;
Fig. 2b zeigt einen dazu parallelen Schnitt durch das
erste Beispiel;
Fig. 3 zeigt eine Frontansicht des ersten Beispiels;
Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt eines zweiten Beispiels;
Fig. 5 zeigt einen Querschnitt des zweiten Beispiels;
Fig. 6 zeigt einen zu Fig. 4 orthogonalen Längsschnitt
des zweiten Beispiels.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht eine Linearführung mit einem
Gestell (1) mit zwei gabelförmig vorspringenden Teilen (11,
12), zwischen denen ein Geräteteil (2) angeordnet ist. Das
Geräteteil (2) ist beidseitig über Federgelenke (4, 5) mit
den vorspringenden Teilen (11, 12) des Gestells (1)
verbunden. Jedes Federgelenk (4, 5) besteht aus drei
parallelen Biegefedern (41, 42, 43) bzw. (51, 52, 53)
welche an entgegengesetzten Enden steifer Träger (44, 45)
bzw. (54, 55) und dem Gestell (1) bzw. dem Geräteteil (2)
in Zickzack-Anordnung angeordnet sind.
Die Schnitte Fig. 2a durch die Biegefeder (42) des ersten
Federgelenks (4) und Fig. 2b durch die Biegefeder (52) des
zweiten Federgelenks (5) sowie die Vorderansicht der Fig.
3 verdeutlichen den Aufbau, bei dem die Biegefedern (41,
42, 43) des ersten Federgelenks (4) in Achsrichtung (y) und
die Biegefedern (51, 52, 53) des zweiten Federgelenks (5)
in Achsrichtung (x) angeordnet sind, so daß zwischen den
Achsen (y, x) der beiden Federgelenke (4, 5) ein Winkel von
90° eingeschlossen wird. Die Biegefedern (41, 42, 43) bzw.
(51, 52, 53) sind als schmale lange Stege ausgeführt, die
nur gegenüber Biegung um ihre Längsachse (y, x) weich sind.
Die Träger (44, 45) sind massive quaderförmige Platten.
Das Geräteteil ist beispielsweise als Zeiger oder Taster
dargestellt.
Wichtig ist, daß die Biegefedern (41, 42, 43; 51, 52, 53)
nur um ihre Achsen (y, x) drehbar sind und die Träger (44,
45; 54, 55) verwindungssteif sind, so daß die Parallelität
der Achsen der Biegefedern (41, 42, 43) bzw. (51, 52, 53)
untereinander gewährleistet ist, bei jeglicher zulässiger
Belastung.
Ohne das zweite Federgelenk (5) ermöglicht das so gebaute
Federgelenk (4) eine lineare Verschiebung des Geräteteils
(2) in z-Richtung, also nach unten oder oben auf der
Zeichnung, ohne zwangsläufigen Seitenversatz. Es läßt aber
Seitenversatz des Geräteteils (2) nach links und rechts
sowie das Kippen um eine zur Zeichenebene senkrechte Achse
(y) zu. Steif ist das Federgelenk (4) gegen Parallelversatz
senkrecht zur Zeichenebene (y-Richtung).
Das zweite Federgelenk (5) hat solo die gleichen
Eigenschaften wie das erste Federgelenk (4) allerdings
durch die um 90° verdrehte Anordnung mit Vertauschung der
x- und y-Achse. Beiden gemeinsam ist nur der Freiheitsgrad
Linearverschiebung in z-Richtung. Die Montage der
Federgelenke (4) und (5) in Parallelschaltung zwischen
Gestell (1) und Geräteteil (2) verkoppelt beide starr, so
daß eine Bewegung des Geräteteils (2) nur noch im beiden
Federgelenken (4, 5) gemeinsamen Freiheitsgrad möglich ist
und die Linearführung erreicht ist.
Die Ausführung der Federgelenke (4, 5) mit genau drei
elastischen Drehgelenken (41, 42, 43; 51, 52, 53) ist
optimal, da so mit minimaler Gelenkzahl die
Linearverschiebung ohne Seitenversatz möglich ist. Der
Seitenversatz, der aus der Kippung der Träger (44, 45) bzw.
(54, 55) zwangsläufig folgt, wird vom mittleren Gelenk (42,
52) ausgeführt. Für größeren linearen Hub der Linearführung
kann jedoch auch die Anordnung von mehr als drei
elastischen Drehgelenken sinnvoll sein.
Ein zweites Ausführungsbeispiel ist in einem Längsschnitt
in Fig. 4, im Querschnitt in Fig. 5 und in einem zweiten,
zum ersten orthogonalen, Längsschnitt in Fig. 6
dargestellt. Dieses Ausführungsbeispiel ist auch in der
obengenannten gleichzeitigen Patenanmeldung beschrieben.
Das plattenförmige Gestell (38) ist auf einer Grundplatte
(31) angeordnet. Das Geräteteil (32) ist als Tisch
ausgebildet.
Ein erstes Federgelenk (36) ist koaxial von einem zweiten
Federgelenk (37) umgeben. Mittig ist ein Linearantrieb
(35), z. B. ein Piezostellelement, angeordnet.
Die elastischen Drehgelenke (33a, b, c) des äußeren
Federgelenks (37) und die elastischen Drehgelenke (34a, b,
c) des inneren Federgelenks (36) sind um 90° gegeneinander
verdreht. Untereinander verbunden sind die elastischen
Drehgelenke (33a, b, c) bzw. (34a, b, c) jeweils mit
starren Platten, wie im ersten Beispiel, die wegen der
koaxialen Anordnung ringförmig ausgebildet sind. Die
Federgelenke (37, 36) können einfach aus Metallrohren durch
Sägen oder Fräsen, wobei die elastischen Drehgelenke (33a,
b, c, 34a, b, c) als dünne Stege stehen bleiben, aus einem
Stück hergestellt werden.
Andere erfindungsgemäße Anordnungen sind z. B. mit mehr
Federgelenken und mit von 90° abweichendem Winkel zwischen
den Achsen möglich, so können drei Federgelenke in der Art
des Federgelenks (4) der Fig. 1 im Dreieck auf einem
ebenen Gestell nebeneinander angeordnet werden, wobei der
Winkel zwischen den Achsen 60° beträgt.
Auch zwei Federgelenke können mit einem anderen Winkel als
90° zwischen den Achsen verwendet werden, wobei aber die
Steifigkeit der Linearführung asymmetrisch wird und die
gegenseitige Versperrung der Federgelenke bei gegen Null
gehendem Winkel verschwindet.
Claims (7)
1. Linearführung mit einem Gestell (1) , einem Geräteteil
(2) und mit Federgelenken (4, 5), dadurch
gekennzeichnet, daß die Federgelenke (4, 5) aus in
Reihe geschalteten elastischen Drehgelenken (41, 42,
43; 51, 52, 53) mit jeweils parallelen Achsen (x, y)
und aus Trägern (44, 45; 54, 55) bestehen, und daß
zwischen Gestell (1) und Geräteteil (2) mehrere
Federgelenke (4, 5) , deren Achsen (x, y) einen
erheblichen Winkel untereinander bilden, parallel
geschaltet sind.
2. Linearführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Federgelenke (4, 5) vorgesehen sind und der
Winkel zwischen den Achsen (x, y) ungefähr 90°
beträgt.
3. Linearführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß drei elastische Drehgelenke (41-43; 51-53) pro Federgelenk (4, 5) in Reihe geschaltet
sind.
4. Linearführung nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drehgelenke (41-43;
51-53) als schmale lange Stege zwischen den Trägern
(44, 45; 54, 55) bzw. zwischen Trägern (44, 45; 54,
55) und Gestell (1) bzw. Geräteteil (2) ausgeführt
sind.
5. Linearführung nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federgelenke (4, 5)
einstückig ausgebildet sind.
6. Linearführung nach mindestens einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Federgelenke (36,
37) koaxial angeordnet sind (Fig. 4).
7. Linearführung nach mindestens einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (1) zwei
gabelförmig vorspringende Teile (11, 12) aufweist,
zwischen denen das Geräteteil (2) angeordnet ist, und
daß das Geräteteil (2) auf zwei gegenüberliegenden
Seiten über je ein Federgelenk (4, 5) mit den
vorspringenden Teilen (11, 12) des Gestells (1)
verbunden ist, und daß die Achsen (x, y) der zwei
Federgelenke (4, 5) einen erheblichen Winkel
untereinander bilden.
Priority Applications (2)
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DE4232077A DE4232077A1 (de) | 1992-09-25 | 1992-09-25 | Linearführung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4232077A1 true DE4232077A1 (de) | 1994-03-31 |
Family
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Family Applications (1)
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DE4232077A Ceased DE4232077A1 (de) | 1992-09-25 | 1992-09-25 | Linearführung |
Country Status (1)
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DE (1) | DE4232077A1 (de) |
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1992
- 1992-09-25 DE DE4232077A patent/DE4232077A1/de not_active Ceased
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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8131 | Rejection |