DE4104237C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung eines ausgeschäumten Paneels mit im wesent
lichen rechteckigem Grundriß, bei dem sich die Längsränder
zweier Blechschalen, gegebenenfalls unter Verwendung von
Profilschienen, gegenseitig abstützen, wobei die untere
Blechschalte in ihrer Längsrichtung verschoben und Schaum
masse von oben her auf deren Innenseite aufgebracht wird,
die obere Blechschale mit der unteren zusammengefügt und
die horizontalen Preßelemente geschlossen werden, sobald
beide Blechschalen vollständig zwischen die Preßelemente
eingeschoben sind.
Derartige Paneele werden wegen ihres geringen Gewichtes,
ihrer wärmedämmenden Eigenschaften und ihrer Steifigkeit
insbesondere zur Herstellung von sogenannten Sektional-
Toren verwendet. Bei derartigen Sektional-Toren sind mehrere
Paneele übereinander angeordnet und untereinander, ähnlich
wie die Lamellen eines Rolladens, gelenkig miteinander ver
bunden. Im Gegensatz zu einem Rolladen werden jedoch beim
Hochziehen der Paneele diese nicht um eine horizontale
Achse aufgewickelt, sondern aus ihrer vertikalen Anordnung
über seitlich angeordnete, gekrümmte Führungsschienen in
eine im wesentlichen horizontale Lage gebracht.
Bei einem bekannten Verfahren der eingangs erwähnten Art
(DE 17 04 951 B2) wird die untere Blechschale auf einem
Förderer zunächst unter eine Spritzeinrichtung gefördert,
wo die Schaummasse aufgebracht wird. Anschließend erfolgt
eine weitere Förderung auf dem Förderer zu einer Station,
wo die obere Blechschale auf die untere aufgesetzt wird.
Schließlich werden beide Blechschalen zusammen zwischen
die horizontalen Preßelemente der Presse transportiert.
Mit diesem Verfahren können jedoch nur solche Paneele her
gestellt werden, deren Längsränder flach aufeinanderliegen.
Andere Paneele, bei denen sich die Längsränder gegenseitig
formschlüssig umfassen, können mit dem vorbekannten Ver
fahren nicht hergestellt werden, denn wie vorstehen be
schrieben, soll die obere Blechschale auf die untere Blech
schale aufgesetzt werden, nachdem vorher auf die Innenseite
der unteren Platte Schaummasse aufgebracht wurde. Dieses
Aufsetzen ist nur dann möglich, wenn die Längsränder ein
fach flach aufeinanderliegen, d. h. sich nicht gegenseitig
formschlüssig umfassen. Außerdem kann bei den verhältnis
mäßig langen Transportwegen, bei einem Paneel mit einer
Länge von 12 m wären dies mindestens 36 m, die untere Blech
schale an ihrer nach unten gekehrten Außenseite zerkratzt
werden. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß häufig Bleche
verwendet werden, die bereits vom Blechhersteller her lackiert
oder folienbeschichte sind, so daß Beschädigungen der Über
fläche auch am fertigen Paneel störend wirken. Weiterhin hat
das bekannte Verfahren den Nachteil, daß zwischen den Längs
rändern der Blechschalen keine formschlüssige Verbindung
vorhanden ist. Wenn die Schaummasse sich aus irgendwelchen
Gründen nach längerem Gebrauch der Paneele von der Blech
schale löst, kann sich zumindest die obere Blechschale von
der Schaummasse lösen, sofern die beiden Blechschalen nicht
durch zusätzliche Schrauben miteinander verbunden sind. Fer
ner wird bei dem vorbekannten Verfahren die Schaummasse
nicht kontinuierlich auf die untere Blechschale aufgebracht,
während diese verschoben wird, sondern die Blechschale wird
unter die Spritzvorrichtung gebracht und dann wird mit meh
reren Düsenköpfen Schaummasse auf die untere Blechschale
aufgebracht. Dies ist deshalb erforderlich, weil die untere
Blechschale zunächst noch bis zu der Station weitertranspor
tiert werden muß, wo die obere Blechschale auf die untere
Blechschale aufgesetzt wird und anschließend muß das gesam
te Paket noch in die Presse gebracht werden. Bei 12 m lan
gen Paneelen ergeben sich erhebliche Verfahr- oder Verschie
bewege. Würde man die Schaummasse nicht gleichzeitig auf
die ganze Länge der unteren Blechschale aufbringen, dann
würde die zuerst aufgebrachte Schaummasse bereits aufzu
schäumen beginnen, bevor beide Blechschalen in der Presse
sind. Die Verwendung einer Spritzeinrichtung, bei der gleich
zeitig aus mehreren Düsen Schaummasse aufgetragen wird, hat
jedoch den Nachteil, daß sie wegen der Vielzahl von Düsen
und Verbindungsleitungen einen höheren Herstellungsaufwand
erfordert, daß es schwierig ist, die Schaummasse an mehreren
Spritzdüsen gleichmäßig zum Ausströmen zu bringen und daß
außerdem auch die Reinigung von mehreren Spritzdüsen und
den hierfür erforderlichen Verbindungsleitungen einen er
heblich größeren Arbeitsaufwand erfordert.
Im Gegensatz zu Paneelen, bei denen die Längsränder der
beiden Blechschalen nur durch Verkleben oder Verschrauben
miteinander verbunden sind, gibt es auch Paneele, bei denen
die Längsränder der Blechschalen formschlüssig ineinander
greifen, wodurch eine dauerhafte und feste Verbindung zwi
schen den beiden Blechschalen ohne zusätzliche Verschrau
bung geschaffen wird. Wegen des formschlüssigen Ineinander
greifens der Längsränder entstehen beim Zusammenfügen der
beiden Blechschalen und auch beim Einbringen der Schaum
masse besondere Probleme. Bei einem bekannten Paneel mit
formschlüssig ineinandergreifenden Längsrändern ist die
eine Blechschale an ihren Längsseiten zunächst einmal
senkrecht zur Paneelebene und dann nochmals rechtwinklig
abgewinkelt, so daß sich die freien Längsränder der Blech
schale wieder parallel zur Paneelebene erstrecken und ein
ander zugekehrt sind. Die andere Blechschale ist im wesent
lichen eben und weist an ihren beiden Längsseiten eine
dreifache Faltung auf. Zwischen zwei dieser Falten wird
ein nach außen offener Schlitz gebildet, der zum Eingriff
des freien Längsrandes der ersten Blechschale dient. Bei
der Montage werden zunächst beide Blechschalen aufeinander
gelegt und dann wird ein abgewinkelter Längsrand der ersten
Blechschale von der Seite her in Querrichtung der Blech
schalen in den einen Schlitz der zweiten Blechschale ein
geschoben. Dann wird die zweite Blechschale in Querrich
tung nach unten oder oben ausgewölbt, um den horizontalen
Abstand ihrer Längsränder zu verkleinern. Auf diese Weise
ist es dann auch möglich, den anderen abgewinkelten Längs
rand der ersten Blechschale in den zweiten Schlitz der
zweiten Blechschale in Querrichtung der Blechschalen ein
zustecken, was jedoch bei der großen Länge der Blechscha
len nicht auf voller Länge gleichzeitig sondern in zeit
raubender Weise nach und nach erfolgen muß. Die Paneele
haben nämlich beispielsweise eine Länge bis zu 12 m bei
einer Breite von etwa 50 cm. Nachdem die beiden Blechscha
len auf diese Weise zusammengefügt sind, werden sie zusam
men zwischen die geöffneten Preßplatten einer Plattenpres
se gebracht und anschließend die Preßplatten einander so
weit genähert, daß ihr gegenseitiger Abstand der konstruk
tiven Dicke des Paneels entspricht. In dieser geschlossenen
Stellung der Preßplatten wird dann vorgemischte und noch
nicht expandierte Schaummasse etwa in der Mitte einer Längs
seite der Blechschale von der Seite her in den zwischen den
beiden Blechschalen gebildeten Hohlraum unter hohem Druck
eingespritzt. Die Schaummasse soll sich von der Mitte her
nach beiden Seiten hin verteilen, was jedoch bei einem
12 m langen Paneel zu Problemen führt, da die Schaummasse
von der Mitte her in beiden Richtungen 6 m weit fließen
muß. Währenddessen beginnt bereits die Schaummasse zu expan
dieren. Infolge des zentralen Eintrages und des damit ver
bundenen langen Fließweges kann es zu größeren Luftein
schlüssen kommen, die später nicht nur die Isolierwirkung
des Paneels verringern, sondern nach außen hin auch durch
Verformungen der Blechschalen sichtbar sind. Außerdem weist
der fertige Schaum an verschiedenen Stellen des Paneels
unterschiedliche Dichte auf.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zur Herstellung eines ausgeschäumten Paneels mit
im wesentlichen rechteckigem Grundriß der im Oberbegriff
des Patentanspruches 1 erwähnten Art aufzuzeigen, welches
die Herstellung von Paneelen erlaubt, deren Längsränder
sich gegenseitig formschlüssig umfassen, bei dem sicher
gestellt ist, daß insbesondere die untere Blechschale nicht
an ihrer Außenseite bei der Herstellung des Paneels ver
kratzt wird und welches mit relativ einfachen Mitteln durch
führbar ist. Darüber hinaus soll auch eine Vorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 6 geschaffen
werden, die zur Durchführung des Verfahrens besonders ge
eignet ist.
Das Verfahren ist nach der Erfindung dadurch gekennzeich
net, daß man bei der Herstellung von Paneelen, deren Längs
ränder sich gegenseitig formschlüssig umfassen, die obere
Blechschale zwischen die geöffneten Preßplatten bringt
und ihr eines Ende an der Eingangsschmalseite der Presse
festlegt, daß man die untere Blechschale in eine sie von
unten und an den Längsrändern umfassende Stützform legt,
die Stirnseiten beider Blechschalen einander nähert und
die Längsränder der unteren Blechschale mit denen der obe
ren Blechschale an deren festgelegtem Ende stirnseitig in
Eingriff bringt (einfädelt), daß man dann die Stützform
an der Eingangsschmalseite in Längsrichtung der Blechscha
len unter fortlaufender gegenseitiger Einfädelung ihrer
Längsränder zwischen die Preßelemente einschiebt und hier
bei an der Eingangsschmalseite vor dem festgelegten Ende
der oberen Blechschale kontinuierlich die Schaummasse auf
die untere Blechschale aufbringt.
Durch diese Verfahrensweise wird das Zusammenfügen der
Blechschalen, deren Längsränder sich gegenseitig form
schlüssig umfassen, und das Einbringen der Schaummasse
wesentlich vereinfacht. Die obere Blechschale wird zwi
schen die geöffneten Preßelemente gebracht und die untere
Blechschale in die Stützform gelegt. Dann nähert man die
Stirnseiten beider Blechschalen einander, indem man die
Stützform zur Presse hin verschiebt. Die Längsränder der
beiden Blechschalen brauchen dann lediglich nur in einem
sehr kurzen Bereich von wenigen Zentimetern stirnseitig
ineinandergeschoben zu werden. Während der anschließenden
Längsverschiebung der Stützform mit der darin angeordneten
unteren Blechschale werden die Längsränder beider Blech
schalen selbsttätig ineinandergeschoben, ohne daß hierfür
ein zusätzlicher Arbeitsaufwand erforderlich wäre. Es ist
lediglich ein Verschieben der Stützform gegenüber der zwi
schen den Preßplatten festgehaltenen oberen Blechschale
erforderlich. Da nur deren eines Ende an der Eingangsschmal
seite der Presse festgelegt ist, wird die aus verhältnis
mäßig dünnem Blech bestehende obere Blechschale nur auf
Zug beansprucht und ein Ausknicken vermieden. Außerdem
kann sich die obere Blechschale während des Einschiebens
der unteren Blechschale nach oben und seitlich frei bewegen,
wodurch das Ineinanderschieben der Längsränder erleichtert
wird. Während des Einschiebens der unteren Blechschale zwi
schen die Preßplatten wird kontinuierlich Schaummasse von
oben her auf die Innenseite der unteren Blechschale aufge
tragen. Hierdurch wird die Schaummasse zunächst über die
gesamte Länge der unteren Blechschale aufgebracht. Erfolgt
dieser Auftrag entlang der Mittellängslinie der unteren
Blechschale, dann braucht die Schaummasse bei einem 50 cm
breiten Paneel in Querrichtung nur 25 cm zur Seite zu
fließen und erreicht dann bereits die Längsränder der Blech
schalen. Es wird auf diese Weise zunächst eine sehr gleich
mäßige Verteilung der Schaummasse und nach dem Expandieren
derselben auch eine gleichmäßige Dichte des Schaumes über
das gesamte Paneel erreicht. Lufteinschlüsse und die damit
verbundenen Nachteile werden ebenfalls vermieden.
Durch das Einbringen der oberen Blechschale zwischen die
geöffneten Preßelemente wird erreicht, daß sich die obere
Blechschale bereits in der Presse befindet, wenn der Schaum
auftrag auf die untere Blechschale beginnt. Sobald die unte
re Blechschale vollständig in die Presse eingeschoben ist,
kann diese geschlossen werden. Es wird auf diese Weise die
Zeit verkürzt, die zwischen dem Beginn des Auftrages der
Schaummasse und dem Schließen der Presse liegt. Man kann
infolgedessen kürzere Taktzeiten erreichen. Gleichzeitig
ermöglicht das Einbringen der oberen Blechschale zwischen
die Preßelemente, daß man die Schaummasse nur an der Ein
gangsschmalseite vor dem festgelegten Ende der oberen Blech
schale kontinuierlich auf die untere Blechschale aufbringen
muß. Die Schaumauftragsvorrichtung und deren Wartung wird
dadurch wesentlich vereinfacht. Wesentlich ist ferner, daß
die untere Blechschale in eine sie von unten und an den
Längsrändern umfassende Stützform gelegt wird. Diese Stütz
form hat eine vielfache Funktion. Sie stützt während des
Zusammenschiebens der bis zu 12 m langen Blechschalen, die
aus sehr dünnem Blech bestehen, die untere Blechschale so
ab, daß sie in keiner Richtung ausweichen kann. Die Stütz
form schützt ferner die untere Blechschale vor Verformungen
während des Einschiebens und vor allen Dingen während der
Expansion des Schaumes, wenn sich die beiden Blechschalen
in der geschlossenen Presse befinden. Vor allen Dingen
schützt aber auch die Stützform die äußere, untere Ober
fläche der unteren Blechschale, denn während des Einschie
bens der unteren Blechschale in die Presse findet keine
Relativbewegung zwischen der unteren Blechschale und der
Stützform statt.
Die DE 38 13 475 A1 offenbart zwar das Ineinanderschieben
zweier Profilschienen, wobei flüssige Schaummasse auf die
unten liegende Profilschiene aufgebracht wird. Eine Presse
ist jedoch nicht erwähnt und es geht aus dieser Druckschrift
auch nicht hervor, ob eine der Profilschienen bereits in
eine Presse eingebracht wird, noch bevor der Schaumauftrag
erfolgt. Es ist auch nicht ersichtlich, welches der Profile
festgehalten wird und wie und wo das Festhalten dieses Pro
files erfolgt. Eine Stützform ist aus dieser Druckschrift
ebenfalls nicht zu entnehmen. Insofern konnte die
DE 38 13 475 A1 die im Patentanspruch 1 angegebene Erfin
dung mangels eines Vorbildes nicht nahelegen.
Ausgehend von einer Vorrichtung der im Oberbegriff des
Patentanspruches 6 angegebenen Art ist eine vorteilhafte
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens auch dadurch
gekennzeichnet, daß zur Aufnahme und zum Einschieben der
unteren Blechschale in die Presse eine Stützform vorgesehen
ist und daß die Stützform aus einer Bodenplatte und je einer
an jeder Längsseite derselben befestigten Stützleisten
besteht, deren den Blechschalen zugekehrtes Profil im
wesentlichen den Profilen der Längsränder der Blechschalen
entspricht.
Die Erfindung wird in folgendem, anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispieles, näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt einer Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens vor dem Einschie
ben der unteren Blechschale,
Fig. 2 einen Axialschnitt eines Mischkopfes,
Fig. 3 die Unteransicht desselben in Richtung III der
Fig. 2,
Fig. 4 einen Querschnitt der geschlossenen Preßplatten
mit der dazwischen angeordneten Stützform und
den ineinandergeschobenen Blechschalen.
Anhand der Fig. 4 ist zunächst der prinzipielle Aufbau
des Paneels zu erkennen. Dieses besteht bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel aus zwei identischen Blechschalen 1, 2.
Die obere Blechschale 1 weist, auf ihrer einen (rechten)
Seite einen im wesentlichen stufenförmig ausgebildeten
Längsrand 1a auf, während sie an ihrem anderen (linken)
Längsrand mit einem hakenförmigen Profil 1b versehen ist.
Dieses hakenförmige Profil 1b umfaßt formschlüssig den
stufenförmigen Längsrand 2a der unteren Blechschale 2,
deren hakenförmiges Profil 2b seinerseits den stufenför
migen Längsrand 1a der oberen Blechschale 1 formschlüssig
umgreift. Die Blechschalen 1, 2 können beispielsweise aus
0,5 mm dickem Aluminium- oder Stahlblech bestehen. Sie
sind bis zu 12 m lang und ca. 50 cm breit. Um sie in die
in Fig. 4 dargestellte zusammengefügte Stellung zu brin
gen, bei der sich ihre Längsränder 1b, 2a bzw. 2b, 1a
gegenseitig formschlüssig umfassen, werden sie in der
nachstehend noch näher beschriebenen Weise in ihrer
Längsrichtung, d. h. gemäß Fig. 4 senkrecht zur Zeichen
ebene, ineinandergeschoben.
Zur Aufnahme der unteren Blechschale 2 ist eine Stützform
vorgesehen, welche die untere Blechschale an ihrer Unter
seite und an ihren Längsrändern umfaßt. Die Stützform 3
besteht aus einer Bodenplatte 4 und je einer an jeder Längs
seite derselben befestigten Stützleiste 5, 6. Die Stütz
leisten 5, 6 sind an ihren, der unteren Blechschale 2 zu
gekehrten Seiten so profiliert, daß ihr Innenprofil im
wesentlichen dem Außenprofil der Längsränder der Blech
schalen 1, 2 entspricht. In der Zeichnung ist zur Ver
deutlichung zwischen den Innenprofilen 5a bzw. 6a der
Stützleisten 5 bzw. 6 und den zugeordneten Längsrändern
1b, 2a bzw. 2b, 1a jeweils ein geringer Abstand einge
zeichnet. Dieser Abstand kann in der Praxis noch kleiner
sein. Unter dem Druck der expandierenden Schaummasse
werden die Längsränder 1b, 2a bzw. 2b, 1a an die Innen
profile 5a, 6a angedrückt. In Fig. 4 sind ferner die
beiden horizontalen Preßplatten 7, 8 einer Presse in
ihrer geschlossenen Stellung dargestellt.
Bei der Durchführung des neuen Verfahrens wird zunächst
die obere Blechschale 1 zwischen die geöffneten Preßplat
ten 7, 8 eingeschoben. An ihrem einen (linken) Ende wurde
vorher aus der oberen Blechschale ein Lappen 1c ausge
schnitten und hochgebogen. Dieser Lappen greift in eine
an der Eingangsschmalseite E der Presse vorgesehene Klemm
vorrichtung 9 ein und kann dort festgeklemmt werden. Die
untere Blechschale 2 wird in die Stützform 3 eingelegt.
Die Stützform 3 ist zunächst auf einem Tisch 10 vor der
Eingangsschmalseite E der Presse angeordnet. Durch Ver
schieben der Stützform 3 in Richtung A zur Eingangsschmal
seite E hin werden die einander zugekehrten Stirnseiten
der beiden Blechschalen 1, 2 einander genähert. Hierbei
wird der treppenförmige Längsrand 2a der unteren Blech
schale 2 stirnseitig um einige Millimeter in das haken
förmige Profil der oberen Blechschale 1 eingeschoben bzw.
eingefädelt und ferner auch der stufenförmige Längsrand
1a der oberen Blechschale 1 in das hakenförmige Profil
2b der unteren Blechschale 2. Das stirnseitige Ineinander
fädeln der beiden Längsränder der Blechschalen 1, 2 kann
aber auch dadurch erfolgen, daß man zunächst die Stütz
form 3 der Eingangsschmalseite E der Presse so weit wie
möglich nähert, dann die obere Blechschale 1 gemäß Fig. 1
um ein kleines Stück nach links bewegt und erst festklemmt,
nachdem die Längsränder 1b, 2a bzw. 2b, 1a um ein kleines
Stück ineinandergeschoben wurden.
An der Eingangsschmalseite der Presse ist vor dem festge
legten Ende 1c der oberen Blechschale 1 ein Mischkopf 11
mit einem nach unten gerichteten Austrittsende 11a vorge
sehen. In dem Mischkopf können die zur Bildung eines Hart
schaumstoffes, beispielsweise Polyurethan-Hartschaumstoffes,
dienenden Komponenten zusammengebracht und unter hohem Druck
nach unten ausgepreßt werden. Der Mischkopf ist stationär
oberhalb der Längsmittellinie der unteren Blechschale 2
angeordnet.
Nachdem die Längsränder der beiden Blechschalen 1, 2 stirn
seitig um einige Millimeter oder Zentimeter in der oben
beschriebenen Weise ineinandergeschoben und das Ende 1c der
oberen Blechschale 1 an der Klemmvorrichtung 9 festgelegt
wurde, kann nunmehr mittels des Mischkopfes 11 Schaummasse
von oben her auf die Innenseite der unteren Blechschale
aufgebracht werden. Während dies geschieht, wird die Stütz
form 3 mittels eines im Tisch 10 angeordneten Mitnehmers 12
in Richtung A verschoben. Diese Verschiebung erfolgt in
Längsrichtung der beiden Blechschalen 1, 2. Hierbei werden
deren Längsränder 1b, 2a bzw. 2b, 1a in Längsrichtung fort
laufend selbsttätig ineinandergeschoben, da die obere
Blechschale 1 durch die Klemmvorrichtung 9 gegen Verschie
bung gesichert ist. Die obere Blechschale 1 kann sich je
doch zwischen den geöffneten Preßplatten 7, 8 in Höhen
richtung und seitlich bewegen, so daß sie etwaigen Her
stellungsungenauigkeiten der unteren Blechschale 2 Fol
gen kann und das Ineinanderschieben der Längsränder der
beiden Blechschalen 1, 2 leicht vonstatten geht. Während
des Einschiebens der durch die Stützform 3 abgestützten
unteren Blechschale 2 zwischen die Preßplatten 7, 8 wer
den jedoch nicht nur die Längsränder der beiden Blech
schalen ineinandergeschoben, sondern es erfolgt gleich
zeitig auch kontinuierlich der Auftrag von Schaummasse
auf die Innenseite der unteren Blechschale 2. Auf diese
Weise wird die Schaummasse während des Einschiebens der
unteren Blechschale 2, was bei einer 12 m langen Blech
schale etwa 21 Sekunden dauert, bereits gleichmäßig auf
die gesamte Länge der unteren Blechschale aufgetragen.
Da die Schaummasse verhältnismäßig dünnflüssig ist,
fließt sie, wie es in Fig. 4 mit S angedeutet ist, von
der Längsmittellinie quer zu den Blechschalen 1, 2 zu
deren Längsrändern hin. Hierbei kann bereits eine gewisse
Expansion der Schaummasse eintreten. Sobald jedoch die
Stützform 3 mit der unteren Blechschale 2 vollständig
zwischen die Preßplatten 7, 8 eingeschoben wurde, wird
die obere Preßplatte 7 nach unten gedrückt und nimmt
dann die in Fig. 4 dargestellte Stellung ein. Die Schaum
masse expandiert weiter und füllt den gesamten Hohlraum
innerhalb der Blechschalen 1, 2 aus. Das Austreten von
Schaummasse an den beiden Stirnseiten der Blechschalen
wird durch dort angeordnete, nicht dargestellte Querlei
sten verhindert, die Entlüftungsbohrungen aufweisen.
Der Querschnitt dieser Entlüftungsbohrungen ist so bemes
sen, daß sich innerhalb der Blechschalen ein gewisser
Gegendruck aufbaut, welcher zu einer gleichmäßigen Expan
sion der Schaummasse beiträgt. Die mit expandierter
Schaummasse gefüllten Blechschalen werden noch einige
Zeit in der geschlossenen Presse belassen, bis die Schaum
masse genügend ausgehärtet ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht nur für die Her
stellung von Paneelen anwendbar, bei denen sich die Längs
ränder der Blechschalen, wie gezeigt, unmittelbar formschlüssig
umgreifen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann
auch für Blechschalen angewendet werden, deren Längsränder
gemäß dem US-Patent 46 44 724 in Schlitze von Profilleisten
eingreifen. In diesem Fall wird zunächst die eine Blech
schale mit den beiden Profilleisten zusammengefügt und
dann als untere Blechschale in die Stützform eingesetzt.
Die andere Blechschale bildet dann die obere Blechschale
und wird in der beschriebenen Weise zwischen die geöffne
ten Preßplatten eingeschoben.
Um eine ausreichende Menge Schaummasse in möglichst kurzer
Zeit auf die untere Blechschale aufzubringen, muß die
Schaummasse mit hohem Druck aus dem Mischkopf 11 ausge
preßt werden. Dieser hohe Druck würde dazu Führen, daß
die Schaummasse auf die Innenseite der unteren Blech
schale ebenfalls mit hohem Druck auftrifft und hierdurch
nach allen Seiten verspritzt, ähnlich wie ein auf eine
ebene Fläche senkrecht auftreffender Wasserstrahl. Um die
ses Verspritzen von Schaummasse zu vermeiden und trotzdem
die erforderliche Menge Schaummasse in möglichst kurzer
Zeit auf die untere Blechschale aufzubringen, weist der
Mischkopf 11 an seinem nach unten gerichteten Austritts
ende 11a, wie es in Fig. 2 und 3 dargestellt ist, ein
sich über den gesamten Austrittsquerschnitt erstreckendes,
auswechselbares Drahtsieb 13 auf. Dieses Drahtsieb 13 ist
in eine Überwurfmutter 14 eingelegt, welche auf das Aus
trittsende 11a unter Zwischenschaltung einer Dichtung 15
aufschraubbar ist. Das Drahtsieb 13 hat zweckmäßig eine
Maschenweite von ca. 0,5 mm. Durch das Drahtsieb wird ein
Teil der Bewegungsenergie der Schaummasse aufgezehrt und
außerdem wird die Schaummasse beim Austritt aus dem Draht
sieb 13 in sich verwirbelt, so daß sie mit einem wesent
lich geringeren Druck auf die Innenfläche der unteren
Blechschale 2 auftrifft. Hierdurch wird ein Verspritzen
verhindert, wobei jedoch der Druck ausreicht, eine seit
liche Ausbreitung der Schaummasse zu begünstigen. Nach
Beendigung des Schaumauftrages wird ein innerhalb des
Mischkopfes 11 vorgesehener beweglicher Stempel 16 bis
zum Drahtsieb 13 nach unten bewegt. Dieser Stempel 16
drückt sämtliche noch vorhandenen Reste von Schaummasse
aus dem Mischkopf. Er reinigt damit den Mischkopf und ver
schließt dessen Austrittsöffnung. Die Überwurfmutter 14
kann nunmehr von dem Austrittsende 11a abgeschraubt und
das mit Schaummasse verschmutzte Drahtsieb 13 durch ein
neues ersetzt werden. Gegenüber der Verwendung eines
üblicherweise für einen breitflächigen Auftrag von Schaum
masse verwendeten Verteilerrohres hat das Drahtsieb den
Vorteil eines einfacheren Aufbaues und die Abfallmasse
ist sehr klein.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines ausgeschäumten Paneels
mit im wesentlichen rechteckigem Grundriß, bei dem sich
die Längsränder zweier Blechschalen, gegebenenfalls
unter Verwendung von Profilschienen, gegenseitig ab
stützen, wobei die untere Blechschale in ihrer Längs
richtung verschoben und Schaummasse von oben her auf
deren Innenseite aufgebracht wird, die obere Blechschale
mit der unteren zusammengefügt und die horizontalen Preß
elemente einer Presse geschlossen werden, sobald beide
Blechschalen vollständig zwischen die Preßelemente ein
geschoben sind, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der
Herstellung von Paneelen, deren Längsränder sich gegen
seitig formschlüssig umfassen, die obere Blechschale (1)
zwischen die geöffneten Preßelemente (7, 8) bringt und ihr
eines Ende (1c) an der Eingangsschmalseite der Presse festlegt,
daß man die untere Blechschale (2) in eine sie von unten und
an den Längsrändern (2a, 2b) umfassende Stützform (3) legt, die Stirn
seiten beider Blechschalen einander nähert und die Längs
ränder (2a, 2b) der unteren Blechschale (2) mit denen (1a, 1b) der oberen Blech
schale (1) an deren festgelegtem Ende (1c) stirnseitig in Eingriff
bringt (einfädelt), daß man dann die Stützform (3) an der
Eingangsschmalseite in Längsrichtung der Blechschalen (1, 2)
unter fortlaufender gegenseitiger Einfädelung ihrer
Längsränder zwischen die Preßelemente (7, 8) einschiebt und
hierbei an der Eingangsschmalseite vor dem festgelegten
Ende (1c) der oberen Blechschale (1) kontinuierlich die Schaummas
se auf die untere (2) Blechschale aufbringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaummasse mittels eines stationären Mischkopfes (11)
entlang der Längsmittellinie der unteren Blechschale (2)
aufgebracht wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
zur Herstellung eines ausgeschäumten Paneels mit im
wesentlichen rechteckigem Grundriß, bei dem sich die Längs
ränder zweier Blechschalen, gegebenenfalls unter Verwen
dung von Profilschienen, gegenseitig abstützen, wobei ein
Förderer zum Verschieben der unteren Blechschale in ihrer
Längsrichtung und eine Auftragsvorrichtung zum Aufbringen
von Schaummasse von oben her auf deren Innenseite der
unteren Blechschale, sowie eine Presse mit horizontalen
Preßelementen vorgesehen sind, die geschlossen werden,
sobald beide Blechschalen vollständig zwischen die Preß
elemente eingeschoben sind, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Aufnahme und zum Einschieben der unteren Blechschale
(2) in die Presse eine Stützform (3) vorgesehen ist und
daß die Stützform (3) aus einer Bodenplatte (4) und je
einer an jeder Längsseite derselben befestigten Stütz
leisten (5, 6) besteht, deren den Blechschalen zugekehr
tes Profil im wesentlichen den Profilen der Längsränder
(1a, 1b, 2a, 2b) der Blechschalen (1, 2) entspricht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914104237 DE4104237A1 (de) | 1991-02-12 | 1991-02-12 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines ausgeschaeumten paneels |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914104237 DE4104237A1 (de) | 1991-02-12 | 1991-02-12 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines ausgeschaeumten paneels |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4104237A1 DE4104237A1 (de) | 1992-08-13 |
DE4104237C2 true DE4104237C2 (de) | 1993-08-26 |
Family
ID=6424890
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914104237 Granted DE4104237A1 (de) | 1991-02-12 | 1991-02-12 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines ausgeschaeumten paneels |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4104237A1 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3127678B1 (de) * | 2015-08-07 | 2024-05-01 | SMP Deutschland GmbH | Vorrichtung und verfahren zur kunststoffbeschäumung |
DE102020128962A1 (de) | 2020-11-03 | 2022-05-05 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung eingetragener Verein | Halbzeug und Verfahren zur Herstellung von Schaum-Sandwich-Strukturen |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1150075A (en) * | 1966-04-16 | 1969-04-30 | Robertson Co H H | Improvements in or relating to manufacture of composite building sheets and building sheets so manufactured |
US3865914A (en) * | 1971-06-01 | 1975-02-11 | Helmar Nahr | Method of making a composite body consisting of at least two component parts such as profiles |
DE3813475A1 (de) * | 1987-11-19 | 1989-06-01 | Nahr Helmar | Profilkoerper, bestehend aus zwei profilschienen und zwei dazwischen angeordneten isolierleisten |
-
1991
- 1991-02-12 DE DE19914104237 patent/DE4104237A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4104237A1 (de) | 1992-08-13 |
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