DE4227969A1 - Verfahren zur Nutzung eines Personenkraftfahrzeuges - Google Patents
Verfahren zur Nutzung eines PersonenkraftfahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nutzung eines
Personenkraftfahrzeuges nach dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1.
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Personenkraftfahrzeug
(PKW), das im Kurzstreckenbetrieb in sowie in der Um
gebung eines größeren Ortes, z. B. einer Stadt, genutzt
wird.
In innenstadtbereich, dem sogenannten Citybereich, größe
rer Städte bildet sich in zunehmendem Maße eine immer hö
here Verkehrsdichte. Diese führt zu erheblichen volks
wirtschaftlichem Schäden, z. B. der Umweltverschmutzung
durch Abgase des Kraftfahrzeuges. Die zunehmende Verkehrs
dichte beruht unter anderem darauf, daß trotz wachsendem
öffentlichem Personennahverkehrs der Individualverkehr
mittels selbstgesteuertem PKW allenfalls sehr langfristig
ersetzbar ist. Dieser Individualverkehr erfordert in nach
teiliger Weise zusätzlich einen erheblichen Platzbedarf
insbesondere für Parkplätze.
Eine Entlastung des Individualverkehrs ist möglich mit
Hilfe von Taxis und/oder Mietwagen. Die Verwendung eines
Taxis ist sehr kostenungünstig, da der Betrieb eines Taxis
unter anderem sehr personalintensiv ist und daher einen
hohen Lohnkostenanteil besitzt. Der Gebrauch eines Mietwa
gens, der durch mehrere Personen individuell mehrfach ge
nutzt werden kann, ist nachteilig, da der Mietwagen im
allgemeinen bei einer Mietwagen-Zentrale abgeholt und wie
der abgestellt werden muß und im Mietpreis oft eine Min
destzeit eingeschlossen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsge
mäßes Verfahren anzugeben, durch welches sowohl der Innen
stadtverkehr entlastet wird aber gleichzeitig eine indivi
duelle Nutzung insbesondere eines PKW ermöglicht wird.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß insbesondere
im citybereich größerer Städte ein PKW zu etwa 92% der
Tageszeit steht und nicht fährt und damit sehr viel Park
raum beansprucht wird. Durch die Erfindung wird eine
Mehrfachnutzung eines PKWs ermöglicht ohne daß die ein
gangs erwähnten Nachteile auftreten.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungs
beispieles näher erläutert.
Für die individuelle Nutzung insbesondere im Stadtbereich
wird ein Kraftfahrzeug, vorzugsweise ein PKW, mit einer
umweltfreundlichen Antriebsart, vorzugsweise einem Elek
troantrieb, verwendet. Ein solches an sich bekanntes
Kraftfahrzeug besitzt für den Stadtbereich sowie dessen
Umgebung eine hinreichende Reichweite (Strecke nach der
eine Regeneration oder Auswechselung des Energiespeichers
(Batterie) erfolgen muß) sowie eine ausreichend hohe
Endgeschwindigkeit und kann in vorteilhafter Weise durch
einen Nutzer selbst gefahren werden.
In einem solchen Kraftfahrzeug wird nun eine elektronische
Steuerungs- und Überwachungseinheit installiert. Diese
soll insbesondere ein unbefugtes Benutzen des Kraftfahr
zeugs verhindern. Dieses erfolgt dadurch, daß die Steue
rungs- und Überwachungseinheit ein Codesystem umfaßt. Die
ses kann in einer bekannten Weise ausgebildet sein und
beispielsweise eine Identitätskarte enthalten. Diese wird
beispielsweise als sogenannte Magnetkarte ausgebildet, auf
der persönliche Daten, z. B. Führerscheinklasse, Name, per
sönlicher Geheimcode sowie Guthabenkonto für die Abbuchung
der in Anspruch genommenen Leistung, des verantwortlichen
Kraftfahrzeug-Nutzes verzeichnet sind.
Alternativ dazu ist es möglich, für das Codesystem ein be
rührungsloses Sende-/Empfangssystem zu verwenden, das mit
elektromagnetischer Strahlung, z. B. Infrarotstrahlung, ar
beitet. Dabei kann der Sender z. B. entsprechend einer der
zeit üblichen Infrarot-Fernbedienungseinheit aufgebaut
sein. Die erwähnten persönlichen Daten werden dann in ei
ner geeignet codierten Form ausgesandt.
Durch ein solches Codesystem sowie die Steuerungs- und
Überwachungseinheit kann eine (berechtigte) Person das
Kraftfahrzeug nutzen, z. B. zu einer Einkaufsfahrt im In
nenstadtbereich und anschließender Heimfahrt zur Wohnung
in einem Vorort. Dabei dient das Codesystem sowohl zum
Öffnen einer Tür des Kraftfahrzeuges als auch zum Starten
desselben.
Es ist vorteilhaft, in dem Kraftfahrzeug ein an sich be
kanntes Navigationssystem, z. B. einen sogenannten GPS-Na
vigator (Global Positioning System), sowie ein elektroni
sches Kartensystem zu installieren. Denn damit kann insbe
sondere ein Ortsunkundiger schnell und zuverlässig zu ei
nem gewünschten Zielort geleitet werden. Weiterhin wird
dadurch abprüfbar, ob der gewünschte Zielort innerhalb des
Nutzungsbereiches liegt und alle Voraussetzungen für die
Fahrt erfüllt sind (z. B. genügender Energievorrat, Gutha
benkonto usw.).
Nach Beendigung der Nutzung, z. B. der vorstehend beispiel
haft erwähnten Einkaufsfahrt, läßt der Nutzer das Kraft
fahrzeug an dem erreichten Zielort stehen. Über das Co
desystem ist es möglich, dem Steuerungs- und Überwachungs
system eine Art Pause- oder Besetztsignal mitzuteilen.
Dieses bewirkt, daß dasselbe Kraftfahrzeug für einen mög
lichen anderen Nutzer gesperrt ist. Damit wird einem Nut
zer ermöglicht, das Kraftfahrzeug mit mindestens einer Un
terbrechung zu nutzen. Dieses ist vorteilhaft z. B. bei ei
ner Einkaufsfahrt zu mehreren Geschäften, um bereits ein
gekaufte bzw. mitgeführte Gegenstände im Auto belassen zu
können. Fehlt ein solches Pause- oder Besetztsignal, so
ist das Kraftfahrzeug nach dem Verlassen automatisch über
das Codesystem durch einen anderen Nutzer nutzbar.
Für eine Innenstadt sowie deren Umgebung genügt daher eine
bestimmte Anzahl, die statistisch ermittelbar ist, von
derartigen Kraftfahrzeugen, um den erforderlichen oder ge
wünschten Individualverkehr abzuwickeln. Diese Anzahl ist,
da eine Vielfachnutzung der Kraftfahrzeuge vorhanden ist,
so bemessen, daß immer eine ausreichende Anzahl von Park
plätzen, die zum Teil zwangsläufig als Kurzparkplätze ge
nutzt werden, vorhanden ist. Die Anzahl derartiger
Kraftfahrzeuge kann so bemessen werden, daß innerhalb ei
ner vorgebbaren mittleren Entfernung, z. B. 100 m, immer
ein Kraftfahrzeug zu freien Nutzung bereitsteht. Es ist
vorteilhaft, diese Kraftfahrzeuge etwa durch (werbewirk
same) Aufschriften zu kennzeichnen, damit diese schnell
von einem möglichen Nutzer erkannt werden können.
Es ist zweckmäßig, zumindest im Innenstadtbereich minde
stens eine ortsfeste Zentrale einzurichten. Von dieser
kann über eine Nachrichtenstrecke eine Verbindung zu jedem
beliebigen Kraftfahrzeug hergestellt werden, insbesondere
zu der jeweiligen Steuerungs- und Überwachungseinheit so
wie der wahlweise vorhandenen Navigationseinheit. Mit ei
ner solchen Zentrale, die weitgehend automatisierbar ist,
z. B. mittels einer Datenverarbeitungsanlage, kann eine
Vielzahl von Steuerungs- und/oder Überwachungsaufgaben
durchgeführt werden. Beispielsweise ist eine Nutzerstati
stik mit zugehöriger Abrechnung möglich. Weiterhin kann
überwacht werden, ob sich ein Kraftfahrzeug außerhalb ei
nes vorgebbaren Nutzungsbereiches befindet, z. B. außerhalb
der Stadtgrenze. Ein solches Kraftfahrzeug kann dann zu
Lasten des letzten Nutzers zurückgeholt werden. Außerdem
kann der Betriebszustand aller Kraftfahrzeuge kontinuier
lich überprüft und gegebenenfalls durch Wartungspersonal
optimiert werden. Falls erforderlich, können über das Na
vigationssystem individuelle Orientierungshilfen gegeben
werden. Zusätzlich kann über aktuelle Verkehrsmeldungen
eine Wegoptimierung vorgenommen werden.
Ist ein Kraftfahrzeug an einem Unfall beteiligt, so kann
dessen Position von der Zentrale schnell und genau ermit
telt und (beispielsweise nach Rückfrage über die Nachrich
tenstrecke) gegebenenfalls ein Hilfsfahrzeug an den Un
fallort gesandt werden.
Das beschriebene Verfahren ist auch in Ergänzung zu ande
ren Verkehrsträgern nutzbar, z. B. dem öffentlichen Perso
nennahverkehr. Denn insbesondere an Bus- und/oder Eisen
bahn-Bahnhöfen kann immer eine Anzahl der beschriebenen
Kraftfahrzeuge zur individuellen Nutzung bereitgestellt
werden. Dabei ist eine weitgehend automatische Regelung
der bereitgestellten Anzahl vorhanden, denn an solchen
Bahnhöfen ist die Anzahl der ankommenden und der abfahren
den Personen im wesentlichen konstant, so daß auch die An
zahl der bereitzustellenden Kraftfahrzeuge ermittelbar und
steuerbar ist.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungs
beispiel beschränkt, sondern sinngemäß auf weitere anwend
bar. Beispielsweise kann statt des erwähnten Elektroan
triebs eine andere umweltfreundliche Antriebsart, z. B. ein
sogenannter Hybrid- oder Wasserstoffantrieb, verwendet
werden. Die lokale Begrenzung dieses Verfahrens erlaubt
weiterhin eine lohnende Einführung weiterer Verfahren und
Technologien (z. B. Tankstellen mit entsprechenden alterna
tiven Treibstoffen) für den zukünftigen Automobilbau incl.
Verkehrstechnik.
Weiterhin kann das Verfahren zusätzlich auf Kleinlastwagen
(Lieferwagen), Kleinomnibusse, Motorräder sowie Motorrol
ler ausgedehnt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Nutzung eines Personenkraftfahrzeuges,
das an einem vorbekannten Gebiet betriebsbereit gehalten
wird und das mehreren Personen zur individuellen Nutzung
zur Verfügung gestellt wird, dadurch gekennzeichnet,
- - daß ein Kraftfahrzeug mit einer umweltfreundlichen Antriebsart gewählt wird,
- - daß das Kraftfahrzeug eine elektronische Steue rung- und Überwachungseinheit besitzt,
- - daß mit der Steuerungs- und Überwachungseinheit zumindest die Nutzungsberechtigung der Person ge prüft wird,
- - daß das Kraftfahrzeug ein Navigationssystem mit einer Informationsmöglichkeit für die das Kraft fahrzeug führende Person und eine Verkehrsleitzen trale besitzt und
- - daß eine ortsfeste Zentrale vorhanden ist, in wel cher zumindest der Standort des Kraftfahrzeuges überwacht wird und eine Kommunikationsmöglichkeit zum Kraftfahrzeug vorhanden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
für das Kraftfahrzeug ein Elektromotor oder Wasserstoff
als Antriebsart gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Nutzungsberechtigung sowie die Nut
zung des Kraftfahrzeuges mittels eines Codesystems durch
die Steuerungs- und Überwachungseinheit überprüft wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als Codesystem ein Identitäts-
Kartensystem verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß für das Codesystem eine elektro
magnetische Strahlung aussendender Sender verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
- - daß zwischen der Zentrale und dem Kraftfahrzeug bedarfsweise eine Funkverbindung hergestellt wird und
- - daß über die Funkverbindung die Steuerungs- und Überwachungseinheit abgefragt wird derart, daß der Zentrale zumindest der Aufenthaltsort sowie be darfsweise der Betriebszustand des Kraftfahrzeuges mitgeteilt wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: LEMKE, UWE, DR., 89257 TIEFENBACH, DE ROEDIGER, MALTE, 89079 ULM, DE |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 80804 M |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT, 70567 STUTTGART, |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
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Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70327 STUTTGART, DE |
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Owner name: DAIMLER AG, 70327 STUTTGART, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |