DE4222188A1 - Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit Laserstrahlen - Google Patents
Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit LaserstrahlenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten von
Werkstücken mit Laserstrahlen.
Beim Bearbeiten von metallischen Werkstücken mit einem La
serstrahl, insbesondere beim Laserschweißen und Laserschnei
den, entstehen durch die Einbringung hoher Energie, durch
Fehlanpassung der Fokuslage, durch unzureichende Schutzgas
führung oder durch Verunreinigung auf oder im zu bearbei
tenden Werkstück unvermeidbare Schweißspritzer. Bei diesen
Schweißspritzern handelt es sich um flüssige Metallperlen,
die mit hoher Geschwindigkeit auf in der Nähe der Bearbei
tungsstelle befindliche Metallflächen, beispielsweise die
Oberfläche des Werkstückes selbst oder Haltevorrichtungen
für das Werkstück, aufprallen und haften bleiben können.
Diese Schweißspritzer müssen für viele Anwendungsfälle mit
hohem Aufwand entfernt werden. Dies ist beispielsweise
notwendig bei Profilen, die in der chemischen Industrie
oder in der Lebensmittelindustrie Verwendung finden. Auch
bei Rohren, die Warmwasser führen sollen, sind Schweiß
spritzer schädlich, da sie Angriffsflächen für Korrosion
bilden.
Ein Entfernen der Schweißspritzer muß beispielsweise auch
dann erfolgen, wenn weitere Bearbeitungsschritte, bei
spielsweise ein Umformen durch Tiefziehen von geschweißten
Flachprofilen, vorgesehen sind, da dann durch die Schweiß
spritzer in der Oberfläche Riefen erzeugt werden kön
nen.
Schweißspritzer treten auch beim Laserschneiden auf, wenn
mit einem Druckgasstrahl das flüssige Metall aus der
Schneidfuge geblasen wird. Bei doppelbödigen Werkstücken,
bei denen der Bearbeitungsstelle eine Wand des Werkstückes
gegenüberliegt, beispielsweise bei Hohlprofilen, in denen
mit einem Laserstrahl Ausschnitte gemacht werden, können
sich Schmelzspritzer auf dieser Wand niederschlagen, die
dann wegen der schweren Zugänglichkeit dieser Oberflächen
nur mit hohem Aufwand zu entfernen sind.
Um die Schweißspritzer aufzufangen, ist es bekannt, den
speziellen Aufgaben angepaßte Schutzvorrichtungen aus fe
sten Materialien, beispielsweise aus Keramik oder aus Me
tall, zu verwenden. Alle diese Schutzvorrichtungen haben
den Nachteil, daß sie für die spezielle Anwendung beson
ders angepaßt werden müssen, sehr teuer sind und einem
großen Verschleiß unterliegen. Außerdem können die
Schweißperlen von der Oberfläche dieser Schutzvorrichtun
gen abprallen und erneut auf das Werkstück zurückfallen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zum Bearbeiten von Werkstücken mit einem Laserstrahl
anzugeben, mit dem eine Verunreinigung des zu bearbeiten
den Werkstückes mit Schmelz- oder Schweißspritzern weit
gehend vermieden wird und bei dem die Schmelz- oder
Schweißspritzer wirkungsvoll aufgefangen und entsorgt
werden können.
Die genannte Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren nach
Patentanspruch 1. Da zum Laserbearbeiten von Werkstücken
in einem der Bearbeitungsstelle benachbarten Bereich
wenigstens ein Teil der Oberfläche des Werkstückes durch
ein hitzebeständiges textiles Material abgedeckt wird,
werden die Schweißspritzer von der Oberfläche des Werk
stückes abgehalten. Da anstelle einer Schutzvorrichtung
aus festen Materialien ein Fasern enthaltendes flexibles
Material vorgesehen ist, werden die Schweißspritzer
außerdem wirkungsvoll aufgefangen und können einfacher
entsorgt werden als mit den bekannten festen Schutzvor
richtungen.
Als textiles Material sind alle Arten von Textilwaren zu
verstehen, die Fäden, Garne oder Fasern unterschiedlich
ster Art enthalten. Dies sind z. B. Gewebe, Gewirke, Ge
stricke, Filze, Vliese, Netze oder Verbundstoffe.
Die Schweißspritzer haften dabei besonders gut an textilen
Flächengebilden an, wenn diese in einer gewebten oder ge
wirkten, vorzugsweise in Form eines Tweedgewebes vorliegen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein
hochfloriges textiles Material vorgesehen. Da das textile
Material aus hitzebeständigen Fasern aufgebaut ist, blei
ben die Spritzer innerhalb der Fasern haften, ohne daß sie
mit den Fasern verschmelzen. Die Schweißspritzer können
daher nach dem Schneiden oder Schweißen leicht durch Aus
blasen oder Waschen des textilen Materials entfernt wer
den. Dadurch ist dessen mehrfache Wiederverwendung mög
lich.
Das textile Material hat außerdem den Vorteil, daß es an
verschiedene geometrische Formen leicht angepaßt werden
kann, das es flexibel ist.
Besonders geeignet sind textile Materialien auf der Grund
lage von mineralischen Fasern. Vorzugsweise sind Fasern
vorgesehen, die als Bestandteile neben Siliziumdioxid An
teile von Calziumdioxid, Aluminiumoxid, Boroxid, Natri
umoxid, Kaliumoxid oder Magnesiumoxid enthalten. Ein der
artiges textiles Material ist beispielsweise unter dem
Namen "Zetex Plus" im Handel erhältlich.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist beim
Bearbeiten von Hohlprofilen im Bereich der Bearbeitungs
stelle auf der Innenseite des Hohlprofils ein eine zur Be
arbeitungsstelle hin offenes, einen Hohlraum bildendes
textiles Material angeordnet, in das vorzugsweise Schutz
gas eingeblasen wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin
dung wird das textile Material relativ zum Werkstück und
zum Laserstrahl bewegt, wobei die Bewegung relativ zum
Laserstrahl wesentlich langsamer erfolgt als die Bewegung
gegen das Werkstück.
Insbesondere ist bei der Bearbeitung von Hohlprofilen das
textile Material in einem Schlitten angeordnet, der längs
der Bearbeitungsnaht verschoben wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin
dung ist vorgesehen, das textile Material auf dem zu be
arbeitenden Werkstück abzurollen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist besonders geeignet
zum Schutz der Innenwandung beim Schweißen und Schneiden
von Hohlprofilen und Rundrohren, zum Laserschneiden von
Blechen, zum Laserschweißen von Blechen in allen Schweiß
nahtarten und zum Laserschweißen von rotationssymmetri
schen Teilen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Aus
führungsbeispiele der Zeichnung verwiesen, in deren
Fig. 1 ein zu verschweißendes Werkstück mit einem gemäß
der Erfindung darauf angeordneten textilen Material
veranschaulicht ist.
Die Fig. 2 und 3 veranschaulichen vorteilhafte Ausge
staltungen des Verfahrens gemäß der Erfindung beim Bear
beiten von Hohlprofilen.
In den Fig. 4 und 5 sind in perspektivischer Ansicht
bzw. in einem Längsschnitt geeignete Vorrichtungen zur
Durchführung des Verfahrens beim Schweißen von Rohren dar
gestellt.
Fig. 6 zeigt ebenfalls in einem Querschnitt eine vorteil
hafte Anordnung zur Durchführung des Verfahrens beim
Schweißen von Blechen.
Gemäß Fig. 1 ist der aus einen Schweißkopf 1 eines La
serschweißgerätes austretende Laserstrahl zum Schweißen
von Werkstücken 2 auf eine einen schmalen Spalt zwischen
den zu fügenden Werkstücken 2 bildende Bearbeitungsstel
le 3 gerichtet. Im Bereich der Bearbeitungsstelle 3 sind
die Werkstücke 2 vorzugsweise sowohl auf der dem Schweiß
kopf 1 zugewandten Seite als auch auf ihrer vom Schweiß
kopf 1 abgewandten Seite mit einem textilen Material 4
abgedeckt. Im Beispiel der Fig. 1 erfolgt die Abdeckung
dadurch, daß das textile Material 4 unmittelbar auf den
Oberflächen der Werkstücke 2 angeordnet ist.
Die Bearbeitungsstelle 3 selbst ist von der Abdeckung
durch das textile Material 4 freigelassen, um eine Bear
beitung des Werkstückes 2 durch den Laserstrahl zu ermög
lichen.
Bei dem textilen Material 4 handelt es sich um ein flexib
les textiles Flächengebilde, das aus hitzebeständigen
Fasern, vorzugsweise asbestfreie mineralische Fasern, auf
gebaut ist. Durch die Flexibilität des textilen Materials
4 kann dieses leicht an gekrümmte Oberflächen des Werk
stückes 2 angepaßt werden. Zwischen dem Werkstück 2 und
dem textilen Material 4 befindet sich nur ein kleiner
Spalt. Vorzugsweise liegt das textile Material 4 unmittel
bar auf der zu schützenden Oberfläche auf, so daß sich
zwischen dem Werkstück 2 und dem textilen Material 4 kein
Spalt bilden kann, in dem Schweißspritzer eindringen
können.
Entsprechend Fig. 2 ist beim Schweißen eines Rohres 22
an der Innenwand des Rohres 22 ein textiles Material 42
angeordnet, das die gesamte Innenwand des Rohres 22 nahezu
vollständig bedeckt. Nur im Bereich der Schweißstelle 3
weist das vom textilen Material 42 gebildete rohrförmige
Hohlprofil einen Spalt auf, durch den die Schweißspritzer
in das Innere des vom textilen Material 42 gebildeten
Hohlraums eindringen können und dort festgehalten werden.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist das im Inneren
des Rohrs 22 befindliche textile Material 44 ebenfalls zu
einem Hohlprofil geformt, dessen Querschnitt allerdings
geringer ist als der Querschnitt des zu schweißenden
Rohres 22.
Gemäß Fig. 4 ist das textile Material 42 in einem Schlit
ten 10 angeordnet, der relativ zum Rohr 22 bewegt wird.
Das Rohr 22 wird bei der Bearbeitungsstelle 3 durch den
mit einem Pfeil 6 symbolisch dargestellten Laserstrahl
verschweißt und in Richtung des Pfeils 8 weiterbewegt. Vor
der Schweißstelle 3 wird das Rohr 22 gemeinsam mit dem
textilen Material 42 zusammengefaltet, so daß sich ein
anfangs breiter Schlitz 12 bildet, der sich zur Bearbei
tungsstelle 3 hin zu einem schmalen Schlitz verengt,
dessen Breite im wesentlichen der Breite des Spaltes des
Rohres 22 entspricht. Das textile Material 42 wird durch
den Schlitten 10 zu einem rohrförmigen Hohlprofil geformt,
das in Richtung der Bewegung des Rohres mit einem End
stopfen 16 verschlossen ist. In den auf diese Weise durch
das textile Material 42 gebildeten, zur Bearbeitungsstelle
hin offenen Hohlraum kann außerdem Schutzgas eingeblasen
werden, so daß im Bereich der Bearbeitungsstelle eine
äußerst effektive Schutzgasatmosphäre entsteht.
Gemäß Fig. 5 ist ein Schlitten 11 zur Aufnahme eines
ebenfalls rohrförmig zusammengelegten textilen Materials
44 vorgesehen, bei dem aber, ebenso wie im Ausführungsbei
spiel der Fig. 3, der Außendurchmesser des rohrförmig
zusammengeführten textilen Materials 44 kleiner ist als
der Innendurchmesser des zu verschweißenden Rohres 22. Das
Rohr 22 wird während des Schweißens in Richtung des Pfeils
8 nach links bewegt. Mit Hilfe eines am Endstopfens 16
befestigten und über eine Umlenkrolle 30 laufenden Drah
tes 18 sowie eines am Schlitten 11 befestigten Drahtes 19
kann sichergestellt werden, daß der Schlitten 11 zur Be
arbeitungsstelle 3 im wesentlichen stationär bleibt. An
stelle der Drähte 18 und 19 kann auch eine am Schlitten 11
befestigte Stange vorgesehen sein. Durch die Drähte 18 und
19 oder durch die Stange wird zusätzlich eine Längsbewe
gung des Schlittens 11 relativ zur Bearbeitungsstelle 3
ermöglicht, so daß zum Sammeln der Schweißspritzer das ge
samte, innerhalb des Schlittens 11 befindliche textile Ma
terial ausgenutzt werden kann. Im Beispiel der Figur be
wegt sich während des Schweißvorgangs der Schlitten 11
allmählich nach links, so daß sich zu Beginn des
Schweißens die Schweißspritzer zunächst am linken Ende des
Schlittens 11 sammeln können. Außerdem ist der innerhalb
des Schlittens 11 durch das textile Material 44 gebildete
Hohlraum an eine Leitung 32 angeschlossen, durch die
Schutzgas eingeblasen werden kann.
Gemäß Fig. 6 ist beim Verschweißen zweier Bleche 2 vorge
sehen, ein textiles Material 46 unterhalb der Bearbei
tungsstelle 3 auf eine Rolle 34 mit nach innen gewölbtem
Außenmantel aufzulegen, so daß sich zur Bearbeitungsstelle
3 hin ein Hohlraum ergibt, dessen Schnitt quer zur Bear
beitungsrichtung und parallel zum Laserstrahl die Gestalt
eines Kreisabschnittes hat. Die Rolle 34 wird dann während
der Bearbeitung mit der Geschwindigkeit der Längsbewegung
der Bleche 2 abgerollt, so daß die Rollenachse relativ zum
Schweißkopf 1 ruht.
Anstelle einer Rolle mit gewölbten Außenmantel kann auch
eine Rolle mit zylindrischem Außenmantel vorgesehen sein,
auf die zwei durch einem bis in die Rolle hinabreichenden
Spalt getrennte Bänder aus textilem Material angeordnet
sind.
Das Verfahren ist auch bei anderen als metallischen Werk
stücken anwendbar und immer dann vorteilhaft, wenn durch
das Einbringen von thermischer Energie die Gefahr einer
Verunreinigung der Werkstückoberfläche gegeben ist.
Claims (11)
1. Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken (2) mit einem
Laserstrahl, bei dem während des Bearbeitens in einem der
Bearbeitungsstelle (3) benachbarten Bereich wenigstens ein
Teil der Oberfläche des Werkstückes (2) durch ein hitzebe
ständiges textiles Material (4) abgedeckt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet , daß das textile Material (4)
auf der Oberfläche des Werkstückes (2) angeordnet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein saugfähiges texti
les Material (4) vorgesehen ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß ein
gewebtes oder gewirktes textiles Material vorgesehen ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das textile Material (4)
ein Tweedgewebe ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß ein
hochfloriges textiles Material (4) vorgesehen ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß beim Be
arbeiten von Hohlprofilen (22) im Bereich der Bearbei
tungsstelle (3) auf der Innenseite des Hohlprofils (22)
ein einen zur Bearbeitungsstelle (3) hin offenen Hohlraum
bildendes textiles Material (42) angeordnet ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß in den Hohlraum Schutzgas
eingeblasen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß das tex
tile Material (44) relativ zum Werkstück (22) und zum
Laserstrahl (6) bewegt wird, wobei die Bewegung relativ
zum Laserstrahl (6) wesentlich langsamer erfolgt als die
Bewegung gegen das Werkstück (22).
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das textile Material (44)
in einem Schlitten (11) angeordnet ist, der längs der Be
arbeitungsnaht gleitet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß das tex
tile Material (46) auf dem zu bearbeitenden Profil abge
rollt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924222188 DE4222188A1 (de) | 1992-07-06 | 1992-07-06 | Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit Laserstrahlen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924222188 DE4222188A1 (de) | 1992-07-06 | 1992-07-06 | Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit Laserstrahlen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4222188A1 true DE4222188A1 (de) | 1994-01-13 |
Family
ID=6462608
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924222188 Withdrawn DE4222188A1 (de) | 1992-07-06 | 1992-07-06 | Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit Laserstrahlen |
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Country | Link |
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