DE422313C

DE422313C - Verfahren zur Herstellung und Verwendung eines Adsorptionsmittels zur Reinigung von Alkoholen und OElen

Info

Publication number: DE422313C
Application number: DER53280D
Authority: DE
Original assignee: RIERI WERK ELISABETH RICHTER
Current assignee: RIERI WERK ELISABETH RICHTER
Priority date: 1921-06-14
Filing date: 1921-06-14
Publication date: 1925-11-28

Description

Verfahren zur Herstellung und Verwendung eines Adsorptionsmittels zur Reinigung von Alkoholen und Ölen. Mit dem nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Adsorptionsmittel sollenAlkohole wie deren wäßrige Lösungen von den mitgeführten Fuselölen und empyreumatischen Stoffen befreit werden.
Gleichzeitig wird durch dieses Mittel eine Klärung trüber Mischungen erreicht, insbesondere auch von ölen und Fetten.
Das Adsorptionsmittel wirkt hauptsächlich mechanisch.
Die Wirkung besteht darin, daß es in der behandelten Flüssigkeit ein großes Volumen annimmt und beim Absetzen alle Trübungen verursachenden Substanzen mit sich zu Boden zieht.
Außerdem adsorbiert die voluminöse Masse durch Oberflächenwirkung Fuselöle und andere den Wert von Spirituosen und Ölen beeinträchtigende Geschmacks- und Geruchsstoffe, sogenannte empyreumatische Stoffe.
Die Reinigung der Spirituosen und Öle, insbesondere von Trübungen, welche sich in kolloidaler Lösung befanden oder sich schwer absetzten, und außerdem von unangenehm riechenden und schmeckenden Begleitsubstanzen, geschah bisher durch Behandlung mit verschiedenen Kohlensorten, Tonerdeverbindungen und Silikaten. Es kam namentlich in Betracht Holzkohle verschiedener Art, welche aber den Nachteil hat, daß sie nur ganz frisch aktiviert einige Wirkung besitzt und außerdem eine tagelange Behandlung des zu klärenden Materials erfordert.
Die Tonerdeverbindungen wurden seither nur bei 5o' getrocknet angewandt und hatten den Nachteil, daß ihre Wirkung auf die Entfernung der Trübstoffe begrenzt war.
Kieselgur wirkte auch nur auf Trübstoffe, nicht aber auf gelöste Geruch- oder Geschmackstoffe.
Auch alle anderen bisher verwendeten Stoffe, wie spanische Erde, Asbest usw., befriedigten nicht in ihrer Wirkung.
Gemäß vorliegender Erfindung wurde erkannt, daß durch geeignetes Glühen aktiviertes Aluminiumhydroxyd sowie ebenso aktivierte Kieselsäure in Verbindung mit aktivierter Kohle alle die Nachteile der vorgenannten und bisher bekannten Reinigungsmittel vermeidet und bei kürzester Behandlung das Material nicht schädigt, sondern nur die dem Produkt nachteiligen Stoffe entfernt, wobei offenbar ein Zusammenwirken der Komponenten des Mittels den Erfolg zeitigt.
Das Verfahren der Herstellung des Adsorptionsmittels ist das folgende: Kieselsäure wird mit Laubholzkohle (Lindenkohle) in passenden Verhältnissen miteinander vermischt und der Mischung dann Tonerdehydroxyd zugesetzt und so lange gemischt, bis die Mischung eine gleichmäßige hellgraue Farbe angenommen hat. Als Mischungsverhältnis hat sich im allgemeinen folgendes bewährt: io Teile terra silicea, 2 Teile carbo ligni tiliae"' ioo Teile aluminium oxydatum hydricum. Das Mischungsverhältnis kann je nach der zu behandelnden Flüssigkeit Abänderungen erfahren.
Die Mischung wird in einem geschlossenen Gefäß unter Luftabschluß bis zur Rotglut erhitzt, dann nach erfolgter ,Ukühlung nochmals gemischt und hiernach bis zur hellen Rotglut erhitzt, worauf dieselbe nach ihrer Abkühlung schnell in bereitgehaltene trockene Gefäße eingefüllt und in diesen unter Luftabschluß bis zur Verwendung aufbewahrt wird.
Die Anwendung des Adsorptionsmittels geschieht in folgender Weise: Eine bestimmte Menge des auf vorbeschriebene Weise hergestellten Pulvers wird der zu behandelnden Flüssigkeit zugesetzt und die Masse dann geschüttelt bzw. durch maschinelle Einrichtungen dauernd einige Zeit in Bewegung gehalten, -welche so stark sein muß, daß das Adsorptionsmittel keine Zeit hat, sich abzusetzen.
Nach dem Schüttelprozeß wird die erhaltene Mischung entweder decantriert oder vermittels Filtration von dem Adsorptionsmittel getrennt.
Schließlich kann das gebrauchte Adsorptionsmittel durch Ausglühen unter Luftabschluß wieder gebrauchsfähig gemacht werden.

Claims

PATENT-ANspRucH: Verfahren zur Herstellung und Verwendung eines Adsorptionsmittels zur Reinigung von Alkoholen und _ölen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung von Kieselsäure, Tonerdehydroxyd und Lindenkohle geglüht wird und daß das so erhaltene Präparat in die zu reinigenden Flüssigkeiten eingetragen und mit diesen zusammen geschüttelt wird, wonach dann eine Trennung des Adsorptionsmittels von der behandelten Flüssigkeit erfolgt.