DE4230669C2 - Frontstruktur eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Frontstruktur eines KraftfahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Frontstruktur eines Kraft
fahrzeuges mit einem aus im wesentlichen zwei von den Bo
denschwellern bzw. vom Bodenblech der Fahrgastzelle aus
gehenden Längsträgern sowie einem oder mehreren Querträ
gern bestehenden Vorderrahmen sowie einem an diesem un
terhalb der Längsträger angelenkten Hilfsrahmen, der als
Träger eines Antriebsaggregates sowie einer vorderen
Achse dient.
Insbesondere bei frontangetriebenen Fahrzeugen sind bei
einer Frontstruktur dieser Art infolge der dort unterzu
bringenden Aggregate wie Lenkung, Antriebswellen, Motor-
und Getriebeaggregat umfangreiche Kompromisse bei der
räumlichen Gestaltung und beim Verlauf der Träger sowohl
des Vorderrahmens als auch des Hilfsrahmens notwendig,
die sich in Kontursprüngen und Höhenversatz innerhalb der
Kraftleitungszüge zeigen. Bei einem Fahrzeugaufprall kön
nen die Längsträger somit neben der Druckbelastung, die
zu einem gewollten Faltbeulen mit hohem Energieabbau
führt, auch so starken Biegebelastungen unterworfen wer
den, daß die Träger ausknicken. Damit verliert aber der
jeweilige Träger seine Festigkeit in axialer Richtung na
hezu vollständig, und die bei einem Unfall auftretende
Energie kann innerhalb der Frontstruktur nicht mehr im
erforderlichen Umfang in Verformungsenergie umgesetzt
werden.
Um das Ausknicken des Vorderrahmens infolge einer Kraft
ablenkung durch einen Hilfsrahmen zu vermeiden, ist mit
DE 39 25 990 C2 eine Frontstruktur vorgeschlagen, die zwei
Längsträger umfaßt, an denen mit einem Endbereich zweier
langgestreckter Trägerteile ein als Aggregateträger aus
gebildeter Hilfsrahmen befestigt ist, wobei die Träger
teile zur Energieaufnahme bei einem Fahrzeugaufprall
herangezogen werden und mit ihren bis zu einer Fahrgast
zelle ragenden Enden an Seitenlängsträgern des Fahrzeug
bodens festgelegt sind. Ein Abschnitt der Trägerteile
verläuft dabei in Fahrzeuglängsrichtung gegen die Fahr
zeugzelle und eine stumpfwinklige Abbiegung gegen den
Seitenlängsträger des Vorderrahmens. Ein Hilfsrahmenquer
träger verbindet die Trägerteile. Mit einer solchen Aus
führung gelingt es zwar, daß bei einem Fahrzeugaufprall
der Hilfsrahmen die Verformung der Längsträger zuläßt. Er
selbst nimmt jedoch an der Aufnahme der Verformungsarbeit
kaum teil. Auch wird damit nur einem Ausknicken in einer
horizontalen Ebene vorgebeugt, während Ausknickungen in
senkrechter Ebene weiter möglich bleiben.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Frontstruktur eines
Kraftfahrzeuges zu schaffen, bei welcher sowohl die
Längsträger des Vorderrahmens als auch die Bauteile eines
Hilfsrahmens an der Aufnahme der Verformungsarbeit bei
einem Fahrzeugaufprall teilnehmen und bei der insbeson
dere Ausknickungen der Träger in vertikaler Ebene redu
ziert sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Frontstruktur der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art dadurch gelöst, daß
zwischen den Längsträgern des Vorderrahmens und dem
Hilfsrahmen eine biegeelastische Verbindung besteht.
Die biegeelastische Verbindung ist vorteilhaft in
Fahrtrichtung gesehen vor dem Antriebsaggregat angeord
net, wobei sie am Antriebsaggregat an Anlageflächen an
liegt.
Die biegeelastische Verbindung besteht vorzugsweise aus
einem oder mehreren Gurten mit definierter Streckbarkeit.
Bei einem Fahrzeugaufprall können so die Längsträger des
Vorderrahmens nicht nach oben und der Hilfsrahmen nicht
nach unten ausknicken, da sie daran durch die biegeela
stische Verbindung gehindert werden. Sie werden mit grö
ßerer Wahrscheinlichkeit gemeinsam in einer Faltenstruk
tur verformt und nehmen damit in maximaler Weise und in
definierter Größe Arbeit auf. Auch die biegeelastische
Verbindung selbst reduziert negative Unfallfolgen, indem
sie das Antriebsaggregat als größte im vorderen Fahrzeug
bereich befindliche Masse zumindest teilweise auffängt
und damit den Aufprall auf einen Unfallgegner reduziert.
Dieser Effekt kann noch erhöht werden, wenn die biegeela
stische Verbindung selbst Arbeit aufnehmen kann, indem
sie als streckbarer Gurt, z. B. als aus Polyesterfasern
gewebter Gurt, hergestellt ist. Eine besonders für diesen
Zweck am Antriebsaggregat vorgesehene Anlagefläche si
chert, daß der Gurt nicht durch scharfe Kanten beschädigt
und damit unwirksam wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend an
hand einer Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Frontstruktur;
Fig. 2 die Frontstruktur gemäß Fig. 1 nach einem
Fahrzeugaufprall.
Die Frontstruktur 1 eines Kraftfahrzeuges weist links und
rechts je einen Längsträger 2 eines Vorderrahmens auf.
Der Vorderrahmen trägt in an sich bekannter Weise Aggre
gate wie den Wärmetauscher 3 das Lenkgetriebe und dgl.
Mit ihm ist auch die obere Federbeinanlenkung 4 verbun
den. An den vorderen Enden 5 der Längsträger 2 ist eine
quer vor dem Fahrzeug angeordnete Stoßstange 6 befestigt,
die nach vorn mit einem Frontspoiler 7 verkleidet ist.
Unterhalb der Längsträger 2 ist ein Hilfsrahmen 8 ange
ordnet, der über elastische Elemente 9 sowohl nahe der
Fahrgastzelle 10 als auch nahe der vorderen Enden 5 am
Vorderrahmen befestigt ist. Der Hilfsrahmen 8 trägt wie
an sich bekannt das Antriebsaggregat 11, bestehend aus
Motor und Getriebe sowie die Elemente der Achsaufhängung
12. Infolge der Vielzahl der funktionell einander zuge
ordneten Aggregate im vorderen Bereich eines Kraftfahr
zeuges können sowohl die Längsträger 2 des Vorderrahmens
als auch die Träger des Hilfsrahmens 8 nicht geradlinig
ausgeführt werden; sie müssen vielmehr in einer Kompro
mißlösung Krümmungen 13 aufweisen, welche im vorderen und
hinteren Bereich von Vorderrahmen und Hilfsrahmen 8 zu
einem divergierenden Verlauf der entsprechenden Träger
führt. Nach der Erfindung sind zwischen den in Normallage
auseinander strebenden Trägern von Vorderrahmen und
Hilfsrahmen links und rechts vom Antriebsaggregat 11 bie
geelastische Verbindungen 14 in Form eines Gurtes ange
lenkt. Die Verbindung 14 ist am Punkt 16 mit dem Längs
träger 2 und am Punkt 15 mit dem Hilfsrahmen 8 verbunden.
Ein mit dem Antriebsaggregat 11 verbundenes Anlageelement
17 liegt im Verlauf der bei normalem Fahrzeugbetrieb loc
keren Verbindung 16 an der Verbindung 16 lose an. Damit
kann sich der Hilfsrahmen 8 an den elastischen Elementen
9 gegenüber dem Vorderrahmen des Fahrzeuges weiterhin wie
gewollt bewegen. Bei einem Fahrzeugaufprall wirken in
folge der technisch notwendigen Krümmungen 13 im Verlauf
der Längsträger 2 und der Träger des Hilfsrahmens 8 nicht
nur die an sich günstigen Stauchkräfte auf die Träger,
sondern in hohem Maße auch Biegekräfte. Diese Biegekräfte
verursachen ein Ausknicken der Längsträger 2 nach oben
und des Hilfsrahmens 8 nach unten (Fig. 2). Bei weiterem
Ausknicken dieser Bauteile würde das Arbeitsaufnahmever
mögen durch die Verformung sprunghaft abnehmen, d. h. daß
beim Frontaufprall nicht ausreichend Energie und diese
auch nicht im gewünschten Zeitverlauf absorbiert würde.
Die Verbindung 14 kann jedoch in erheblichem Umfang ein
zu weites Ausknicken der Längsträger 2 sowie des Hilfs
rahmens 8 verhindern, indem in der Verbindung 14 eine
Zugkraft übertragen wird. Damit kann trotz vorhandener
Krümmungen 13 im Verlauf der Längsträger 2 und des Hilfs
rahmens 8 das gewünschte Faltbeulen 18 der Längsträger 2
erzielt werden (siehe Fig. 2). Die Verbindung 14 verhin
dert darüber hinaus auch, daß bei einem Unfall ein aus
seinen Befestigungspunkten gerissenes Antriebsaggregat 11
ungebremst auf einen Unfallgegner trifft. Das Antriebsag
gregat 11 wird vielmehr an den Anlageelementen 17 von der
Verbindung 14 zurückgehalten. Die sich dabei zusätzlich
aufbauende Spannung in der biegeelastischen Verbindung 14
wirkt sich positiv auf das Stabilisieren der Lage von
Längsträger 2 und Hilfsrahmen 8 aus. Durch gezielte Aus
wahl der Werkstoffe für die Verbindung 14, beispielsweise
ein Gurtmaterial, kann ein gewolltes Dehnvermögen ähnlich
wie bei den Sicherheitsgurten zum Angurten von Personen
im Fahrzeug erzielt werden, so daß auch vermittels der
Verbindung 14 Energie aufgenommen werden kann.
Claims (3)
1. Frontstruktur eines Kraftfahrzeuges mit einem aus im
wesentlichen zwei von den Bodenschwellern bzw. vom
Bodenblech der Fahrgastzelle ausgehenden Längsträ
gern sowie einem oder mehreren Querträgern bestehen
den Vorderrahmen sowie einem an diesem unterhalb der
Längsträger angelenkten Hilfsrahmen, der als Träger
eines Antriebsaggregates sowie einer vorderen Achse
dient, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
Längsträgern (2) des Vorderrahmens und dem Hilfsrah
men (8) eine biegeelastische Verbindung (14) be
steht.
2. Frontstruktur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die biegeelastische Verbindung (14) vor ei
nem mit dem Antriebsaggregat (11) verbundenen Anla
geelement (17) angeordnet ist und an diesem lose an
liegt.
3. Frontstruktur nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die biegeelastische Verbindung (14)
aus einem oder mehreren elastischen Gurten mit defi
nierter Streckbarkeit besteht.
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