DE4231683A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Abstandshalterrahmen zur Verwendung zwischen den Glastafeln von Isolierglasscheiben - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Abstandshalterrahmen zur Verwendung zwischen den Glastafeln von IsolierglasscheibenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren mit den im Ober
begriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Ein solches
Verfahren ist aus der DE-33 46 671 A1 bekannt. Hohlprofil
stäbe, aus denen Abstandhalterrahmen für Isolierglasscheiben
hergestellt werden, bestehen zumeist aus dünnwandigem Alu
minium, zum Teil auch aus Stahl. Der Hohlraum dient zur Auf
nahme eines Trockenmittels, welches die in der Isolierglas
scheibe eingeschlossene Restfeuchte so gering halten soll,
daß die Isolierglasscheiben bei Temperaturabsenkungen im
Inneren nicht beschlagen können. Die Abstandhalterrahmen
haben deshalb auf ihrer Innenseite kleine Öffnungen, durch
die hindurch der Scheibeninnenraum Verbindung hat mit dem
Inneren der Hohlprofilstäbe. Die mit dem Trockenmittel ge
füllten Abstandhalterrahmen werden vor dem Einbau in eine
Isolierglasscheibe auf ihren beiden Flanken mit einem dauer
haften Kleb- und Dichtungsmittel beschichtet, welches nach
dem Einfügen des Abstandhalterrahmens zwischen zwei einzelne
Glastafeln auf diesen haftet und den Innenraum der Isolier
glasscheibe nach außen hin abdichtet. Als Trockenmittel ver
wendet man solche, die körnig und gut rieselfähig sind, vor
allem Molekularsiebe. Die verbreitetste Art und Weise der
Herstellung von Abstandhalterrahmen geht aus von geraden
Hohlprofilabschnitten, welche zunächst mit dem Trockenmittel
gefüllt, mit einem Stopfen, z. B. aus Schaumgummi, verschlossen
und dann mittels Eckwinkeln, welche in die Enden der Hohl
profilabschnitte eingesteckt werden, zu einem geschlossenen
Rahmen verbunden werden. Nachteilig dabei ist jedoch, daß
für den Zusammenbau der Abstandhalterrahmen zahlreiche
Schritte erforderlich sind, daß die Eckverbindungen häufig
recht labil sind und ein besonders sorgfältiges Beschichten
mit dem auf die Flanken des Abstandhalterrahmens aufzutragen
den Kleb- und Dichtungsmittel erfordern. Man geht deshalb zu
nehmend dazu über, die Abstandhalterrahmen aus einem einzigen
Hohlprofilstab durch Biegen der Ecken herzustellen, so daß
nur noch eine einzige Stoßstelle in einem jeden Abstandhalter
rahmen vorhanden ist und durch ein Verbindungsteil geschlossen
werden muß, wobei die Stoßstelle sowohl an einer der Rahmen
ecken als auch im Bereich zwischen zwei benachbarten Ecken
liegen kann.
Das Biegen von Hohlprofilstäben mit kleinen Biegeradien, wie
sie für Isolierglasscheiben benötigt werden, ist nicht ein
fach, vor allem dann, wenn die Hohlprofilstäbe aus Aluminium
bestehen. Man muß sich allerhand einfallen lassen, um zu
verhindern, daß die Abstandhalterrahmen auf ihrer Außenseite
beim Biegen nicht reißen und auf ihrer Innenseite, die
in der Isolierglasscheibe sichtbar bleibt, nicht zufalls
bedingt gefaltet werden. Zu diesem Zweck ist es aus der DE-
37 40 922 A1 bekannt, die Innenseite des Hohlprofils ge
zielt einzukerben und auf die Außenseite beim Biegen ge
zielt mit Rollen einzuwirken. Das Ergebnis des Biegevorgangs
ist, daß die Außenwand und die Innenwand des Hohlprofils
einander im Eckbereich berühren.
Damit stellt sich das Problem, wie man die Abstandhalter
rahmen mit dem Trockenmittel füllt. Die DE-37 40 922 A1
schlägt vor, vor dem Biegen der letzten Ecke in die noch
offenen Enden des Hohlprofilstabes das Trockenmittel einzu
füllen. Dabei ist nachteilig, daß von den vier Rahmen
schenkeln eines rechteckigen Rahmens nur zwei Schenkel ge
füllt werden können, und diese zwei wegen der noch aus
stehenden Biegung der letzten Ecke nicht vollständig.
Aus der AT-PS 3 83 582 ist es bekannt, einen fertig gebogenen
Abstandhalterrahmen aufzuhängen, so daß zwei Schenkel lot
recht verlaufen, diese beiden Schenkel im oberen Bereich
an einer Flanke aufzubohren, durch die Bohrung mit dem
Trockenmittel zu befüllen und anschließend die Bohrung mit
einem Pfropfen aus einer Dichtmasse zu verschließen. Nach
teilig dabei ist, daß man nach dem Formen des Abstandhalter
rahmens noch zahlreiche zeitlich und apparativ aufwendige Be
arbeitungen vornehmen muß und dennoch zunächst nur zwei
Schenkel gefüllt erhält. Will man alle vier Schenkel füllen,
muß man den Abstandhalterrahmen um 90° verschwenken und die
dann lotrechten Rahmenschenkel aufbohren, befüllen und wieder
verschließen. Aus Taktzeitgründen kann das nicht in derselben
Vorrichtung geschehen, sondern erfordert es eine zweite gleich
artige Vorrichtung, mithin den doppelten Apparateaufwand, dazu
eine Person für die Bedienung und Überwachung der Vorrichtung
und den doppelten, nicht unerheblichen Platzbedarf (die Abstand
halterrahmen können eine Schenkellänge bis zu drei Metern
haben!). Nachteilig ist bei dieser Vorgehensweise ferner, daß
die Abstandhalterrahmen ausgerechnet an einer ihrer Dicht
flächen aufgebohrt werden.
Um diesen Nachteilen zu entgehen, ist auch schon versucht
worden, die Hohlprofilstäbe vor dem Biegen der Ecken mit
dem Trockenmittel zu befüllen. Leider wird dadurch der
Biegevorgang außerordentlich erschwert: Das im Eckbereich
vorhandene Trockenmittel verhindert, daß die Außenwand
des Hohlprofils sich an die Innenwand anlegen kann, so daß
die Außenwand zwangsläufig stärker gedehnt wird und leichter
reißt. Gleichzeitig kommt es zu einem Zerdrücken von Körnern
des Trockenmittels, welches dadurch im Eckbereich teilweise pul
verisiert wird, wodurch die Gefahr besteht, daß Teile dieses
Pulvers durch die für die Feuchtigkeitsaufnahme vorgesehenen
Öffnungen des Hohlprofils in den Scheibeninnenraum gelangen.
Um dem Zerdrücken der festen Trockenmittelkörner und dem Auf
reißen des Hohlprofils im Eckbereich entgegenzuwirken, ist
bereits vorgeschlagen worden (österr. Patentanmeldung Nr.
7018/78), die Rahmenecken viertelkreisförmig mit einem
größeren Biegeradius zu biegen. Dadurch wird zwar die Gefahr
des Aufreißens des Hohlprofils an den Rahmenecken vermindert,
doch wird das mit anderen Nachteilen erkauft: An den Ecken
der Isolierglasscheiben erhält man eine sehr viel tiefere
Randfuge als über den geradlinigen Abschnitten des Abstand
halterrahmens, und diese tieferen Randfugenbereiche lassen
sich nur schwer mit einem Dichtungsmittel füllen. Außerdem
sind die viertelkreisförmig gebogenen Rahmenecken störend
sichtbar, wenn die Isolierglasscheiben in rechteckige Fen
sterrahmen ohne abgerundete Ecken eingebaut werden.
Ferner ist schon vorgeschlagen worden (EP 0 003 715 A1), die
mit dem Trockenmittel gefüllten Hohlprofilstäbe vor dem Bie
gen im Innenbereich der späteren Rahmenecken mit einem Fräs
werkzeug zu schlitzen. Die Lage der Schlitze markiert exakt
die Lage der Ecken und erleichtert den Biegevorgang ein
wenig, verhindert aber nicht das Reißen der Hohlprofilstäbe
auf der Außenseite und das Zerdrücken der Trockenmittel
körner, wenn mit kleinen Biegeradien gearbeitet wird.
Ein anderer Versuch, der bekannt geworden ist, verwendet Hohl
profilstäbe mit einer speziellen Querschnittsform, in welcher
die Innenwand des Hohlprofils etwa um die Hälfte der Profil
höhe in Richtung auf die Außenwand zu verlegt ist, so daß
sie ungefähr im Bereich der "neutralen Faser" liegt. Dadurch
wird zwar die Gefahr des Aufreißens der Hohlprofile beim
Biegen gemindert, wenn auch nicht beseitigt, aber mit den
Nachteilen erkauft, daß man ein teueres Profil verwenden
muß und daß der Hohlraum dieses Profils höchstens halb
so groß ist wie bei einem vergleichbaren Standardprofil, so
daß er entsprechend wenig Trockenmittel aufnehmen kann und
dieses wegen des geringeren Profilquerschnitts schwerer in
das Profil hineinrieselt. Um der Gefahr des Aufreißens solcher
Hohlprofilstäbe zu begegnen, ist es ferner bekannt, die Hohl
profilstäbe beim Biegen auf ihrer Außenseite zu hämmern. Das
hat jedoch den Nachteil, daß das Trockenmittel im Eckbereich
zertrümmert wird.
Aus der EP-0 146 883 A1 ist es schließlich bekannt, die mit
dem Trockenmittel gefüllten Hohlprofilstäbe im Bereich der
zu bildenden Ecke an den Flanken anzubohren und unmittelbar
vor dem Biegevorgang einen Teil des Trockenmittels heraus
zublasen. Die Bohrungen werden so dimensioniert, daß sie
sich durch den anschließenden Biegevorgang selbsttätig wieder
schließen. Dadurch wird zwar die Neigung des Profils zum
Reißen ebenso gemindert wie das Ausmaß des Zerdrückens von
Trockenmittelkörnern beim Biegen, allerdings verlängert
diese Vorgehensweise die für das Biegen eines Abstandhal
terrahmens erforderliche Taktzeit insbesondere dann, wenn
man eine größere Menge des Trockenmittels aus dem Eckbe
reich herausblasen will; bläst man andererseits nur eine
geringe Menge aus dem Eckbereich heraus, ist die Gefahr
eines Reißens nicht ganz beseitigt.
Die geschilderten Probleme, die beim Biegen von mit Trocken
mittel gefüllten Hohlprofilstäben auftreten, haben dazu
geführt, daß heute gebogene Abstandhalterrahmen für Iso
lierglas fast ausschließlich erst nach dem Biegen mit
Trockenmittel gefüllt werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren anzugeben, mit welchem Hohlprofilstäbe,
in die ein körniges Trockenmittel eingefüllt ist, zu einem
Abstandhalterrahmen gebogen werden können, ohne daß sie
im Eckbereich reißen und ohne daß es nötig wäre, sie aufzu
bohren.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den im
Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbil
dungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen An
sprüche.
Erfindungsgemäß wird dem Trockenmittel vorab, d. h. vor dem
Einfüllen des Trockenmittels in einen Hohlprofilstab, ein
kompressibles Granulat beigemischt. Das hat den Vorteil,
daß die Hohlprofilstäbe, obwohl sie mit Granulat gefüllt
sind, gebogen werden können, ohne daß die Profilwandung
aufreißt. Die Trockenmittelkörner können nämlich dem beim
Biegen auf sie ausgeübten Druck ausweichen, indem sie die
zwischen ihnen liegenden Partikel des kompressiblen Granu
lats zusammendrücken. Dementsprechend erhalten die Trocken
mittelkörner weniger Druck und werden nicht mehr zerdrückt,
wodurch in weiterer Folge die Erzeugung von Trockenmittel
staub im Hohlprofilstab verhindert wird.
Durch das Beimischen eines kompressiblen Granulats wird die
Füllung für den Hohlprofilstab insgesamt kompressibel, so
daß ein vor dem Biegen gefüllter Hohlprofilstab mit ge
ringen Biegeradien gebogen werden kann, ohne daß es er
forderlich wäre, den Hohlprofilstab zuvor im Biegebereich
aufzubohren und einen Teil der Füllung zu entfernen. Es hat
sich gezeigt, daß eine an der Innenseite scharfkantige
Eckenausbildung, welche von den Fensterbauern gewünscht
wird, sogar mit den preiswerten Standardprofilformen er
reicht werden kann, bei denen die im Abstandhalterrahmen
innenliegende Profilwand nicht in den Bereich der "neutralen
Faser" zurückverlegt ist. Eine scharfkantige Eckenausfüh
rung erleichtert auch die nötige Beschichtung der Flanken
mit einer Kleb- und Dichtmasse: Ist die Ecke scharfkantig
ausgebildet, kann der Abstandhalterrahmen auch im Eckbe
reich geradlinig zwischen einem stationären Paar von Be
schichtungsdüsen hindurchgeführt werden; wenn die Flanken
des Abstandhalterrahmens im Eckbereich jedoch bogenförmig
verlaufen, benötigt man in der Beschichtungsvorrichtung
ein schwenkbares Düsenpaar, wobei die Schwenkbewegung auf
den bogenförmigen Verlauf der Flanken des Abstandhalter
rahmens abgestimmt sein muß, wodurch die Beschichtungs
vorrichtung nicht unwesentlich kompliziert wird. Anderer
seits ist es natürlich auch bei Anwendung des erfindungs
gemäßen Verfahrens ohne weiteres möglich, nicht nur scharf
kantige, rechtwinklige Ecken auszubilden, sondern auch scharf
kantige Ecken mit anderen Winkeln sowie bogenförmige Ecken
mit größerem oder kleinerem Radius, wie es für unregelmäßig
geformte Isolierglasscheiben (Modellscheiben) verlangt wird.
Vorteilhaft beim erfindungsgemäßen Verfahren ist weiterhin,
daß von vornherein alle Schenkel des Abstandhalterrahmens
mit Trockenmittel gefüllt sind und sogar - anders als im Fall
der DE-37 40 922 A1 - auch vollständig gefüllt sein können,
so daß Rieselgeräusche, welche man sonst beim Öffnen und
Schließen von über eine horizontale Lage hinweg verschwenk
baren Kippfenstern (Dachfenstern) hören kann, vermieden werden.
Für eine weitgehend automatisierte Isolierglasfertigung ist
das erfindungsgemäße Verfahren optimal: Die Taktzeit für das
Herstellen eines Abstandhalterrahmens wird allein bestimmt
durch die für die Biegevorgänge erforderliche Zeit und er
fährt keine Verlängerung durch bislang erforderliche zusätz
lich Arbeitsgänge wie das Aufbohren und Wiederverschließen der
Rahmenschenkel oder die Zeit für das nachträgliche Befüllen
von zwei bis vier Rahmenschenkeln. Die Abstandhalterrahmen
können deshalb auf einer einzigen Biegemaschine in einer von
modernen Isolierglasfertigungslinien vorgegebenen Taktzeit
hergestellt und der Fertigungslinie direkt zugeführt werden;
es wird kein Platz für größere zwischengeschaltete Speicher
vorrichtungen oder gar Bearbeitungsstationen zwischen der
Biegemaschine und der Isolierglasfertigungslinie benötigt.
Insgesamt gesehen wird nicht mehr als eine Person benötigt,
um die Vorgänge vom Füllen der Hohlprofilstäbe bis zum Zu
führen der fertigen Abstandhalterrahmen zur Isolierglas
fertigungslinie zu überwachen. Weil der beim nachträglichen
Füllen von Abstandhalterrahmen sonst erforderliche Platzbe
darf für die Füllvorrichtungen entfällt, ist für eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Herstellen von gefüllten Ab
standhalterrahmen eine platzsparende, kompakte Bauweise
möglich. Für das Füllen der geraden Hohlprofilstäbe kann
eine altbewährte Technik eingesetzt werden, welche eine
hochschwenkbare Auflage für Hohlprofilstäbe verwendet, auf
welcher mehrere Hohlprofilstäbe nebeneinander liegend in
Schräglage von oben her gleichzeitig befüllt werden können.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß der
Trockenmittelanteil an der Granulatmischung, welche in
die Hohlprofilstäbe eingefüllt wird, in weiten Grenzen ent
sprechend den Wünschen des Isolierglasherstellers variiert
werden kann. Insbesondere bietet sich dadurch die Möglich
keit, Kosten einzusparen, wenn ein nennenswerter Anteil
des verhältnismäßig teueren Trockenmittelgranulats durch
ein preiswertes kompressibles Granulat ersetzt wird. Durch
eine nur teilweise Füllung der Hohlprofilstäbe ohne Bei
mischung eines kompressiblen Granulats läßt sich das nicht
erreichen, weil es sehr schwer ist, definierte Füllgrade
unterhalb eines Füllgrades von 100% einzustellen, ganz
abgesehen davon, daß in diesen Fällen bei Kippfenstern
mit Rieselgeräuschen, Abrieb und Staubbildung zu rechnen
wäre.
Als kompressibles Granulat eignet sich vor allem ein Schaum
kunststoffgranulat, insbesondere aus Polystyrol. Die Ver
wendung von Polystyrol hat verschiedene Vorteile: Erstens ist
ein Schaumpolystyrol-Granulat sehr leicht, es hat ein typi
sches Schüttgewicht von nur 20 g/l; zweitens ist es sehr
preiswert, es kostet nur ca. DM 0,15 pro Liter. Der sich da
raus ergebende Preisvorteil soll an einem Beispiel deutlich
gemacht werden: Für den Abstandhalterrahmen einer typischen
1 m2 großen Isolierglasscheibe braucht man eine Füllmenge
von ca. 250 cm3. Molekularsiebe-Granulat wiegt typisch 720-
750 g/l. Damit kostet eine nur aus Molekularsiebe bestehende
Füllung des Abstandhalterrahmens ca. DM 0,90. Ersetzt man die
Hälfte des Trockenmittels durch ein Schaumpolystyrol-Granulat,
spart man DM 0,45 an Trockenmittel und muß nur knapp DM 0,04
für das Schaumpolystyrol aufwenden, so daß der Preisvorteil
DM 0,41 oder 45% bezogen auf den Wert des sonst zu 100% ein
gesetzten Trockenmittels beträgt. Drittens ergibt sich aus dem
geringen Schüttgewicht des Schaumpolystyrol-Granulats, daß
dieses außerordentlich kompressibel ist. Viertens ist Poly
styrol absolut ungiftig und recyclingfähig. Schaumpolystyrol-
Granulat kann deshalb auch aus Polystyrolabfall hergestellt
werden. Fünftens ist Schaumpolystyrol ein extrem schlechter
Wärmeleiter, so daß die Beimischung von Schaumpolystyrol-
Granulat in erwünschter Weise den Wärmeübergang von einer
Glastafel auf die andere Glastafel verringert.
Das als Trockenmittel üblicherweise eingesetzte Molekular
siebe-Granulat hat annähernd kugelige Körner und ist
gut rieselfähig. Es ist deshalb vorteilhaft, wenn man
als kompressibles Granulat ein solches verwendet, dessen
Partikel ebenfalls annähernd kugelig sind.
Die Größe der Partikel des kompressiblen Granulats wählt
man zweckmäßigerweise in Abhängigkeit von der Größe der
Körner des Trockenmittelgranulats. Sind die Partikel des
kompressiblen Granulats sehr viel kleiner als die Körner
des Trockenmittels, können sie sich in den auch bei dichter
Packung unvermeidlichen Zwischenräumen zwischen den Körnern
des Trockenmittels ansammeln und sind dann weniger wirk
sam; sie sollten deshalb nicht viel kleiner sein als die
Körner des Trockenmittels, vorzugsweise größer als 1 mm,
noch besser größer als 1,5 mm im Durchmesser. Andererseits
dürfen die Partikel des kompressiblen Granulats auch nicht
zu groß sein. Wann sie zu groß sind, hängt vom Querschnitt
des verwendeten Hohlprofilstabes ab. Die Partikel des
kompressiblen Granulats sind dann zu groß, wenn die Granu
latmischung nicht mehr gleichmäßig in den Hohlprofilstab
hineingeschüttet werden kann. Mit Rücksicht darauf sind
die Partikel des kompressiblen Granulats vorzugsweise
kleiner als 2,5 mm, noch besser kleiner als 2 mm im Durch
messer. Am besten ist es, wenn die Partikel des Trocken
mittels und des kompressiblen Granulats ungefähr gleich
groß sind.
Als kompressibles Granulat setzt man vorzugsweise ein solches
mit einem Schüttgewicht von weniger als 50 g/l, noch besser
von weniger als 25 g/l ein. Um ein hohes Maß an Kompressibili
tät zu erzielen.
Den Volumenanteil des kompressiblen Granulats an der Mischung
wählt man einerseits hoch genug, um ein Ausmaß an Kompressibili
tät der Mischung zu erhalten, welches ausreicht, ein Reißen des
Hohlprofils beim Biegen zu verhindern. Andererseits wählt man
den Anteil des kompressiblen Granulats an der Mischung niedrig
genug, um ein ausreichendes Feuchtebindungsvermögen zu gewähr
leisten, welches die Isolierglasscheibe unter den vorgesehenen
Einsatzbedingungen vor einem Beschlagen an seinen Innenseiten
schützt. Zweckmäßigerweise enthält die Mischung mindestens
1/5, vorzugsweise 1/3 bis zur Hälfte kompressibles Granulat
in der Mischung (bezogen auf Volumenanteile).
Man könnte das kompressible Granulat und das Trockenmittel
mischen, die Mischung in einen Vorratsbehälter schütten und
aus diesem Vorratsbehälter abziehen, um sie in die Hohl
profilstäbe hineinfließen zu lassen. Dabei muß jedoch
darauf geachtet werden, daß im Vorratsbehälter keine Ent
mischung stattfindet. Die Gefahr der Entmischung besteht
deshalb, weil das kompressible Granulat viel leichter ist
als das Trockenmittel. Um eine Entmischung zu vermeiden,
wird das kompressible Granulat dem Trockenmittel erst un
mittelbar vor dem Einfüllen in den Hohlprofilstab beigemischt.
Zu diesem Zweck kann man das Trockenmittel und das kompressible
Granulat in getrennten Vorratsbehältern aufbewahren und zum
Füllen von Hohlprofilstäben gleichzeitig in vorbestimmtem Men
genverhältnis entnehmen, mischen und in den Hohlprofilstab ein
füllen. Besonders günstig ist es, das kompressible Granulat
und das Trockenmittel zu mischen, indem sie beide gleichzeitig
in einen Fallschacht dosiert werden, der in ein Mundstück über
geht, welches in das Ende des zu befüllenden Hohlprofilstabes
mündet. In dem Fallschacht können sich die beiden Komponenten
der Mischung im freien Fall mischen. Zu diesem Zweck sollte die
Fallhöhe nicht zu groß gewählt werden; sie wird vorzugsweise
auf 30 cm, noch besser auf 20 cm beschränkt. Im Hohlprofilstab
selbst ist die Gefahr einer Entmischung vernachlässigbar.
Kunststoffgranulate neigen dazu, sich elektrostatisch aufzu
laden. Wenn es wie im vorliegenden Fall Schaumkunststoffgranu
late sind, deren spezifisches Gewicht sehr gering ist, dann
kann die elektrostatische Aufladung ihre Rieselfähigkeit be
einträchtigen mit der Folge, daß das Schaumkunststoffgranulat
weniger bereitwillig als das Trockenmittelgranulat in die Hohl
profilstäbe hineinfließt. Dem kann man dadurch begegnen, daß
man das Schaumkunststoffgranulat oder dessen Mischung mit dem
Trockenmittel mit Ionen aus der Luft besprüht und dadurch die
elektrostatische Aufladung abbaut. Eine andere Möglichkeit,
welche alternativ oder ergänzend eingesetzt werden kann, ist
eine Erdung der Hohlprofilstäbe während des Einfüllens der
Mischung, so daß Granulatteilchen, die mit der metallischen
Hohlprofilwand in Berührung kommen, ihre Ladung abgeben
können.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann das ge
fahrlose Biegen von Ecken in gefüllten Hohlprofilstäben
zusätzlich dadurch erleichtert werden, daß man auf den
Bereich des Hohlprofilstabes, in dem eine Ecke gebildet
werden soll, in der Weise von außen einwirkt, daß ein
Teil der in diesem Bereich vorhandenen Mischung verdrängt
wird. Dies kann dadurch geschehen, daß man mit einer
Rolle auf die Wand des Hohlprofilstabes einwirkt, welche
nach dem Biegen außen liegt. Die Rolle muß dazu etwas
schmaler sein als der Abstand der beiden angrenzenden
Seitenwände des Hohlprofilstabes, vermindert um seine
zweifache Wanddicke, damit die Rolle die Außenwand ohne
Ausbuchtung der Seitenwände einbuchten kann, ungefähr
bis zur Lage der "neutralen Faser". Mit einer solchen
Rolle auf die Außenwand eines Hohlprofilstabes einzu
wirken offenbart bereits die DE-A-37 40 922 beim Biegen
eines im Eckbereich ungefüllten Hohlprofilstabes, um der
Oberfläche des Hohlprofilstabes im Bereich der Ecke eine
definierte, reproduzierbare, rißfreie Kontur zu ver
leihen; es ist deshalb bekannt, daß die Rolle während
des Biegens um die Ecke herum eine hin- und hergehende
Bewegung ausführt, wozu die Rolle an einem schwenkbaren
Hebel gelagert ist, der mit einem Kurbeltrieb verbunden
ist. Damit die Rolle aus dem Bereich der zu bilden
den Ecke aber das Füllmaterial verdrängen kann, muß
die Bewegung gezielt so ausgeführt werden, daß die
Rolle ausgehend von der Stelle, an welcher sich
später der Scheitel der Ecke befindet, längs des Hohl
profilstabes zunächst in der einen Richtung und dann in
der anderen Richtung bewegt wird, so daß auf die einge
füllte Mischung eine vom Scheitel fortgerichtete Schub
wirkung ausgeübt wird. Das ganze wird vorzugsweise da
durch unterstützt, daß zuvor oder gleichzeitig die
gegenüberliegende Wand, welche nach dem Biegen innen
liegt, im Bereich des Scheitels durch ein Kerbwerkzeug
eingebuchtet wird, zweckmäßigerweise so, daß nach dem
Biegen die eingebuchtete Innenwand und die eingebuchtete
Außenwand ungefähr im Bereich der neutralen Faser an
einander anliegen. Durch das Einbuchten der Innenseite
wird eine gekrümmte Leitfläche gebildet, welche dazu
beiträgt, daß die von außen einwirkende Rolle das
Füllmaterial vom Scheitel weg verdrängt.
Die Rolle könnte bereits vor dem Biegen auf den Hohl
profilstab einwirken und Füllmaterial aus dem Biege
bereich verdrängen, doch wird es bevorzugt, die Rolle
im wesentlichen während des Biegevorganges einwirken
zu lassen, weil dadurch zum einen die Zykluszeit ver
ringert und andererseits die plastische Verformung der
Außenwand des Hohlprofilstabs beim Biegevorgang be
günstigt und vergleichmäßigt wird.
Vorzugsweise wirkt die Rolle zunächst auf den beim
Biegen nicht verschwenkten Schenkel und danach auf
den beim Biegen schwenkenden Schenkel des Hohlprofil
stabes ein. Dabei hat es sich gezeigt, daß es genügt,
die Rolle vom Scheitel aus zweimal in die eine und zweimal
in die andere Richtung zu bewegen.
Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ge
eignete Vorrichtung ist Gegenstand der Ansprüche 22 bis 30.
Ihr Fallschacht besteht vorzugsweise aus Glas, Acrylglas oder
einem anderen durchsichtigen Werkstoff, um kontrollieren zu
können, ob die beiden Komponenten der Mischung hinreichend
gleichmäßig gemischt sind. Die Dosiereinrichtungen sind vor
zugsweise durch je eine Rolle mit waagerechter Achse gebildet.
Die Rollen können eine zylindrische, rauhe Oberfläche haben,
durch welche das Granulat vom Auslaß des Vorratsbehälters in
den Fallschacht gefördert wird. Besonders geeignet als Dosier
einrichtung sind Zellenradschleusen. Durch Ändern der Dreh
zahl der Rollen bzw. Zellenräder kann man die Fördermenge und
das Mischungsverhältnis stufenlos ändern. An der Halterung,
welche den oder die Hohlprofilstäbe während des Füllens in
Schräglage hält, ist zweckmäßigerweise ein Vibrator vor
gesehen, dessen Schwingungen auf die Hohlprofilstäbe über
tragen werden und das Einrieseln der Mischung in die Hohl
profilstäbe unterstützen. Damit elektrostatische Aufladungen
des Schaumkunststoffgranulats das Einrieseln der Mischung
in die Hohlprofilstäbe nicht behindern, ist zwischen dem
Auslaß des Vorratsbehälters für das Schaumkunststoffgranu
lat und dem Mundstück, an welchem die Mischung in die Hohl
profilstäbe eintritt eine Ionensprüheinrichtung vorgesehen,
vorzugsweise im Bereich des Fallschachtes, indem man Hoch
spannungselektroden isoliert durch die Fallschachtwand in
den Fallschacht hineinführt, was kein Problem ist, weil
es sich bei den Elektroden um dünne Nadeln handeln kann.
Eine zweckmäßige Biegevorrichtung für die mit einer erfindungsgemäßen
Trockenmittelmischung gefüllten Hohl
profilstäbe ist Gegenstand des Anspruchs 29. Üblicherweise
hat eine Biegevorrichtung für Hohlprofilstäbe zum
Herstellen von Abstandhalterrahmen für Isolierglas eine
waagerechte Führungseinrichtung, z. B. ein Förderband oder
eine Kombination aus Führungsleiste und Zangenvorschub
oder einen Querförderer, welcher die gefüllten Hohlprofil
stäbe dem Biegewerkzeug zuführt, welches üblicherweise am
Rand einer als Führungsfläche dienenden Platte angeordnet
ist, Mittel zum Positionieren des Hohlprofilstabes, eine
Biegewange, welche um eine senkrecht zur Platte verlaufen
de Achse verschwenkbar ist, und einen Niederhalter hat,
welcher verhindert daß sich die Seitenflächen des Hohl
profilstabes beim Biegen ausbauchen. Aus der DE-A-37 40 922
ist es auch bekannt, beim Biegevorgang mit einer Rolle
hin- und hergehend auf die Außenseite des Hohlprofil
stabes einzuwirken und sie einzubuchten, wobei die
Rolle zu diesem Zweck im Stand der Technik an einem
schwenkbaren Hebel gelagert ist, der mit Hilfe einer
Kurbel angetrieben wird und dessen Drehachse verschieb
bar ist. Erfindungsgemäß ist der Hebel aber nicht über
eine Kurbel angetrieben, sondern mit Hilfe einer Kurven
scheibe, deren Kurvenbahn so gestaltet ist, daß die Rolle
ausgehend vom Scheitel der zu bildenden Ecke die Außen
wand zunächst in der einen und dann in der anderen Längs
richtung einbuchtet, so daß die Trockenmittelmischung
durch die Rolle aus dem Eckenbereich herausgeschoben wird.
Dabei liegt die Schwenkachse des Hebels vorzugsweise am
Ende der Kolbenstange eines verschwenkbar gelagerten Druck
mittelzylinders, welcher in Kombination mit der Kurven
scheibe die gewünschte Schiebebewegung der Rolle verwirk
lichen kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vereinfacht
in den beigefügten Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Füllen von
Hohlprofilstäben mit einer Trockenmittel
mischung, und die
Fig. 1 bis 6 zeigen in einer Draufsicht auf das Biege
werkzeug aufeinanderfolgende Phasen im
Verlauf des Biegens einer Ecke eines Ab
standhalterrahmens.
Die Vorrichtung hat einen ersten Vorratsbehälter 1 zur Auf
nahme des körnigen Trockenmittels und einen zweiten Vor
ratsbehälter 2 zur Aufnahme eines kompressiblen Granulats,
insbesondere aus Schaumpolystyrol. Beide Behälter sind ver
schlossen, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu erschweren.
Beide Behälter haben an der tiefsten Stelle einen Auslaß 3
bzw. 4, welche in eine Zellenradschleuse 5 münden. In der
Zellenradschleuse befinden sich zwei Zellenräder 6 und 7
mit zueinander parallelen, horizontalen Drehachsen. Die
beiden Zellenräder haben gegensinnige Drehrichtungen
(Pfeile 8 und 9). Die beiden Auslässe 3 und 4 enden ober
halb der Zellenräder 6 bzw. 7, und zwar bezogen auf die
jeweilige Drehrichtung vor dem oberen Scheitel des Zellen
rades 6 bzw. 7, so daß das Granulat nicht im freien Fall
an den Zellenrädern 6 und 7 vorbei fallen kann, sondern
durch die Drehung der Zellenräder in einen gemeinsamen
Fallschacht 10 gefördert wird, in welchem sich das Trocken
mittel und das kompressible Granulat im freien Fall mit
einander vermischen. Im Fallschacht 10 befinden sich an
eine Hochspannung HV gelegte Elektroden 15 und 16 einer
Ionensprüheinrichtung, um eine elektrostatische Aufladung
des Polystyrolgranulates abzubauen. Der Fallschacht 10
mündet in ein Mundstück 11, welches verschlossen werden
kann; im gezeichneten Beispiel ist als Verschluß ein Dreh
schieber 12 dargestellt. Das Mundstück 11 endet vor dem
offenen Ende eines Hohlprofilstabes 13, welcher durch
eine Halterung 14 in Schräglage gehalten ist.
Das Trockenmittel und das kompressible Granulat fließen
in dem durch die Drehzahl der Zellenräder 6 und 7 vor
bestimmten Mischungsverhältnis allein durch Schwerkraft
in den Hohlprofilstab 13 hinein. Sobald dieser gefüllt
ist, kann die gesamte Anordnung nach unten geschwenkt
werden, bis der Hohlprofilstab 13 waagerecht liegt. Dann
wird das Mundstück 11 verschlossen, der Hohlprofilstab
13 aus der Halterung 14 gelöst, sein offenes Ende ggf.
durch einen Schaumgummistopfen verschlossen und der
Hohlprofilstab zur Biegemaschine überführt.
Anstelle eines Drehschiebers 12 kann natürlich auch ein
anderer Verschluß verwendet werden, insbesondere ein
pneumatisch betätigtes Membranventil, bei dessen Be
tätigung keinerlei Körner zerdrückt werden können. Vor
teilhaft ist auch die Verwendung eines Verschlusses aus
einer ganzen Anzahl von zueinander parallelen Lamellen,
welche einzeln oder in Gruppen betätigt werden können
und die jeder für sich einen kleinen Abschnitt des
Mundstücks 11 versperren. Mit einem solchen Lamellen
verschluß in Kombination mit einem Mundstück mit einer
schmalen, langgestreckten Öffnung ist es möglich,
mehrere nebeneinanderliegende Hohlprofilstäbe gleich
zeitig zu füllen und durch entsprechend selektive Be
tätigung der Lamellen den Austrittsquerschnitt des
Mundstücks 11 der Anzahl und der Breite der Hohlprofil
stäbe anzupassen, so daß nichts von der Mischung an
den Hohlprofilstäben vorbeifällt und verlorengeht.
Durch das in den Fig. 2 bis 6 dargestellte Biege
werkzeug wird ein Hohlprofilstab 13 auf einer Ebene
- der Biegeebene - geführt und gebogen, welche mit der
Zeichenebene zusammenfällt. Aus Gründen der Übersicht
lichkeit sind die Elemente, die die Biegeebene definieren,
z. B. eine Platte, auf welcher der abgebogene Schenkel 13a
geführt wird, nicht dargestellt. Zum Biegewerkzeug gehört
eine verschwenkbare Biegewange 20, welche auf die Seite
des Hohlprofilstabes einwirkt, die im späteren Abstand
halterrahmen nach außen weist, und ein Kerbwerkzeug 21,
welches auf die gegenüberliegende Wand des Hohlprofilstabes
13 einwirkt und um dessen Spitze, die den inneren Scheitel
der zu bildenden Ecke markiert, der Hohlprofilstab gebogen
wird. Die Spitze des Kerbwerkzeugs ist als stumpfe Schnei
de ausgebildet; ihre Länge ist etwas kürzer als der Ab
stand der beiden zur Zeichenebene parallelen Seitenwände
des Hohlprofilstabes 13, vermindert um die zweifache Wand
dicke des Hohlprofilstabes, so daß das Kerbwerkzeug 21
die Profilwand, auf die es einwirkt, eindrücken kann. Da
mit sich die Seitenflächen beim Biegevorgang nicht aus
beulen, sind sie geführt, z. B. durch eine in der Zeichen
ebene liegende Platte und einen dazu parallelen, darüber
liegenden Niederhalter 22, an welchem sich zugleich ein
Widerlager 22a für die Außenseite des Hohlprofilstabes
13 befindet, so daß der in der Zeichnung links vom Kerb
werkzeug 21 liegende Abschnitt des Hohlprofilstabes beim
Biegen nicht ausweichen kann.
Als wesentliches Element der Biegevorrichtung ist noch
eine metallische Rolle 23 vorgesehen, welche um eine zur
Zeichenebene senkrechte Achse drehbar am Ende eines
zweischenkligen Hebels 24 gelagert ist, dessen Schwenk
achse 25 ebenfalls senkrecht zur Zeichenebene verläuft.
An dem der Rolle 23 abgewandten Ende des Hebels 24 be
findet sich eine zweite Rolle 26 am Ende eines weiteren
zweiarmigen Hebels 27, im gezeichneten Beispiel ein
Winkelhebel, an dessen anderem Ende zum Verschwenken
des Winkelhebels 27 ein Druckmittelzylinder 28 angreift,
welcher um eine zur Zeichenebene senkrechte Achse 29
verschwenkbar gelagert ist. Der Druckmittelzylinder 28
sorgt dafür, daß die zweite Rolle 26 mit Druck am Um
fang einer Kurvenscheibe 20 anliegt, deren senkrecht
zur Zeichenebene verlaufende Achse 31 ortsfest ist.
Läuft die Kurvenscheibe 30 um, vollführt der Hebel 24
entsprechend der Gestalt der Kurvenbahn 32 eine hin-
und hergehende Bewegung im wesentlichen in seiner Längs
richtung; dieser Bewegung wird eine Schwenkbewegung
überlagert, indem an der Schwenkachse 25 ein zweiter
Druckmittelzylinder 33 angreift, der um eine zur
Zeichenebene senkrechte Achse 34 verschwenkbar gelagert
ist. Auf diese Weise hat die Rolle 23 durch das Ein
wirken der Kurvenscheibe 30 in Kombination mit dem
Druckmittelzylinder 33 zwei Freiheitsgrade der Bewegung,
die es ermöglichen, bei passender Gestaltung der Kurven
bahn 32, die berechnet oder experimentell bestimmt wer
den kann, daß die Rolle 23 im Verlauf des Biegevor
gangs ausgehend vom Scheitel 35 der zu bildenden Ecke
zunächst zwei Abrollbewegungen längs des in der Zeich
nung links vom Scheitel 35 liegenden Abschnitts des
Hohlprofilstabes 13 vollführt, welcher beim Biege
vorgang nicht verschwenkt, und daran anschließend
zwei vom Scheitel 35 wegführende Abrollbewegungen längs
des Schenkels 13a vollführt, während dieser abgebogen
wird.
Fig. 2 zeigt die Werkzeuganordnung zu Beginn des Biege
vorganges: Der Hohlprofilstab 13 verläuft nicht ge
radlinig, das Kerbwerkzeug 21 markiert die Lage des
inneren Scheitels der späteren Ecke und diesem gegen
überliegend ist die Rolle 23, welche ebenso breit ist
wie das Kerbwerkzeug, zur Anlage an der Außenwand des
Hohlprofilstabes gelangt.
Während nun die Biegewange 20 beginnt, entgegen dem Uhr
zeigersinn zu verschwenken, dreht sich die Kurvenschei
be 30 ebenfalls entgegen dem Uhrzeigersinn. Die zweite
Rolle 26 bewegt sich in dieser Phase auf einem Abschnitt
der Kurvenbahn 32 mit annähernd konstantem Radius, so
daß die Lage der Rolle 26 zunächst unverändert bleibt,
doch wird die Rolle 23 durch Ausfahren der Kolbenstange
des Druckmittelzylinders 33 nach links verschwenkt,
drückt dadurch die Außenwand des Hohlprofils 13 zu
nächst knapp rechts vom Scheitel 35 ein, bewegt sich
dann nach links, wird kurz zurückgeholt (Fig. 3), um
dann verstärkt nach links verschwenkt zu werden (Fig.
4), wird erneut zurückgeholt und schwenkt nun längs des
abgebogenen Schenkels 13b, wird von dort zurückgeholt
(Fig. 4) und in der letzten Phase des Biegevorgangs
nochmals längs des abgebogenen Schenkels 13a bewegt
(Fig. 5) und bis zum Abschluß des Biegevorgangs (Fig. 6)
wieder zurückgeholt. Die Kurvenscheibe 30 hat währenddessen
eine volle Umdrehung vollführt. Das Kerbwerkzeug 21 wird
in der ersten Phase des Biegevorganges (Fig. 3 und 4)
noch vorgetrieben ungefähr bis zur neutralen Faser des
Hohlprofilstabes, und die Rolle 23 drückt die Außenwand
so weit ein, daß Außenwand und Innenwand einander im
Scheitelbereich 35 der Ecke berühren.
Die Rolle 23 und das Kerbwerkzeug 21 sind zur Anpassung
an unterschiedlich breite Profilstäbe 13 auswechselbar.
Für die Rolle 23 hat sich ein Durchmesser von 30 mm be
währt.
Durch die Einwirkung der Rolle 23 wird ein Teil der Trocken
mittelmischung aus dem sich bildenden Eckenbereich ver
drängt. Die Verdrängung kann dadurch gefördert werden,
indem man die Biegeebene (Zeichenebene) so orientiert,
daß der beim Biegen verschwenkte Schenkel 13a nach unten
oder schräg nach unten schwenkt.
Claims (30)
1. Verfahren zum Herstellen von Abstandhalterrahmen zur
Verwendung zwischen den Glastafeln von Isolierglas
scheiben durch
- - Einfüllen eines körnigen Trockenmittels in einen Hohl profilstab,
- - Biegen des Hohlprofilstabs und
- - Verbinden der Hohlprofilstabenden miteinander, dadurch gekennzeichnet, daß dem Trockenmittel vorab ein kompressibles Granulat beigemischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Trockenmittel ein Schaumkunststoffgranulat
beigemischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Schaumkunststoff ein Polystyrol eingesetzt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Partikel des kompressib
len Granulats annähernd kugelig sind.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Partikel des kompressib
len Granulats kleiner als 2,5 mm, vorzugsweise kleiner als
2 mm im Durchmesser sind.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Partikel des kompressiblen Granu
lats größer als 1 mm, vorzugsweise größer als 1,5 mm sind.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Partikel des Trockenmittels und
des kompressiblen Granulats ungefähr gleich groß sind.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein kompressibles Granulat mit einem
Schüttgewicht von weniger als 50 g/l, noch besser von weniger
als 25 g/l, eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mischung mindestens ein Fünftel,
vorzugsweise ein Drittel bis zum halben Volumenanteil an
kompressiblem Granulat enthält.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das kompressible Granulat dem
Trockenmittel erst unmittelbar vor dem Einfüllen in den Hohl
profilstab beigemischt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das kompressible Granulat und das Trockenmittel gemischt
werden, indem sie beide gleichzeitig in vorgewähltem Mengen
verhältnis in einen Fallschacht dosiert werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fallhöhe auf 30 cm, vorzugsweise auf 20 cm
beschränkt wird.
13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das kompressible Granulat
vor dem Einfüllen in den Hohlprofilstab (13) mit Ionen
aus der Luft besprüht wird.
14. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Hohlprofilstäbe (13)
beim Einfüllen der Mischung geerdet sind.
15. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Mischung mit Unter
stützung einer Rolle (23), welche wenigstens um die zwei
fache Wandstärke des Hohlprofilstabs schmaler ist als der
Abstand der beiden Seitenwände des Hohlprofilstabs (13),
aus dem Bereich einer zu bildenden Ecke verdrängt wird,
indem die Rolle (23) die Außenwand des Hohlprofilstabs
(13) ausgehend vom Scheitel (35) der zu bildenden Ecke
zuerst in der einen und dann in der anderen Längsrich
tung einbuchtet.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlprofilstab (13) bis in den Bereich
seiner neutralen Faser eingebuchtet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß zuvor oder gleichzeitig die Innen
wand des Hohlprofilstabes (13) am Scheitel (35) die zu
bildenden Ecken durch ein Kerbwerkzeug (21) eingedrückt
wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß die Rolle (23) den
Hohlprofilstab (13) vor dem Biegen einbuchtet.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß die Rolle (23) den
Hohlprofilstab (13) während des Biegens einbuchtet.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich
net, daß die Rolle (23) zunächst auf den beim
Biegen nicht verschwenkten Schenkel und danach auf den
beim Biegen schwenkenden Schenkel (13a) einwirkt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß die Rolle (23) vom
Scheitel (35) ausgehend zweimal in die eine Richtung
und zweimal in die andere Richtung längs des Hohlprofil
stabs (13) bewegt wird.
22. Verfahren zum Füllen von Hohlprofilstäben (13), aus
denen Abstandhalterrahmen für Isolierglas gebogen wer
den sollen, mit einem körnigen Trockenmittel,
mit einer Halterung (14) für einen oder mehrere Hohlprofil stäbe (13) in geneigter Lage,
mit einem oberhalb der Halterung angeordneten Vorratsbe hälter (1) für das Trockenmittel,
mit einem Auslaß (3) am Vorratsbehälter (1), einem Mundstück (11) zum Speisen der oberen Enden des bzw. der Hohlprofil stäbe (13) und einer Schüttverbindung (10) vom Auslaß (3) zum Mundstück (11),
dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Vorratsbehälter (2) für ein kompressibles Granulat vorgesehen und am Aus laß (3, 4) beider Vorratsbehälter (1, 2) je eine Dosier einrichtung (6, 7) vorgesehen ist.
mit einer Halterung (14) für einen oder mehrere Hohlprofil stäbe (13) in geneigter Lage,
mit einem oberhalb der Halterung angeordneten Vorratsbe hälter (1) für das Trockenmittel,
mit einem Auslaß (3) am Vorratsbehälter (1), einem Mundstück (11) zum Speisen der oberen Enden des bzw. der Hohlprofil stäbe (13) und einer Schüttverbindung (10) vom Auslaß (3) zum Mundstück (11),
dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Vorratsbehälter (2) für ein kompressibles Granulat vorgesehen und am Aus laß (3, 4) beider Vorratsbehälter (1, 2) je eine Dosier einrichtung (6, 7) vorgesehen ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schüttverbindung (10) ein Fallschacht ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fallschacht (10) wenigstens teilweise aus
durchsichtigem Werkstoff besteht.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 24, da
durch gekennzeichnet, daß die Dosiereinrichtungen (6,
7) durch je eine Rolle, insbesondere durch je ein Zellenrad,
gebildet sind.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 26, da
durch gekennzeichnet, daß an der Halterung (14) ein
Vibrator vorgesehen ist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 26, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen dem Auslaß (4)
des Vorratsbehälters (2) für das kompressible Granulat
und dem Mundstück (11) eine Ionensprüheinrichtung (15, 16)
vorgesehen ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeich
net, daß die Ionensprüheinrichtung (15, 16) in den
Fallschacht (10) hineinragende Elektroden hat.
29. Vorrichtung zum Biegen von mit einem Trockenmittel
gefüllten Hohlprofilstäben (13) zu Abstandhalterrahmen
für Isolierglas mit einer Führungseinrichtung zum Führen
der Abschnitte des Hohlprofilstabes (13) in einer Ebene,
mit einem schwenkbaren Biegewerkzeug (20) zur Einwirkung auf eine erste Wand des Hohlprofilstabes (13),
mit einer Rolle (23), welche wenigstens um die zweifache Wandstärke des Hohlprofilstabes (13) schmaler ist als der Abstand der beiden Seitenwände, welche an die erste Wand anschließen, und zur Einwirkung auf die erste Wand an einem motorisch schwenkbaren Hebel (24) gelagert ist, dessen Drehachse (25) verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (24) an einer Kurvenscheibe (30) geführt ist, deren Kurvenbahn (32) so gestaltet ist, daß die Rolle (23) ausgehend vom Scheitel bereich (35) der zu bildenden Ecke die erste Wand zunächst in der einen und dann in der anderen Längsrichtung einbuchtet.
mit einem schwenkbaren Biegewerkzeug (20) zur Einwirkung auf eine erste Wand des Hohlprofilstabes (13),
mit einer Rolle (23), welche wenigstens um die zweifache Wandstärke des Hohlprofilstabes (13) schmaler ist als der Abstand der beiden Seitenwände, welche an die erste Wand anschließen, und zur Einwirkung auf die erste Wand an einem motorisch schwenkbaren Hebel (24) gelagert ist, dessen Drehachse (25) verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (24) an einer Kurvenscheibe (30) geführt ist, deren Kurvenbahn (32) so gestaltet ist, daß die Rolle (23) ausgehend vom Scheitel bereich (35) der zu bildenden Ecke die erste Wand zunächst in der einen und dann in der anderen Längsrichtung einbuchtet.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeich
net, daß die Schwenkachse (25) des Hebels (24)
am Ende der Kolbenstange eines Druckmittelzylinders (33)
liegt.
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