DE4221140A1 - Raupenfahrzeug für den Einsatz in Hohlräumen, wie Röhren - Google Patents
Raupenfahrzeug für den Einsatz in Hohlräumen, wie RöhrenInfo
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- Instruments For Viewing The Inside Of Hollow Bodies (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Raupenfahrzeug für den Einsatz
in Hohlräumen, wie Röhren, insbesondere zum Transport einer
Kamera, mit einer wenigstens einen Antriebsmotor für einen
Raupenantrieb aufweisenden Karosserie, wobei der Raupen
antrieb mindestens eine Raupenkette zu beiden Seiten der
Karosserie aufweist, die an jeweils wenigstens zwei Ketten
rädern geführt sind.
Derartige Raupenfahrzeuge in Kleinbauweise werden in be
kannter Weise dazu benutzt, eine angebaute Fernsehkamera
durch enge Röhren hindurchzuführen, beispielsweise Rohr
leitungen eines Wasser- oder Abwassersystems, um Risse,
Beschädigungen, Verstopfungen od. dgl. zu erkennen. Hierzu
zieht das Raupenfahrzeug wenigstens ein Kabel zur
Videoübertragung und zur Versorgung des eingebauten Elektro
motors hinter sich her. Bei sehr starken Rohrkrümmungen
besteht nun die Gefahr, daß die eine Raupenkette an der
äußeren Bogenwandung mit größerem Radius hochklettert und
dabei noch von der anderen Raupenkette an der inneren Bogen
wandung unterstützt wird, so daß das sich bei Geradeausfahrt
selbst im Rohr zentrierende Raupenfahrzeug im Bogen kippt.
Dies führt zu Beschädigungen nicht nur durch den Kippvorgang
selbst, sondern auch durch das erforderliche Zurückziehen
des Raupenfahrzeugs mittels der elektrischen Kabelverbindun
gen aus dem Röhrensystem. Ein weiterer Nachteil besteht
in dem Zeitverlust bei der Rohrprüfung, da ein erneuter
Einsatz des Raupenfahrzeugs an derselben Stelle erforderlich
wird. Auch dieser weitere Einsatz kann selbstverständlich
wiederum zum Kippen führen.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin,
ein Raupenfahrzeug der eingangs genannten Gattung zu schaf
fen, das kippsicher auch enge Rohrkrümmungen durchfahren
kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
im Zwischenbereich jeweils zwischen dem vor- und rücklaufen
den Strang der Raupenketten und den Kettenrädern wenigstens
zwei über die Ebenen der Raupenketten hinaus nach beiden
Außenseiten hin vorstehende Abhalteelemente angeordnet
sind, die beabstandet voneinander in Fahrtrichtung vorne
und hinten in diesem Zwischenbereich angeordnet sind.
Der Vorteil eines solchen Raupenfahrzeugs besteht darin,
daß das Raupenfahrzeug z. B. in der Vorwärtsfahrt durch
ein gekrümmtes Rohr mittels des hinteren Abhalteelementes
an der inneren Bogenwandung entlanggleitet, wenn das Raupen
fahrzeug einen gewissen schrägen Lagewinkel erreicht. Hier
durch wird eine Rückführung in Richtung der horizontalen
Lage bewirkt, zumindest jedoch kann der Neigungswinkel
des Raupenfahrzeugs nicht weiter ansteigen. Auch in engen
Rohrbiegungen ist dadurch ein sicherer Schutz gegen ein
Umkippen des Raupenfahrzeugs gewährleistet. Bei der Rück
wärtsfahrt übernimmt das vordere, innere Abhalteelement
die beschriebene Anti-Kippfunktion.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des
im Anspruch 1 angegebenen Raupenfahrzeugs möglich.
Zur optimalen Dimensionierung weisen die Abhalteelemente
eine auch die Anlage an der inneren, stärker gekrümmten
seitlichen Wandung eines stark gekrümmten Rohrs beim Durch
fahren desselben gestattende seitliche Erstreckung auf. Sind die Abhalte
elemente nämlich niedriger, so tritt die unerwünschte Gleit
anlage nicht ein, während bei höheren Abhalteelementen
eine unnötige Begrenzung des gerade noch den Durchgang
des Raupenfahrzeugs gestattenden Rohrdurchmessers eintritt.
Die Abhalteelemente sind im wesentlichen am oberen Bereich
des Zwischenbereichs unterhalb des oberen Stranges der
Raupenkette jeweils nahe den entgegengesetzten Kettenrädern
einer Raupenkette angeordnet, um günstige Verhältnisse
zu erzielen.
Die Abhalteelemente sind in vorteilhafter Weise hügelartig
mit abgerundeter, nach außen weisender Spitze ausgebildet,
wobei sie in Fahrtrichtung langgestreckt mit konusartig
ansteigenden Seitenkanten ausgebildet sind, um bei Ein
schnitten und Unebenheiten der Rohrwandung ein Vorbeigleiten
in den engen Krümmungen zu ermöglichen.
Um ihren Zweck möglichst optimal erfüllen zu können, be
stehen die Abhalteelemente wenigstens im nach außen weisen
den Endbereich aus hartem Material, wie Metall oder hartem
Kunststoff, und sind glatt, mit geringem Reibungskoeffizi
enten ausgebildet.
Um das Eindringen von Schmutz, Gestein und Sand zwischen
die Kettenräder und die Raupenketten zu verhindern, sind
zweckmäßigerweise als Teil der Fahrzeugkarosserie ausge
bildete oder an dieser befestigte flächige Füllelemente
in den Zwischenbereichen jeweils zwischen dem vor- und
rücklaufenden Strang der Raupenketten und den Kettenrädern
angeordnet, die die Abhalteelemente tragen. Diese Füll
elemente können zweckmäßigerweise nicht zuletzt zum seit
lichen Schutz der Raupenketten nach außen über die Ebenen
der Raupenketten überstehen und/oder auch die Kettenräder
wenigstens z. T. überlappen, um eine Verletzungsgefahr zu
beseitigen. Hierzu können auch entsprechende, an den Füll
elementen befestigte Bleche dienen.
Um die Zugkraft des eingebauten Motors möglichst gut auf
die Auflagefläche, also die Rohrinnenwandung, übertragen
zu können, sind die Kettenglieder in vorteilhafter Weise
mit einem elastischen Belag versehen. Dieser weichelastische
Belag ist in vorteilhafter Weise jeweils auf die Ketten
glieder aufvulkanisiert, er kann jedoch prinzipiell auch
aufgeklebt oder aufgeklemmt sein und kann auch beispiels
weise durch Querrillen zur Vergrößerung der Haftwirkung
strukturiert sein.
Zur Erzielung einer kompakten Bauweise, die auch ein Passie
ren sehr enger Röhren gewährleistet, und zum Schutz einer
Kamera, insbesondere einer Fernsehkamera, ist diese in
der Karosserie integriert, wobei das Objektiv an der Vorder
seite der Karosserie angeordnet ist. Zum Schutz dieses
Objektivs ist dieses vorzugsweise in der Karosserie versenkt
angeordnet. Weiterhin ist zweckmäßigerweise ein Schein
werfer an der Vorderseite der Karosserie angeordnet, insbe
sondere eingelassen, um in den im allgemeinen dunklen Röhren
oder anderen Hohlräumen geeignete Lichtverhältnisse für
die Kamera bereitzustellen.
Zum Ankoppeln wenigstens eines Kabels zur Videoüber
tragung und/oder zur Stromversorgung für den als Elektro
motor ausgebildeten Antriebsmotor ist die Rückseite der
Karosserie mit wenigstens einem entsprechenden elektrischen
Verbindungselement versehen, wobei zweckmäßigerweise noch
eine mechanische Haltevorrichtung für ein solches Kabel
ebenfalls an der Rückseite der Karosserie angeordnet ist,
damit keine mechanische Belastung auf das elektrische Ver
bindungselement ausgeübt wird.
Um das Raupenfahrzeug auch für größere Röhren anpaßbar
zu machen, weisen die Kettenräder Befestigungseinrichtungen
für im Durchmesser größere Einzelräder auf, die dann für
die erforderliche Bewegung des Raupenfahrzeugs sorgen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht eines mit einer Fernsehkamera
versehenen Raupenfahrzeugs als Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
Fig. 2 eine Seitenansicht dieses Raupenfahrzeugs und
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines Kettenglieds
der Raupenkette dieses Raupenfahrzeugs.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Raupenfahrzeug besteht
im wesentlichen aus einer Karosserie 10, die im unteren
Bereich quaderförmig ist und deren oberer Bereich im Quer
schnitt abgerundet bzw. im wesentlichen halbkreisförmig
ausgebildet ist. Zu beiden Seiten der Karosserie 10 sind
vorne und hinten je zwei Kettenräder 11-14 drehbar gelagert,
wobei in der Vorderansicht gemäß Fig. 1 die beiden vorderen
Kettenräder 11, 12 und in Fig. 2 die beiden in Fahrtrichtung
gesehen auf der linken Seite angeordneten Kettenräder 11, 13
erkennbar sind. Um die linken Kettenräder 11, 13 verläuft
eine Raupenkette 15 und um die rechten Kettenräder 12, 14
eine Raupenkette 16. Im Innern der Karosserie 10 ist ein
in der Zeichnung nicht erkennbarer elektrischer Antriebs
motor angeordnet, der auf jeder Seite mindestens ein Ketten
rad 11-14 antreibt.
Selbstverständlich können auch auf jeder Seite beide Ketten
räder 11, 13 bzw. 12, 14 angetrieben sein. Um das Raupenfahr
zeug lenkbar zu machen, treibt üblicherweise ein erster
Elektromotor die linke Raupenkette 15 und ein zweiter Elektro
motor die rechte Raupenkette 16 an. Wenn nur ein einziger
Elektromotor vorgesehen ist, können unterschiedliche Ge
schwindigkeiten oder Drehrichtungen der beiden Raupenketten
15 bzw. 16 auch durch Differentiale, Getriebe od. dgl. be
wirkt werden. Im einfachsten Falle kann jedoch auch ein
einziger Antriebsmotor und eine gleiche Bewegungsgeschwindig
keit der beiden Raupenketten 15, 16 ausreichend sein, da
beispielsweise in engen Röhren 9 die Fahrtrichtung durch
den Verlauf der Röhren vorgegeben ist und sich ein der
artiges Raupenfahrzeug weitgehend selbst in den Röhren
9 durch Abrutschen an den gekrümmten Seitenwänden zentriert.
Im oberen Bereich der Karosserie 10 ist eine Fernsehkamera
integriert, deren Objektiv 17 nach vorne weist, um Bilder
in der Fahrtrichtung übermitteln zu können. Das Objektiv
17 ist dabei zu seinem Schutz etwas in der Karosserie 10
versenkt. Unterhalb des Objektivs 17 ist an der Vorder
seite 18 der Karosserie 10 ein Scheinwerfer 19 eingelassen,
um für ausreichende Lichtverhältnisse zum Betrieb der Fern
sehkamera zu sorgen.
An der Rückseite 20 der Karosserie 10 ist eine elektrische
Steckbuchse 21 angeordnet, in die ein nicht dargestelltes
elektrisches Kabel mittels eines entsprechenden Steckers
eingesteckt werden kann. Über dieses Kabel erfolgt zum
einen die Stromversorgung des Elektromotors, des Schein
werfers und der Kamera, und darüber hinaus können die aufge
nommenen Fernsehsignale bzw. -bilder übertragen werden.
Selbstverständlich können auch zwei getrennte Kabel und
zwei Steckbuchsen vorgesehen sein. Die mechanische Befesti
gung des elektrischen Kabels erfolgt über einen an der
Rückseite 20 befestigten Haltering 22.
In die durch die Kettenräder 11-14 und die Raupenketten
15, 16 begrenzten Bereiche erstrecken sich von der Karosserie
10 aus flächige Füllelemente 23, 24, die einen Teil der
Karosserie darstellen oder auch anmontiert sein können
und die unter anderem verhindern, daß gröberer Schmutz
und Gesteinsmaterial zwischen die Raupenketten 15, 16 und
die Kettenräder 11-14 gelangt. Hierzu können auch die den
Kettenrädern 11-14 zugewandten Randbereiche der Füllelemente
oder entsprechende anmontierte Bleche wenigstens z. T. über
diese Kettenräder übergreifen, um nicht zuletzt die Gefahr
von Verletzungen zu vermindern. Diese Füllelemente 23, 24
stehen gemäß Fig. 1 nach außen hin noch etwas über die
Ebene der Raupenketten 15, 16 hinaus. Dies ist jedoch nicht
unbedingt erforderlich. An diesen Füllelementen 23, 24 sind
zu beiden Seiten je zwei kufenartige Abhalteelemente 25-28
angebracht. Auf der linken Seite befinden sich gemäß Fig.
2 die Abhalteelemente 25 und 27 und auf der rechten, gegen
überliegenden Seite die Abhalteelemente 26 und 28, von
denen jedoch in Fig. 1 nur das vordere Abhalteelement 26
erkennbar ist. Diese Abhalteelemente 25-28 sind im wesent
lichen am oberen Bereich der Füllelemente 23, 24 in der
Nähe der Kettenräder 11-14 angeordnet, also jeweils vorne
und hinten an den Füllelementen 23, 24.
Bei gerade verlaufenden Röhren haben diese Abhalteelemente
25-28 keine Bedeutung oder Funktion. Bewegt sich das Raupen
fahrzeug jedoch durch ein stark gekrümmtes Rohr mit einer
Krümmung von beispielsweise 90° (in der Kanalisationstechnik
als 87°-Bogen bezeichnet), so besteht bei einer Ausführung
ohne derartige Abhalteelemente die Gefahr, daß die eine
Raupenkette an der äußeren Bogenwandung hochklettert und
dabei noch von der anderen Raupenkette unterstützt wird.
Dies kann zu einem Kippen des Raupenfahrzeugs führen. Sind
jedoch gemäß den Fig. 1 und 2 Abhalteelemente 25-28 vorge
sehen, so kommt beispielsweise beim Durchfahren einer Rohr
krümmung nach links in der Vorwärtsrichtung das linke hinte
re Abhalteelement 27 an der inneren Bogenwandung des Rohrs
in Anlage und verhindert ein Kippen des Raupenfahrzeugs.
Entsprechend übernimmt das vordere linke Abhalteelement
25 diese Funktion bei der Rückwärtsfahrt durch diesen Rohr
bogen. Wenn das Raupenfahrzeug beim Durchfahren des Rohr
bogens einen immer schrägeren Lagewinkel einnimmt, so ge
langt ab einem bestimmten Lagewinkel das jeweilige glatte
und harte Abhalteelement in Kontakt mit der inneren Bogen
wandung und gleitet an dieser entlang, wodurch eine Rück
führung in Richtung der horizontalen Lage bewirkt bzw.
eine weitere Vergrößerung des Neigungswinkels verhindert
wird.
Die Abhalteelemente 25-28 sind vorzugsweise an ihrem vom
Raupenfahrzeug abgewandten freien Ende sanft gerundet und
weisen im übrigen eine kegelartige, konisch zulaufende
Gestalt auf. Die Außenkontur der Anlagefläche der Abhalte
elemente an den Füllelementen 23, 24 kann dabei oval oder
elliptisch sein, jedoch sind auch prinzipiell andere Grund
flächen, auch eckige Grundflächen, denkbar. Wesentlich
ist der möglichst große Abstand zwischen den Abhalteelemen
ten 25 und 27 einerseits und den Abhalteelementen 26 und
28 andererseits, um ein Festklemmen des gesamten Raupen
fahrzeugs in einer engen Rohrkrümmung zu verhindern. Dabei
sollte die Höhe der Abhalteelemente 25-28 so bemessen sein,
daß diese einerseits auch in engen Rohrbiegungen an der
jeweils inneren Bogenwandung anliegen, andererseits jedoch
das Raupenfahrzeug nicht so breit machen, daß der Durchgang
durch enge Röhren nicht mehr möglich oder erschwert wird.
Die beiden um die Kettenräder 11, 13 bzw. 12,14 herumgeführten
Raupenketten 15, 16 sind als Rollenketten nach Art einer
Fahrradkette ausgebildet. Sie bestehen aus einzelnen Ketten
gliedern 29, von denen zwei in Fig. 3 vergrößert dargestellt
sind. Jedes Kettenglied 29 besteht aus einem metallischen
Grundkörper 30 aus rostfreiem Stahl, wobei selbstverständ
lich auch andere metallische Materialien verwendet werden
können. Zwei Durchgangsbohrungen 31 quer zur Laufrichtung
dienen zur Aufnahme von Steckachsen üblicher Verbindungs
glieder 34 zur Verbindung der einzelnen Kettenglieder 29,
wie dies beispielsweise bei einer Fahrradkette bekannt
ist. Auf diesen Achsen können noch bewegliche Rollen ange
ordnet sein, um ein möglichst reibungsarmes Abrollen der
Raupenketten auf den Kettenrädern zu gewährleisten. In
Fig. 2 sind zur Vereinfachung nur sechs Kettenglieder 29
am linken oberen Bereich der Raupenkette 15 dargestellt,
jedoch erstrecken sich diese Kettenglieder 29 selbstverständ
lich entlang der gesamten Raupenkette 15.
Auf jeden Grundkörper 30 eines Kettenglieds 29 ist ein
weichelastischer Belag 32 aufvulkanisiert, der insgesamt
die Lauffläche der Raupenketten 15, 16 bildet. Dieser Belag
32 besteht aus Naturkautschuk, jedoch sind auch weichelasti
sche Kunststoffe verwendbar, beispielsweise synthetischer
Kautschuk oder Gummi. Anstelle eines Aufvulkanisierens
kann prinzipiell auch ein Aufkleben, Aufstecken oder Auf
klemmen treten, wobei im letzteren Fall die Belagelemente
an ihrer Berührungsfläche mit dem Grundkörper 30 entspre
chend geformt sein müssen, um in diesen klemmend einzu
greifen.
Der Belag 32 jedes Kettenglieds 29 weist eine in Laufrich
tung gekrümmte Außenkontur auf, wobei der Krümmungsradius
R im wesentlichen dem Radius der um ein Kettenrad herum
laufenden Raupenkette entspricht, wie dies in Fig. 2 und
3 dargestellt ist. Hierdurch wird bewirkt, daß die um die
Kettenräder herumgeführten Raupenketten dort insgesamt
eine kreisrunde Umfangslinie bilden, die ein weiches, er
schütterungsfreies Abrollen der Raupenketten 15, 16 auf
dem Untergrund ermöglichen. Zur Erhöhung der Haftfähigkeit
sind die Beläge 32 noch mit je drei Querrillen 33 versehen.
Die Zahl der Querrillen kann selbstverständlich variieren,
wobei auch andere strukturierte Oberflächen zur Vergrößerung
der Griffigkeit der Raupenketten 15, 16 insbesondere auf
steinigem, sandigem oder schlammigem Untergrund möglich
sind.
In Abhängigkeit der Elastizität bzw. Weichheit der Beläge
32 kann in Einzelfällen auch eine Abweichung vom vorstehend
definierten Krümmungsradius erfolgen. Bei weichen Belägen
32 kann nämlich der Fall eintreten, daß die unteren, an
der Auflagefläche des Raupenfahrzeugs anliegenden Beläge
32 so stark eingedrückt werden, daß die um die vorderen
Kettenräder herumgeführten, zunächst unbelastet hinzukom
menden, gemäß Fig. 3 winkelig auseinanderklaffenden Beläge
32 bei Erreichen des Untergrundes nach der Umrundung der
vorderen Kettenräder 11 bzw. 12 ein kurzes geringfügiges
Anheben des Raupenfahrzeugs bewirken, bis auch sie wieder
elastisch zusammengedrückt sind. Dies kann noch zu einem
schwach holpernden Bewegungsablauf führen. Um diesen Effekt
auszugleichen, kann man den Krümmungsradius R der Beläge
32 etwas geringer wählen, so daß dieser Effekt gerade ausge
glichen und ein stetiger runder Übergang erreicht wird,
was zu einem maximal ruhigen Lauf führt.
Die Karosserie 14 des Raupenfahrzeugs muß für den Einsatz
in Wasser- oder Abwasserröhren wasserdicht ausgeführt sein
und aus rostfreiem Material, wie Edelstahl, Messing od. dgl.,
bestehen. Dies gilt insbesondere auch für die elektrischen
Durchführungen und für die Lagerdurchführungen. Weiterhin
muß das Raupenfahrzeug, vor allem die Karosserie 10, ein
ausreichendes Gewicht aufweisen, um ein Nachziehen der
Fernseh- und Versorgungskabel zu ermöglichen.
Im Einsatz läßt man das Raupenfahrzeug in ein Röhrensystem
einlaufen, wobei der Bereich in Fahrtrichtung vor dem Raupen
fahrzeug durch den Scheinwerfer 19 beleuchtet wird, so
daß die Fernsehkamera entsprechende Bilder auf einen Monitor
außerhalb des Röhrensystems übertragen kann. Erreicht das
Raupenfahrzeug ein nicht zu überwindendes Hindernis oder
ist sein Auftrag erfüllt, so kann es durch Umkehrung der
Drehrichtung des Elektromotors wieder zurückgeholt werden.
Anstelle eines Elektromotors können prinzipiell auch andere
Antriebsarten treten, z. B. Verbrennungsmotoren oder Druck
luftmotoren. Dies kann z. B. von der atmosphärischen Zusammen
setzung im Röhrensystem abhängen. Beispielsweise könnte
in einer hochexplosiven Atmosphäre der Einsatz eines Druck
luftmotors oder eines gekapselten, batteriebetriebenen
Elektromotors vorzuziehen sein.
Es ist auch grundsätzlich möglich, anstelle des Nachziehens
von Kabeln eine Fernsteuerung für das Raupenfahrzeug vorzu
sehen, wobei dann auch die Fernsehsignale per Funk übertragen
werden. Dies ist selbstverständlich nur dort möglich, wo
Funkwellen von außen in die Röhren gelangen können.
Anstelle der beschriebenen Rollenkette können auch andere
Kettenarten treten, die aus einzelnen Gliedern bestehen
und die über zwei Räder ablaufen können. Wesentlich dabei
ist lediglich, daß diese Kettenglieder in der beschriebenen
Weise mit einem weichelastischen Belag versehen sind.
Die Kettenräder 11-14 weisen noch Haltevorrichtungen 36, 37
zur Befestigung von nicht dargestellten größeren Einzel
rädern auf für den Einsatz in Röhren mit größerem Durch
messer. In Fig. 2 sind nur die beiden Haltevorrichtungen
36, 37 an den linken Kettenrädern 11, 13 schematisch darge
stellt, wobei selbstverständlich auch die rechten Ketten
räder 12, 14 mit entsprechenden Haltevorrichtungen versehen
sind. Diese größeren Räder lassen sich bei Bedarf anbringen,
also ankuppeln, und wieder entfernen. Bei angekuppelten
größeren Rädern laufen die Raupenketten 15, 16 zwar mit,
sie besitzen jedoch dann im allgemeinen keine Antriebs
funktion. Lediglich bei größeren Unebenheiten kann der
Fall eintreten, daß die Raupenketten 15, 16 dennoch in An
triebskontakt mit dem unebenen Untergrund gelangen und
dadurch verhindern, daß die Karosserie 10 auf dem unebenen
Untergrund aufsitzt.
Claims (16)
1. Raupenfahrzeug für den Einsatz in Hohlräumen, wie Röhren,
insbesondere zum Transport einer Kamera, mit einer wenig
stens einen Antriebsmotor für einen Raupenantrieb aufwei
senden Karosserie, wobei der Raupenantrieb mindestens eine
Raupenkette zu beiden Seiten der Karosserie aufweist, die
an jeweils wenigstens zwei Kettenrädern geführt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß im Zwischenbereich jeweils
zwischen dem vor- und rücklaufenden Strang der Raupenketten
(15, 16) und den Kettenrädern (11-14) wenigstens zwei über
die Ebenen der Raupenketten (15, 16) hinaus, nach beiden
Außenseiten hin vorstehende Abhalteelemente (25-28) angeord
net sind, die beabstandet voneinander in Fahrtrichtung
vorne und hinten in diesem Zwischenbereich angeordnet sind.
2. Raupenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abhalteelemente (25, 27 bzw. 26, 28) eine auch die
Anlage an der inneren, stärker gekrümmten seitlichen Wandung
eines stark gekrümmten Rohrs (9) beim Durchfahren desselben gestatte
seitliche Erstreckung aufweisen.
3. Raupenfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abhalteelemente (25-28) im wesentlichen
am oberen Bereich des Zwischenbereichs unterhalb des oberen
Stranges der Raupenketten (15, 16) angeordnet sind.
4. Raupenfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abhalteelemente (25-28)
jeweils nahe den entgegengesetzten Kettenrädern (11, 13
bzw. 12, 14) einer Raupenkette (15 bzw. 16) angeordnet sind.
5. Raupenfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abhalteelemente (25-28)
hügelartig mit abgerundeter, nach außen weisender Spitze
ausgebildet sind.
6. Raupenfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abhalteelemente (25-28) in Fahrtrichtung langge
streckt mit konusartig ansteigenden Seitenkonturen ausge
bildet sind.
7. Raupenfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abhalteelemente (25-28)
wenigstens im nach außen weisenden Endbereich aus hartem
Material, wie Metall oder Kunststoff, bestehen und glatt,
mit geringem Reibungskoeffizienten ausgebildet sind.
8. Raupenfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Teil der Fahrzeugkarosserie
ausgebildete oder an dieser befestigte flächige Füllelemente
(23, 24) in den Zwischenbereichen jeweils zwischen dem vor-
und rücklaufenden Strang der Raupenketten (15, 16) und den
Kettenrädern (11-14) angeordnet sind, die die Abhalteele
mente (25-28) tragen.
9. Raupenfahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Füllelemente (23, 24) nach außen hin über die Ebenen
der Raupenketten (15, 16) überstehen.
10. Raupenfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Kettenglieder (29) der Raupen
ketten (15, 16) mit einem weichelastischen Belag (32) ver
sehen sind.
11. Raupenfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Kamera, insbesondere eine
Fernsehkamera, in der Karosserie (10) integriert ist, wobei
das Objektiv (17) an der Vorderseite (18) der Karosserie
(10) angeordnet ist.
12. Raupenfahrzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Objektiv (17) in der Karosserie (10) versenkt ange
ordnet ist.
13. Raupenfahrzeug nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Scheinwerfer (19) an der Vorderseite
(18) der Karosserie (10) angeordnet, insbesondere einge
lassen ist.
14. Raupenfahrzeug nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückseite (20) der Karosse
rie (10) mit wenigstens einem elektrischen Verbindungs
element (21) zum Anschluß wenigstens eines Kabels zur Über
tragung von Videosignalen und/oder zur Stromversorgung
für den als Elektromotor ausgebildeten Antriebsmotor ver
sehen ist.
15. Raupenfahrzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß eine mechanische Haltevorrichtung (22) für das wenig
stens eine elektrische Kabel an der Rückseite der Karosserie
(10) angeordnet ist.
16. Raupenfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kettenräder (11-14) mit
Befestigungsvorrichtungen (36, 37) für im Durchmesser größere
Einzelräder versehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924221140 DE4221140A1 (de) | 1992-06-27 | 1992-06-27 | Raupenfahrzeug für den Einsatz in Hohlräumen, wie Röhren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924221140 DE4221140A1 (de) | 1992-06-27 | 1992-06-27 | Raupenfahrzeug für den Einsatz in Hohlräumen, wie Röhren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4221140A1 true DE4221140A1 (de) | 1994-01-13 |
Family
ID=6461966
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924221140 Withdrawn DE4221140A1 (de) | 1992-06-27 | 1992-06-27 | Raupenfahrzeug für den Einsatz in Hohlräumen, wie Röhren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4221140A1 (de) |
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