DE4226352A1 - Pedalvorrichtung mit einem aus kunststoff gefertigten pedal - Google Patents
Pedalvorrichtung mit einem aus kunststoff gefertigten pedalInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Pedalvorrichtung mit einem aus
Kunststoff, vorzugsweise faser- oder glasfaserverstärktem
Kunststoff gefertigten Pedal und einem vorzugsweise seilförmi
gen Kraftübertragungsglied der im Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 genannten Art, welche beispielsweise als Pedalvor
richtung zur Betätigung einer Kraftfahrzeugkupplung o. ä. zum
Einsatz kommen kann.
Aus Kunststoff, insbesondere aus glasfaserverstärktem Kunst
stoff gefertigte Kupplungspedal für Kraftfahrzeuge sind bekannt
(z. B. DE-OS 34 27 097). Sie besitzen den grundsätzlichen Vor
teil, daß sie im Vergleich zu üblicherweise aus mehreren Teilen
zusammengefügten konventionellen Pedalen aus Metall kostengün
stig einstückig und in einem Arbeitsgang hergestellt werden
können und i. a. vergleichsweise leicht sind.
Dieses aus Kunststoff gefertigte bekannte Kupplungspedal trägt
mindestens einen gabelartigen Ausleger mit parallel zueinander
verlaufenden beabstandeten Lagerwangen mit an deren freien En
den, also im Abstand zur Pedalschwenkachse angeordneten Lager
augen zur Anlenkung des Kupplungsseils. Die Befestigung des
Kupplungsseils erfolgt offensichtlich in der Weise, daß das
Kupplungsseil mit einem pedalseitig angeordneten hülsenförmigen
Endstück zwischen die beiden Lageraugen geschoben und dort mit
tels eines die Lageraugen sowie das hülsenförmige Endstück
durchgreifenden Schraubbolzens o. ä. fixiert wird, wobei der
Schraubbolzen als Lagerachse für das darauf schwenkbare End
stück dient. Eine derartige Anlenkung des Kraftübertragungs
gliedes am Pedal der Pedalvorrichtung ist vergleichsweise mon
tageaufwendig.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrun
de, unter Verwendung eines aus Kunststoff gefertigten Pedals
eine Pedalvorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
genannten Art zu schaffen, die sich nicht nur durch ihre Mon
tagefreundlichkeit, sondern auch durch ihre Anpassungsfähigkeit
an wechselnde bauliche Anforderungen sowie eine geringe Ver
schleißanfälligkeit auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Pedalvorrichtungen, bei denen das pedalseitige Endstück eines
seilzugförmigen Kraftübertragungsgliedes kugel- oder walzenför
mig ausgebildet und in eine in ihrer Innenkontur auf die Außen
kontur des Endstücks abgestimmte einseitig offene Aufnahme des
Pedals eingehängt ist, sind grundsätzlich bekannt
(DE-OS 29 21 692, Fig. 1 bis 3 und DE-PS 34 00 614, Fig. 2). Bei diesen
bekannten - im wesentlichen metallischen - Pedalvorrichtungen
wälzt sich das seilförmige Ende des eingehängten Kraftübertra
gungsgliedes beim Betätigen des Pedals auf einer kreisbogenför
migen Kurvenbahn ab, die in eine mit dem Pedal verbundene Zahn
segmentscheibe einer selbsttätigen Kupplungsseilnachstellvor
richtung eingearbeitet ist. Hierbei treten bei Pedalbetätigung
keine spürbaren Relativbewegungen bzw. Relativverdrehungen zwi
schen Endstück und Aufnahme auf. Die Anordnung einer solchen
kreisbogenförmigen Kurvenbahn ist jedoch nicht in allen Fällen
sinnvoll und häufig räumlich auch nicht unterzubringen.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispie
les wird die vorliegenden Erfindung nachstehend näher erläu
tert.
In der Zeichnung zeigen in zum Teil schematisierter prinzipien
hafter Darstellung
Fig. 1 die Seitenansicht eines aus Kunststoff ge
fertigten Kupplungspedals mit eingehängtem
seilförmigen Kraftübertragungsglied,
Fig. 2 eine Detailansicht dieses Pedals in Richtung
des Pfeils II gesehen,
Fig. 3 und Fig. 3a die Seitenansicht sowie die Draufsicht des
pedalseitigen Endes des Kraftübertragungs
gliedes mit darauf befindlicher Lagerschale,
Fig. 4 einen Schnitt durch die Lagerschale entlang
der Schnittführung IV und
Fig. 5 eine Draufsicht auf die abgewickelte Lager
schale.
Das einstückig aus Kunststoff, vorzugsweise aus glasfaserver
stärktem Kunststoff gefertigte Pedal 1 ist um eine mit 4 ange
deutete Pedalschwenkachse schwenkbar an einem nicht weiter dar
gestellten Lagerbock o. ä. des Fahrzeugs gelagert und enthält
wie üblich einen an seinem freien Ende eine Trittplatte 13 tra
genden ersten Pedalarm 12 sowie einen kürzeren zweiten Pedalarm
14 zur kraftschlüssigen Ankopplung eines z. B. zu einer Kraft
fahrzeugkupplung führenden Kraftübertragungsgliedes 2, das vor
zugsweise als Zugseil o. a. ausgebildet ist.
Das im Ausführungsbeispiel (Fig. 3, Fig. 3a) mit einem walzen
ähnlichen, mit seiner Längsachse L parallel zur Pedalschwenk
achse ausgerichteten metallischen Endstück 3 ausgerüstete pe
dalseitige Ende des vorzugsweise seilförmigen Kraftübertra
gungsgliedes 2 ist in eine in ihrer relevanten Innenkontur auf
die Außenkontur des Endstücks abgestimmte einseitig offene Auf
nahme 5 eingehängt, die im Endbereich des kleineren Pedalarms
14 angeordnet ist. Wie Fig. 2 erkennen läßt, ist der diese Auf
nahme tragende Bereich des Pedals 1 gabelartig ausgebildet. Er
enthält zwei beabstandete parallele Lagerwangen 10, 11, in de
nen die Aufnahme 5 eingeformt ist und die zwischen sich einen
in der Pedalschwenkebene verlaufenden Schlitz 6 einschließen.
In Fig. 1 ist die Grenzkontur dieses Schlitzes gestrichelt an
gedeutet und mit 6′ beziffert.
Beim Verschwenken des Pedals 1 um die Pedalschwenkachse 4 wird
das walzenförmige Endstück 3 innerhalb der Aufnahme 5 relativ
zur Aufnahme verdreht, wobei das zwischen den beiden Lagerwan
gen 10, 11 verlaufende Kraftübertragungsglied 2 mit zunehmendem
Pedalschwenkwinkel tiefer in den Schlitz 6 eindringt. In Fig. 1
ist diese winkelmäßige Relativbewegung zwischen Pedal 1 und
Kraftübertragungsglied 2 für den maximalen Pedalschwenkwinkel
durch die gestrichelte Darstellung der dann geltenden relativen
Lage des mit 2′ bezifferten Kraftübertragungsgliedes angedeu
tet. Der dabei vom Kraftübertragungsglied zwischen den beiden
Lagerwangen 10, 11 überstrichene Winkel ist mit α beziffert.
Beim Betätigen des Pedals werden also stets vergleichsweise
große Relativbewegungen zwischen der Aufnahme 5 des aus Kunst
stoff gefertigten Pedals 1 und dem metallischen Endstück 3 des
Kraftübertragungsgliedes 2 durchgeführt.
Ohne besondere Maßnahmen würde es im Bereich Endstück 3/Auf
nahme 5 im Laufe der Zeit zu spürbaren Verschleißerscheinungen
kommen können, wodurch die Funktionstüchtigkeit und die Lebens
dauer der Pedalvorrichtung beeinträchtigt wird. Insbesondere
dann, wenn das Pedal 1 aus einem Kunststoff mit hohem Glasfa
seranteil gefertigt ist, besteht die Gefahr einer sich quasi
gegenseitig aufschaukelnden zunehmenden Zerstörung des metal
lischen Endstücks 3 einerseits und der Kunststoffaufnahme 5 an
dererseits, in deren Verlauf es infolge auftretender Schwingun
gen o. ä. auch zu Zerstörungen des seilförmigen Kraftübertra
gungsgliedes kommen kann.
Um derartige massive Verschleißerscheinungen mit Sicherheit zu
verhindern, ist zwischen der Aufnahme 5 des Kunststoff-Pedals 1
und dem metallischen Endstück 3 eine lose auf dem Kraftübertra
gungsglied 2 sitzende geschlitzte metallische Lagerschale 7
vorgesehen, deren Innenkontur der Außenkontur des Endstücks 3
und deren Außenkontur der Innenkontur der Aufnahme 5 angepaßt
ist. Die mit dem Endstück 3 zusammenwirkende Lagerfläche ist
dabei mit einem gute Gleiteigenschaften besitzenden Belag 8
versehen, wie dies in Fig. 4 angedeutet ist.
Grundsätzlich ist es bekannt, in Kunststoffteilen angeordnete
Lagerstellen aus Verschleißgründen metallisch auszukleiden.
Hierbei werden entweder bereits bei der Herstellung des Kunst
stoffteils metallische Lagerbuchsen in das Kunststoffteil mit
eingegossen, was dessen Fertigung kompliziert und verteuert
oder aber es werden erst bei der Endmontage entsprechende me
tallische Lagerbuchsen in das Kunststoffteil eingefädelt, was
die Endmontage verkompliziert.
Demgegenüber sitzt die metallische Lagerschale bei der erfin
dungsgemäßen Pedalvorrichtung lose auf dem Kraftübertragungs
glied 2; sie wird bei der Fertigung des Kraftübertragungsglie
des bzw. bei der Bestückung des Kraftübertragungsgliedes mit
dem kugel- bzw. walzenähnlichen Endstück 3 einfach auf das
Kraftübertragungsglied aufgeclipst und beim Einhängen des
Kraftübertragungsgliedes ins Pedal zusammen mit dem kugel- bzw.
walzenähnlichen Endstück 3 in die damit korrespondierende Auf
nahme 5 des Pedals eingebracht. Der in der Lagerschale 7 ange
ordnete Schlitz 9, durch den das seilförmige Kraftübertragungs
glied 2 hindurchtritt, ist in seiner Länge vorzugsweise derart
bemessen, daß er gerade etwa einen Winkel α′, und zwar bezogen
auf den Krümmungsmittelpunkt der Lagerschale 7, einschließt,
wie er vom Kraftübertragungsglied 2 bei einer vollen Pedalbetä
tigung größenmäßig zwischen den beiden Lagerwangen 10, 11 über
strichen wird. Dieser Winkel u′ ist in Fig. 4 eingezeichnet.
Bei einer solchen Bemessung positioniert und fixiert sich die
zusammen mit dem Endstück 3 in die Aufnahme 5 eingehängte La
gerschale 7 beim erstmaligen Durchtreten des Pedals 1 selbsttä
tig innerhalb der Aufnahme, weil die Lagerschale durch das beim
Betätigen des Pedals gegebenenfalls am Schlitzende des Schlit
zes 9 zur Anlage kommende seilförmige Kraftübertragungsglied 2
innerhalb der Aufnahme 5 zwangsweise in die richtige Position
verdreht wird. Diese Position behält die Lagerschale dann künf
tig bei, weil die zwischen Aufnahme 5 und Außenumfang der La
gerschale 7 wirksamen Reibungskräfte größer sind, als die Rei
bungskräfte, die gegebenenfalls noch zwischen dem metallischen
Endstück 3 und der damit zusammenwirkenden gut gleitfähigen La
gerfläche der Lagerschale auftreten.
Vorzugsweise wird der gute Gleiteigenschaften besitzende Belag
8 dieser Lagerfläche durch eine auf die Lagerfläche aufgebrach
te Folie aus einem Kunststoff mit guten Gleiteigenschaften ge
bildet, beispielsweise durch eine PTFE-Folie.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel trägt das Pedal 1 neben
der vorerwähnten Aufnahme 5 noch eine zweite Aufnahme 5′, die
bezüglich ihrer Länge und ihres Durchmessers anders bemessen
ist als die erste Aufnahme 5 und die auch in einem anderen Ab
stand zur Pedalschwenkachse 4 angeordnet ist. Diese zweite Auf
nahme 5, ermöglicht es, das gleiche Pedal bei unterschiedlichen
Betriebsanforderungen (Betätigungskraft, Betätigungsweg), also
z. B. in unterschiedlichen Fahrzeugtypen einzusetzen, wobei
dann zur Vermeidung von Montagefehlern jeweils Kraftübertra
gungsglieder mit entsprechend unterschiedlich bemessenen End
stücken zum Einsatz kommen. Erforderlichenfalls können natür
lich auch mehr als zwei Aufnahmen im Pedal vorgesehen werden.
Eine derartige Gestaltung des Pedals besitzt den wesentlichen
Vorteil, daß das gleiche Pedal entsprechend kostengünstig in
größeren Stückzahlen gefertigt werden kann und daß die z. B.
für Ersatzteillieferung o. a. erforderliche Lagerhaltung spür
bar vereinfacht wird.
Insbesondere bei derart gestalteten Pedalen ergibt sich durch
die erfindungsgemäße Ausbildung und Anordnung der Lagerschale 7
der zusätzliche wesentliche Vorteil, daß die Menge der letzt
lich benötigten Lagerschalen im Vergleich zu konventionellen
Vorgehensweisen spürbar verringert wird. Bei konventioneller
Vorgehensweise würde bei der Herstellung des Pedals 1 in jede
der Aufnahmen 5, 5, etc. eine geeignete metallische Lagerschale
eingegossen werden, obgleich letztlich bei der betriebsfertigen
Pedalvorrichtung lediglich eine davon benötigt wird und zum
Einsatz kommt. Beim Anmeldungsgegenstand wird dieser materielle
Mehraufwand vermieden, da die Lagerschale dem Endstück des
Kraftübertragungsgliedes zugeordnet ist und bei der Endmontage
der Pedalvorrichtung zusammen mit diesem in die Aufnahme des
Pedals eingehängt wird, wo es sich dann selbsttätig lagegerecht
auf Dauer positioniert.
Claims (3)
1. Pedalvorrichtung mit einem aus Kunststoff, vorzugsweise fa
ser- oder glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigten Pedal
(1) und einem vorzugsweise seilförmigen Kraftübertragungs
glied (2), welches mit einem pedalseitigen metallischen End
stück (3) im Abstand zur Pedalschwenkachse (4) am Pedal (1)
befestigt ist,
gekennzeichnet durch folgende zum Teil für sich bekannte
Merkmale:
- a) Das Endstück (3) besitzt eine kugel- oder walzenförmige o. ä. Gestalt und ist in eine in ihrer Innenkontur auf die Außenkontur des Endstücks (3) abgestimmte einseitig offene Aufnahme (5, 5′) des Pedals (1) eingehängt.
- b) Der mindestens eine Aufnahme (5, 5′) tragende Bereich des Pedals (1) ist gabelartig ausgebildet und enthält zwei beabstandete, parallele Lagerwangen (10, 11) mit einem da zwischenliegenden und in der Pedalschwenkebene verlaufen den Schlitz (6) zum unbehinderten Durchtritt des Kraft übertragungsgliedes (2).
- c) Zwischen dem Endstück (3) und der Aufnahme (5, 5,) ist eine lose auf dem Kraftübertragungsglied (2) sitzende ge schlitzte metallische Lagerschale (7) mit einer der Au ßenkontur des Endstücks (3) angepaßten Innenkontur und einer der Innenkontur der Aufnahme (5, 5′) angepaßten Au ßenkontur angeordnet, deren mit dem Endstück (3) zusam menwirkende Lagerfläche mit einem gute Gleiteigenschaften besitzenden Belag (8) versehen ist.
2. Pedalvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Belag (8) durch eine auf die
Lagerfläche aufgebrachte Folie aus einem gut gleitfähigen
Kunststoff gebildet ist.
3. Pedalvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerschalenschlitz (9) in
seiner Länge derart bemessen ist, daß er etwa gerade einen
Winkel (α′) - bezogen auf den Krümmungsmittelpunkt der La
gerschale (7) - einschließt, wie er vom Kraftübertragungs
glied (2) größenmäßig bei voller Pedalbetätigung zwischen
den beiden Lagerwangen (10, 11) überstrichen wird.
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