DE4223363A1 - Verfahren zur destillativen aufarbeitung von telomerisierungsgemischen - Google Patents

Verfahren zur destillativen aufarbeitung von telomerisierungsgemischen

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur destillativen Auf­ arbeitung von Telomerisierungsgemischen aus der Übergangsmetallkom­ plex-katalysierten Telomerisierung von 1,3-Butadien mit Wasser.
Die Telomerisierung von Diolefinen, insbesondere 1,3-Butadien, mit Wasser in Gegenwart von homogen im Reaktionsmedium gelösten Übergangs­ metallkomplexen, insbesondere mit Palladium-Phosphin-Komplex-Katalysa­ toren, zu den isomeren Octadienolen I und II, insbesondere 2,7-Octa­ dien-1-ol I, gemäß Gleichung (1)
ist z. B. aus dem Artikel von A. Behr in "Aspects of Homogeneous Cata­ lysis", Band 5, Seite 3 bis 25, Herausgeber: R. Ugo, Reidel Publishing Company, Dordrecht 1984 bekannt. Zweckmäßigerweise wird die Palladium­ katalysierte Telomerisierung von 1,3-Butadien mit Wasser in Gegenwart von Kohlendioxid durchgeführt (s. hierzu: DE-A 20 18 054; US-A 36 70 032), das als Cokatalysator dieser Umsetzung einen erhöhten Umsatz und eine Verbesserung von deren Selektivität bewirkt. Als Lö­ sungsmittel für diese Umsetzung können beispielsweise solche Lösungs­ mittel verwendet werden, in denen sich sowohl das Butadien als auch das Wasser lösen, beispielsweise Ether, wie Tetrahydrofuran oder Dio­ xan oder Alkohole, wie Isopropanol oder tert.-Butanol.
Obwohl mittlerweile eine Vielzahl gut wirksamer Katalysator/Ligand/Lö­ sungsmittel-Systeme für die Telomerisierung von 1,3-Butadien mit Was­ ser zur Verfügung stehen, beispielsweise die in DE-A 39 25 217, DE- A 38 06 305, US-A 42 60 750, US-A 43 56 333, US-A 44 17 079, EP-A 3 61 304 und EP-A 2 87 066 beschriebenen, birgt die Telomerisierung von 1,3-Butadien mit Wasser, insbesondere im industriellen Maßstab, noch eine Vielzahl von Problemen, die hauptsächlich mit der Aufarbei­ tung der in der Regel Edelmetall-, insbesondere Palladium-haltigen Re­ aktionsmischung verbunden sind. Ursache hierfür ist einesteils die Neigung der homogen im Reaktionsmedium gelösten Übergangsmetallkomple­ xe, insbesondere der Palladiumkomplexe, zur Zersetzung unter Abschei­ dung des betreffenden metallischen Katalysatorbestandteils an den Wan­ dungen von Reaktoren, Rohren und Aufarbeitungsreparaturen, andernteils die Neigung der Octadienole zur Bildung hochsiedender Ether unter den Bedingungen der Aufarbeitung. Es wurden daher eine Reihe von Verfahren entwickelt, um die Aufarbeitung der Reaktionsmischungen aus der Buta­ dien/Wasser-Telomerisierung zu verbessern, bislang konnte jedoch kein Verfahren gefunden werden, das zufriedenstellend arbeitet.
In EP-A 2 87 066 wird ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von 2,7-Octadien-1-ol beschrieben, wobei eine organische Phase, welche das Wertprodukt enthält, von der wäßrigen Phase, in der der Katalysa­ tor gelöst ist, durch Extraktion mit n-Hexan abgetrennt wird. Zu die­ sem Zweck werden wasserlösliche Katalysatorsysteme eingesetzt, in de­ nen das als Katalysatorkomponente verwendete Palladium von mit hydrophilen Sulfonatgruppen substituierten Phosphin-Liganden, wie dem Diphenyl-(m-sulfonatophenyl-)phosphin, komplexiert wird. Wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens ist, daß ein Teil der Palladiumkomplexe in der organischen Phase gelöst bleibt und mit dieser ausgetragen wird. Dies hat im Dauerbetrieb des Verfahrens beträchtliche Edelmetallverlu­ ste zur Folge, die das Verfahren unwirtschaftlich machen.
EP-A 3 61 304 beschreibt ein destillatives Verfahren zur Abtrennung der Telomerisierungsprodukte vom Palladium-Komplex-Katalysator, wobei die erhaltenen Octadienole bei 90 bis 120°C und bei vermindertem Druck ab­ destilliet werden. Zur Stabilisierung des Palladium-Katalysators ge­ gen Zersetzung und Abscheidung von Palladium müssen der Reaktionsmi­ schung vor deren Destillation zusätzlich 50% der ursprünglich eingesetzten Menge an Phosphinligand zugesetzt werden. Bei dieser Vor­ gehensweise scheidet sich der Palladium-Katalysator als gelber Fest­ stoff ab und wird nach seiner Abtrennung vom hochsiedenden Sumpfpro­ dukt der Destillation in die Umsetzung zurückgeführt. Unwirtschaftlich an diesem Verfahren ist der zusätzliche Verbrauch am Phosphinligand und die zusätzlich erforderliche Maßnahme der Abtrennung des ausge­ fällten Katalysators von den Hochsiedern.
Nach den Verfahren gemäß DE-A 38 06 305 und DE-A 39 25 217 wird die Telomerisierung in einem hochsiedenden Lösungsmittel durchgeführt und die gebildeten Octadienole werden destillativ vom Lösungsmittel, den Hochsiedern des Sumpfproduktes und dem darin gelösten Palladiumkataly­ sator abgetrennt. Der Hauptnachteil dieser Verfahren ist, daß zur Ver­ meidung einer Katalysatorschädigung und Edelmetallabscheidung unter sehr schonenden Bedingungen destilliert werden muß, wodurch nur nie­ drige Raum-Zeit-Durchsätze möglich sind. Darüber hinaus wird der im Telomerisierungsgemisch enthaltene Ligand als auch der Katalysator zum Teil mit dem Destillat ausgetragen und muß bei der Rückführung des Sumpfproduktes in den Reaktor ergänzt werden. Dies wirkt sich nachtei­ lig auf die Wirtschaftlichkeit dieser Verfahren aus.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfah­ ren zu finden, das die Aufarbeitung von Telomerisierungsgemischen aus der Übergangsmetallkomplex-katalysierten, insbesondere der Palladium- Komplex-katalysierten Telomerisierung von l,3-Butadien mit Wasser er­ möglicht, ohne die oben geschilderten Nachteile der bekannten Verfah­ ren zu haben. Insbesondere sollte es dieses Verfahren ermöglichen, Octadienole auf wirtschaftliche Weise und möglichst ohne Beeinträchti­ gung des Katalysators oder Katalysatorverluste von der Telomerisie­ rungsmischung abzutrennen. Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfin­ dung war es, die Bildung hochsiedender Ether der Octadienole während der Aufarbeitung der Reaktionsmischung auf einem möglichst niedrigen Niveau zu halten.
Dementsprechend wurde ein Verfahren zur destillativen Aufarbeitung von Telomerisierungsgemischen aus der Übergangsmetallkomplex-katalysierten Telomerisierung von 1,3-Butadien mit Wasser gefunden, das dadurch ge­ kennzeichnet ist, daß man die Telomerisierungsmischung im Gegenstrom zu Wasserdampf durch die Destillationsapparatur leitet.
Überraschenderweise konnte festgestellt werden, daß die Wirksamkeit der destillativen Abtrennung der Octadienole von den hochsiedenden Komponenten der Telomerisierungsmischung durch die Anwendung des er­ findungsgemäßen Verfahrens deutlich verbessert wird und höhere Durch­ sätze bei schonenderen Bedingungen bei der Destillation möglich sind, ohne daß die katalytische Wirksamkeit des homogen in der Telomerisie­ rungsmischung gelösten Katalysators beeinträchtigt wird. Darüber hin­ aus gelingt es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, die Bildung von hochsiedenden Ethern der Octadienole auf einem niedrigen Niveau zu halten.
Zur erfindungsgemäßen Aufarbeitung des Telomerisierungsgemisches aus der 1,3-Butadien/Wasser-Telomerisierung wird vorteilhaft nach dem Ver­ fahren vorgegangen, dessen Prinzip im Fließbild der Figur schematisch dargestellt ist. Der Einfachheit halber wird das erfindungsgemäße Ver­ fahren im folgenden beispielhaft am Verfahrensfließbild gemäß Figur veranschaulicht, wobei allerdings betont werden muß, daß es sich bei dem Verfahrensfließbild gemäß Figur aus Gründen der Anschaulichkeit um ein stark vereinfachtes Verfahrensschema handelt, das allerdings jeder Fachmann beim Bau einer Anlage nach dem Stand der Technik apparativ auszugestalten weiß. Die zum Betrieb einer solchen Anlage erforderli­ chen Pumpen, Druckregelungsventile und ähnliches wurden daher in der Figur nicht eingezeichnet. Selbstverständlich kann das Verfahrensprin­ zip gemäß Fließbild modifiziert werden, zum Beispiel indem man das er­ findungsgemäße Verfahren diskontinuierlich ausführt, ohne daß man vom Kern der Erfindung, nämlich dem Durchleiten der Telomerisierungsmi­ schung durch die Destillationsapparatur im Gegenstrom zu Wasserdampf, abweicht.
Zur Aufarbeitung wird das im Reaktor 1 erzeugte und gegebenenfalls auf den Druck in der Destillationsapparatur entspannte Telomerisierungsge­ misch, das außer dem Telomerisierungsprodukt, nämlich den isomeren Octadienolen I und II, als weitere Hauptkomponenten das verwendete Lö­ sungsmittel, den Übergangsmetallkomplexkatalysator, beispielsweise ei­ nen Palladiumkomplexkatalysator, überschüssigen Liganden, zum Beispiel ein Trialkyl- oder Triarylphosphin und Hochsieder, wie die bereits er­ wähnten Octadienylether, beispielsweise die Bis-octadienylether der Formeln III und IV
enthält, über die Leitung 2 auf die Destillationsapparatur 3, welche vorteilhaft Verdampfer sein kann, gegeben und bei vermindertem Druck verdampft, wobei Wasserdampf und gewünschtenfalls ein Inertgas im Ge­ genstrom zur Telomerisierungsmischung durch diese Destillationsappara­ tur geleitet werden. Als Destillationsapparatur 3 können z. B. handels­ übliche Verdampfertypen, wie Dünnfilmverdampfer, insbesondere Fallfilm- oder Wischblattverdampfer, eingesetzt werden. Die Telomeri­ sierungsmischung wird zweckmäßigerweise im oberen Teil der Destillati­ onsapparatur eingeführt, wobei in diesem Falle der Wasserdampf und ge­ wünschtenfalls zusätzlich ein Inertgas der Telomerisierungsmischung aus den Leitungen 4 bzw. 13 entgegengeleitet werden. Dabei werden die in der Telomerisierungsmischung enthaltenen Octadienole vom Wasser­ dampf und gegebenenfalls dem Inertgas aus der Telomerisierungsmischung 5 ausgetragen, wohingegen sich der schwerflüchtige Rest der Telomerisie­ rungsmischung, der als Hauptbestandteil den Katalysator, schwerflüch­ tige Nebenprodukte, wie Octadienylether und gegebenenfalls hochsieden­ de Lösungsmittel sowie Restmengen an Wasser enthält, im Sumpf der Destillationsapparatur 3 sammelt.
Die aus der Destillationsapparatur 3 austretenden Brüden werden zweck­ mäßigerweise über die Leitung 5 in einen Kondensator 6 geleitet, der mit einem Flüssig-Flüssig-Phasenabscheider kombiniert sein kann. Selbstverständlich können als Kondensator und Phasenabscheider auch die entsprechenden, räumlich voneinander getrennten Apparaturen einge­ setzt werden. Nach der Kondensation der Brüden und anschließenden Pha­ sentrennung kann die organische Phase des Destillats über die Lei­ tung 7, ausgetragen und beispielsweise zur weiteren Reinigung des darin enthaltenen Octadienolproduktes einer Reindestillationskolonne zugeführt werden. Bei dieser Destillation kann auch gegebenenfalls im organischen Destillat enthaltenes Lösungsmittel zurückgewonnen und ge­ wünschtenfalls in den Reaktor 1 zurückgeführt werden. Die wäßrige Pha­ se des Destillates, die noch Spuren an Octadienolen enthalten kann, wird zweckmäßigerweise zum Zwecke der Im-Kreis-Führung des Wassers (Wasserdampfkreislauf) zurückgeführt, indem man sie über Leitung 8 wieder in den Wasserdampferzeuger 9 leitet, dort erneut in überhitzten Wasserdampf umwandelt und diesen wiederum über Leitung 4 dem Telomeri­ sierungsgemisch in der Destillationsapparatur 3 entgegenströmen läßt. Ein gegebenenfalls bei der Destillation der Octadienole mitverwendetes Inertgas kann gewünschtenfalls nach der Kondensation der Brüden eben­ falls wiedergewonnen und wieder in die Destillationsapparatur 3 zu­ rückgeleitet werden. Gegebenenfalls nicht umgesetztes 1,3-Butadien, das unter den angewandten Aufarbeitungsbedingungen gasförmig ist, kann gewünschtenfalls nach der Kondensation der Brüden im Kondensator 6 über die Vakuumpumpe 12 abgesaugt und anschließend wieder in den Reak­ tor 1 zurückgeführt werden.
Die bei der Destillation des Telomerisierungsgemisches in der Destil­ lationsapparatur 3 erhaltene katalysatorhaltige Sumpflösung wird vor­ teilhaft über Leitung 10 wieder in den Reaktor 1 zurückgeführt, wo sie sozusagen als Reaktionsmedium für die Telomerisierung von weiterem 1,3-Butadien und Wasser, welche über Leitung 11 dem Reaktor zugeführt werden können, dient. Gleichzeitig wird durch diese Maßnahme der Kata­ lysator in den Telomerisierungsreaktor zurückgeführt.
Die Im-Kreis-Führung der Sumpflösung (Sumpfkreislauf) hat weiterhin den unerwarteten Vorteil, daß durch sie eine unerwünschte, vermehrte Bildung von Hochsiedern, wie den Bis-octadienylethern, verhindert wird. Das Durchleiten von Wasserdampf durch die Destillationsapparatur im Gegenstrom zur Telomerisierungsmischung hat überraschenderweise die Hydrolyse eines Teils der Octadienylether zur Folge, wodurch der Octa­ dienyletherpegel erniedrigt wird. Wie bereits erwähnt, kann das erfin­ dungsgemäße Verfahren auch diskontinuierlich ausgeführt werden, jedoch kommen seine Vorteile bei der kontinuierlichen Verfahrensweise beson­ ders zur Geltung.
Die Destillation der Octadienole in der Destillationsapparatur 3 wird im allgemeinen bei Temperaturen von 50 bis 150°C, vorzugsweise bei Tem­ peraturen von 70 bis 130°C und bei einem Druck von weniger als 200 mbar, vorzugsweise von weniger als 120 mbar und insbesondere von weniger als 30 mbar vorgenommen, wobei die Druckangaben für den zwi­ schen dem Vakuumerzeuger 12 und dem Brüdenkondensator/Phasenabschei­ der 6 gemessenen Druck gelten. Der über Leitung 4 in dem unteren Teil der Destillationsapparatur 3 eingespeiste Wasserdampf wird im Wasser­ dampferzeuger vorzugsweise auf Temperaturen erhitzt, bei denen er un­ ter den in der Destillationsapparatur 3 vorliegenden Druckverhältnis­ sen überhitzt ist, dies sind in der Regel Temperaturen von 30 bis 130°C, insbesondere Temperaturen von 50 bis 110°C.
Wird der Telomerisierungsmischung in der Destillationsapparatur 3 zu­ sätzlich zum Wasserdampf ein unter den Bedingungen der destillativen Aufarbeitung inertes Gas entgegengeleitet, beispielsweise Stickstoff, Argon, Kohlendioxid oder Methan, so kann dieses Inertgas gewünschten­ falls, nach der Kondensation der Brüden, beispielsweise nach Passieren des Vakuumerzeugers 12, zurückgewonnen und erneut in die Destillati­ onsapparatur 3 eingeleitet werden.
Das dem Verdampfer zugeführte Telomerisierungsgemisch kann jedes zur Telomerisierung von 1,3-Butadien mit Wasser geeignete Lösungsmittel enthalten. Vorzugsweise werden im erfindungsgemäßen Aufarbeitungsver­ fahren jedoch Telomerisierungsgemische eingesetzt, die hochsiedende Lösungsmittel enthalten, welche unter den obengenannten Bedingungen der destillativen Aufarbeitung nicht oder nur im geringen Maße flüch­ tig sind. Besonders geeignete hochsiedende Lösungsmittel sind zum Bei­ spiel Dialkylsulfoxide oder Sulfone, wie Dimethylsulfoxid, Dimethyl­ sulfon oder Sulfolan (Tetrahydrothiophen-1,1-dioxid), cyclische Harnstoffe, zum Beispiel N,N′-Dimethylpropylenharnstoff oder N,N′-Di­ methylethylenharnstoff, sowie, besonders bevorzugt, Polyalkylenglykol­ ether der Formel V
in der die Reste Ri und R2 für C1- bis C4-Alkylgruppen stehen können, der Rest R3 für Wasserstoff oder eine Methylgruppe stehen kann und wor­ in der Index n eine ganze Zahl von 2 bis 6, insbesondere die Zahl 4, bedeuten kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Aufarbeitung von Telomerisierungs­ gemischen kann zur Aufarbeitung praktisch aller Telomerisierungsgemi­ sche aus der Telomerisierung von 1,3-Butadien mit Wasser eingesetzt werden, beispielsweise solchen, wie sie nach den Verfahren der ein­ gangs erwähnten Schriften erhältlich sind, auf die hiermit Bezug ge­ nommen wird. Das angewandte Telomerisierungsverfahren als auch der verwendete Telomerisierungskatalysator sind somit für den Erfolg des erfindungsgemäßen Aufarbeitungsverfahrens nicht kritisch. Desgleichen ist die Art des eingesetzten Ausgangsproduktes für den Erfolg des er­ findungsgemäßen Verfahrens in der Regel ohne Bedeutung. Beispielsweise können sowohl Telomerisierungsgemische, die bei der Telomerisierung von Reinbutadien als auch bei der Telomerisierung von l,3-Butadien- enthaltenden C4-Schnitten, wie sie zum Beispiel von Steamcrackern er­ zeugt werden, erhalten worden sind, nach dem erfindungsgemäßen Verfah­ ren wirtschaftlich aufgearbeitet werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewinnbaren Octadienole die­ nen als vielseitig verwendbare Zwischenprodukte. So können durch Hy­ drierung der Octadienole mit Wasserstoff in Gegenwart herkömmlicher Hydrierkatalysatoren, wie Raney-Nickel, Raney-Cobalt oder Palladium auf Aktivkohle, die betreffenden Octanole erhalten werden, die zum Beispiel mit Phthalsäureanhydrid zu Dioctylphthalaten verestert werden können, welche Weichmacher für Polyvinylchlorid sind. Des weiteren können die Octadienole durch Hydroformylierung und anschließende Hy­ drierung in die entsprechenden Nonandiole umgewandelt werden, welche als zweiwertige Alkohole bei der Herstellung von Polyurethanen und Po­ lyestern Verwendung finden.
Beispiele
In den folgenden Beispielen wurden Telomerisierungsgemische aufgear­ beitet, die nach dem folgenden Verfahren erzeugt worden waren:
51,6 g ml/h Katalysatorlösung, 39,6 ml/h (1,18 mol/h) 1,3-Butadien, 26,4 g/h (1,47 mol/h) Wasser und 1 l/h Kohlendioxid wurden in einem 2,4-l Hubrührautoklaven kontinuierlich bei einer Temperatur von 60°C und unter einem Druck von 10 bar umgesetzt.
Es wurden zwei verschiedene Katalysatorlösungen eingesetzt, die sich lediglich in der Art des verwendeten Lösungsmittels, Tetraethylengly­ koldimethylether (Tetraglyme) bzw. N,N′-Dimethylpropylenharnstoff (DMPU), unterschieden. Neben 5 kg des betreffenden Lösungsmittels ent­ hielten die Katalysatorlösungen jeweils 6,1 g (0,02 mol) Palladiumace­ tylacetonat, 15,7 g (0,06 mol) Triphenylphosphin und 3 g 2,6-Di-t-bu­ tyl-4-methylphenol als Antioxidans und Polymerisationsinhibitor.
Der Gehalt an 2,7-Octadien-1-ol im ausgetragenen, flüssigen Telomeri­ sierungsgemisch betrug 10,8 Gew.-% bei Verwendung von DMPU als Lö­ sungsmittel und 10,9 Gew.-% bei Verwendung von Tetraglyme als Lösungs­ mittel.
Die erhaltenen Telomerisierungsgemische wurden in einer Anlage gemäß Figur aufgearbeitet. Als Verdampfer wurde ein handelsüblicher Wisch­ blattverdampfer mit Doppelmantel benutzt, der einen Durchmesser von 36 mm und eine Länge von 800 mm hatte. Die Wischblattlänge betrug 420 mm. Die angegebene Destillationstemperatur bezieht sich auf die Heizöltemperatur, die im Heizöl gemessen wurde, unmittelbar nach dem es den Heizmantel des Verdampfers verlassen hatte. Die Druckmessung erfolgte zwischen dem Vakuumerzeuger und dem Brüdenkondensator.
Beispiel 1
1200 g der DMPU-haltigen Telomerisierungsmischung wurden mit einer Fördermenge von 230 g/h bei einer Temperatur von 90°C und einem Druck von 20 mbar auf den Verdampfer gegeben. Im Sumpfkreislauf wurden ca. 600 ml/h zurückgeführt und der Wasserdampfkreisstrom wurde auf ca. 400 g/h eingestellt. Nach Ende der Aufarbeitung wurde auf folgende Massenverteilung gemessen: 487 g Sumpflösung, 115 g organisches De­ stillat, 543 g wäßriges Destillat und 55 g Kühlfalleninhalt der Va­ kuumpumpe. Die gaschromatographische Untersuchung der erhaltenen Frak­ tionen ergab, daß sich 67% des ursprünglich in der Telomerisierungsmischung enthaltenen 2,7-Octadien-1-ols im organischen Destillat befanden und 33% in der Sumpflösung des Verdampfers.
Vergleichsbeispiel 1
Zu Vergleichszwecken wurden 1715 g der in Beispiel 1 eingesetzten Te­ lomersierungsmischung auf den Verdampfer gegeben, ohne daß der Telome­ risierungsmischung in der Destillationsapparatur Wasserdampf entgegen­ geleitet wurde. Da die Verdampfung des Telomerisierungsgemisches bei einer Temperatur von 90°C und einem Druck von 20 mbar nur langsam von­ statten ging, mußte die Menge an Telomerisierungsgemisch, mit der der Verdampfer beaufschlagt wurde, auf 114 g/h reduziert werden. Nach be­ endeter Aufarbeitung wurde die folgende Massenverteilung gemessen:
1384 g Sumpflösung, 315 g organisches Destillat und l6 g Kühlfallenin­ halt der Vakuumpuimpe. 70% des ursprünglich im Telomerisierungsgemisch enthaltenen 2,7-Octadien-1-ols befanden sich nach der Aufarbeitung noch in der Sumpflösung und nur 30% im organischen Destillat.
Beispiel 2
2895 g einer Tetraglyme-haltigen Telomerisierungsmischung wurden mit einer Fördermenge von 223 g/h und unter ansonsten gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 auf den Verdampfer gegeben.
Nach beendeter Destillation wurde die folgende Massenverteilung gemes­ sen: 1811 g Sumpflösung, 359 g organisches Destillat, 568 g wäßriges Destillat und 157 g Kühlfalleninhalt der Vakuumpumpe. Von der ur­ sprünglich im Telomerisierungsgemisch enthaltenen Octadienolmenge be­ fanden sich 88% im organischen Destillat und 12% in der Sumpflösung.
Vergleichsbeispiel 2
210 g der in Beispiel 2 eingesetzten Telomerisierungsmischung wurden bei einer Temperatur von 90°C und einem Druck von 20 mbar auf den Ver­ dampfer gegeben, ohne daß der Telomerisierungsmischung in der Destil­ lationsapparatur Wasserdampf entgegengeleitet wurde. Da die Verdamp­ fungsgeschwindigkeit unter diesen Bedingungen sehr niedrig war, mußte zur Durchführung der Destillation der Durchsatz durch den Verdampfer auf 70 g Telomerisierungsmischung/h erniedrigt werden. Nach beendeter Destillation wurde die folgende Massenverteilung gemessen: 126 g Sumpflösung, 65 g organisches Destillat, 19 g Kühlfalleninhalt der Va­ kuumpumpe. 83 % des ursprünglichen in der Telomerisierungsmischung enthaltenen 2,7-Octadien-1-ols befanden sich im organischen Destillat und 17% in der Sumpflösung.
Beispiel 3
Um zu überprüfen, ob die Katalysatoraktivität des Telomerisierungska­ talysators beim erfindungsgemäßen Aufarbeitungsverfahren erhalten bleibt und ob die im Zuge der destillativen Aufarbeitung im Verdampfer erhaltene, katalysatorhaltige Sumpflösung ohne Beeinträchtigung der Telomerisierung in den Telomerisierungsreaktor zurückgeführt werden kann, wurden 100 g der nach Beispiel 1 erhaltenen Sumpflösung nach Zu­ satz von 18 g Wasser in einem 300 ml Autoklaven vorgelegt. Es wurden 21 ml (0,63 mol) 1,3-Butadien sowie 4,4 g Kohlendioxid in den Autokla­ ven gepreßt und die Mischung 6 h unter Rühren auf einer Temperatur von 60°C gehalten. Danach wurde der Reaktor auf Raumtemperatur abgekühlt, entspannt und der flüssige, einphasige Reaktoraustrag gaschromatogra­ phisch untersucht, wobei als interner Standard n-Octanol verwendet wurde.
Bei diesem diskontinuierlichen Versuch zur Rückführung der Sumpflösung des Verdampfers in den Telomerisierungsreaktor wurden bei einem 1,3-Butadien-Umsatz von 55,3% für die in der Tabelle aufgelisteten Produkte die in Spalte I genannten Selektivitäten ermittelt. Zum Ver­ gleich dazu sind in Spalte II die Produktselektivitäten aufgeführt, die bei einem l,3-Butadienumsatz von 53,3% mit frischer Katalysator­ lösung unter ansonsten gleichen Bedingungen wie in Beispiel 3 bei kon­ tinuierlichem Reaktorbetrieb erhalten wurden.
Tabelle
Diese Versuchsergebnisse zeigen, daß die Katalysatoraktivität und -se­ lektivität für die Telomerisierung von 1,3-Butadien mit Wasser durch das erfindungsgemäße Aufarbeitungsverfahren nicht beeinträchtigt wer­ den.

Claims (6)

1. Verfahren zur destillativen Aufarbeitung von Telomerisierungsgemi­ schen aus der Übergangsmetallkomplex-katalysierten Telomerisierung von l,3-Butadien mit Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß man die Telomerisierungsmischung im Gegenstrom zu Wasserdampf durch die Destillationsapparatur leitet.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Telomerisierungsmischung im Gegenstrom zu Wasserdampf und zusätz­ lich zu einem unter den Destillationsbedingungen inerten Gas durch die Destillationsapparatur leitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die De­ stillation bei einem Druck von weniger als 200 mbar durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die kondensierten Brüden aus der Destillation in eine organische und eine wäßrige Phase trennt, die wäßrige Phase überhitzt und den überhitzten Dampf im Gegenstrom zur Telomerisierungsmischung er­ neut durch die Destillationsapparatur leitet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Sumpfprodukt der Destillation in den Telomerisierungsreaktor zu­ rückführt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als De­ stillationsapparatur einen Dünnfilmverdampfer verwendet.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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