DE19524758A1 - Rahmenanordnung eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Rahmenanordnung eines KraftfahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Rahmenanordnung für
ein Kraftfahrzeug mit einer selbsttragenden Karosserie
mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen
Merkmalen.
Eine derartige Anordnung ist aus der DE-PS 36
03 706 bekannt. Ein H-förmiger Hilfsrahmen wird unter ei
ner Bodengruppe der Karosserie nach vorne ragend ver
schraubt. Freie Enden von Längsträgern des Hilfsrahmens
bilden eine Knautschzone. Querkräfte, die von der Vorder
radaufhängung eingeleitet werden, sollen optimal aufge
nommen werden. Das Lenk- sowie Schwingungsverhalten soll
günstig beeinflußt werden, und es sollen eventuelle Repa
raturkosten verringert sowie die akustischen Eigenschaf
ten verbessert werden.
Bei der bekannten Rahmenanordnung ist der Hilfsrahmen am
Unterboden der Karosserie verschraubt, und es sind zu
sätzlich formschlüssige Verbindungen vorgesehen. Die
freien, nach vorne ragenden Längsträgerenden des Hilfs
rahmens sind jedoch sehr kurz ausgeführt, da sonst sowohl
horizontale als auch vertikale Schwingungen Gefahren mit
sich bringen. Der Querträger stabilisiert diese freien
Längsträgerenden nicht, da er im Bereich des Unterbodens
angeordnet ist, wo die Längsträger verschraubt sind. Bei
Verlängerung der Längsträger nach vorne würde sehr
schnell keine ausreichende Steifigkeit mehr vorliegen
bzw. die Längsträger müßten sehr stark dimensioniert wer
den (große Querschnittsfläche).
Vergleichbare Rahmenanordnungen jedoch etwas anderer Art
sind in der DE-OS 31 46 554 sowie der DE-PS 35 22 447 be
schrieben. Hier sind Hilfsrahmen sehr aufwendig in Rahmen
der Karosserie eingebunden, um Kräfte vorteilhaft ablei
ten bzw. verteilen zu können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rahmenan
ordnung der eingangs beschriebenen Art dahingehend zu
verbessern, daß nicht nur Querkräfte, sondern auch Verti
kalkräfte und -schwingungen vom Hilfsrahmen gut aufgenom
men und abgebaut bzw. auf den gesamten Rahmen verteilt
werden, wobei der Hilfsrahmen mit geringem Aufwand als
Modul mit zumindest einer Antriebseinheit und Teilen ei
ner Vorderradaufhängung bestückt und dann an der Karosse
rie gehaltert werden soll. Auch der Austausch des Hilfs
rahmens soll einfach möglich sein. Die zu schaffende Rah
menanordnung soll durch günstiges Knautschverhalten beim
Crash Gefahren für Fahrzeuginsassen minimieren und zu
sätzlich vorteilhafte akustische Eigenschaften aufweisen.
Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich die Rahmenanord
nung gemäß der Erfindung durch die im Patentanspruch 1
angegebenen Merkmale aus. Weitere vorteilhafte Merkmale
ergeben sich aus den Patentansprüchen 2 bis 5.
Ein Hilfsrahmen wird, wie bekannt, an einem Unterboden
einer selbsttragenden Karosserie lösbar befestigt und
ragt von dort aus nach vorne. Er besteht aus zumindest
zwei Längsträgern und einem Querträger. Der Hilfsrahmen
dient zur Lagerung einer Antriebseinheit sowie von Teilen
der Vorderradaufhängung des Kraftfahrzeugs. Dazu ist er
mit Aufnahmen für Stoßdämpfer und Federn der Vorderrad
aufhängung ausgestattet, die im wesentlichen Vertikal
kräfte aufnehmen und auf den Rahmen weiterleiten. Erfin
dungswesentlich ist, daß die Karosserie Gegenaufnahmen
aufweist, die mit den Aufnahmen des Hilfsrahmens korres
pondieren und mit diesem verbindbar sind. Vorzuziehen
sind hier ebenfalls Techniken zur lösbaren Verbindung, so
daß der Hilfsrahmen weiterhin als Modul vorgefertigt und
dann mit geringem Aufwand an der Karosserie zu haltern
ist. Es werden die Längsträger des Hilfsrahmens mit dem
Unterboden und die Aufnahmen des Hilfsrahmens mit den Ge
genaufnahmen der Karosserie verbunden, insbesondere ver
schraubt. Die so hergestellte Rahmenanordnung weist be
sonders vorteilhafte Eigenschaften auf. Frei nach vorne
ragende Längsträgerenden bilden weiterhin eine Knautsch
zone des Fahrzeugs, die den Anforderungen entsprechend
dimensionierbar ist. Hier kann auch vorgesehen sein, daß
je nach Fahrzeugausstattung bzw. -ausführung unterschied
lich dimensionierte Hilfsrahmen eingebaut werden, die ex
akt an das Fahrzeug angepaßt sind. Eine Karosserie kann
so die Grundlage für verschiedene Fahrzeuge mit unter
schiedlichen Hilfsrahmen werden.
Die Fahrwerkskräfte werden jedoch nicht ausschließlich
vom Hilfsrahmen aufgenommen, sondern auch unmittelbar auf
die Karosserie übertragen. Der Rahmen ist im Bereich der
Vorderradaufhängungen sehr steif und nimmt sowohl Quer
kräfte als auch Vertikalkräfte optimal auf. Die Vertikal
kräfte werden in die Aufnahmen des Hilfsrahmens eingelei
tet und auch auf die Gegenaufnahmen der Karosserie über
tragen, mit denen die Aufnahmen verbunden sind. Somit
werden diese Vertikalkräfte sowohl vom Hilfsrahmen als
auch von der selbsttragenden Karosserie abgebaut. Beim
Crash werden entgegen der Fahrtrichtung gerichtete Kräfte
nicht mehr ausschließlich über die Längsträger in den un
teren Karosseriebereich eingeleitet, sondern sie werden
in zwei Horizontalebenen auf die gesamte Karosserie ver
teilt. Somit kann eine deutlich höhere Crashenergie im
Rahmen abgebaut werden, ohne daß sich eine Fahrgastzelle
lebensbedrohlich verformt. Vor den Orten der Befestigung
des Hilfsrahmens an der Karosserie (Aufnahmen - Gegenauf
nahmen) besteht jedoch weiterhin eine durch die freien
Enden der Längsträger gebildete Knautschzone. Diese
reicht aus, um die Energie bei leichten Unfällen abzu
bauen.
Zum Abbau von Schwingungen ist es von Vorteil, wenn zwi
schen den Aufnahmen des Hilfsrahmens, an denen die Vor
derradaufhängungsteile gehaltert sind, und den Gegenauf
nahmen federnde Elemente angeordnet sind. Damit sind die
Aufnahmen in gewissen Grenzen relativ zu den Gegenaufnah
men beweglich. Schwingungen werden gedämpft auf die
selbsttragende Karosserie übertragen, und die Fahrzeug
akustik wird positiv beeinflußt.
Die Fahrzeugmontage erweist sich als besonders einfach,
wenn sowohl die Aufnahmen als auch die Gegenaufnahmen
domförmig gestaltet sind. Ist der Hilfsrahmen montiert,
werden die Aufnahmen zumindest bereichsweise von den Ge
genaufnahmen überdeckt, sitzen also (sich im wesentlichen
selbstzentrierend) in diesen. Bei dieser Ausbildung der
Aufnahmen und Gegenaufnahmen sind auch horizontal gerich
tete Kräfte (beim Crash) vom Hilfsrahmen auf die Karosse
rie übertragbar. Verbindungselemente, vorzugsweise
Schrauben, werden nur in begrenztem Maß auf Abscherung
beansprucht.
Die Längsträger des Hilfsrahmens bestehen vorzugsweise
aus zwei, in verschiedenen Höhenebenen angeordneten Trä
gerabschnitten, die durch einen Übergangsabschnitt mit
einander verbunden sind. Ein hinterer Längsträgerab
schnitt wird jeweils mit dem Unterboden verschraubt. Die
Aufnahmen für Stoßdämpfer und Federn der Vorderradaufhän
gung sind an vorderen, höher gelegenen Längsträgerab
schnitten vorgesehen. Die zugehörigen Gegenaufnahmen be
finden sich jeweils im Bereich einer Ecke, die von Kot
flügeln und einer Spritzwand gebildet wird.
Die Erfindung wird detailliert anhand eines Ausführungs
beispiels beschrieben. Die zugehörige Figur zeigt schema
tisch eine selbsttragende Kraftfahrzeugkarosserie, die
mit einem Front-Hilfsrahmenmodul zu verbinden ist.
Eine allgemein mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnete
Rohkarosserie begrenzt einen Motorraum 2 und eine Fahr
gastzelle 3 eines Kraftfahrzeugs. Eine Bodengruppe 4 der
Rohkarosserie 1 ist als Tiefziehelement ausgeführt, kann
jedoch auch aus einzelnen Trägern (Rahmenstruktur) beste
hen.
Ein mit der Rohkarosserie 1 zu verbindendes Vorderwagen
modul 5 beinhaltet einen Hilfsrahmen 6, welcher aus zwei
Längsträgern 7, 8 und zwei Querträgern 9, 10 besteht. Die
Längsträger 7, 8 sind gekröpft und weisen einen hinteren,
tief gelegenen Abschnitt 11, einen vorderen, höher gele
genen Abschnitt 12 sowie einen Übergangsabschnitt 13 auf.
Der Querträger 9 verbindet die Längsträger 7, 8 im Be
reich ihrer Übergangsabschnitte 13 und der Querträger 10
verbindet die vorderen Enden der Längsträger 7, 8. Der
Querträger 9 ist im Ausführungsbeispiel mit den Längsträ
gern 7, 8 verschweißt. Er könnte jedoch auch als Achs
querträger ausgebildet und mit den Längsträgern 7, 8 ver
schraubt sein. Der Querträger 10 kann in anderer Ausfüh
rung der Erfindung auch entfallen oder durch einen Stoß
fänger ersetzt werden.
Im Hilfsrahmen 6 ist eine Antriebseinheit 14 des Fahr
zeugs gelagert und es sind Teile der Vorderradaufhängung
15 vormontiert. Insbesondere sind an den oberen Abschnit
ten 12 der Längsträger 7, 8 Aufnahmen 16, 17 für Stoß
dämpfer 18, 19 (und für nicht in der Figur gezeigte Fe
dern) vorgesehen. Die Stoßdämpfer 18, 19 sind im wesent
lichen zur Abstützung von Vertikalkräften in den Aufnah
men 16, 17 gehaltert. Das Vorderwagenmodul 5 kann weitere
Bauelemente oder Baugruppen (Scheinwerferrahmen, Kühler
grill, Stoßfänger . . . ) beinhalten.
Nach der Vormontage des Moduls 5 wird es von unten an die
Rohkarosserie 1 herangeführt und mit dieser verbunden.
Die hinteren Abschnitte 11 der Längsträger 7, 8 werden
mit der Bodengruppe 4 verschraubt, wie dies bekannt ist.
Auch die an sich bekannte formschlüssige Verbindung kann
vorgesehen sein.
Beim Heranführen des Vorderwagenmoduls 5 an die Rohkaros
serie 1 tauchen die Aufnahmen 16, 17 in Gegenaufnahmen
20, 21 der Rohkarosserie 1 ein. Sowohl die Aufnahmen 16,
17 als auch die Gegenaufnahmen 20, 21 sind domförmig aus
gebildet. Durch die korrespondierende Form dieser Elemen
te findet eine selbsttätige Zentrierung statt. Nach der
exakten Positionierung des Hilfsrahmens 6 wird er sowohl
mit der Bodengruppe 4 als auch mit den Gegenaufnahmen 20,
21 lösbar verbunden, insbesondere verschraubt. Zwischen
den Aufnahmen 16, 17 und den zugehörigen Gegenaufnahmen
20, 21 können federnde Elemente (nicht gezeigt) vorgese
hen sein. Damit sind Vorteile bei der Fahrzeugakustik er
reichbar. Verbindungsstellen zwischen dem Hilfsrahmen 6
und der Rohkarosserie 1 sind durch gestrichelte Linien in
der Figur angedeutet. Jeder Längsträger 7, 8 wird mit
vier Schrauben an der Bodengruppe 4 verschraubt und je
weils drei Schrauben sind zur Befestigung der Aufnahmen
16, 17 in den Gegenaufnahmen 20, 21 vorgesehen.
Die hinteren Abschnitte 11 der Längsträger 7, 8 sind re
lativ lang ausgeführt. Sie tragen damit zur Versteifung
der gesamten Rohkarosserie 1 bei. Der Querträger 9 ist im
Abstand vor der Bodengruppe 4 angeordnet. Er sorgt für
ausreichende Quersteifigkeit der Karosserie. Insgesamt
sind die weiter oben im Text erläuterten Vorteile er
reicht worden:
- - Gute Aufnahme von Vertikalkräften, Verbesserung des Schwingungsverhaltens,
- - modulare Bauweise (leichte Austauschbarkeit und Va riabilität des Vorderwagenmoduls),
- - günstiges Crashverhalten,
- - positive Beeinflussung der Fahrzeugakustik.
Claims (5)
1. Rahmenanordnung eines vorzugsweise mit einer selbst
tragenden Karosserie (1) versehenen Kraftfahrzeugs,
mit einer Bodengruppe (4) der Karosserie (1), an der
im vorderen Bereich ein frei nach vorne ragender
Hilfsrahmen (6) lösbar befestigt ist, wobei der
Hilfsrahmen (6) zumindest aus zwei Längsträgern (7,
8) und einem Querträger (9, 10) besteht, den Kräfte
verlauf bei Kollisionen optimiert und zumindest zur
Lagerung einer Antriebseinheit (14) sowie von Teilen
der Vorderradaufhängung (15) dient, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Hilfsrahmen (6) Aufnahmen (16, 17)
für Teile der Vorderradaufhängungen (15), insbeson
dere für Stoßdämpfer (18, 19) und Federn aufweist
und diese Aufnahmen (16, 17) zur Verteilung von
Kräften mit korrespondierenden Gegenaufnahmen (20,
21) der selbsttragenden Karosserie (1) verbindbar
sind.
2. Rahmenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sowohl die Längsträger (7, 8) des
Hilfsrahmens (6) in an sich bekannter Weise an der
Bodengruppe (4) als auch die Aufnahmen (16, 17) an
den Gegenaufnahmen (20, 21) verschraubt sind.
3. Rahmenanordnung nach den Ansprüchen 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmen (16, 17)
unter Verwendung federnder Zwischenelemente begrenzt
relativ beweglich mit den Gegenaufnahmen (20, 21)
verbindbar sind.
4. Rahmenanordnung nach zumindest einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmen
(16, 17) des Hilfsrahmens (6) und die Gegenaufnahmen
(20, 21) der Karosserie (1) domförmig ausgebildet
sind, wobei die Aufnahmen (16, 17) des an der Karos
serie (1) gehalterten Hilfsrahmens (6) zumindest
teilweise in den Gegenaufnahmen (20, 21) der Karos
serie (1) sitzen.
5. Rahmenanordnung nach zumindest einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsträger
(7, 8) jeweils aus zwei zueinander höhenversetzt an
geordneten Trägerabschnitten (11, 12) sowie einem
Übergangsabschnitt (13) bestehen, der Querträger (9)
die Längsträger (7, 8) im Bereich ihrer Übergangsab
schnitte (13) verbindet und die Aufnahmen (16, 17)
an den vorderen höher gelegenen Trägerabschnitten
(12) der Längsträger (7, 8) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995124758 DE19524758A1 (de) | 1995-07-07 | 1995-07-07 | Rahmenanordnung eines Kraftfahrzeugs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995124758 DE19524758A1 (de) | 1995-07-07 | 1995-07-07 | Rahmenanordnung eines Kraftfahrzeugs |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19524758A1 true DE19524758A1 (de) | 1997-01-09 |
Family
ID=7766247
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995124758 Ceased DE19524758A1 (de) | 1995-07-07 | 1995-07-07 | Rahmenanordnung eines Kraftfahrzeugs |
Country Status (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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