DE4224846A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Anschleifen der Oberfläche von metallischen Langprodukten, insbesondere Metallbändern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Anschleifen der Oberfläche von metallischen Langprodukten, insbesondere MetallbändernInfo
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Description
Oberflächenfehler an Langprodukten insbesondere
Metallbändern, sind häufig weder mit dem bloßen Auge,
noch mit dafür eingesetzten Einrichtungen zu erkennen.
Der Grund dafür liegt darin, daß die Oberfläche ein zu
einheitliches Bild abgibt. Um nicht ohne weiteres
erkennbare Fehler besser erkennbar zu machen, ist es
heutzutage üblich, das Langprodukt im Stillstand von Hand
mit einem Schleifkörper anzuschleifen. Diese Art des
Anschleifens hat eine Reihe von Nachteilen:
- 1. Der Arbeitsaufwand ist erheblich.
- 2. Von Hand läßt sich die Oberfläche nicht im gewünschten Maße gleichmäßig anschleifen. Hinzu kommt, daß das von verschiedenen Personen erzeugte Schliffbild unterschiedlich ist. Auf diese Unterschiede muß gegebenenfalls eine Einrichtung zur Fehlererkennung abgestimmt werden.
- 3. Da für das Anschleifen von Hand ein Stillstand des Langproduktes Voraussetzung ist, läßt sich diese Art des Anschleifens nicht immer oder nur bei entsprechenden Vorkehrungen, wie einem vor- oder nachgeordneten Bandspeicher, anwenden. Das plötzliche Anfahren des Bandes nach Bandstillstand stellt ein Unfallrisiko für die das Anschleifen ausführende Person dar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Anschleifen der Oberfläche von metallischen
Langprodukten, insbesondere Metallbändern, und eine
dafür geeignete Vorrichtung zu schaffen, bei der die
vorgenannten Nachteile nicht auftreten.
Verfahrensmäßig besteht die Lösung dieser Aufgabe darin,
daß das Anschleifen mindestens einer Seite des
Langproduktes während des kontinuierlichen Durchlaufs
des Langproduktes mittels einer stationären
Schleifeinheit erfolgt, die mit einem solchen Druck gegen
die Seite des Langproduktes auf dessen gesamter Breite
gedrückt wird, daß das Band an der Oberfläche nur bis
zum, insbesondere optischen Erkennen von
Oberflächenfehlern abgetragen wird. Dabei erfolgt
vorzugsweise das Anschleifen gegenüberliegender Seiten
des Langproduktes gleichzeitig.
Vorrichtungsmäßig wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß
der anzuschleifenden Seite des Langproduktes eine in
Laufrichtung des Langproduktes stationäre Schleifeinheit
zugeordnet ist, die mit einer Anstellvorrichtung an die
anzuschleifende Seite über deren gesamter Breite mit
einem einstellbaren Druck andrückbar ist. Vorzugsweise
ist dieser Druck auf <30 N/dm2 begrenzt.
Entsprechend der bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens
kann vorrichtungsmäßig neben der einen Schleifeinheit
eine weitere der der einen anzuschleifenden Seite
gegenüberliegenden Seite des Langproduktes zugeordnete
gleichartige Schleifeinheit vorgesehen sein, wobei beide
Schleifeinheiten mit ihren Anstellvorrichtungen von einer
gemeinsamen Halterung getragen sind.
Bei der Erfindung erhält man ein über die gesamte Breite
des Bandes gleichmäßiges Schliffbild, das für das,
insbesondere optische Erkennen von Oberflächenfehlern
durch eine Einrichtung optimal ist. Das Schliffbild ist
einheitlich, weil bei einem vorgegebenen Druck, der
gerade ausreicht, um die Fehler erkennbar zu machen, auch
in Bandlaufrichtung keine Unterschiede bei wechselnden
Laufgeschwindigkeiten auftreten, was dann der Fall wäre,
wenn die Schleifeinheiten zusätzlich angetrieben wären.
Da das Anschleifen im Durchlauf erfolgt, eignen sich das
Verfahren und die Vorrichtung auch vorzüglich für die
Integration in einen kontinuierlichen Produktionsprozeß
für das Langprodukt. Die bei Bandstillstand notwendigen
vor- und nachgeordneten Bandspeicher erübrigen sich bei
der Erfindung, sofern diese nicht aus anderen Gründen
erforderlich sind. Im Falle des gleichzeitigen
Anschleifens gegenüberliegender Seiten mit demselben
Anpreßdruck bleibt das Langprodukt in Mittellage, ohne
daß zusätzliche Führungs- und/oder Stützmittel vorgesehen
zu sein brauchen.
Die Anordnung beider Schleifeinheiten in einer
gemeinsamen Halterung bringt den Vorteil mit sich, daß
die in entgegengesetzter Richtung wirkenden Abstützkräfte
der Schleifeinheiten sich gegenseitig aufheben. Sofern
die Halterung als Gehäuse ausgebildet ist, kann das
Gehäuse mit einer Absaugeinrichtung vorgesehen sein, die
die beim Schleifen anfallenden Schleifpartikel entfernt.
Jede Schleifeinheit mit ihrer Anstellvorrichtung ist
vorzugsweise auswechselbar in quer zur Laufrichtung des
Langproduktes angeordneten Führungsschienen gehalten.
Eine Bedienungsperson kann deshalb außerhalb des
Gefahrenbereiches des durchlaufenden Langproduktes das
Wechseln vornehmen.
Zur Erzeugung eines gleichmäßigen Anpreßdruckes kann
jede Schleifeinheit an ihrer Anstellvorrichtung
nachgiebig abgestützt sein. Dies läßt sich auf
verschiedene Weise verwirklichen, beispielsweise dadurch,
daß die Anstellvorrichtung einen mit einem Druckmedium
beaufschlagbaren Stellzylinder oder Gummibalg aufweist,
oder auch dadurch, daß die Anstellvorrichtung eine
mechanische Spannfedervorrichtung aufweist.
Die Schleifeinheit ist vorzugsweise mit einem oder
mehreren sich quer zur Laufrichtung des Langproduktes
lückenlos aneinanderreihenden Schleifkörpern bestückt.
Zur Verhinderung des Verkantens der Schleifkörper ist
eine schräge Anstellung zur Laufrichtung zweckmäßig.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Anschleifen eines
Metallbandes im Vertikalschnitt in
Laufrichtung des anzuschleifenden
Langproduktes
und
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in
isometrischer Darstellung mit einem
teilweise dargestellten Gehäuse.
Die Vorrichtung besteht aus einem Gehäuse 1 mit einem
Einlaufschlitz 1b und einem Auslaufschlitz 1a für ein auf
beiden Seiten 4a, 4b anzuschleifendes Metallband 4. In dem
Gehäuse 1 ist oberhalb und unterhalb des Metallbandes 4
eine Schleifeinheit So, Su angeordnet, für die das Gehäuse
1 die Halterung bildet. Beide Schleifeinheiten So, Su
haben den gleichen Aufbau, so daß die weitere
Beschreibung auf die obere Schleifeinheit So beschränkt
werden kann.
Die Schleifeinheit So weist einen Gummibalg 2 auf, der an
seiner der oberen Seite 4a des Bandes 4 zugekehrten Seite
einen Schleifkörper 3 trägt. Dieser Schleifkörper 3
erstreckt sich über die gesamte Breite des Bandes 4. Er
kann aus einem Stück bestehen, oder sich aus einer
Vielzahl von kleineren Einheiten zusammensetzen, wie in
Fig. 2 dargestellt ist. Vorzugsweise ist der
beziehungsweise sind die Schleifkörper 3 schräg zur
Bandlaufrichtung 9 unter einem Winkel 8 angeordnet. Der
Gummibalg 2 ist von einer steifen Platte 5 getragen, die
mit ihren freien seitlichen Kanten 5a, 5b in vom Gehäuse 1
getragenen Führungsschienen 7a, 7b gehalten ist. Die
Schleifeinheit So läßt sich somit für einen Wechsel
leicht herausziehen und durch eine neu einzuschiebende
Schleifeinheit ersetzen. In den Gummibalg 2 mündet eine
Leitung 11, über die der Gummibalg 2 mit einem
Druckmedium, insbesondere Luft, beaufschlagbar ist.
Solange der Gummibalg 2 nicht beaufschlagt ist, nimmt er
die in Fig. 1 dargestellte Stellung ein, in der der
Schleifkörper 3 in einem Abstand 10 von der Oberfläche 4a
sich befindet. Durch Beaufschlagung mit Druckluft kann er
an die Oberfläche 4a angepreßt werden. Werden die
Gummibälge 2 beider Schleifeinheiten So, Su mit gleichem
Druck beaufschlagt, dann heben sich ihre Kräfte am Band 4
auf und das Band 4 bleibt in seiner Mittellage. Die
Reaktionskräfte, das heißt die Abstützkräfte im Gehäuse
1, heben sich ebenfalls gegeneinander auf. Bei
Druckentlastung des Gummibalges 4 kehrt dieser in seine
in Fig. 1 dargestellte Ausgangslage aufgrund der inneren
Rückstellkräfte des Gummibalges 2 zurück.
Die besonderen mit der Erfindung erzielten Vorteile
bestehen darin, daß das Anschleifen unter gleichmäßigen,
reproduzierbaren Bedingungen über die gesamte Breite und
Länge der angeschliffenen Fläche des Bandes stattfindet.
Die so entstehenden Schliffbilder haben eine gleichmäßige
Qualität und machen deshalb den Einsatz hochsensibler
Detektoren zur Erkennung von Oberflächenfehlern möglich.
Das Anschleifen läßt sich ohne Unterbrechung und ohne die
sonst üblichen Bandspeicher in einem kontinuierlichen
Produktionsprozeß verwirklichen. Das Bedienungspersonal
hält sich stets außerhalb des Gefahrenbereichs des
bewegten Bandes auf, weil sich die Schleifkörper von der
Seite der Vorrichtung aus auswechseln lassen.
Claims (14)
1. Verfahren zum Anschleifen der Oberfläche von
metallischen Langprodukten (4), insbesondere
Metallbändern,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Anschleifen mindestens einer Seite des Langproduktes (4)
während des kontinuierlichen Durchlaufs des Langproduktes
mittels einer stillstehenden Schleifeinheit (So, Su)
erfolgt, die mit einem solchen Druck gegen die Seite (4a, 4b)
des Langproduktes (4) auf dessen gesamter Breite
gedrückt wird, daß das Langprodukt an seiner Oberfläche
nur bis zum Erkennen von Oberflächenfehlern abgetragen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der
(einstellbare Druck) auf <30 N/dm2 begrenzt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Anschleifen gegenüberliegender Seiten (4a, 4b) des
Langproduktes (4) gleichzeitig erfolgt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der
anzuschleifenden Seite (4a, 4b) des Langproduktes (4) eine
stationäre Schleifeinheit (So, Su) zugeordnet ist, die mit
einer Anstellvorrichtung (2) an die anzuschleifende Seite
(4a, 4b) über deren gesamter Breite mit einem
einstellbaren Druck andrückbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß neben
der einen Schleifeinheit (So) eine weitere, der der
anzuschleifenden Seite (4a) gegenüberliegenden Seite (4b)
des Langproduktes (4) zugeordnete, gleichartige
Schleifeinheit Su) vorgesehen ist, wobei beide
Schleifeinheiten (So, Su) mit ihren Anstellvorrichtungen (2)
von einer gemeinsamen Halterung (1) getragen sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Halterung (1) für mindestens eine Schleifeinheit (So, Su)
als Gehäuse ausgebildet ist und das Gehäuse (1) eine
Absaugvorrichtung aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß jede
Schleifeinheit (So, Su) mit ihrer Anstellvorrichtung (2)
auswechselbar in quer zur Laufrichtung (9) angeordneten
Führungsschienen (7a, 7b) gehalten ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schleifeinheit (So, Su) einen Schleifkörper (3) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schleifeinheit (So, Su) mehrere, sich quer zur
Laufrichtung (9) des Langproduktes (4) lückenlos
aneinanderreihende Schleifkörper (3) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der
beziehungsweise die Schleifkörper (3) schräg, und zwar
unter einem Winkel (8) zur Laufrichtung (9), der
vorzugsweise <10° ist, angeordnet ist beziehungsweise
sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß jede
Schleifeinheit (So, Su) an ihrer Anstellvorrichtung (2)
nachgiebig abgestützt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Anstellvorrichtung (2) ein mit einem Druckmedium,
insbesondere Luft, beaufschlagbarer Gummibalg ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Anstellvorrichtung ein mit einem Druckmedium,
insbesondere Luft, beaufschlagbarer Zylinder ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Anstellvorrichtung eine mechanische Federspannvorrichtung
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924224846 DE4224846A1 (de) | 1992-07-28 | 1992-07-28 | Verfahren und Vorrichtung zum Anschleifen der Oberfläche von metallischen Langprodukten, insbesondere Metallbändern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924224846 DE4224846A1 (de) | 1992-07-28 | 1992-07-28 | Verfahren und Vorrichtung zum Anschleifen der Oberfläche von metallischen Langprodukten, insbesondere Metallbändern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4224846A1 true DE4224846A1 (de) | 1994-02-03 |
Family
ID=6464255
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924224846 Ceased DE4224846A1 (de) | 1992-07-28 | 1992-07-28 | Verfahren und Vorrichtung zum Anschleifen der Oberfläche von metallischen Langprodukten, insbesondere Metallbändern |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4224846A1 (de) |
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