DE19533223C2 - Auspressgerät für Masse enthaltende Behältnisse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Auspressen von ein- oder mehrkomponentige Massen enthaltende Folienbeutel oder Kartuschen mit einem Gehäuse, wenigstens einer im Ge­ häuse angeordneten Führungsnut, einem Handgriff, einem zweiarmigen Transporthebel, einem von einem um eine Schwenkachse schwenkbaren ersten Hebelarm des Transport­ hebels betätigbaren Auspressmechanismus und einem Betätigungselement, das im End­ bereich eines zweiten Hebelarms des Transporthebels um eine parallel zu einer Schwen­ kachse des Transporthebels verlaufende Achse schwenkbar angeordnet ist, wobei ein freies Ende des Betätigungselementes mit der Führungsnut zusammenwirkt.

Zum Verfüllen, Kleben und Abdichten werden ein- oder mehrkomponentige Massen ent­ haltende Behältnisse wie Folienbeutel oder Kartuschen verwendet. Zum Verarbeiten dieser Behältnisse werden Auspressgeräte verwendet, bei denen mittels eines Auspress­ mechanismus eine Kolbenstange schrittweise vorgeschoben und dabei eine entsprechende Menge der Masse aus dem Behältnis verdrängt wird.

Aus der EP 0 621 084 A1 ist ein Auspressgerät mit einem zweiarmigen Transporthebel bekannt, der mittels eines Betätigungselementes verschwenkbar ist. Der erste Endbereich des Transporthebels wirkt mit dem Auspressmechanismus zusammen und im Endbereich des zweiten Hebelarmes ist das Betätigungselement um eine parallel zu der Schwenkachse des Transporthebels verlaufende Achse schwenkbar gelagert. Ein dem Gehäuse zuge­ wandtes freies Ende des Betätigungselementes ist mit einem Stift versehen, der in eine im Gehäuse angeordnete Führungsnut ragt.

Während des Auspressvorganges wird das Betätigungselement zusammen mit dem Transporthebel in Arbeitsrichtung versetzt. Gleichzeitig wandert der am Betätigungselement angeordnete Stift entlang der Führungsnut und bewirkt ein Verschwenken des Betätigungselementes gegenüber dem Transporthebel. Da aber der Transporthebel in der Mitte der Längserstreckung des Betätigungselementes angreift, kommt es zu Beginn und während des Auspressvorganges trotz der Führung des Stiftes in der Führungsnut zu Kipp­ bewegungen des Betätigungselementes gegenüber dem Transporthebel. Die Kippbe­ wegungen resultieren aus unterschiedlich hohen Kräften, die nicht in der Mitte der Längs­ erstreckung des Betätigungselementes auf das Betätigungselement wirken. Bei der Kippbewegung entstehen hohe vertikale Kräfte, die auf den in die Führungskontur ragenden Stift wirken und eine hohe Reibung zwischen dem Stift und der Führungsnut verursachen. Neben dem Kippen des Betätigungselementes ist auch ein erschwertes Verschwenken des Betätigungselementes die Folge.

In der GB 2 172 059 A ist eine Spritze zum Auspressen eines relativ viskosen, pastösen Materials gezeigt, bei der ein schwenkbarer Betätigungshebel mit einer Kupplung zusam­ menarbeitet, so dass bei einer völligen Betätigung des Betätigungselements die Kolbenstan­ ge nach Beendigung des Auspresshubs sich um eine ausreichende Strecke entlastet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zum Auspressen von ein- oder mehr­ komponentigen Massen zu schaffen, bei dem die auf den Transporthebel wirkenden Kräfte ohne Reibungsverlust auf den Auspressmechanismus übertragen werden können, so dass dieser leicht betätigbar ist.

Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das freie Ende des Betätigungs­ elementes mit dem zweiten Hebelarm des Transporthebels zusammenwirkt, wobei das Zu­ sammenwirken mittels wenigstens eines Hebels erfolgt, dessen erstes Ende schwenkbar an dem Betätigungselement gelagert ist und dessen zweites Ende parallel zur Längserstreckung des Transporthebels begrenzt versetzbar ist.

Durch das Zusammenwirken des freien Endes des Betätigungselementes mit dem zweiten Hebelarm des Transporthebels werden Kippbewegungen des Betätigungselementes gegenüber dem Transporthebel verhindert, wenn an dem Betätigungselement Kräfte oberhalb und unterhalb der Mitte der Längserstreckung des Betätigungselementes angreifen.

Während des Auspressvorganges stützt sich das Betätigungselement über den Hebel am Transporthebel ab, so dass das Betätigungselement an zwei Stellen des Transporthebels angreift. Die auf das Betätigungselement einwirkenden Kräfte werden auf diese Weise im Abstand vonein­ ander auf den Transporthebel verteilt. Beim Versetzen des Transporthebels in Arbeits­ richtung wirkt das Betätigungselement mit der im Gehäuse angeordneten Führungsnut zusammen und der Hebel wird verschwenkt, wobei das zweite Ende des Hebels entlang der Längserstreckung des Transporthebels verschoben wird.

Vorteilhafterweise ist für die Abstützung sowie für die Führung des Hebels an dem Transporthebel und zur begrenzten Versetzbarkeit des Hebels gegenüber dem Transporthebel am Hebel ein Stift angeordnet, der in einem am Transporthebel ange­ ordneten Längsschlitz geführt ist.

Damit ein Schrägstellen bzw. ein Verkanten des Stiftes in dem Längsschlitz verhindert wird, ist vorzugsweise beidseits des Transporthebels je ein Hebel vorgesehen.

Der Ablauf der Verschwenkung des Betätigungselementes während eines Auspress­ vorganges wird zweckmässigerweise mittels eines Stiftes erreicht, der in einer in der Führungsnut des Gehäuses geführten Rolle gelagert ist. Auf diese Weise wird ein reibungs­ armes Zusammenwirken des Betätigungselementes mit der Führungsnut erreicht.

Um eine gleichmäßige Versetzung der Hebel erreichen zu können sind vorteilhafterweise zwei Rollen vorgesehen, die in zwei Führungsnuten geführt sind.

Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel wiedergeben, näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 Ein erfindungsgemässes Gerät zum Auspressen von ein- oder mehr­ komponentige Massen enthaltende Folienbeutel oder Kartuschen;

Fig. 2 eine vergrösserte Darstellung des Auspressmechanismus des Gerätes aus Fig. 1, in Ausgangsstellung;

Fig. 3 eine vergrösserte Darstellung des Auspressmechanismus des Gerätes aus Fig. 1, in Auspresstellung.

Das in Fig. 1 dargestellte Gerät weist ein Gehäuse 1, einen Handgriff 3 sowie einen Aus­ pressmechanismus 7 auf und dient dem Auspressen einer eine einkomponentige Masse enthaltenden Kartusche 17, die in einem auspressseitigen Aufnahembereich des Gerätes angeordnet ist. Der genauen Zuführung und der Dosierung der Masse dient eine mit der Kartusche 17 in Verbindung stehende Auspressdüse 23, die den auspressseitigen Bereich des Gerätes überragt. Innerhalb der Kartusche 17 befindet sich ein Kolben 22, der dem Auspressen der sich in der Kartusche 17 befindlichen Masse dient und der axial fest mit einer parallel zur Auspressrichtung angeordneten Kolbenstange 19 verbunden ist. Am freien Ende der Kolbenstange 19 ist ein Angriffsmittel 24 befestigt, das ein leichteres Er­ fassen der Kolbenstange 19 ermöglicht, wenn die Kolbenstange 19 manuell in ihre Ausgangslage zurückversetzt wird.

Wie in den Fig. 2 und 3 ersichtlich, ist die Kolbenstange 19 in Lagerstellen 25, 26 des Gehäuse 1 geführt und gegenüber diesen Lagerstellen 25, 26 axial versetzbar. Ein axiales Versetzen der Kolbenstange 19 wird mittels eines Auspressmechanismus 7 erreicht, zu dem der auf der Kolbenstange 19 angeordnete Mitnehmer 20 gehört. Der Mitnehmer 20 ist einerseits auf der Kolbenstange 19 verschieblich gelagert, andererseits durch Schrägstellen gegenüber der Kolbenstange 19 verklemmbar und somit gegenüber der Kolbenstange 19 axial festlegbar.

Der Mitnehmer 20 wirkt mit einem zweiarmigen Transporthebel 4 zusammen, der um eine Schwenkachse 18 des Gehäuses 1 schwenkbar ist. Ein erster Hebelarm 5 des Transport­ hebels 4 ist in dauerndem Kontakt mit dem Mitnehmer 20, der von einem sich an der Lager­ stelle 26 abstützenden Federelement 21 gegen den ersten Hebelarm 5 des Transport­ hebels gedrückt wird. In der Ruhestellung des Transporthebels 4 liegt der Mitnehmer 20 einerseits an dem Transporthebel 4, andererseits an einem Anschlag 27 des Gehäuses 1 an. Der Mitnehmer 20 ist somit rechtwinklig gegenüber der Transportstange 4 positioniert, so dass ein Verschieben der Transportstange 4 gegenüber dem Mitnehmer 20 möglich ist.

Der leichteren Betätigung des Transporthebels 4 dient ein Betätigungselement 8 in Form einer Griffschale, die schwenkbar an dem Transporthebel 4 angeordnet ist. Das Betätigungselement 8 ist im Endbereich des zweiten Hebelarms 6 des Transporthebels 4 um eine parallel zur Schwenkachse 18 des Transporthebels 4 verlaufende Achse 9 schwenkbar angeordnet. Zwischen dem freien Ende 10 des Betätigungselementes 8 und dem Transporthebel 4 befinden sich zwei nebeneinander angeordnete Hebel 11, deren erstes Ende 12 schwenkbar an dem Betätigungselement 8 gelagert ist und deren zweites Ende 13 mittels eines Stiftes 15 verbunden ist. Der Stift 15 durchsetzt einen Längsschlitz 14 des Transporthebels 4 und ist und entlang des Längsschlitzes 14 versetzbar. Die Hebel 11 sind beidseits des Transporthebels 4 angeordnet. Ausserhalb der Hebel 11 sind auf dem Stift zwei Rollen 16 drehbar gelagert, die in den beidseitigen Führungsnuten 2 des Ge­ häuses 1 nach einer für das Betätigungselement 8 gewünschten Bahn abfahren.

Während des Auspressvorganges stützt sich das Betätigungselement 8 über die Hebel 11 am Transporthebel 4 ab, so dass das Betätigungselement 8 an zwei Stellen des Transporthebels 4 angreift. Die auf das Betätigungselement 8 wirkende Kraft wird einerseits im Be­ reich der Achse 9, andererseits über die Hebel 11 und den Stift 15 auf den Transporthebel 4 übertragen. Während der an der Achse 9 angreifende Teil der Kraft das Hauptdreh­ moment liefert, steuert die über die Hebel 11 und den Stift 15 eingebrachte Kraft über die Führungsnuten 2 und die in die Führungsnuten 2 ragenden, an den Stiften 15 ange­ ordneten Rollen 16 den Ablauf, bzw. die Drehung des Betätigungselementes 4. Mit fort­ schreitender Versetzung des Transporthebels 4 in Arbeitsrichtung wird der Abstand zwischen dem freien Ende 10 des Betätigungselementes 8 und dem Transporthebel 4 immer kleiner. Wenn der Transporthebel 4 seine Endstellung erreicht, liegt ein am ersten Ende 12 des Hebels 11 angeordnetes Rollelement 28 an einer Anschlagfläche 29 des Transporthebels 4 an. Lässt man das Betätigungselement 8 los, drückt das mit dem Mit­ nehmer 20 zusammenwirkende Federelement 21 den Transporthebel 4 wieder in seine Ausgangslage.

Zum Auspressmechanismus gehört auch eine nicht dargestellte Rücklaufsperre, die ein Zurückverschieben der Kolbenstange 19 entgegen der Auspressrichtung verhindert, wenn der Transporthebel 4 entlastet und in seine Ausgangslage zurückversetzt wird. Am Ende eines Auspressvorganges kann die Funktion der Rücklaufsperre ausser Kraft gesetzt werden, so dass ein manuelles Zurückversetzen der Kolbenstange 19 in ihre Ausgangsstellung ermöglicht wird.

Claims (5)

1. Gerät zum Auspressen von ein- oder mehrkomponentige Massen enthaltende Folien­ beutel oder Kartuschen (17) mit einem Gehäuse (1), wenigstens einer im Gehäuse (1) angeordneten Führungsnut (2), einem Handgriff (3), einem zweiarmigen Transporthebel (4), einem von einem um eine Schwenkachse (18) schwenkbaren ersten Hebelarm (5) des Transporthebels (4) betätigbaren Auspressmechanismus (7) und einem Betäti­ gungselement (8), das im Endbereich eines zweiten Hebelarms (6) des Transporthebels (4) um eine parallel zu der Schwenkachse (18) des Transporthebels (4) verlaufende Ach­ se (9) schwenkbar angeordnet ist, wobei ein freies Ende (10) des Betätigungselementes (8) mit der Führungsnut (2) zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende (10) des Betätigungselementes (8) mit dem zweiten Hebelarm (6) des Transport­ hebels (4) zusammenwirkt, wobei das Zusammenwirken mittels wenigstens eines Hebels (11) erfolgt, dessen erstes Ende (12) schwenkbar an dem Betätigungselement (8) gelagert ist und dessen zweites Ende (13) parallel zur Längserstreckung des Transport­ hebels (4) begrenzt versetzbar ist.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur begrenzten Versetzbarkeit des Hebels (11) gegenüber dem Transporthebels (4) am Hebel (11) ein Stift (15) ange­ ordnet ist, der in einem am Transporthebel (4) angeordneten Längsschlitz (14) geführt ist.

3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beidseits des Transport­ hebels (4) je ein Hebel (11) vorgesehen ist.

4. Gerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (15) in einer in der Führungsnut (2) des Gehäuses (1) geführten Rolle (16) gelagert ist.

5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Rollen (16) vorgesehen sind, die in zwei Führungsnuten (2) geführt sind.