DE4231418A1 - Vorschubmechanismus eines Auspressgerätes - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Auspressen von ein- oder
mehrkomponentige Massen enthaltende Folienbeutel bzw.
Kartuschen mit wenigstens einer Kolbenstange und wenigstens
einem Vorschubmechanismus, der wenigstens zwei auf der Kol
benstange angeordnete, axial versetzbare, in Längsrichtung
des Gerätes schwenkbare Klemmhebel, wenigstens zwei mit den
Klemmhebeln zusammenwirkende Federn, einen Abzughebel und
einen Entriegelungshebel aufweist, wobei ein erster Klemm
hebel dem Vorschub der Kolbenstange, ein zweiter Klemmhebel
der Verriegelung der Kolbenstange dient und der Entriege
lungshebel mit dem zweiten Klemmhebel sowie mit der Kolben
stange zusammenwirkt.
Ein- oder mehrkomponentige Massen werden heute für verschie
denste Anwendungen bei Gebäuden, Kraftfahrzeugen, Schiffen,
Flugzeugen, Maschinen, Instrumenten und zahlreichen anderen
Vorrichtungen verwendet. Um dem Benutzer eine bequeme Hand
habung zu ermöglichen, werden die Massen gewöhnlich in klei
neren Behältern mit Kartuschen oder Folienbeuteln angeboten,
die in ein entsprechendes Gerät zum Auspressen der Massen
einsetzbar sind.
Aus der CH-PS 663 733 ist ein Handgerät zum Abgeben von
mehrkomponentigen Massen bekannt. Um einen Rückhub der
Kolbenstangen beim Nachgreifen des dem Vorschub dienenden
ersten Klemmhebels zu verhindern, weist das Gerät für jede
Kolbenstange je einen zweiten Klemmhebel auf, welcher der
Verriegelung der entsprechenden Kolbenstange dient. Für das
Zurückziehen der Kolbenstangen in ihre Ausgangsstellung
müssen die zweiten Klemmhebel entriegelt werden. Dies er
folgt durch einen an dem zweiten Klemmhebel angreifenden
Entriegelungshebel.
Als nachteilig erweist sich bei diesem bekannten Auspreß
gerät die Ausgestaltung des Vorschub- und des Entriegelungs
mechanismus. Der dem Vorschub der Kolbenstange dienende
erste Klemmhebel findet in einem zentralen Mitnahmeelement
Aufnahme, welches derartig auf der Kolbenstange angeordnet
ist, daß es in seiner Ausgangsstellung an einer Anschlag
fläche anliegt, die rechtwinklig zur Längserstreckung der
Kolbenstange verläuft. Beim Betätigen des Abzughebels wird
der erste Klemmhebel gegenüber der Kolbenstange verschwenkt,
so daß eine Verklemmung des Klemmhebels gegenüber dem
Schaft der Kolbenstange erfolgt. Erst bei weiterem Betätigen
des Abzughebels erfolgt der eigentliche Vorschub der Kol
benstange. Bei einem derartig ausgebildeten Vorschubmecha
nismus wird immer ein Teil des maximal möglichen Betätigungs
weges des Abzughebels für die Verklemmung des Klemmhebels
gegenüber der Kolbenstange benötigt. Dies wirkt sich auf die
Handhabung des Auspreßgerätes und im Hinblick auf die Ver
arbeitungszeit der in den Kartuschen angeordneten Massen
nachteilig aus.
Bei der Verwendung von nicht gehärteten Kolbenstangen können
Verschleißerscheinungen im Schaftbereich der Kolbenstange
auftreten. Diese Verschleißerscheinungen machen sich als
Durchmesserverkleinerungen der Kolbenstange bemerkbar. Um
einen dem Vorschub dienenden ersten Klemmhebel in Klemmstel
lung gegenüber einer derart verschließenden Kolbenstange zu
bringen, wird mehr Betätigungsweg des Abzughebels benötigt,
so daß weniger Betätigungsweg für den eigentlichen Vorschub
zu der Kolbenstange zur Verfügung steht.
Einen weiteren Nachteil bildet der Entriegelungsmechanismus,
bei dem der Entriegelungshebel auf die zweiten, der Verrie
gelung der Kolbenstange dienenden Klemmhebel wirkt. Erreicht
die Kolbenstange am Ende des Auspreßvorganges ihre auspreß
richtungsseitige, vordere Endlage, so wirken auf der Kolben
stange angeordnete Betätigungselemente auf einen Entriege
lungshebel. Dadurch wird die Kolbenstange in ihrer vorder
sten Endlage nicht verriegelt. Eine über den Abzughebel auf
den ersten Klemmhebel übertragene Kraft wirkt dennoch zur
Gänze auf den auspreßrichtungsseitig angeordneten, vorderen
Bereich des Gerätes. Somit können Beschädigungen in jenem
Bereich auftreten, die schlußendlich zu einer Zerstörung
des Gerätes führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Auspreßgerät
auszubilden, dessen Betätigungsweg des Abzughebels zur Gänze
dem Vorschub der Kolbenstange dient, die Beschädigung im vor
deren Bereich durch die Kolbenstange verhindert und sich wirt
schaftlich herstellen läßt.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der axiale
Anschlag der ersten Klemmplatte von dem Abzughebel gebildet
wird, der zwischen zwei Endanschlägen schwenkbar ist und die
erste Klemmplatte im wesentlichen gleichzeitig mit der zwei
ten Klemmplatte mit dem Entriegelungshebel zusammenwirkt.
Dadurch, daß der Anschlag des ersten Klemmhebels für den Vor
schub von dem Abzughebel gebildet wird, kann der Klemmhebel
mit Hilfe einer Druckfeder entgegen der Auspreßrichtung der
artig weit verschwenkt werden, so daß er in seiner Ausgangs
stellung schon die eigentliche Klemmposition einnimmt. Der
gesamte Betätigungsweg des Abzughebels dient somit zur Gänze
dem Vorschub der Kolbenstange.
Nachdem die Kolbenstange ihre vorderste Endlage erreicht hat,
werden über das auf der Kolbenstange angeordnete Betätigungs
element der Kolbenstange nicht nur der zweite Klemmhebel, son
dern auch gleichzeitig der erste Klemmhebel in die rechtwink
lige Position gegenüber der Kolbenstange verschwenkt. Wird
der Abzughebel betätigt, wenn die Kolbenstange in ihrer vor
dersten Position angelangt ist, so drückt das Betätigungsele
ment auf den Entriegelungshebel, so daß sich der Abzughebel
ohne eine Kraft zu übertragen, frei durchziehen läßt. Somit
ist es nicht möglich, auf die Kolbenstange über den Ab
zughebel eine Kraft auszuüben, die eine Beschädigung im aus
preßrichtungsseitigen, vorderen Bereich des Gerätes hervor
ruft.
Um ein Zurückziehen der Kolbenstange in ihre Ausgangsstellung
zu ermöglichen, ist es notwendig, den Entriegelungshebel von
Hand in die Entriegelungsstellung zu drücken. Wird der Ent
riegelungshebel von Hand betätigt, so ist auch gleichzeitig
mit dem Zurückziehen der Kolbenstange in ihre Ausgangsstel
lung ein Bewegen des Abzughebels möglich.
Vorzugsweise ist zwischen dem ersten Klemmhebel und dem zwei
ten Klemmhebel ein Übertragungselement angeordnet. Um eine
einfache Übertragung der im wesentlichen axialen Bewegung
des zweiten Klemmhebels auf den ersten Klemmhebel gewährlei
sten zu können, kann das von dem Entriegelungshebel betätig
bare Übertragungselement wenigstens einteilig ausgebildet
sein und mit dem ersten Klemmhebel sowie mit dem ersten und
dem zweiten Klemmhebel zusammenwirken. Ein derartig ausgebil
detes Übertragungselement muß derart ausgebildet sein, daß
in der Ausgangsstellung des Gerätes ein axiales Spiel zwi
schen dem ersten und dem zweiten Klemmhebel besteht. Dieses
Spiel muß derart groß sein, daß der erste am Abzughebel
anschlagende Klemmhebel in seine Klemmstellung gegenüber der
Kolbenstange verschwenkt werden kann, ohne daß er mit dem
Übertragungselement in Berührung kommt.
Zweckmäßigerweise ist zwischen dem Entriegelungshebel und
dem ersten Klemmhebel ein Übertragungselement angeordnet.
Ein derartiges Übertragungselement ist derartig ausgebil
det, daß beim Betätigen des Entriegelungshebels der zweite
Klemmhebel vom Entriegelungshebel und der erste Klemmhebel
über ein den zweiten Klemmhebel um- oder übergreifendes
Übertragungselement betätigt wird.
Die Erfindung wird, anhand eines Ausführungsbeispieles,
näher erläutert.
Das dargestellte Gerät 1 hat ein rohrförmiges Mittelteil 2,
in das eine Masse enthaltender Folienbeutel 3 eingesetzt
ist, deren Düse 4 an dem auspreßrichtungsseitigen, vorderen
Bereich 1a des Gerätes 1 anliegt.
Am rückwärtigen Bereich 2b des Mittelteiles 2 ist ein An
schlußstück 5 angeordnet, das den Vorschubmechanismus 6
aufnimmt. Durch das Anschlußstück 5 ist eine Kolbenstange 7
geführt, die an ihrem vorderen Ende einen Kolben 8 trägt.
Das Anschlußstück 5 weist ein Griffstück 9 auf, an dem um
eine Achse 10 in Richtung des Griffstücks 9 schwenkbar ein
Abzughebel 11 befestigt ist.
Zum Auspressen der Masse in den Folienbeutel 3 wird der Ab
zughebel 11 im Gegenuhrzeigersinn um die Achse 10 ver
schwenkt, so daß sich die Kolbenstange 7 axial in Auspreß
richtung bewegt und ein auf der Kolbenstange 7 angeordneter
Kolben 8 mit dem rückwärtigen Bereich des Folienbeutels 3
zusammenwirkt.
Der Vorschub der Kolbenstange 7 erfolgt durch einen ersten
Klemmhebel 12, der von einer ersten Druckfeder 14 entgegen
der Auspreßrichtung gegen einen am Abzughebel 11 angeord
neten Anschlag 11a drückbar ist. Der Abzughebel 11 selber
ist zwischen zwei am Anschlußstück 5 angeordneten Endan
schlägen 5b, 5c schwenkbar. Der erste Klemmhebel 12 und der
zweite Klemmhebel 13 weisen je eine Durchgangsbohrung 12a,
13a auf, die etwas weiter als der Durchmesser der Kolben
stange 7 ausgebildet ist, so daß letztere gegenüber den
rechtwinklig angeordneten Klemmhebeln 12, 13 frei beweglich
ist. Da sich der erste Klemmhebel 12 in seiner Ausgangs
stellung durch die einseitige Anlage am Anschlag 11a des
Abzughebels 11 bereits in Klemmstellung befindet, wird
dieser bei der Betätigung des Abzughebels 11 nur noch zu
sammen mit der Kolbenstange 7 axial versetzt. Während des
Vorschubes der Kolbenstange 7 drücken die Mündungsbereiche
der Durchgangsbohrung 12a des ersten Klemmhebels 12 auf den
Schaft 7a der Kolbenstange 7 und verklemmen sich mit diesem.
Der zweite Klemmhebel 13 sichert die Kolbenstange 7 in der
durch den ersten Klemmhebel 12 herbeigeführten Lage. Der
zweite Klemmhebel 13 ruht pendelnd in einer nicht dargestell
ten Ausnehmung des Anschlußstückes 5 auf und wird durch
eine Druckfeder 15 gegenüber dem Schaft 7a der Kolbenstange
7 verschwenkt. Der vorrückenden Kolbenstange 7 gibt der zwei
te Klemmhebel 13 nach, jeden Rückhub fängt der Klemmhebel 13
infolge seiner Verklemmung gegenüber der Kolbenstange 7 auf.
Nach dem Loslassen des Abzughebels 11 geht der erste Klemm
hebel 12 wiederum in seine Ausgangslage zurück und es kann
je nach Bedarf sofort oder später ein neuer Vorschubhub er
folgen, bis die im Gerät 1 eingesetzte Kartusche 3 entleert
ist.
Nachdem der sich in dem Gerät 1 befindliche Folienbeutel 3
ausgepreßt ist, befindet sich die Kolbenstange 7 in ihrer
vordersten Endlage. Um eine Beschädigung des auspreßrich
tungsseitigen, vorderen Bereiches 1a des Gerätes 1 zu ver
hindern, wirkt ein auf der Kolbenstange 7 angeordnetes Betä
tigungselement 16 mit einem am Anschlußstück 5 angeordneten,
in Längsrichtung des Gerätes 1 schwenkbaren Entriegelungshe
bel 17 zusammen, der im wesentlichen gleichzeitig auf den
ersten Klemmhebel 12 und den zweiten Klemmhebel 13 wirkt.
Bei der Betätigung des Entriegelungshebels 17, die auch von
Hand erfolgen kann, werden beide Klemmhebel 12, 13 in ihre
vertikale, rechtwinklig zur Längsrichtung der Kolbenstange 7
verlaufende Lage verschwenkt, so daß die Kolbenstange 7 ge
genüber den Klemmhebeln 12, 13 frei verschieblich ist. Über
ein geeignetes Übertragungselement 18 wird die von dem Ent
riegelungshebel 17 ausgehende Bewegung auf den ersten Klemm
hebel 12 und zweiten Klemmhebel 13 übertragen.
Das auf der Kolbenstange 7 angeordnete Betätigungselement 16
weist Auflaufschrägen 16a auf, die mit entsprechenden, am
Entriegelungshebel 17 angeordneten Auflaufschrägen 17a zu
sammenwirken.
Claims (3)
1. Gerät (1) zum Auspressen von ein- oder mehrkomponentige
Massen enthaltende Folienbeutel (3) bzw. Kartuschen mit
wenigstens einer Kolbenstange (7) und wenigstens einem
Vorschubmechanismus, der wenigstens zwei auf der Kolben
stange (7) angeordnete, axial versetzbare, in Längs
richtung des Gerätes (1) schwenkbare Klemmhebel (12,
13), wenigstens zwei mit den Klemmhebeln (12, 13) zu
sammenwirkende Federn (14, 15), einen Abzughebel (11)
und einen Entriegelungshebel (17) aufweist, wobei ein
erster Klemmhebel (12) dem Vorschub der Kolbenstange
(7), ein zweiter Klemmhebel (13) der Verriegelung der
Kolbenstange (7) dient und der Entriegelungshebel (17)
mit dem zweiten Klemmhebel (13) sowie mit der Kolben
stange (7) zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß
der axiale Anschlag (11a) der ersten Klemmplatte (12)
von dem Abzughebel (11) gebildet wird, der zwischen
zwei angeordneten Endanschlägen (5b, 5c) schwenkbar ist
und die erste Klemmplatte (12) im wesentlichen gleich
zeitig mit der zweiten Klemmplatte (13) mit dem Entrie
gelungshebel (17) zusammenwirkt.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem ersten Klemmhebel (12) und dem zweiten
Klemmhebel (13) ein Übertragungselement (18) angeord
net ist.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Entriegelungshebel (17) und dem ersten
Klemmhebel (12) ein Übertragungselement (18) angeord
net ist.
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