DE4225221A1 - Verfahren zum Betrieb einer Röntgenanlage mit einem Röntgenstrahler - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer Röntgenanlage mit einem RöntgenstrahlerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer
Röntgenanlage mit einem Röntgenstrahler, der eine in einem
mit einer Flüssigkeit gefüllten Gehäuse aufgenommene Rönt
genröhre aufweist.
Bei derartigen Röntgenanlagen, deren Röntgenstrahler in
der Regel eine elektrisch isolierende Flüssigkeit, nämlich
ein isolierendes Öl, enthalten, tritt das Problem auf, daß
sich das Öl unter der Einwirkung der Röntgenstrahlung zer
setzt. Hierdurch werden Gase, unter anderem Wasserstoff,
freigesetzt, die zunächst in dem Öl in Lösung gehen und
nach Erreichung der Sättigung in Form von Gasblasen auf
treten. Das Auftreten von Gasblasen ist zum einen deshalb
von Nachteil, weil im Falle der Verwendung der Röntgenan
lage für bildgebende Zwecke die erzielbare Bildqualität
leidet, wenn sich Gasblasen im Bereich des Nutz-Röntgen
strahlenbündels befindet. Zum anderen wird durch die An
wesenheit von Gasblasen in dem Isolieröl die Isolierwir
kung herabgesetzt, so daß die Gefahr von Spannungsüber
schlägen und damit des Ausfalls des Röntgenstrahlers be
steht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Betrieb einer Röntgenanlage der eingangs genannten Art
anzugeben, das die nachteiligen Auswirkungen der Zerset
zung der in dem Röntgenstrahler enthaltenen Flüssigkeit
durch Röntgenstrahleneinwirkung zumindest vermindert.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
die Flüssigkeit in Intervallen entgast wird. Die Dauer der
Intervalle ist derart gewählt, daß eine Entgasung jeweils
erfolgt, bevor sich Gasblasen in nennenswertem Umfang in
der Flüssigkeit angesammelt haben. In diesem Zusammenhang
ist es zweckmäßig, die Dauer der Intervalle in Abhängig
keit von der Betriebsdauer des Röntgenstrahlers und/oder
der abgegebenen Strahlendosis zu wählen. Vorzugsweise han
delt es sich bei den Intervallen um die Wartungsintervalle
der Röntgenanlage. In diesem Falle entstehen in vorteil
hafter Weise keine zusätzlichen Wartungskosten, da die
Wartung der Röntgenanlage und die Entgasung des Röntgen
strahlers gleichzeitig erfolgen. Dabei muß der Wartungs
techniker zur Durchführung der Entgasung lediglich eine
Entgasungsanlage an den Röntgenstrahler anschließen.
Für den Fall, daß eine Umwälzpumpe für die Flüssigkeit
vorgesehen ist, sieht eine Variante der Erfindung vor, daß
die Flüssigkeit während des Entgasens zumindest zeitweise
umgewälzt wird.
Gemäß einer Variante der Erfindung wird das Verfahren mit
Hilfe einer an den Röntgenstrahler anschließbaren Ent
gasungsvorrichtung durchgeführt, die ein Entgasungsgefäß
aufweist, das während des Entgasens teilweise mit Flüssig
keit gefüllt ist. Dabei wird so vorgegangen, daß das in
dem Entgasungsgefäß oberhalb des Flüssigkeitsspiegels be
findliche Volumen mehrfach mit Unterdruck beaufschlagt
und jeweils anschließend mit der umgebenden Atmosphäre
verbunden wird. Auf diese Weise wird eine besonders effek
tive Entgasung bewirkt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an
hand der beigefügten Zeichnung erläutert.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt von einer Röntgen
anlage nur den Röntgenstrahler, der ein mit einer elek
trisch isolierenden Flüssigkeit, z. B. Isolieröl, gefülltes
Schutzgehäuse 1 aufweist, in dem eine Röntgenröhre 2 ange
ordnet ist. Diese ist in an sich bekannter Weise als Dreh
anoden-Röntgenröhre ausgebildet, die einen Anodenteller 3,
eine Kathode 4 und einen Motor zum Antrieb der Drehanode
enthält, der einen Rotor 5 und einen außerhalb des Vakuum
gehäuses der Röntgenröhre 2 angeordneten Stator 6 auf
weist. Das Schutzgehäuse 1 ist mit einem Strahlenaus
trittsfenster 7 für die vom Anodenteller 3 ausgehende
Röntgenstrahlung versehen. Die zum Betrieb der Röntgen
röhre erforderliche Spannungsversorgung und die Verbin
dungen zwischen Spannungsversorgung und Röntgenröhre 2
sind nicht dargestellt.
Zum Umwälzen des Isolieröls, das nicht nur Isolierzwecken
dient, sondern außerdem die von der Röntgenröhre 2 abge
gebene Verlustwärme ableitet, ist eine Umwälzpumpe 8 vor
gesehen, an die Leitungen 9 und 10 angeschlossen sind.
Innerhalb des Schutzgehäuses 1 ist eine Querwand 11 vorge
sehen, an der eine den Innenraum des Schutzgehäuses 1
flüssigkeitsdicht verschließende nachgiebige Membran 12
angebracht ist, die dazu dient, temperaturbedingte Volu
menschwankungen des Isolieröls aufzunehmen.
Infolge der Beaufschlagung des in dem Schutzgehäuse 1 be
findlichen Isolieröls mit Röntgenstrahlung beim Betrieb
des Röntgenstrahlers zersetzt sich das Isolieröl allmäh
lich, was schließlich zur Bildung von Gasblasen, insbe
sondere von Wasserstoff-Gasblasen, führt. Um nachteilige
Auswirkungen der Gasblasen auf die Hochspannungsfestigkeit
des Röntgenstrahlers und im Falle von Röntgendiagnostikan
lagen auch auf die erzielbare Bildqualität zu verhindern,
ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß das in dem Rönt
genstrahler befindliche Isolieröl in Intervallen entgast
wird.
Um die hierzu erforderliche Entgasungsvorrichtung an den
Röntgenstrahler anschließen zu können, ist dessen Schutz
gehäuse 1 mit einem entsprechenden Anschlußstutzen 13 ver
sehen. Dieser kann so ausgebildet sein, daß er im normalen
Betrieb mit einer Verschlußschraube flüssigkeitsdicht ver
schlossen ist, die zur Durchführung der Entgasung entfernt
wird. Der Anschlußstutzen 13 kann aber auch derart aufge
führt sein, daß er ein nicht dargestelltes Ventil auf
weist, das im normalen Betrieb geschlossen ist und zur
Entgastung geöffnet werden kann.
Die Entgasungsvorrichtung weist als wesentlichste Bestand
teile ein Entgasungsgefäß 14, eine Vakuumpumpe 15 und ein
Ventil 16 auf.
Das Entgasungsgefäß 14 weist einen oberen und einen unte
ren Anschluß auf. Mit seinem unteren Anschluß wird das
Entgasungsgefäß über eine Leitung 17, beispielsweise einen
geeigneten Schlauch, mit dem Anschlußstutzen 13 verbunden.
Es ist wesentlich, daß in dem Entgasungsgefäß 14 so viel
Isolieröl vorhanden ist, daß sich ein Flüssigkeitsspiegel
unterhalb des oberen Anschlusses ausbildet. Der obere An
schluß des Entgasungsgefäßes 14 ist über eine geeignete
Leitung 18 mit der Vakuumpumpe 15 verbunden. In die Lei
tung 18 ist das Ventil 16 eingefügt, das derart ausge
bildet ist, daß der oberhalb des Flüssigkeitsspiegels in
dem Entgasungsgefäß 14 befindliche Raum wahlweise mit der
Vakuumpumpe oder über einen Entlüftungsstutzen 20 mit der
umgebenden Atmosphäre verbunden werden kann.
Um sicherzustellen, daß der Entgasungsvorgang ohne Auswir
kung auf die Menge des in dem Röntgenstrahler befindlichen
Isolieröls bleibt, ist es zweckmäßig, die Membran 12 in
ihrer Lage zu fixieren, was in der Figur durch eine sche
matisch angedeutete Membranblockierung 19 veranschaulicht
ist, die vor Beginn des Entgasungsvorganges angebracht und
nach Abschluß desselben wieder entfernt wird.
Zur Entgasung des Isolieröls wird wie folgt vorgegangen:
Zunächst wird die Entgasungsvorrichtung mittels der Lei
tung 17 an den Röntgenstrahler angeschlossen und sicher
gestellt, daß eine flüssigkeitsleitende Verbindung zwi
schen dem Inneren des Schutzgehäuses 1 und dem Entgasungs
gefäß 14 besteht. Anschließend wird erforderlichenfalls
dafür gesorgt, daß eine zur Ausbildung eines Flüssigkeits
spiegels ausreichende Menge Isolieröls in dem Entgasungs
gefäß 14 enthalten ist. Im Anschluß hieran wird das Ventil
16 in diejenige Stellung gebracht, in der der oberhalb des
Flüssigkeitsspiegels befindliche Raum des Entgasungsge
fäßes 14 mit der Vakuumpumpe 15 verbunden ist und diese
betätigt. Etwa in dem Isolieröl befindliche Gasblasen wer
den nun abgesaugt. Zusätzlich findet auch eine Entgasung
des Isolieröls in dem Sinne statt, daß in dem Isolieröl
gelöste Gase entfernt werden. Hierzu ist es jedoch erfor
derlich, daß der Druck in dem Entgasungsgefäß 14 mittels
der Vakuumpumpe 15 so weit abgesenkt wird, daß er unter
halb der Gas-Partialdrücke der aus dem Isolieröl zu ent
fernenden Gase liegt.
Nach einer gewissen Zeit würde sich ein Gleichgewicht da
hingehend einstellen, daß infolge der aus dem Isolieröl
herausgelösten Gase in dem Entgasungsgefäß oberhalb des
Flüssigkeitsspiegels bezüglich der zu entfernenden Gase
Gas-Partialdrücke vorliegen, die gleich den Gas-Partial
drücken der entsprechenden Gase in der Flüssigkeit sind,
so daß keine weitere Entgasung der Flüssigkeit mehr statt
finden könnte. Um dies zu verhindern, wird von Zeit zu
Zeit das Ventil 16 derart betätigt, daß der Innenraum des
Entgasungsgefäßes 14 belüftet wird, so daß anschließend
eine erneute Entgasung möglich ist, wenn das Ventil 16
wieder in seine ursprüngliche Stellung gebracht wird. Es
genügt übrigens jeweils eine kurzzeitige Belüftung.
Die Absaugung von Gasblasen sowie die Entgasung des Iso
lieröls können dadurch unterstützt werden, daß die Um
wälzpumpe 8 während des Entgasungsvorganges zumindest
zeitweise in Betrieb ist.
Nach Abschluß des Entgasungsvorganges wird die Entgasungs
vorrichtung von dem Anschlußstutzen 13 getrennt, der wie
der flüssigkeitsdicht verschlossen wird. Außerdem wird die
Membranblockierung 19 entfernt. Der Röntgenstrahler kann
nun wieder seinen Betrieb aufnehmen.
Vorzugsweise erfolgt die Entgasung des Isolieröls in
Intervallen, die den Wartungsintervallen der Röntgenan
lagen entsprechen, so daß keine zusätzlichen Servicekosten
entstehen.
Um es dem Servicepersonal zu ermöglichen, während des Ent
gasungsvorganges anderen Wartungsaufgaben an der Röntgen
anlage nachzugehen, kann in nicht dargestellter Weise vor
gesehen sein, daß eine Steuerung die Vakuumpumpe 15, das
Ventil 16 und die Umwälzpumpe 8 selbsttätig in der be
schriebenen Weise zur Durchführung des Entgasungsvorganges
betätigt. Es versteht sich, daß der Röntgenstrahler in
diesem Falle einen Anschluß aufweisen muß, der der Ent
gasungsvorrichtung die Betätigung der Umwälzpumpe 8 er
möglicht. Falls eine derartige Steuerung vorgesehen ist,
beschränkt sich die Tätigkeit des Wartungspersonals, die
im Zusammenhang mit der Entgasung an fällt, also darauf,
die Entgasungsvorrichtung mit dem Röntgenstrahler zu ver
binden, ggf. die Membran 12 zu blockieren, die Entgasungs
vorrichtung in Betrieb zu setzen und nach erfolgter Ent
gasung wieder von dem Röntgenstrahler zu trennen und even
tuell die Blockierung der Membran 12 wieder aufzuheben.
Es versteht sich, daß das erfindungsgemäße Verfahren auch
bei Röntgenstrahlern angewendet werden kann, deren Rönt
genröhren eine feststehende Anode aufweisen. Weiter kann
das erfindungsgemäße Verfahren auch bei Röntgenstrahlern
Anwendung finden, die eine andere Flüssigkeit als Isolier
öl enthalten.
Claims (4)
1. Verfahren zum Betrieb einer Röntgenanlage mit einem
Röntgenstrahler, der eine in einem mit einer Flüssigkeit
gefüllten Gehäuse (1) aufgenommene Röntgenröhre (2) auf
weist, dadurch gekennzeichnet,
daß in Intervallen die Flüssigkeit entgast wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Intervalle die War
tungsintervalle der Röntgenanlage sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei eine Umwälz
pumpe (8) für die Flüssigkeit vorgesehen ist, da
durch gekennzeichnet, daß die Flüs
sigkeit mittels der Umwälzpumpe (8) während des Entgasens
zumindest zeitweise umgewälzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, welches mit
Hilfe einer an den Röntgenstrahler anschließbaren Ent
gasungsvorrichtung durchgeführt wird, die ein Entgasungs
gefäß (14) aufweist, das wenigstens teilweise mit Flüssig
keit gefüllt ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Entgasungsgefäß (14) einer
seits mittels einer Leitung (17) derart an den Röntgen
strahler angeschlossen wird, daß das in dem Entgasungs
gefäß (14) befindliche Flüssigkeitsvolumen mit dem mit der
Flüssigkeit gefüllten Gehäuse (1) verbunden ist, daß ande
rerseits eine Unterdruckquelle (15) derart an das Ent
gasungsgefäß (14) angeschlossen wird, daß das in dem Ent
gasungsgefäß (14) oberhalb des Flüssigkeitsspiegels be
findliche Volumen mit Unterdruck beaufschlagbar ist, und
daß zur Entgasung der Flüssigkeit mehrfach das in dem
Entgasungsgefäß (14) oberhalb des Flüssigkeitsspiegels
befindliche Volumen mit Unterdruck beaufschlagt und je
weils anschließend mit der umgebenden Atmosphäre verbunden
wird.
Priority Applications (2)
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