DE4231288A1 - Verfahren zur Verbesserung der Extraktion von Polyamidgranulat - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Extraktion von PolyamidgranulatInfo
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- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Ex
traktion von Polyamidgranulat, insbesondere Polyamid-6-Granu
lat, bei welchem sich Wasser von unten nach oben im Gegenstrom
zum Polyamidgranulat bewegt.
Einer der bestimmenden Qualitätsparameter von Polyamid-6-Granu
lat, das zur textilen Weiterentwicklung verwendet wird, ist
ein geringer Restextraktgehalt. Das erzeugte Polyamidgranulat
wird hierzu einer Extraktion unterzogen, bei welcher mit Hilfe
eines Extraktionsmittels Oligomere und Monomere aus dem Poly
amidgranulat weitestgehend entfernt werden.
Bekannt ist, als Extraktionsmittel Stickstoff einzusetzen
(DD-PS Nr. 91 566). Es zeigte sich aber, daß sich trotz sehr hoher
Stickstoffmengen ein mangelnder Extraktionseffekt einstellte.
Bessere Ergebnisse hingegen ergibt das Extraktionsmittel Was
ser, welches in Gegenstrom durch das von oben nach unten sin
kende Polyamidgranulat geschickt wird (DD-PS Nr. 2 00 145 und
Nr. 2 06 999).
Vom Nachteil ist hier, daß hohe Verweilzeiten des Polyamidgra
nulates im Extraktor erforderlich sind, mit denen in der Pra
xis meistens nicht gearbeitet wird oder relativ große Wasser
mengen benötigt werden, um die Oligomeren und Monomeren wei
testgehend aus dem Polyamidgranulat auszutragen. Die Rückgewin
nung genannter Stoffe, in der Regel über eine Eindampfung, ist
sehr aufwendig, da ihre Konzentration im Wasser zu gering ist.
In jüngster Zeit wurde ein Verfahren entwickelt, bei welchem
überhitzter Wasserdampf verwendet wird (DE-OS Nr. 37 10 803)
Dieser überhitzte Wasserdampf wird bei einer Temperatur von
130 bis 210°C von unten durch das auf gleiche Temperatur er
hitzte Polyamidgranulat geschickt. Aus dem Extraktor wird un
ten trockenes Polyamidgranulat ausgetragen und oben ein mit
Oligomeren und Monomeren angereicherter Wasserdampf abgezogen,
der in einer nachgeschalteten Kolonne von den Anreicherungen
getrennt wird.
Trotz entsprechender Vorteile des Verfahrens treten aber in der
Praxis Probleme auf, denn das Verfahren bedingt eine exakte
Einhaltung der Verfahrensparameter. Diesem können viele Anwen
der auf Grund ihrer äußeren Bedingungen nicht immer Rechnung
tragen. So ist das ständige Vorhandensein von überhitztem Was
serdampf bei 1,05 bis 1,1 bar eine wichtige Voraussetzung für
das Wirken des Verfahrens. Durch eine energetische oder rege
lungstechnische Störung kann es zu einem längeren Ausfall in
der Dampfversorgung kommen, so daß der im Extraktor ruhende
Dampf durch Wärmeverluste aus dem überhitzten Zustand infolge
des relativ geringen Betrag es der Überhitzungsenthalpie in den
Bereich des Naßdampfes übergeht und den Trocknungsgrad des Po
lyamidgranulates wieder verschlechtert.
Infolge der hygroskopischen Eigenschaft des Polyamidgranulates
müßte eine längerfristige Nachtrocknung des Polyamidgranulates
nach wiederhergestellter Dampfversorgung bei verharrender Po
lyamidgranulatschicht durchgeführt werden, was seinerseits den
Restextraktgehalt des Polyamidgranulates durch somit erhöhte
Extraktionsdauer verändern würde und einen gleichmäßig gefor
derten Extraktgehalt im Polyamidgranulat nicht erfüllen könnte.
Es steht jetzt die Aufgabe, bei einem Extraktionsverfahren,
bei welchem Wasser im Gegenstrom zum Polyamidgranulat geleitet
wird, den Wasserverbrauch zu verringern und die Endkonzentration
an Extrakt im Wasser bei unveränderter Verweilzeit des Poly
amidgranulates im Extraktor zu erhöhen. Gleichzeitig soll das
Verfahren wenig störanfällig und somit anwenderfreundlich sein.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zusätzlich
zum Wasser in den Extraktor gasförmiger Stickstoff in einem
Verhältnis von Stickstoff zu Wasser von 0,01 bis 25 Massepro
zent pro Zeiteinheit eingeleitet wird, der infolge seines Auf
triebes in über dem Querschnitt des Extraktors fein verteilten
kleinen Gasblasen durch das Polyamidgranulat-Wasser-Gemenge
nach oben strömt. Hierbei kommt es zu einer hohen Turbulenz
des Wassers in der Grenzschicht des Polyamidgranulatkornes, die
für eine intensive Abführung des aus dem Polyamidgranulatkorn
austretenden Extraktes, speziell der Monomeren durch das Was
ser sorgt und somit das Diffusionsgefälle zwischen Polyamid
granulat und Wasser in der Grenzschicht erhöht, was zu einem
verbesserten Extraktionsvorgang führt. Der größte Austrag von
Extrakt, vornehmlich Monomeren, erfolgt in der anfänglichen
Extraktionszeit. Das führt dazu, daß die Extraktkonzentration
im Wasser im oberen Teil des Extraktors erhöht wird. Dies wie
der bewirkt eine Verbesserung der Diffusion der Oligomere aus
dem Polyamidgranulatkorn im oberen Bereich des Extraktors, wo
durch der Restgehalt im Polyamidgranulat weiter gesenkt wird.
Die Verbesserung des Extraktionsergebnisses ergibt sich auch
noch auf Grund folgenden Sachverhaltes. Gegenstromextraktoren,
in welchen als Extraktionsmittel Wasser von unten nach oben
strömt, sind durch Einbauten, die Querschnittsverengungen be
wirken, in mehrere übereinander angeordnete, direkt verbundene
Räume untergliedert. Dieses dient u. a. zur Schaffung geziel
ter Strömungsverhältnisse für das Polyamidgranulat im Extrak
tor. Bei geringer Wassergeschwindigkeit und relativ hohem Ver
engungsquerschnitt kann es infolge möglicher natürlicher Kon
vektionsströmung zu einer unerwünschten Rückvermischung des hö
her mit Extrakt angereicherten Wassers von dem oberen Raum
mit dem Wasser in dem darunter angeordneten Raum kommen.
Der unten in den Extraktor eingeleitete Stickstoff bildet in
jedem Raum im Bereich der Querschnittsverengungen ein geringes
Gasvolumen mit einer anteilig hohen aufwärtsströmenden Stick
stoffmenge, das als pneumatische Sperre wirkt und unerwünschte
Rückvermischungen des unterschiedlich mit Extrakt angereicher
ten Wassers verhindert, so daß nur das zwangsweise geführte
Wasser diese Querschnittsverengung aufwärts passiert und das
Polyamidgranulat u. a. infolge seiner statischen Säule nach un
ten strömt.
Auch im nicht eingeengten Querschnitt des Extraktors sorgt der
über den Querschnitt gleichmäßig verteilte nach oben strömende
Stickstoff als Strömungsgleichrichter für eine ebensolche
Strömung des minimierten, zwangsweise nach oben geführten Was
sers und schafft somit ideale homogene Verhältnisse für eine
effektive Extraktion.
Neben dem Eintrag des Stickstoffes in den unteren Bereich des
Extraktors sind je nach Erfordernis andere Eintragsstellen
möglich. Es können auch mehrere Teilströme von Stickstoff in
unterschiedliche Höhenbereiche des Extraktors, z. B. in die
einzelnen Räume des Extraktors eingetragen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat im Vergleich zur bisheri
gen alleinigen Wasseranwendung den Vorteil, daß mit einer be
deutend niedrigen Wassermenge Restextraktgehaltes des Poly
amidgranulates bis unter 0,5% bei gleicher Granulatverweilzeit
erzielt werden können. Die in dem höherkonzentrierten Wasser
vorliegenden Oligomeren und Monomeren können jetzt kostengün
stiger zurückgewonnen werden. Die aufgezeigten Vorteile des
Verfahrens schlagen sich unter Berücksichtigung geringer Ko
sten für den eingesetzten Stickstoff überproportional in sei
ner Effektivität nieder.
Auch ist das Verfahren anwenderfreundlich. Bei einem Ausfall
der Energie-, Stickstoff- oder Wasserversorgung treten keine
erheblichen Probleme für die Qualität des Polyamidgranulates
ein. Die hohe Wärmekapazität des Wassers gewährleistet eine ho
he Wärmereserve für eine längere Zeit, und bei ruhendem Poly
amidgranulat in ruhendem Wasser und bei ruhender Stickstoffzu
führung kann die Steuerung des Extraktionsvorganges bezüglich
eines gleichmäßigen Restextraktgehaltes des Polyamidgranulates
am Extraktoraustrag ohne nachteilige Auswirkungen vorgenommen
werden. Eine erneute Stickstoffzufuhr beseitigt kurzfristig
aufgetretene Rückvermischungen des Wassers und fördert die ge
lösten Oligomeren und Monomeren sofort nach oben. Der weitere
Extraktionsvorgang kann stabilisiert wieder ablaufen.
Vorteilhaft ist bei dem Verfahren weiterhin, daß mit niedrigen
Temperaturen extrahiert werden kann, was die Energiebilanz po
sitiv beeinflußt.
An einem Ausführungsbeispiel soll das erfindungsgemäße Verfah
ren nochmals erläutert werden.
In einem Extraktor wurden Chargen unextrahierten Polyamidgra
nulates 8 h einer Extraktion unterzogen. Das Extraktionsmittel
durchströmte hierbei mit 80°C den Extraktor im Gegenstrom zum
Polyamidgranulat von unten nach oben.
Folgende 4 Extraktionsbedingungen wurden eingestellt:
- a) Extraktion erfolgte ohne Zusatz von Stickstoff.
- b) Extraktion erfolgte mit Zusatz von Stickstoff, der unten in den Extraktor eingeleitet wurde. Das Verhältnis von Stickstoff- zu Wasserdurchsatz betrug 0,125 Masseprozent.
- c) Extraktion wie b, jedoch betrug das Verhältnis von Stick stoff- zu Wasserdurchsatz 0,65 Masseprozent.
- d) Extraktion wie b, allerdings bei einem Verhältnis von 1,25 Masseprozent von Stickstoff- zu Wasserdurchsatz.
Das aus dem Extraktor oben abgezogene Wasser enthielt im Ver
gleich zu der Extraktionsbedingung a bei den Extraktionsbedin
gungen
- b) 107,4%
- c) 127,5%
- d) 148,2%
an Extrakt.
Dies zeigt, daß der Zusatz von Stickstoff zu einer verbesser
ten Extraktion führt, d. h., es werden mit zunehmender Stick
stoffmenge mehr Oligomere und Monomere in gleicher Zeiteinheit
und bei gleicher Temperatur aus dem Polyamidgranulat herausge
löst. Genanntes führt zu einer höheren Konzentration an Ex
trakt im abgezogenen Wasser, und man kann die Wassermenge bei
Vorgabe des Restextraktgehaltes im Polyamidgranulat reduzie
ren.
Bemerkenswert sind die guten Extraktionsergebnisse bei der ge
ringen Wassertemperatur von 80°C. Eine Erhöhung dieser Was
sertemperatur führt zu einer weiteren Verbesserung genannter
Extraktionsergebnisse.
Claims (2)
1. Verfahren zur Verbesserung der Extraktion von Polyamidgra
nulat, bei welchem Wasser von unten nach oben im Gegen
strom zum Polyamidgranulat durchgesetzt wird
dadurch gekennzeichnet, daß Stick
stoff in das Polyamidgranulat-Wasser-Gemenge in einem Ver
hältnis von Stickstoff zu Wasser von 0,01 bis 25 Massepro
zent pro Zeiteinheit eingegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Stickstoff in mehreren Teilströ
men an unterschiedlichen Stellen in das Polyamid-Wasser-Ge
menge eingegeben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924231288 DE4231288C2 (de) | 1992-09-18 | 1992-09-18 | Verfahren zur Verbesserung der Extraktion von Polyamidgranulat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924231288 DE4231288C2 (de) | 1992-09-18 | 1992-09-18 | Verfahren zur Verbesserung der Extraktion von Polyamidgranulat |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4231288A1 true DE4231288A1 (de) | 1994-03-24 |
DE4231288C2 DE4231288C2 (de) | 1999-07-01 |
Family
ID=6468282
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924231288 Expired - Lifetime DE4231288C2 (de) | 1992-09-18 | 1992-09-18 | Verfahren zur Verbesserung der Extraktion von Polyamidgranulat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4231288C2 (de) |
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SU960197A1 (ru) * | 1980-02-12 | 1982-09-23 | Всесоюзный научно-исследовательский институт синтетических волокон | Способ экстрагировани полиамидов |
-
1992
- 1992-09-18 DE DE19924231288 patent/DE4231288C2/de not_active Expired - Lifetime
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EP2636540A1 (de) | 2012-03-06 | 2013-09-11 | FERRARI S.p.A. | Straßenfahrzeug mit einer Kühlleitung zum Kühlen einer Bremse |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4231288C2 (de) | 1999-07-01 |
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